Sneak Preview: Neues von den IT-Berufseinsteigern!

Es gibt neue Zahlen von den IT-Berufseinsteigern! Wie im letzten Jahr haben die IT-Berufseinstiegsplattform get in IT und Prof. Peter M. Wald von der HTWK Leipzig in Kooperation eine Studie verfasst, in der es vor allem um die Erwartungen von IT-Young-Professionals und IT-Studierenden geht. Die neue Studie findet viele Ergebnisse von 2015 bestätigt und wartet auch mit einigen Neuigkeiten auf, etwa wenn es um die Arbeitnehmermobilität geht. Die jungen ITler sind nämlich um einiges flexibler als ihr Ruf. Wir haben einen exklusiven Einblick für Euch!

Letztes Jahr schätzten 90% der Befragten ihre künftigen Berufschancen gut oder sehr gut ein. Daran hat sich auch bei der aktuellen Befragung nichts geändert. IT-Fachkräfte werden eben gebraucht und das nicht zu knapp. Selbstläufer.

Auch das Top-Kriterium, welches Arbeitgeber attraktiv macht, ist unverändert geblieben: gute Möglichkeiten zur fachlichen Entwicklung. Unternehmen tun also gut daran, ihren IT-Berufseinsteigern zahlreiche Perspektiven zur Weiterbildung und zur Vertiefung ihrer Expertise zu bieten.

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Quelle: get started 2016 – Was IT-Fachkräfte von ihrem Berufseinstieg erwarten

Der Vergleich zum letzten Jahr macht deutlich: es gibt einige feine Unterschiede und auch solche, die ins Auge springen. Besonders deutlich zugenommen hat die “Berücksichtigung familiärer Belange”. Sprich, die sagenumwobene Vereinbarkeit von Beruf und Familie – und das, meine Damen und Herren, bei 86,2% männlichen Teilnehmern!

Generell sind es Belange, die das Arbeitsumfeld betreffen, die in der diesjährigen Befragung an Bedeutung gewonnen haben. Dazu zählen nette Kollegen, flexible Arbeitszeiten, positives Führungsverhalten, flache Hierarchien und die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten. Hierzu kann nicht zuletzt auch der erstarkende Wunsch nach Sicherheit, also einem unbefristeten Arbeitsvertrag, gezählt werden. Von einem schicken Büro lassen sich die Teilnehmer der Studie hingegen nicht mehr so leicht für einen Arbeitgeber begeistern.

Experten und Familienmenschen

Die Befragung bestätigt auch, was die Spatzen schon länger von den Dächern pfeifen, nämlich, dass die ITler ein spezielles Völkchen sind. Und nein, das hat nichts mit Nerd-Klischees, Comic-Action-Figuren oder einem zerzausten Haarstyling zu tun. Den IT-Berufseinsteigern kann man schlicht einen besonderen Ansatz zuordnen, wenn es um die Karriere geht. Erfolg ist hier nicht gleichbedeutend mit Führungsverantwortung und möglichst hohen Positionen.

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Quelle: get started 2016 – Was IT-Fachkräfte von ihrem Berufseinstieg erwarten

Wichtiger als das klassische Erklimmen der Karriereleiter sind den Young Professionals und den Studierenden nämlich innovatives Arbeiten und die bereits erwähnten Möglichkeiten zur fachlichen Entwicklung. Die Befragten möchten lieber Familienmensch und Experte sein als zwangsläufig eine Führungskarriere einzuschlagen. The only way is up? Nicht in der Welt der jungen ITler.

IT-Berufseinsteiger mobiler als gedacht

Im neuen Themenschwerpunkt Berufliche Mobilität wurden die Teilnehmer zu ihrer Bereitschaft hinsichtlich Umzügen und Pendeln befragt. Und die Ergebnisse zeigen: für den Traumjob wird einiges in Kauf genommen.

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Quelle: get started 2016 – Was IT-Fachkräfte von ihrem Berufseinstieg erwarten

Der Wohnort ist den meisten Befragten entweder genauso wichtig wie der Job oder weniger. Für ca. 39,8% der Studierenden und 32,35% der Young Professionals ist es vorstellbar, alle Zelte abzubrechen und dorthin zu gehen, wo die beruflichen Träume erfüllt werden. Außerdem sind fast 30% der Gruppen bereit bis zu anderthalb Stunden (pro Strecke!) zu ihrem Arbeitsplatz zu pendeln – was gerade in Ballungszentren häufig unvermeidbar ist und bekanntlich an den Nerven zehrt.

Trotzdem sollte hier das Alter der Befragten (durchschnittlich 25 Jahre bei den Studierenden und knapp 30 Jahre bei den Young Professionals) nicht ganz außer Acht gelassen werden. Wenn fast 40% der derzeitig Studierenden angeben, dass der Job ihnen mehr bedeutet als der Wohnort, sie aber auch wollen, dass Familie und Beruf vereinbar sind, darf ich hier mal ganz wild vermuten, dass die Mehrzahl der Studierenden noch keine eigene Familie gegründet hat. Sicher, Partner und Kinder müssen nicht zwangsläufig etwas an dieser Einstellung zur Mobilität ändern, sie dürften aber als Faktor gewertet werden, dessen Bedeutung mit zunehmendem Alter der Befragten steigt.

Nichtsdestotrotz zeigt die Befragung den Unternehmen, dass die IT-Fachkräfte von morgen nicht so ortsgebunden sind, wie es ihr Nerd-Image vielleicht glauben macht. In der Studie heißt es dazu:

Ein Umzug stellt für die Teilnehmer kein Hindernis dar, wenn es um eine Traumstelle geht, so dass auch „Hidden Champions” aus ländlichen Regionen durch attraktive Einstiegsangebote gute Chancen im Wettbewerb um die besten Talente haben.

Auch an Reisebereitschaft für den Traumjob mangelt es nicht: für 33,25% der Befragten sind regelmäßige Reisetätigkeiten kein Problem.

Wer noch mehr Neues von den IT-Berufseinsteigern erfahren möchte, zum Beispiel über Themen wie Onboarding oder spezielle Tätigkeitsfelder, der kann das Whitepaper zur Studie schon vor seiner offiziellen Veröffentlichung heute hier downloaden!

[HTTP301] Was IT-Berufseinsteiger von Arbeitgebern erwarten

Was wissen wir Recruiter jenseits der Nerd-Klischees über die Wünsche von ITlern an Arbeitgeber? Fast nichts, dachten sich die Jungs und Mädels der IT-Berufseinstiegsplattform get in IT, und setzten zusammen mit Prof. Peter M. Wald von der HTWK Leipzig eine Umfrage auf, um den Erwartungen von Absolventen und IT-Berufseinsteiger aller IT-Bereiche auf den Grund zu gehen. Dank Ihrer Nähe zur Zielgruppe beantworteten stolze 1304 IT-Studierende, -Auszubildende und Young Professionals die 16 Fragen. Die Ergebnisse dürften damit repräsentativ für das Fachgebiet IT sein. Leider trifft das wohl auch auf den Frauenanteil von 13,6 Prozent zu. Aber vielleicht lassen sich mithilfe der Erkenntnisse der Studie ja zukünftig mehr Frauen für IT-Berufe gewinnen.

Was aber charakterisiert denn nun die IT-Berufseinsteiger und treibt sie an?

Zuerst einmal hat die Studie gezeigt, das es “den ITler” nicht gibt und IT-Berufseinsteiger eine sehr heterogene Gruppe sind. Einig sind sie sich nur in der Ansicht, dass Sie positiv in die Zukunft blicken. 90 Prozent schätzen Ihre Berufsperspektive als sehr gut oder gut ein. Ansonsten haben sie sehr unterschiedliche Ziele und Erwartungen an den Berufseinstieg und auch unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der Work-Live-Balance. Der Erfolg von Ansprache und Onboarding hängt dann im Einzelfall immer von der Passung zwischen den Erwartungen der Berufseinsteiger und der beim Arbeitgeber vorherrschenden Unternehmenskultur ab.

Beim Onboarding legen IT-Einsteiger großen Wert auf eine intensive Einarbeitung und fachliche Betreuung. Wer junge Talente an sich binden möchte, sollte ihnen also erfahrende Mentoren an die Seite stellen statt sie im Keller zu parken.

Was macht den IT-Berufseinstieg attraktiv

Nach ihren beruflichen Zielen gefragt, zeigt sich ein ausgeprägter Fokus auf Innovation und fachliche Weiterentwicklung. Eine Führungskarriere streben rund 18 Prozent der Studierenden aber nur knapp 15 Prozent der Young Professionals mit Berufserfahrung an.

Berufliche Ziele von IT Berufseinsteigern und Young Professionals

Guckt man sich die beruflichen Ziele von weiblichen und männlichen IT-Berufseinsteigern an, bestätigt sich auch hier der fachliche Schwerpunkt bei Arbeit und persönlicher Entwicklung. Auffällig ist ansonsten, dass Frauen größere Schwerpunkte bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Zukunftssicherheit des Berufes setzen.

Berufliche Ziele männlicher und weiblicher IT-ler

Nach den allgemeinen beruflichen Zielen fragte die Studie nach dem Fachbereich, in dem Studierende zukünftig arbeiten wollen. Hier dominieren die Bereiche Anwendlungsentwicklung, Forschung & Entwicklung, Projektmanagement und Beratung/ Consulting.

Angestrebter Fachbereich von IT-Studierenden

Vergleicht man die Angaben mit den ursprünglichenn Wünschen, die die Young Professionals bei ihrem Berufseinstieg hatten, fällt auf, dass hinsichtlich des zukünftigen Berufsfeldes eine relativ stark ausgeprägte Flexibilität herrscht. Die Autoren empfehlen Arbeitgebern daher, nicht nur über die Firma sondern auch über mögliche Tätigkeiten ausführlich zu informieren.

Bereichswunsch von Young Professionals bei Berufseinstieg

Abschließend zeigt der Blick auf die Wunscheigenschaften eines attraktiven Arbeitgebers neben dem Fachlichkeitsfokus, wie viel Wert IT-Berufseinsteiger neben den selbstverständlichen Hygienefaktoren (Gehalt) vor allem auf “weiche” Faktoren wie flexible Arbeitszeiten, nette Kollegen und positive Führung legen. Hier bestätigt sich, was ich auch in zahlreichen Employer Branding Projekten erlebe; Arbeitgebermarken differenzieren sich über die Unternehmenskultur und nicht über kompensatorische Leistungen.

Was Arbeitgeber fuer ITler attraktiv macht

Die get-in-IT Studie wartet noch mit vielen weiteren interessanten Details auf, als ladet Euch hier direkt das Whitepaper über Arbeitgeberattraktivität von IT-Berufseinsteigern runter.

[HTTP410] 10 Dinge, die Ihre ITler Ihnen gerne mitteilen würden

Im Rahmen des Personalforums am Rande der diesjährigen CeBIT hatten wir das Glück, einem außergewöhnlichen Referenten zuhören zu dürfen. Es war Gunter Dueck von IBM.

Auf humoristische und gleichsam einleuchtende Art und Weise erzählte er dem Publikum von den Kommunikationsproblemen zwischen ITlern und “gewöhnlich begabten” Menschen und warb für mehr Verständnis zwischen beiden Gruppen.

Im Großen und Ganzen ging es dabei darum, dass technisch und kaufmännisch denkende Menschen auf unterschiedliche Art kommunizieren und sich daher gegenseitig nicht verstehen. Herr Dueck untermauerte diesen Unterschied mit Messungen der Hirnaktivität und teilte die beiden Typen zur weiteren Veranschaulichung in Katzen (ITler) und Hunde (Kaufleute). Katzen kommunizierten Ihre Gefühle demzufolge lieber ein Mal weniger als mehr nach Außen. Aber selbst wenn sie dies tun würden, gäbe es keine Grundlage für Kompatibilität. Die Gehirne der beiden funktionierten nun Mal unterschiedlich.

Monate später fiel mir beim abendlichen Stöbern im Netz ein englischer Artikel auf. Dieser versuchte, in verständlichen und erheiternden Worten die Perspektive der ITler näher zu bringen. In der Hoffnung, dass die Hunde und alle anderen Tiere unter den Lesern sich tatsächlich die Mühe machen, die Katzen im Arbeitsalltag zu verstehen, fühlen wir uns verpflichtet, Ihnen die deutsche Übersetzung zur Verfügung zu stellen.

Kommunikationsprobleme – Der ITler denkt vermutlich…

  1. Wenn Sie mir technische Fragen stellen, fangen Sie bitte nicht an mit mir zu diskutieren, nur weil Ihnen meine Antwort nicht gefällt. Falls Sie meinen sich besser mit der Materie auszukennen, wozu fragen Sie dann überhaupt? Und falls ich doch mit Ihnen diskutiere, dann nur weil ich überzeugt bin, dass ich Recht habe. Wäre das nicht der Fall, würden Sie lediglich ein “Keine Ahnung” zu hören bekommen bzw. einen Tipp, wo Sie die Lösung finden. Für Diskussionen aus Spaß an der Freude habe ich grundsätzlich keine Zeit.
  2. Wenn Sie unser Gespräch mit einer Selbsterniedrigung wie “Mensch, bin ich doof” einleiten, finde ich das weder lustig, noch weckt es mein Mitleid. Vielmehr glaube ich dann, dass Sie tatsächlich doof sind und ein Gespräch mit Ihnen reine Zeitverschwendung ist. Sein Sie versichert, so wollen Sie ein Telefonat nicht beginnen.
  3. Ich habe keine Probleme damit, wenn Sie etwas kaputt machen. Ihre Fehler zu beheben, ist mein Job. Aber lügen Sie mich niemals an, wenn Sie mir über einen Fehler berichten. Das erschwert nur die Lösung des Problems und macht meinen Job schwieriger. Seien Sie einfach ehrlich, dann kriegen wir die Sache hin und sind beide schneller damit durch.
  4. Es gibt keinen “Zauberknopf”, mit dem alles sofort repariert werden kann. Alle Problembehebungen erfordern etwas Arbeit. Bei manchen Problemen lohnt es sich nicht sie zu lösen, und einige sind schlicht unlösbar. Wenn ich Ihnen also sage, dass Ihnen keine andere Möglichkeit bleibt, als ein vor zwei Monaten versehentlich gelöschtes Dokument neu zu erstellen, werden Sie bitte nicht sauer. Ihr Problem liegt mir am Herzen und ich habe nichts gegen sie, aber auch ich kann nicht immer alles in Ordnung bringen.
  5. Nicht alles von dem, was ich für Sie tun soll, ist tatsächlich “dringend”. Im Gegenteil, je öfter sie Ihre Angelegenheiten als “dringend” bezeichnen, desto weiter rutschen Sie in meiner Prioritätenliste nach unten.
  6. Sie sind nicht die einzige Person, die meine Hilfe braucht und in den meisten Fällen ist Ihre Angelegenheit nicht die dringendste. Geben Sie mir etwas Zeit, und ich werde Ihr Problem ganz bestimmt lösen.
  7. Es ist absolut unnötig, mir mehrmals am Tag ein und dieselbe Mail mit der Schilderung Ihres Problems zu schicken, und nervt gewaltig. E-Mails bleiben in meinem Postfach, bis sie gelöscht werden. Und das werden sie erst, wenn ich sie abgearbeitet habe. Normalerweise antworte ich, sobald ich hilfreiche Neuigkeiten für Sie habe. Falls es dringend ist, lassen Sie mich das wissen (siehe Punkt 5).
  8. Ja, ich ziehe Emails Telefonaten vor. Das hat nicht mit Freundlichkeit zu tun, sondern mit Effizienz. Es geht wesentlich schneller und einfacher für mich, eine Liste mit Fragen aufzustellen, für die ich Antworten benötige, als Sie anzurufen und jede Frage einzeln mit Ihnen durchzugehen. So können Sie die Antworten zusammentragen, wenn es Ihnen passt, und ich kann mich währenddessen um andere Probleme kümmern.
  9. Ja, ich wirke geradeheraus und ungehobelt. Es ist nicht so, dass ich das beabsichtige, ich habe einfach nicht die Zeit, die Dinge für Sie schönzufärben. Ich gehe davon aus, dass wir beide erwachsen sind und mit der Existenz eines Problems umgehen können. Wenn Sie etwas falsch gemacht haben, sage ich Ihnen das auch. Es ist mir egal, ob es ein Versehen war oder nicht, da das für mich keinerlei Unterschied macht. Nehmen Sie es also nicht persönlich, ich möchte nur nicht, dass sich der Fehler wiederholt.
  10. Und zu guter letzt, ja es stimmt, ich kann Ihre Emails lesen, ich kann sehen welche Webseiten Sie während der Arbeitszeit besuchen, und ja ich kann auch auf jede einzelne Datei auf Ihrem Computer zugreifen, und Ihnen sagen, ob Sie mit jemandem über einen Instant Messenger oder in einem Chatroom chatten, (und ich kann sogar sehen was Sie tippen). Aber nein, ich tue es nicht. Es ist unethisch, ich bin beschäftigt und in Wirklichkeit sind Sie auch nicht so interessant, wie Sie meinen. Insofern ich also nicht speziell damit beauftragt werde, Ihr Verhalten zu überwachen oder zu untersuchen, tue ich es auch nicht. Es gibt wirklich viel interessantere Dinge im Internet als Sie.