[HTTP410] Manager und Meetings stören die Produktivität

37signals baut (empfehlenswerte) Software für interne Aufgaben wie Projektmanagement und Office-Kommunikation. Dass man sich dort intensiv mit seinem Thema auseinandersetzt, zeigt ein Kurzvortrag von Gründer Jason Fried bei einer TED-Konferenz. (Gefunden bei thestrategyweb)

Why work doesn’t happen at work

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Er beschreibt eine interessante Tatsache: Wenn Menschen gefragt werden, wo sie hingehen, um etwas wichtiges zu erledigen, lautet die Antwort nicht “Ins Büro”. Vorgezogen werden z.B. Wohnzimmer, Keller, Balkon oder selbst Flugzeug oder Bahn. Und wird nach der Uhrzeit gefragt, so stellt sich heraus: Sehr früh morgens oder abends, bzw. nachts. Um es kurz zu machen: Dort, wo bzw. dann, wenn man seine Ruhe hat! Unterbrechungen sind Gift für produktives Arbeiten. Die Krönung der Störungen seien dabei Manager und Meetings, so Jason Fried. Manager, deren Job darin besteht, andere bei der Arbeit zu unterbrechen, um zu fragen wie weit die Arbeit sei. Und Meetings, die einen von der Arbeit abhalten, um Arbeit zu planen die später zu tun ist. Arbeit, erklärt Jason Fried, findet genau wie Schlaf in Phasen statt. Schlaf lässt sich nicht aktiv einleiten, man kann nur die Voraussetzungen dafür schaffen. (Hinlegen, Licht aus, Augen zu etc.) Genau so ist es mit dem Arbeiten. Um also produktive Arbeitsphasen zu unterstützen rät er dazu, drei Ansätze zu testen:

  1. No Talk Thursday: In Anlehnung an den Casual Friday – warum nicht ein Tag, wenigstens ein halber, an dem im Büro geschwiegen wird? So hätte man sechs Stunden die Woche für garantiert störungsfreies Arbeiten.
  2. Passive Communication: Statt in Büros zu platzen und Kollegen anzusprechen – warum eine Frage nicht mal per Mail oder Messenger stellen? Hier kann man selbst entscheiden, wann man sich die Zeit nimmt zu antworten, oder die Clients bei Bedarf sogar einmal abschalten.
  3. Cancel The Next Meeting: Und nein, nicht verschieben, absagen! Fried verspricht, es würde auch so alles gut laufen und man könne die Zeit besser nutzen, um nachzudenken.

Mit einem hat er durchaus Recht. Unterbrechungen, gerade die unfreiwilligen, können zum falschen Zeitpunkt erheblich stören und sogar Ergebnisse nachhaltig beeinflussen. Eine ruhige Arbeitsatmosphäre ist also wichtig. Andererseits finde ich gerade den Input, auch wenn er manchmal ungefragt kommt, von Kollegen sehr wichtig und wertvoll. Ich gehöre auch auf jeden Fall zu denen, die lieber erstmal anfangen etwas zu tun, als es totzureden. Wenn man aber zu selten seine Ergebnisse mit den Kollegen abgleicht, arbeitet man möglicherweise einen ganzen Tag in die falsche Richtung. Die Grenze ist, insbesondere in großen Arbeitsgruppen, schwer zu ziehen. A propos. Ein gewisses Maß an “Unruhe” wird ja in Co-Working Places sehr geschätzt; hier wird die Gemeinsamkeit bewusst als kreative Quelle genutzt. Wer hat damit Erfahrungen?