Social Media Recruiting: Welche Kanäle passen in Deinen Recruiting Mix?

Welche Kanäle performen im Social Media Recruiting? Ohne Sichtbarkeit von Stellenanzeigen keine Aufmerksamkeit. Ohne Aufmerksamkeit keine Bewerber:innen. Ohne Bewerber:innen keine besetzten Stellen. Wer erfolgreich online rekrutieren möchte, muss in erster Linie im Internet sichtbar sein und sollte auf einen effizienten Recruiting Mix setzen. 

In unserem Artikel zum Personalmarketing-Mix haben wir bereits die Unterschiede zwischen Jobbörsen und Jobsuchmaschinen genauer erklärt und aufgezeigt, welche Vor- und Nachteile es gibt. Nun wollen wir uns dem Personalmarketing mit Social Media widmen.

Social Media Recruiting mit…

1. XING

2. LinkedIn

3. Blogs

4. Facebook

5. YouTube

6. Twitter

7. Instagram

8. TikTok

9. Banner-Ads

Wie funktioniert Social Media Recruiting?

Social Media Recruiting nennt man den Prozess der Personalbeschaffung über soziale Netzwerke – organisch oder bezahlt. Um zu wissen, auf welchen Kanälen Du Deine Bewerber:innen erreichst, solltest Du sowohl Deine Zielgruppe als auch die verschiedenen Plattformen genauer kennen. Hierfür ist es wichtig, ein Recruiting Konzept zu erstellen. Denn Social Media ist nicht gleich Social Media: Jede Plattform hat andere Möglichkeiten, Nutzer:innen und Ziele. Zu den populärsten Plattformen gehören Facebook, Twitter, Instagram und Youtube sowie die Business-Netzwerke XING und LinkedIn.

Diese Plattformen können auf unterschiedliche Art und Weise als Social Media Recruiting Kanäle funktionieren. Während Business Netzwerke vor allem für das Active Sourcing praktikabel sind, können Instagram, Facebook und YouTube für Content Marketing und Employer Branding genutzt werden.

Damit Du herausfindest, welche Du am besten für Dich nutzen kannst, um Deine Reichweite zu steigern oder Deine Employer Brand zu verbessern, gehen wir die einzelnen Anbieter der Reihe nach durch.

Social Media Recruiting mit XING

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Businessnetzwerken und Social Media Netzwerken. XING gehört ebenso wie LinkedIn zu den Businessnetzwerken. Nach eigenen Angaben nutzen 19,5 Mio. Nutzer:innen (DACH) diese Plattform für ihren beruflichen Austausch. Hier sind schwerpunktmäßig Recruiter:innen und solche Netzwerknutzer:innen zu finden, die in kunden- und kontaktzentrierten Berufen arbeiten. Für Recruiter:innen liegt der Fokus auf dem Active Sourcing.

Der XING-Talentmanager hilft dabei, potenzielle Kandidat:innen herauszufiltern und anzuschreiben. Allerdings kostenpflichtig. Wenn Du aber öfter Mangelberufe zu besetzen hast, bei denen Active Sourcing unumgänglich ist, wäre diese Investition eine Überlegung wert. Aber denk‘ dran: Nicht jede Zielgruppe ist immer an einer direkten Ansprache interessiert. Insbesondere dann nicht, wenn sie in der Woche bereits von fünf weiteren Unternehmen angesprochen wurden – sehr beliebt bei IT-Berufen.

Vor- und Nachteile von XING

Um das eigene Employer Branding voranzutreiben, kannst Du dir zusätzlich kostenpflichtig ein sogenanntes „Employer Branding Profil“ anlegen. Das unbezahlte Arbeitgeberprofil fällt nämlich nur sehr rudimentär aus und eignet sich eher für das Teilen von Links auf den eigenen Blog oder die Karriereseite. Durch die Abo-Funktionen können nämlich Interessent:innen des Unternehmens Neuigkeiten verfolgen und werden so fix dorthin geleitet, wo Du sie haben möchtest. Ein weiteres nettes Gimmick ist, dass auf Deinem XING Arbeitgeberprofil alle Mitarbeiter:innen angezeigt werden, die im Unternehmen arbeiten. Im besten Fall werden zwar die Kolleg:innen auch auf der eigenen Karriereseite präsentiert – es ist trotzdem sehr praktisch, interessierten Usern hier bereits einen Überblick zu geben.

Die Jobsuchmaschine von XING funktioniert wie ein Crawler und spuckt alle Jobs aus, die im Internet gefunden werden. Gleichzeitig kannst Du aber auch für ein Unternehmen Stellenanzeigen erstellen, die dann zusätzlich auf Deiner Unternehmensseite angezeigt werden.

Social Media Recruiting XING Recruiting Mix

Social Media Recruiting mit LinkedIn

Bei LinkedIn handelt es sich ebenfalls um ein Businessnetzwerk, das sich sehr gut für Active Sourcing in Deinem Recruiting Mix eignet.
Die Nutzerzahlen liegen bei 16 Millionen Usern im DACH-Raum. Das sind zwar drei Millionen weniger als bei XING, dafür agiert LinkedIn international. Das Netzwerk ist in 24 Sprachen verfügbar und hat insgesamt über 660 Millionen Anwender:innen in 193 Ländern und Regionen. Dass es als globales Netzwerk agiert ist für viele User:innen der entscheidende Vorteil gegenüber XING – vor allem dann, wenn Unternehmen auch internationale Standorte betreiben.

Vor- und Nachteile von LinkedIn

Das Redaktionskonzept unterscheidet sich zu dem von XING, da jede:r Nutzer:in Artikel schreiben und teilen kann. Der Stream wirkt dadurch agiler und der Feed führt zu regem Austausch und Diskussionen über aktuelle News und Entwicklungen der HR-Branche. Das sorgt nicht selten dafür, dass sich auch Unbekannte miteinander vernetzen und sich austauschen, wodurch eine Art „Open Network Approach“ entsteht. Einige Nutzer:innen haben über 5.000 Kontakte. In bestimmten Fachbereichen führt es dadurch zu einem unkomplizierteren Active Sourcing und Employer Branding.

Das kostenlose Business-Konto für Unternehmen ist auch ohne zusätzliches Premium-Abo sehr umfangreich. Für das Employer Branding ist es beispielsweise möglich, auch in der unbezahlten Version ein Titelbild für das eigene Employer und Personal Branding zu nutzen.

Social Media Recruiting LinkedIn Vor- und Nachteile

LinkedIn bietet zusätzlich das Schalten von Stellenanzeigen an. Bei kleinen Unternehmen, die nur vereinzelt Jobs zu besetzen haben, gibt es die Möglichkeit, eine Stellenanzeige zur Zeit kostenlos zu schalten. Bei mehreren Jobs kannst Du sie per CPC oder Laufzeit-Variante wie in einer Jobbörse ausspielen lassen. Auch lassen sich auf LinkedIn klassische Anzeigen im Feed schalten.

Nicht nur, aber auch wenn man aktuell nicht die eigene Karriereseite komplett überarbeiten will oder kann, lohnt es sich, ein ansprechendes Profil in den Business-Netzwerken aufzubauen, um Personalmarketing über Soziale Netzwerke zu betreiben – und keine Neuigkeiten aus der Branche zu verpassen.

Social Media Recruiting mit Karriereblogs

Das Nutzen von Blogs ist eine einzigartige Möglichkeit, um Einblicke in den Unternehmensalltag zu geben. Egal, ob Du potenziellen Bewerber:innen die Kultur Deines Unternehmens näherbringen, Fachbereiche vorstellen oder branchenspezifische Inhalte vermitteln möchtest: Dein Unternehmen wird durch Dein eigenes Content Marketing präsenter und sichtbarer. Blog-Posts sind ebenso wie Videos und Beiträge in Social Media über Suchmaschinen auffindbar und vervollständigen einen perfekten Recruiting Mix.

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Vor- und Nachteile von Karriereblogs

Das Aufsetzen eines firmeneigenen Blogs ist zwar wesentlich aufwendiger als beispielsweise das Anlegen eines XING- oder LinkedIn-Accounts – dafür aber nachhaltiger. Auch Blogposts, die Du vor fünf Jahren produziert hast, sind Jahre später noch auffindbar und bringen Interessent:innen auf Deine Seite.

Es gibt die Möglichkeit, Blogartikel nach Kategorien zu sortieren und die Kandidat:innen dadurch auf Deine Karriereseite oder direkt auf Deine Stellenanzeigen zu ziehen. Für Auszubildende lohnen sich Einblicke in die Ausbildungsberufe oder Berichte von älteren Azubis. Egal, ob Du einen branchenspezifischen- oder einen Karriereblog nutzt: Eine starke Arbeitgebermarke hilft dabei, neben den aktiv Jobsuchenden auch die passiv Wechselwilligen anzusprechen. Qualitativ hochwertige Beiträge steigern nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch das Vertrauen in die Marke und den Arbeitgeber.

Der Nachteil ist, dass das Betreiben eines eigenen (Karriere-)Blogs verhältnismäßig viel Aufwand mit sich bringt. Du benötigst Mitarbeiter:innen, die schreiben können und Zeit haben, um die Seite mit Inhalten zu befüllen. Zumindest sollten sie die Zeit haben, anderen den Hut aufzusetzen. Es bedarf außerdem einer gewissen Regelmäßigkeit, damit der Blog nicht leer und veraltet wirkt. Für einen Azubi-Blog kann es aber sinnvoll sein, den Auszubildenden die Möglichkeit zu geben, neue Ideen zu entwickeln und ihre Jobs vorzustellen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Und ein Premium-Profil ist auch nicht nötig.

Social Media Recruiting Karriereblogs Vor- und Nachteile

Beispiele für Karriereblogs findest Du bei der Techniker Krankenkasse, Peek & Cloppenburg und Deloitte.

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Social Media Recruiting mit Facebook

Facebook hat zum jetzigen Zeitpunkt 10 Millionen täglich aktive Nutzer:innen in Deutschland. Primärziel von Unternehmen, die hier aktiv sind, ist das Employer Branding. Doch auch Personalmarketing und Active Sourcing sind hier möglich. Zielgruppen sind Azubis, Student:innen, Young Professionals und Professionals. Vor einigen Jahren hätte man vermutlich noch behauptet, hier ließen sich alle Zielgruppen erreichen – allerdings gibt es immer weniger junge Facebook User:innen. Auch die organische Reichweite sinkt durch die insgesamt schrumpfenden Nutzerzahlen und die gleichzeitig hohe Anzahl an Seiten. Die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen verteilt sich mittlerweile auf so viele verschiedene Postings, dass ohne Werbung fast nur noch 2 bis 5 Prozent der Fans Deiner Seite erreicht werden. Wenn es gut läuft 10 Prozent.

Vor- und Nachteile von Facebook

Facebook Anzeigen können Dir bei der Reichweite weiterhelfen. Die richtige Werbung für die richtige Zielgruppe aufzusetzen und zu steuern ist zwar mit Aufwand und Know-how verbunden, kann aber helfen, passiv Wechselwillige am richtigen Ort zu erreichen. Das Targeting ist aktuell das beste aller Social Media Kanäle, doch ohne eine vernünftige Steuerung kann viel Geld verblasen werden. Für einen ausgeglichenen Personalmarketing Mix lohnt es sich jedoch weiterhin, hier zusätzliche Reichweite für Deine Karriereseite zu generieren und mit gutem Targeting passiv Wechselwillige zu erreichen.

Social Media Recruiting Facebook Vor- und Nachteile

Social Media Recruiting mit YouTube

Die Nutzerzahlen, die man für YouTube findet, unterscheiden sich von den anderen Plattformen und sind daher nur eingeschränkt vergleichbar. Insgesamt sollen monatlich 47 Millionen Erwachsene in Deutschland YouTube nutzen. Insgesamt nutzen weltweit über zwei Milliarden Menschen monatlich die Plattform, um sich Videos anzusehen. Laut YouTube stammen 70 Prozent der Zugriffe von mobilen Endgeräten. Das ist für uns eine sehr interessante Zahl und ein weiterer Hinweis darauf, dass auch beim Recruiting die mobile Candidate Journey nicht unterschätzt werden darf!

Vor- und Nachteile von YouTube

YouTube ist eine gute und kostenfreie Video-Hosting Plattform und birgt virales Potenzial bei Spitzenvideos. Um fair zu bleiben: Virale Videos im Recruiting sind die absolute Ausnahme. Nur wenige Karriere-Videos erreichen wirklich eine beachtliche Zahl an Aufrufen. Doch wenn Du die Zeit, das Know-how und die Geduld hast, kannst Du mit Hilfe von authentischen und im besten Fall professionellen Videos das Employer Branding und sogar das Personalmarketing etwas nach vorne treiben.

Ein Nachteile ist, dass die Kommunikation auf der Plattform sehr eingeschränkt ist. Zwar gibt es die Kommentarfunktion, doch diese wird erst bei einer höheren Reichweite wirklich genutzt und kann auch schnell mal nach hinten losgehen. Das Bindungspotenzial für durchschnittliche Firmen ist hier sehr überschaubar.

 

Social Media Recruiting mit Twitter

Auf Twitter verbringen 1,4 Millionen Nutzer:innen in Deutschland täglich ihre Zeit. Zielgruppe sind medienaffine Berufe wie die der Journalist:innen, Redakteur:innen, Werber:innen, Marketer und ITler:innen. Zwar dauert es seine Zeit, bis man eine höhere Followerzahl hat, dennoch kann Twitter super als Blog-Multiplikator und Informationsplattform dienen.

Vor- und Nachteile von Twitter

Das Netzwerk gilt als schnell und dynamisch, hat einen hohen Direktkontakt und einen Nachrichten-Mix, der jedes Fachmagazin schlägt. Möchte man Twitter für Recruiting oder Personalmarketing nutzen, sollte man vorher sicher sein, dass sich die Zielgruppe hier auch befindet. Jüngere Kandidat:innen werden hier eher in Ausnahmefällen zu finden sein. Die Länge der Tweets ist beschränkt: Für eine Mitteilung stehen lediglich 280 Zeichen zur Verfügung.

Social Media Recruiting Twitter Vor- und Nachteile

Social Media Recruiting mit Instagram

Nutzerzahlen und Daten werden nur unregelmäßig von Instagram veröffentlicht. Man geht allerdings davon aus, dass die Plattform in Deutschland von ca. 21 Millionen Menschen genutzt wird. Diese Zahl ist allerdings eine Schätzung basierend auf der Entwicklung der letzten Jahre.

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Vor- und Nachteile von Instagram

Das Primärziel von Unternehmen ist auch hier das Employer Branding. Um Links zu teilen oder User:innen auf Deine Plattform zu bringen, eignet sich das Netzwerk nicht. Links in Postings sind nicht nutzbar – lediglich ein Link in der Biografie kann angeklickt werden. Damit fällt die Reichweite für Deine Unternehmensseite oder Karriereseite flach. Es stehen Bilder und Videos im Fokus und mittlerweile auch der Vertrieb von Produkten über den Instagram-Shop. Hierfür braucht es einen Aufbau, regelmäßige Kommunikation und Aktualisierungen. Die eigene Instagram-Seite sollte im besten Fall mit authentischem Bildmaterial eine einheitliche Bildsprache verfolgen. Mit Hilfe von Hashtags ist es möglich, die Aufmerksamkeit und Reichweite zu steigern.

Mittlerweile kann man auch ohne eigenen Instagram-Kanal Werbung schalten und direkt auf die eigene Webseite leiten. Doch die Werbeschaltung ist teuer und es stellt sich die Frage, ob das für reines Personalmarketing wirklich eine Option ist. Wenn Du mehr zum Thema Recruiting mit Instagram wissen willst, lad’ Dir unser Whitepaper herunter.

Social Media Recruiting Instagram Vor- und Nachteile

Social Media Recruiting mit TikTok

Diese Plattform dürfte aktuell das am meisten gehypte Netzwerk der Welt sein. TikTok kommt aus China und zählt in Europa mehr als 100 Millionen monatlich aktive Nutzer:innen. Die Zahlen für Deutschland liegen bei 10,7 Millionen insgesamt. Es gilt hierbei allerdings zu beachten, dass diese monatlichen Zahlen (MAU – Monthly Active Users) natürlich höher sind als die Zahlen der User:innen, die täglich eine App oder ein soziales Netzwerk benutzen (DAU – Daily Active Users). Dennoch ist diese Zahl enorm! Zwar liegt TikTok aktuell noch hinter Instagram, wächst jedoch schnell.

Social Media Recruiting TikTok Vor- und Nachteile

Vor- und Nachteile von TikTok

Die Zielgruppe ist sehr jung: 69 Prozent der aktiven Nutzer:innen sind zwischen 16 und 24 Jahren. Diese Zielgruppe ist sonst nur sehr schwer zu erreichen. Da Postings bei TikTok auch eine sehr hohe organische Reichweite haben können, ist das Erreichen der Zielgruppe nicht unwahrscheinlich. Aber auch hier ist das Fingerspitzengefühl gefragt: Viele Jugendliche möchten in „ihrer“ App nicht mit Arbeitgebern konfrontiert werden. Postings zum Thema Employer Branding oder Recruiting müssen sitzen und in wenigen Sekunden überzeugen – hierfür ist viel Know-how gefragt. Ansonsten kann dieses Vorhaben auch schnell nach hinten losgehen. Wir haben die Polizei NRW gefragt, wie erfolgreiches Recruiting mit TikTok funktioniert.

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Das dürfte auch einer der besonderen Nachteile sein: Videos werden schnell weggeklickt, wenn sie nicht in den ersten paar Sekunden die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. TikTok kann, wenn es richtig genutzt wird, zum Recruiting- und Unternehmenserfolg führen. Um das zu erreichen, braucht es allerdings tolle Ideen und jemanden, der sich mit dem Tool und vor allem mit der Zielgruppe perfekt auskennt. Inspiration und Best Practice Beispiel gefällig?

Social Media Recruiting mit Banner-Ads

Während Banner-Ads im Webmarketing seit Ewigkeiten weit verbreitet sind, gelten sie im Personalmarketing immer noch als recht exotisch. In vielen Fällen eine Performance-basierte Abrechnung (Cost-Per-Click), funktioniert aber auch bei einigen Anbietern über den TKP (Tausender-Kontakt-Preis).

Vor- und Nachteile von Banner-Ads

Die Ausspielung von Bannern funktioniert im ganzen Internet – egal ob Google, Bing, Social Media oder thematisch relevante Webseiten und Apps. Das hat den Vorteil, dass Du mit dieser Werbung auch passiv Wechselwillige abfischen kannst, die durch zielgenaues Targeting (fachlich, regional oder demografisch) auf Dein gesuchtes Profil passen.

Der Nachteil ist, dass Du für Employer-Branding-Kampagnen eine gute Landingpage oder Karriereseite benötigst, auf die weitergeleitet werden kann. Die Erstellung und Anzeigensteuerung ist zeit- und arbeitsaufwendig und muss qualitativ hochwertig sein, damit Kandidat:innen auf einen Blick von Deiner Kampagne überzeugt werden.

Social Media Recruiting BannerAds Vor- und Nachteile

Fazit: Chancen und Risiken im Social Media Recruiting

Egal, für welche Plattformen Du Dich in Deinem persönlichen Recruiting und Personalmarketing Mix entscheidest: Wenn Du Employer Branding im Social Web machen willst, solltest Du zuerst Deine Zielgruppe bestimmen. Für wen machst Du diese Seite und was möchtest Du damit erreichen? Im Anschluss ist es wichtig, ein authentisches Selbstbild herauszuarbeiten und den Mehrwert der jeweiligen Plattform für Dich zu definieren. Was willst Du den Leuten in Deinen Kanälen vermitteln? Daraus entsteht ein Handlungskonzept, das Du dann weiterverfolgst und den User:innen präsentieren kannst. „Einfach machen“ ist im Social Web für Arbeitgeber keine gute Option. Kein Auftritt ist immer noch besser als ein schlecht gepflegter Auftritt.

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Liegt Dein Schwerpunkt auf dem Personalmarketing und Du möchtest potenzielle Bewerber:innen erreichen, egal mit welchem Tool oder welcher Plattform, dann stelle zuerst sicher, dass Deine Karriereseite durch und durch mobiloptimiert ist. Netzwerke wie Instagram, Snapchat und TikTok werden fast ausschließlich mobil über die App genutzt. Sogar YouTube misst 70 Prozent ihrer Zugriffe von mobilen Endgeräten. Unsere jährlich erscheinende Online Recruiting Studie zeigt allerdings, dass sogar die großen Unternehmen im Recruiting immer noch nicht komplett mobiloptimiert sind. Du kannst noch so viel Geld für Banner-Ads und Social Media Recruiting ausgeben – wenn die Bewerber:innen beim Abschicken ihrer Bewerbung mobil scheitern, solltest Du das Geld vielleicht erst einmal in die eigene Karriereseite investieren.

Recruiting bei der Hagedorn Unternehmensgruppe:
“Viele Frauen haben Lust auf Bau”

Abbruch, Entsorgung, Tiefbau – wer bei diesen Stichwörtern tief in die Klischeekiste greift, malt ein Bild von kernigen Typen in staubigen Blaumännern, die schwitzend auf einer Baustelle ackern. Das es aber auch ganz anders geht, zeigt die Hagedorn Unternehmensgruppe mit ihrer Aktion Frau am Bau, die vor allem den weiblichen Nachwuchs für (vermeintlich männliche) Tätigkeiten in der Branche begeistern will. Mit Erfolg!

Frau am Bau Hagedorn Unternehmensgruppe Interview Wollmilchsau

Die Hagedorn Unternehmensgruppe ist seit über 20 Jahren am Markt aktiv und beschäftigt heute über 670 Mitarbeiter*innen. Was macht ihr genau? Und welche Rolle hast Du im Unternehmen?

Die Hagedorn Unternehmensgruppe ist Deutschlands leistungsstärkster Rundum-Dienstleister in den Bereichen Abbruch, Entsorgung, Tiefbau und Flächenrevitalisierung. Die Prozesskette der Gruppe umfasst zudem die Sanierung von Altlasten, Recycling und das Stoffstrommanagement, die Erstellung von industriellen Außenanlagen sowie die Entwicklung neuer Nutzungskonzepte. Das Familienunternehmen mit Barbara und Thomas Hagedorn an der Spitze, erzielte im Geschäftsjahr 2019 eine Gesamtleistung von 215 Millionen Euro. Damit gehört der im Jahr 1997 von Thomas Hagedorn gegründete Betrieb mit seinen knapp 670 Mitarbeitern zu den Top 5 der größten und erfolgreichsten Abbruchunternehmen der Welt. Neben dem Hauptsitz in Gütersloh ist Hagedorn heute mit zusätzlichen Standorten in Berlin, Hannover, Köln und Ulm deutschlandweit aktiv. Ich arbeite als Personalreferentin bei Hagedorn und bin für acht Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe zuständig. Von der ersten Stellenausschreibung, bis zur finalen Unterschrift mit dem Bewerber betreue ich den gesamten Einstellungsprozess. Zudem bin ich nach dem Onboarding als Ansprechpartnerin für den Mitarbeiter da und berate die Geschäftsführer/in und Abteilungsleiter/innen in allen arbeitsrechtlichen, personalwirtschaftlichen und sozialen Fragenstellungen. Sowohl die kaufmännischen als auch gewerblichen Auszubildenden betreue ich ebenfalls.

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Wo liegen die besonderen Herausforderungen bei Euch im Recruiting?

Der Markt ist heiß umkämpft und unsere Branche boomt. Umso wichtiger ist es daher, zu zeigen, was uns als Arbeitgeber besonders macht – neben den bekannten Merkmalen wie Qualität und Sauberkeit auf unseren Baustellen und bei den Maschinen.

Auf Eurer Webseite und in Social Media habt ihr eine spannende Kampagne, auf die wir aufmerksam geworden sind: Frau am Bau. Kannst Du das Projekt in einigen Sätzen zusammenfassen?

Unsere Strukturwandler:in-Kampagne soll Frauen motivieren, sich bei uns zu bewerben. Zum Auftakt stand zunächst die Heimat von Hagedorn im Fokus: der Großraum Gütersloh. Dort hingen Plakate, Banner und mehr als 140 City-Light-Poster, die Hagedorn-Maschinistin Agnes Bochers zeigten. Es folgte Anfang des Jahres eine von uns initiierte Online-Umfrage mit rund 800 Teilnehmer:innen innerhalb der Bau- und Abbruchbranche, um erst mal Bestand zu nehmen. Denn um etwas zu verändern, muss ein Strukturwandel einsetzen.
Mit der Kampagne demonstrieren wir unsere Überzeugung: Es gibt keinen Job, den eine Frau auf dem Bau nicht machen könnte. Und wir glauben, dass viele Frauen Lust auf Bau haben, dann aber zögern den Schritt zu gehen. Ihnen wollen wir Mut machen, indem wir ganz bewusst Gesicht zeigen.

Sprecht Ihr im Recruiting-Prozess (z.B. durch gesteuerte Ausspielung) bereits gezielt Kandidatinnen an?

Ja, durch Promotions auf Instagram erreichen wir zum Beispiel eine zielgruppenspezifische Ausspielung von Stellenanzeigen.

Ein Unternehmen aus einer stark männlich besetzten Branche möchte ebenfalls gezielt mehr Frauen rekrutieren: Welche drei guten Tipps, die Du zu Projektbeginn selbst gerne bekommen hättest, würdest Du dieser Person geben?

  1. Weibliche Vorbilder zeigen, die mit der Öffentlichkeit und den Medien stärker in den Dialog treten
  2. Aufhören, in Klischees zu denken und diese Geschlechterklischees nicht für das Recruiting nutzen
  3. Klar machen, dass es aufs Köpfchen ankommt sowie Leidenschaft, Einsatzbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder dem Alter

Tipp: Aufhören in Klischees zu denken und Geschlechterklischees für das Recruiting zu nutzen

Konntet Ihr bereits Erfolge mit der Frau am Bau-Kampagne verbuchen?

Ja, eine junge Bewerberin beginnt demnächst bei uns im Tiefbau eine Ausbildung. Außerdem haben wir vor kurzem eine LKW-Fahrerin eingestellt. Es gab auch schon Anfragen von Frauen, die auf unsere Kampagne aufmerksam geworden sind und über eine Umschulung nachdenken. Eine davon war zum Beispiel ganz angetan, nachdem sie unseren Baggersimulator testen durfte. Das sind natürlich schon schöne Erfolge, aber das reicht uns noch nicht. Wir möchten noch mehr Frauen ermutigen und dazu aufrufen, sich bei uns zu bewerben.

Zuletzt: Welche Pläne und Ziele habt Ihr Euch für das Recruiting bei Hagedorn gesetzt?

Wir möchten Schritt für Schritt Strukturen wandeln und „Bock auf Bau“ erzeugen. Nur so lässt sich ein gemeinsames neues Fundament bauen und weiblicher Nachwuchs für die Branche finden. Außerdem möchten wir zeigen, dass Abbruch mehr ist als Altes wegzuschaffen: Abbruch bedeutet, dass nun Platz für innovative Ideen vorhanden ist, Neues aufleben kann – denn Zukunft fängt mit Rückbau an.

Endlich da: Instagram Business

Instagram Business ist seit letzter Woche in den meisten europäischen Ländern verfügbar. Auch für deutsche Unternehmen hat das Warten also ein Ende – wir fassen für Euch heute zusammen, was Ihr mit Instagram Business anfangen könnt, wie es funktioniert und welches neue Feature besonders willkommen ist: Insights, das erstmals App-interne Statistiken abrufbar macht.

Unternehmen können ihren Instagram Account entweder nachträglich in einen Business Account umwandeln oder direkt einen neuen erstellen. Dazu braucht es nur ein Smartphone, die App Instagram und die Verknüpfung zur Unternehmensseite bei Facebook. Als unmittelbarer Effekt sind Unternehmen für Nutzer leichter zu identifizieren.

Um den Nutzern weitere Unternehmensinfos zu bieten, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Kontaktinformationen, Brancheninformationen und Unternehmensadresse können hinterlegt werden.
  • Den neuen Kontaktbutton. Nutzer können diesen einfach bedienen und werden so entweder per Telefon (Anruf oder SMS), Email oder direkt an die Geschäftsadresse weitergeleitet.
Instagram Business Profile
Quelle: Instagram, Screenshot

Insights

Mit Insights erhalten Business-Account-Nutzer Einsicht in aktuelle Statistiken ihres Profils, können also Zielgruppen analysieren und schnell verstehen, welcher Content gut funktioniert:

  • Einsehbar ist, wie oft die Posts im Umfang von einer Woche gezeigt wurden (“Impressions“) und wie es um die Reichweite der Posts bestellt war.
  • Mithilfe verschiedener Filter können die Top-Posts der Woche anaylisiert werden (und z. B. nach Reichweite, Interaktionen, Likes, Kommentaren etc. sortiert werden), was auch für einzelne Posts verfügbar ist.
  • Dann gibts noch Statistiken zur allgemeinen Follower-Aktivität. Dazu gehören beispielsweise demographische Infos oder die Uhrzeiten, an den die Follower am aktivsten sind.
Instagram Business Insights
Quelle: Instagram, Screenshot

Werbung direkt über Instagram Business schalten

Neu ist auch, dass Instagram Business den Unternehmen die Funktion bietet, direkt via App für einzelne Posts Werbung zu schalten, genannt “Hervorheben”:

  • Auch das ist ziemlich simpel: zuerst den Post und das Werbeziel auswählen – das könnte z. B. sein, dass Personen, die die Unternehmens-Webseite besuchen, mal via Telefon durchklingeln oder direkt vorbei kommen sollen. Das läuft über einen Call-to-Action-Button.
  • Dann noch die Zielgruppe auswählen (entweder individuell oder automatisch).
  • Und zum Schluss das Budget für die Kampagne auswählen und den Zeitraum festlegen und schon kann es losgehen.
Instagram Business Promote
Quelle: Instagram, Screenshot

Bereits bestehende Tools mit denen Content für Instagram aufbereitet, geplant oder beworben werden kann, verlieren dadurch nicht an Bedeutung. Sie können wie gehabt weiter verwendet werden.

Zu den Stärken des Business Accounts zählt auf jeden Fall der Contact Button. War es vorher nur möglich, mit dem Nutzer via Link in der Biographie, der beispielsweise auf die Webseite des Unternehmens führt, in Kontakt zu treten, bietet der Button einen deutlich direkteren und unkomplizierteren Weg für Unternehmen und Nutzer zueinander zu finden.

Mit Promote (“Hervorheben”) und Insights hat Instagram zwei weitere Funktionen geschaffen, deren Gebrauch sich für Unternehmen lohnt. Diese wirken auf den ersten Blick simpel und einleuchtend und dürften auch für unerfahrene Betreuer (zum Beispiel aus kleinen, lokalen Unternehmen) einfach einzusetzen sein.

Noch ein Wort zu Instagram Stories …

… weil wir bisher noch nicht drüber gesprochen haben. Instagram Stories ist direkt beim Konkurrenten Snapchat abgekupfert und funktioniert auch ganz ähnlich. Dazu braucht man nur das letzte Update der App und schon wird auf dem Home-Screen ganz oben eine Leiste mit Nutzern angezeigt, denen ich folge und die kürzlich eine aktive Story veröffentlicht haben. Wie bei Snapchat können hier Fotos und kurze Videos gepostet werden, die nach 24 Stunden wieder gelöscht werden. Ein paar Farbfilter, die Funktion zum Schreiben und zum Malen gibts auch. Machen wir es kurz: Snapchat kann es besser.

Instagram Business Stories
Quelle: Instagram, Screenshot

ABER: Entscheidend ist, dass so nun auch Instagram die Möglichkeit anbietet, Content unmittelbar und unverstellt und praktisch live zu teilen. Wer also ohnehin eine große Schar von Followern auf Instagram hat, kann die (Personal-)Marketingkniffe, die vorher nur bei Snapchat funktioniert haben, nun ohne die Einrichtung und Betreuung eines weiteren Kanals einsetzten. Und noch ist ja nicht aller Tage Abend, Instagram Stories steckt ja schließlich noch in den Kinderschuhen.

Wer sich eine genaue Anleitung wünscht, wie ein Business Account zu erstellen ist, kann sich hier direkt bei Instagram ein paar kurze und knackige Videos dazu ansehen.

[HTTP410] Am Anfang stand das Wort – heute ist visueller Content mächtiger

Es ist keine bahnbrechende Neuigkeit, sondern längst Realität: Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen sinkt – bei einem Erwachsenen von 12 auf durchschnittlich 8 Sekunden in den letzten 15 Jahren. Visueller Content wird von Usern zunehmend besser verarbeitet als früher und gewinnt daher an Bedeutung.

Das schlägt sich natürlich in unserer Kommunikation nieder – und dadurch unmittelbar in den sozialen Medien. Schon letztes Jahr wurden jeden Tag über 3 Milliarden (!) Fotos via WhatsApp, Instagram, Facebook und Snapchat geteilt. Auch hier heißt es: Tendenz stark steigend. Grund genug für Unternehmen also, diese Verhaltensänderung nicht zu unterschätzen und ihre Marketingstrategien anzupassen (Weisheit der Woche ←).

Photosharing in Zahlen

Quelle: KPCB Internet Trends Report 2016

Bildtrends 2016

Unternehmen, die mit Bildern arbeiten wollen, brauchen eine Strategie – und Inspiration. Wer nicht sicher ist, was sich 2016 im Netz gerade großer Beliebtheit erfreut, möge seinen Blick auf die folgenden Beispiele richten. Cool ist, wer:

  • den aktuell vielleicht wichtigsten Trend überhaupt im Auge behält: Flat oder auch Flat Lay beschreibt eine optische Anordnung, bei der mehrere Gegenstände flach liegend von oben abgelichtet werden – und vereint damit gleich mehrere aktuelle visuelle Trends: organisiert, geometrisch, clean, mit starken Kontrasten.

Visueller Content im Flat Lay

(Unser Bild mit Anfängerfehler inklusive: die Spiegelung in der Sonnenbrille – aber hey, #authentisch!).

Total im Trend ist außerdem, wer…

  • mit großen, verspielten und bunten Schriftarten experimentiert. Im Englischen auch als bold bezeichnet, steht das als fester Begriff für fett gedruckte Lettern – aber eben auch für gewagt, verwegen und kühn.
  • Retrodesigns oder Bohomuster verwendet.
  • auf Minimalismus und geometrische Formen setzt.

Visueller Content in der Kommunikation

Für Unternehmen muss das nicht bedeuten, dass sie nur noch fett gedruckte Texte publizieren dürfen oder sich ihre Mitarbeiter für Vogelperspektiven ständig auf wackelige Stühle stellen sollen. Es sollte jedoch bekannt sein, dass visueller Content die wachsenden sozialen Netzwerke derzeit stark prägt und es sich schon deshalb lohnt, sich zu dem Thema ein paar tiefgründige Gedanken zu machen.

Wenn man es dann schon so weit geschafft hat, gibt es simple Anknüpfungspunkte:

  • Es braucht einen Plan! Nachgewiesenerweise besitzen 56% der Content-Verantwortlichen aber leider keinen. Aus den Fehlern anderer lernen? Schwierig, aber machbar!
  • Auch ohne Grafiker-Ausbildung ein paar klassische Grundregeln beachten – Stichwort Farbwahl oder das Verwenden von möglichst wenigen verschiedenen Schriftarten.
  • Das richtige Targeting: bestimmt nicht nur über Inhalte, sondern auch über die Plattform der Verbreitung. Welcher visueller Content funktioniert bei welchem Netzwerk und bei der gewünschten Zielgruppe?
  • Urheberrecht nicht vergessen – im Dschungel der Richtlinien bei der Verwendung fremder Bilder stets die Augen weit offen halten.
  • Videos posten.

Außerdem: Instagram Business Profiles

Wo wir schon beim Thema sind: Instagram, eines der bildgewaltigsten Netzwerke überhaupt, hat letzte Woche erfreuliche Neuigkeiten verlauten lassen. Eigener Aussage nach wurde mit hunderten von Unternehmen gesprochen, die sich von Instagram mehr Möglichkeiten zur (Unternehmens-)Selbstverwirklichung gewünscht haben. Und siehe da, Instagram hat sie erhört!

Mit der Überschrift Coming soon wurden einige neue Business-Features angekündigt:

Business Profiles – Wer sein Profil offiziell als ein Business Profile registriert, kann über einen neuen Contact Button wählen, wie Kunden mit dem Unternehmen in Verbindung treten sollen – per Mail, Telefon oder Textnachricht. Außerdem können andere Tools wie Insights und Promote freigeschaltet werden und eine Kartenfunktion eingebunden werden, die dem Nutzer Auskunft über Standorte gibt.

Insights – Ermöglicht registrierten Unternehmen umfassende Einblicke in die Welt der Instagram-Statistiken, ohne dass ein zusätzliches Tool von Nöten ist. Unternehmen können dann unmittelbar in der App Informationen über ihre Follower sichten, zum Beispiel zur Demographie oder welche Posts gut performen.

Promote – Erlaubt erstmals, bereits veröffentlichte Posts nachträglich zu bewerben. Das Wählen der Zielgruppe kann Instagram überlassen werden oder selbst getätigt werden. Posts können einen unbegrenzten Zeitraum lang beworben werden.

Derzeit sind diese neuen Features noch nicht in Deutschland verfügbar – die USA, Australien und Neuseeland machen den Anfang. Wir sind gespannt, wie diese neuen Funktionen angenommen werden und halten Euch selbstverständlich auf dem Laufenden!

Wie Facebook seinem angeblichen Niedergang trotzt

Woran denkt Ihr zuerst, wenn es um das Stichwort Social Media geht? Klar, an Facebook.

Trotzdem konnte man in den letzten Jahren zunehmend den Eindruck gewinnen, Facebook schwämmen die (jugendlichen) Felle davon. Facebook Niedergang? Schon 2013 titelte der Tagesspiegel plakativ: “Facebook ist out – Tumblr ist in”. Im Artikel ist die Rede von amerikanischen Teens und Twens, die Facebook schon seinerzeit total uncool fanden.

Ist Tumblr der Facebook Niedergang?

Bei Tumblr hingegen, das sich strukturell sehr von Facebook unterscheidet und dessen Fokus auf der Weiterverbreitung von Fotos liegt, wären die jungen Leute sicher vor ihren nervigen Nachbarn, Eltern und Lehrern, so der Artikel. Sorry aber, Tumblr who?

2016 kann sich in den USA vor allem die Social Media App Snapchat über rasant steigende Partizipation freuen. In Deutschland steht Snapchat aktuell ganz kurz vor dem großen Durchbruch.

So spricht sich fröhlich weiter herum, dass junge Leute von Facebook längst die Nase voll hätten und zu alternativen Netzwerken wie Instagram (das mittlerweile auch zum Hause Facebook zählt) oder eben Snapchat abwandern.

Doch, weit gefehlt.

Das Whitepaper 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus des amerikanischen Unternehmens comScore Inc. von letzter Woche zeigt uns: Das Gegenteil ist der Fall.

Leading Social Networks - Facebook Nutzerstruktur

Quelle: comSpace Inc. 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus

Wer Facebook nicht sofort entdeckt hat, möge seinen Blick in die ganz obere rechte Ecke richten. Facebook führt in den USA – auch bei den verloren geglaubten jüngeren Zielgruppen – noch immer die Riege der sozialen Netzwerke an. Die Grafik zeigt die Häufigkeit der Besuche der Internetnutzer für die verschiedenen Plattformen pro Monat in Prozent und wie lange die Nutzer dort bleiben.

Facebook verfügt somit nicht nur über die meisten Besucher, sondern auch über die höchste Verweildauer und Teilnahme. Weit, aber wirklich weit abgeschlagen folgen auf den Rängen 2 und 3 Snapchat und Instagram.

Die Grafik zeigt eindrucksvoll, dass Facebook seinen Wettbewerbern auch heute noch um einige Längen voraus ist. Es wird 2,5 mal so lange genutzt wie die zweit platzierte Social Media Plattform Snapchat.

Interessant ist auch, dass Facebook mobil (also via Smartphone oder Tablet) sogar noch besser angenommen wird als in der klassischen Nutzungsweise vom heimischen Desktop aus. Zusammen mit den anderen Diensten wie dem Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp (ebenfalls von Facebook aufgekauft) beansprucht das Unternehmen aus dem Silicon Valley über 20% der Zeit, die die Befragten insgesamt auf ihren mobilen Geräten den digitalen Medien widmen, für sich.

Facebooks Anteil der auf digitalen Medien verbrachten Zeit

Quelle: comSpace Inc. 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus

Dazu heißt es im Whitepaper:

Facebook is the #1 digital media property by time spent. While it maintains an impressive double-digit market share of desktop time spent, it really shines on mobile platforms, where its four core apps each contribute a meaningful share of engagement.

Fest steht, dass sich die jungen Leute auch anderen Social Media Netzwerken zuwenden. Aber das bedeutet eben nicht im automatischen Umkehrschluss, dass sie sich von der Mutter aller sozialen Netzwerke abwenden. Man ist ja multitaskingfähig.

All jene, die Facebook zuletzt den unaufhaltsamen Untergang prophezeit haben, dürfen dies für’s Erste als widerlegt betrachten. Denn das Netzwerk ist weit davon entfernt, nur noch aus aktiven Mitgliedern im Alter 35+ zu bestehen. Vielleicht posten nicht mehr gefühlte 99% täglich ihr Mittagessen oder den letzten emotionalen Breakdown wegen einer/eines Verflossenen.

Aber die jungen Leute sind noch da.

Wenn Ihr neben diesen doch erfreulichen News aus der Social Media Welt auch noch Neuigkeiten zu Themen wie Multi-Platform, Mobile oder E-Commerce erfahren möchte, findet Ihr das Whitepaper von comSpace hier zum Download als PDF.

[HTTP410] Nieder mit den Social Recruiting Vorurteilen!

Seit über einem Jahr bin ich nun glücklicher Berater bei der Wollmilchsau. Immer wieder fällt mir bei meiner täglichen Arbeit auf, wie groß die Vorurteile gegenüber Social Media Recruiting und Personalmarketing nach wie vor sind – auch wenn „Social Media“ kein ganz neues Thema mehr ist. Zwei Meinungen tauchen dabei immer wieder auf:

  • Social Media? Hype!
  • Social Recruiting? Personalmarketing-Kampagnen über Social Media Seiten? Social Media (Recruiting) ist doch längst tot!

Dem Thema „Hype“ haben wir bereits einen Artikel gewidmet. Deshalb möchte ich heute auf „Social Media Recruiting ist tot und funktioniert doch sowieso nicht“ eingehen und die Social Recruiting Vorurteile, die bei diesem Thema immer wieder auftreten, entkräften.

Beginnen wir mit der folgenden Meinung:

Social Media Recruiting ist tot!

Meine klare Antwort: Nein.

Viele Studien und Meinungen zu diesem Thema basieren auf Auswertungen darüber, wie viele Personaler Social Media Seiten für das Recruiting nutzen. Das Ergebnis: Sie werden zu wenig oder auch gar nicht genutzt. Doch kann man wirklich behaupten, dass Social Recruiting tot ist, nur weil es von Personalabteilungen selten genutzt wird? Sollten wir uns nicht lieber die Frage stellen: „Halten sich Menschen, die ggf. auch einen Job suchen könnten, auf Social Media Seiten auf“? Meiner Meinung nach kann etwas das nicht (oder kaum) für das Recruiting genutzt wird, nicht für tot erklärt werden. Oder anders ausgedrückt: Nur, weil ich nicht gerne schwimmen gehe, kann ich nicht behaupten, dass Freibäder out sind. Sie sind meist überfüllt, das spricht für sich 😉 Und wenn ich unbedingt Bademeistern begegnen möchte, sollte ich vielleicht anfangen, schwimmen zu lernen. Oder mir zumindest ein adrettes Badeoutfit besorgen und mich schon mal auf den Weg machen.

Die nächste Meinung, die mir immer wieder begegnet:

Ja aber dort sucht doch niemand nach einem Job!

Richtig!

Sehen wir mal von Xing und LinkedIn ab und beachten Seiten wie Facebook, Instagram und Co. Aktiv sucht dort kaum ein User nach einem Job. Auf diesen Seiten ist man überwiegend privat, oder allgemein „zur Ablenkung“ unterwegs. Und jetzt meine Gegenfrage: Ist es nicht genau das, was Personaler immer möchten? Bewerber dort erreichen, wo sie eigentlich gar nicht aktiv nach Jobs suchen?

Diese Fragen kommen in meinen Beratungsgesprächen immer wieder: „Wo finde ich meine Bewerber? Ich will nicht nur darauf hoffen, dass Bewerber die Stellenbörse aufrufen, auf der ich meinen Job gepostet habe. Ich will sie doch genau dort erreichen, wo sie eigentlich nicht suchen! Dort, wo sie sich privat aufhalten! Nur, wo ist das?“

Die Antwort heißt: Auf Social Media Seiten.

Social Recruiting Vorurteile beherrschen das Recruiting
Pic: (CC BY 2.0) by tetedelacourse

Und nun argumentieren wir uns mal in Rage 🙂

Der Widerspruch auf diese Antwort lautet häufig:

Meine Zielgruppe ist nicht auf Facebook und Co.

–> Falsch.

Meine knappe Antwort möchte ich, am Beispiel Facebook, mit einigen Fakten belegen:

  • Über 1,39 Milliarden aktive (!) User. Fun Fact: Das bedeutet konkret, dass 47% aller Internet-User auf Facebook aktiv sind!
  • 1,189 Milliarden User sind mobil auf Facebook aktiv
  • Mehr als 50% sind täglich auf Facebook aktiv
  • Die tägliche, durchschnittliche Aufenthaltszeit auf Facebook beträgt 21 Min.

Facebook Nutzerzahlen

Quelle: Facebook Börsenbericht

Wer mehr Zahlen, Daten & Fakten über andere Social Media Seiten sehen möchte, dem empfehle ich diesen Link: “Social Media Facts & Statistics”.

Bedenkt man, dass 47% aller Internet-User weltweit einen (aktiven) Facebook Account besitzen, kann man beim besten Willen nicht mehr behaupten, dass die eigene Bewerber-Zielgruppe dort nicht vertreten ist.

Mal ehrlich: Welche Aussage klingt logischer?

  1. Alle 1,4 Billionen Facebook-User (um es noch mal zu erwähnen, das sind 47% aller Internet-User) sind nicht unsere Bewerber Zielgruppe.
  2. Unter 1,4 Billionen aktiven Facebook-Usern finden wir auch Menschen, die für uns interessant sind.

Nebenbei gesagt: Twitter hat 170 Millionen aktive User. Google+ über 100 Millionen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielgruppe keine Social Media Seiten nutzt?

Die nächste These:

Auf Facebook, da sind ja nur die ganz jungen Leute. Diese Millennials. Die will ich ja nicht. Ich suche erfahrene Spezialisten!

Nur Millennials auf Facebook? Das stimmt so nicht:

Altersverteilung der deutschen Facebook-Nutzer

Also ich habe letztens unseren IT Spezialisten gefragt. Und der hat gesagt, er ist nicht auf Facebook. Das ist der Beweis. Facebook wird nicht von Berufserfahrenen genutzt. Vor allem nicht von IT´lern.

Ich bin auch (Ex-)IT´ler. Und nebenbei gesagt: Glauben Sie mir, ich bin Jahre, ach was, Jahrzehnte davon entfernt auch nur annähernd noch als Millennial durchzugehen 😀

Ich habe auch einen Facebook-Account. Und auch noch einen bei Instagram. Und Twitter. Und Pinterest. Und…

Auch in den 90ern haben wir bereits „Social Media“ genutzt. Wenn ich mich mit meinen ehemaligen IT Kollegen unterhalte (übrigens alles berufserfahrene, gestandene IT Spezialisten in den besten Jahren – also die Zielgruppe), schwelgen wir gerne in Erinnerung an die Anfänge des WWW. Damals, als wir uns mit drittklassigen Modems in irgendwelche Chatrooms eingewählt haben, um uns auszutauschen. Wir hatten ja nichts anderes. Hätte es damals Facebook gegeben, wir hätten es genutzt. Diese alten 90er Jahre Chatrooms waren u. a. der Grundstein für die Welt des Social Media.

Der erste Blog wurde übrigens 1994 veröffentlicht.

Und vor Facebook gab es bereits zahlreiche andere Social Media Seiten. Classmates (Start: 1994), Meetup (2001), friendster (2002), mein persönlich heißgeliebtes MySpace (2003).

Facebook selbst gibt es übrigens bereits seit 2004.

Modem Meme

Ja aber Sie arbeiten bei der Wollmilchsau, Sie müssen das sagen!

Für mich inzwischen kaum noch vorstellbar, aber: Es gab auch ein Leben vor der Wollmilchsau. Und ich hatte nicht nur ein IT-Dasein – ich habe auch viele, viele Jahre im Recruiting gearbeitet. Und ich habe zu jeder Zeit diese Meinung vertreten. Weil sie stimmt und mit Zahlen und Fakten belegbar ist. 🙂

Aber ich kann doch da auch nicht einfach wahllos Leute anschreiben!

Müsst Ihr auch nicht. Lasst doch bspw. eine Ad Kampagne für Euch sprechen und erreicht potenzielle Bewerber, die genau zu Euren Anforderungsprofilen passen. Übrigens: Facebook wird überwiegend über die mobile App genutzt – mit einer Ad Kampagne erreicht Ihr also gleichzeitig auch die mobilen User. Jackpot! 😉

An dieser Stelle möchte ich Euch auch unseren Blog Beitrag Targeting: Zielgruppen im Netz ansprechen empfehlen.

OK gut. Aber ich habe auch überhaupt keine Zeit, um mich um so was zu kümmern. Facebook Ads. Twitter Ads. LinkedIn Kampagnen und so was. Und überhaupt. Damit kenne ich mich nicht aus.

Dafür gibt es ja Spezialisten in Form von Agenturen. Wie uns zum Beispiel 🙂

To be continued….

Habt Ihr noch weitere Fragen zum Social Media Recruiting & Personalmarketing, zu denen Ihr unsere Meinung hören möchtet? Können wir noch weitere Vorurteile oder Sorgen in Bezug auf Social Media Recruiting entkräften? Dann kontaktiert uns gerne oder schreibt einen Kommentar 🙂

Employer Branding und Social Recruiting über Instagram – Teil 2

Und weiter geht‘s! Auf zur zweiten Runde Employer Branding und Social Recruiting über Instagram – heute mit Teil 2 – Instagram Hashtecks.

Im letzten Teil haben wir Euch erklärt, wie Ihr Eure Arbeitgebermarke über Instagram stärken und eine Strategie für Euren Auftritt entwickeln könnt. Gehen wir nun davon aus, dass Ihr eine mehr oder weniger konkrete Vorstellung davon habt, wie Ihr Eure Arbeitgebermarke auf Instagram präsentieren möchtet. Wie schafft Ihr es nun andere Instagram Nutzer auf Euren Content (Bilder oder Videos) aufmerksam zu machen?

Tipps zum Social Recruiting über Instagram:

1. Liken bis der Arzt kommt

Wartet nicht darauf, dass Ihr gefunden werdet. Liked selbst Inhalte und folgt Seiten, die zu Euch / Eurer Strategie passen, oder die (bspw. aus Recruiter-Sicht) interessant für Euch sein könnten. Hinterlasst dabei auch den einen oder anderen Kommentar. So macht Ihr auf ganz einfache Art auf Eure eigene Seite aufmerksam. Nicht selten klickt die Person dessen Foto ihr geliked habt zurück und schenkt auch Euch ein Like, oder folgt auch Eurer Seite.

Selbiges solltet Ihr natürlich im Gegenzug auch tun. Habt ihr einen neuen Follower auf Eurer Seite, oder hat jemand eines Eurer Fotos geliked oder kommentiert? Dann folgt dieser Person zurück (wenn das Profil auch für Euch hilfreich oder interessant ist) oder schreibt eine Antwort auf den hinterlassenen Kommentar. Eure Community muss auch auf Instagram gepflegt und umsorgt werden  🙂

2. Geotagging

„Geotagging“ bedeutet, dass Ihr in Euren Bildern einen Tag mit dem Standort hinterlegt, an dem das Bild entstanden ist. Bspw. Euer Firmenstandort. Warum solltet Ihr das tun? Nutzer suchen häufig nach Fotos aus ihrer Umgebung, Orten an denen sie bereits waren oder die sie besuchen möchten. Habt Ihr in Euren Fotos einen genauen Standort (oder den Namen der Stadt in der Euer Unternehmen sich befindet) hinterlegt, wird Euer Bild allen Nutzern angezeigt, die nach Fotos Eures Standorts suchen.

Instagram_Geotagging

3. Teilen

Über Instagram könnt Ihr Eure Fotos ganz einfach auch auf Facebook, Twitter, Tumblr oder Flickr teilen. Öffnet dazu das Foto oder Video, das Ihr teilen möchtet, klickt auf das Symbol für „Bearbeiten“ und verbreitet Euer Foto über die Funktion „Teilen“ auf der entsprechenden Oberfläche.

Durch das Teilen Eurer Fotos auf Facebook und Co. gebt Ihr sowohl Eurer bereits (bei Facebook) bestehenden Community als auch neuen Nutzern die Chance, Eure Bilder zu finden.

Instagram_Teilen_1     Instagram_Teilen_2

4. Öffentliches Profil verwenden

Bitte kontrolliert zur Sicherheit, ob Euer Profil tatsächlich öffentlich auffindbar ist. Ihr findet die Einstellung innerhalb der Instagram Optionen, Unterpunkt „Konto“ – „Privates Konto“.

Instagram_Privates_Konto

5. Verwenden von Instagram Hashtecks

Vielen von Euch ist die Verwendung von Hashtags vielleicht bereits durch Twitter & Co. bekannt. Durch das Setzen von Hashtags legt ihr fest, über welche Stichworte Euer Foto (oder Video) gefunden werden kann. Wollt Ihr also die Chance erhöhen, dass Euer Foto gefunden werden kann, solltet Ihr

  • viele unterschiedliche Hashtags verwenden, die zu Eurem Foto passen. Nehmen wir an, Ihr seid ein Dienstleistungsunternehmen aus der Bonsaibaum-Branche mit dem Namen Bonsai2000 am Standort Buxtehude. Ihr möchtet ein Foto posten, über das Ihr gezielt auf Eure Stellenausschreibung „Bonsai Sales Manager“ aufmerksam machen möchtet. Hier könnt Ihr bspw. die folgenden Hashtags verwenden: #bonsai2000 #buxtehude #hamburg #schleswigholstein #sales #recruiting #salesmanager #job #bonsai #bäume #joboffer #wearehiring #bestjob #consultant #consulting #bonsailovers #arbeit #jobsearch,……..Wenn Euch überhaupt keine Ideen für Hashtags kommen, stellt Euch die folgenden Fragen: Mit welchen Stichworten lässt sich das Bild beschreiben? Wen möchtet Ihr mit dem Bild ansprechen? Was möchtet Ihr erreichen? Wonach würdet Ihr selbst suchen um dieses Bild  zu finden / was könnten die Personen als Suche eingeben, die Ihr mit dem Bild ansprechen möchtet?
    Verwendet insgesamt jedoch nicht mehr als 30 Hashtags – sonst könnte das Ganze zu unübersichtlich werden.
  • populäre Hashtags verwenden. Eine Übersicht über die Top 100 Tags findet Ihr hier. Auf dieser Seite findet Ihr übrigens auch eine Übersicht über die aktuell 100 beliebtesten Instagramer. #Inspiration

Hinweis: Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, wie beliebt und sinnvoll der Hashtag ist, den Ihr für Euer Foto verwenden möchtet, hilft Euch auch Instagram selbst. Zum einen wird euch, während Ihr ein Hashtag eingebt, direkt angezeigt, wie viele Beiträge es zu diesem Hashtag gibt. Zum anderen könnt Ihr über die Instagram Suchfunktion nicht nur nach Personen, sondern auch nach Tags suchen. Auf diese Weise könnt Ihr bspw. sehen, dass der Hashtag #stellenanzeige aktuell nur auf 87 Beiträge kommt – und somit in der Beliebtheitsskala der „#“ kaum zu unterbieten ist. Der Hashtag #job hingegen kommt aktuell auf 6.778.985 Beiträge.

Auf diese Weise könnt Ihr nun sowohl auf Euch als Unternehmen und Arbeitgebermarke aufmerksam machen als auch auf Eure Stellenanzeigen, Euren Arbeitsalltag, Eure Veranstaltungen, usw…

Selbstverständlich könnt Ihr Hashtags nicht nur verwenden um Eure veröffentlichen Fotos und Videos auffindbar und Eure Arbeitgebermarke somit bekannter zu machen. Über Hashtags könnt Ihr auch selbst aktiv nach Personal suchen, das zu Euch passen könnte. Der Vorschlag, über eine Foto App nach neuen Mitarbeitern zu suchen, mag im ersten Moment merkwürdig klingen. Aber wo sonst könnt Ihr Euch ein so gutes Bild von einem potenziellen, neuen Mitarbeiter machen, wie über Instagram? Versucht es doch einfach mal 🙂 Und wenn Ihr nicht gleich mit einem Unternehmensprofil starten möchtet, dann legt Euch ein privates Instagram Profil an, mit dem Ihr alle „Funktionen“ testen könnt.

Instagram_Jobsearch

Zum Abschluss möchte ich Euch noch ein Update zum Thema Instagram Ads geben. In unserem letzten Artikel haben wir Euch darüber informiert, dass es in den USA bereits möglich ist Ad Kampagnen über Instagram zu schalten. Vor ca. einer Woche wurden die Instagram Ads nun auch für Deutschland freigeschaltet! Wer hätte gedacht, dass es am Ende doch so schnell geht.

Zum Start ist die Werbung auf Instagram nur für einige, ausgewählte Instagram Partner möglich: Zalando, Porsche, Samsung, Ben & Jerry´s, DNGRS, Rewe, EDITED, Volkswagen und Mercedes Benz. Auch wenn aktuell noch nicht jedes Unternehmen Ad Kampagnen auf Instagram schalten kann (was sich sicherlich in baldiger Zukunft ändern wird), gibt es von mir dafür ein kräftiges und hocherfreutes Halleluja!

Wer sich mehr über Werbung auf Instagram und sog. „Carousel Ads“ interessiert, dem sei an dieser Stelle der Artikel von Jo Diercks (Recrutainment Blog) wärmstens empfohlen.

Habt Ihr noch Fragen zum Thema Instagram, oder wünscht Ihr Euch noch einen weiteren, ergänzenden Artikel zu diesem Thema? Dann schreibt uns.

Vielen Dank für Eure Zeit und live long and prosper! 🙂

Employer Branding und Social Recruiting über Instagram – Teil 1

Wie kürzlich bereits angekündigt, wollen wir uns zukünftig mehr mit neuen, in Deutschland noch viel zu selten genutzten Möglichkeiten des Social Media Recruiting befassen – heute mit Teil 1: Employer Branding über Instagram. Im zweiten Teil, der nächste Woche veröffentlicht wird, werden wir Euch zeigen, wie Hashtags richtig eingesetzt werden und, wie Ihr über die Fotosharing Plattform aktiv auf Personalsuche gehen könnt.

Die Fotosharing Plattform gehört zu den simpelsten und am schnellsten wachsenden Social Networks der heutigen Zeit. Kaum ein anderes Netzwerk hat so viele Nutzer wie Instagram. Das liegt u. a. daran, dass die Bedeutung von Storytelling (also der Vermittlung von emotionalen, unterhaltsamen Inhalten) im Content Marketing, im Employer Branding und im Recruiting immer wichtiger wird. Bilder wirken grundsätzlich schneller und besser als Text. Diese Tatsache ist übrigens auch neurologisch zu begründen. Während die linke Gehirnhälfte für logisches Denken und Text zuständig ist, verarbeitet die rechte Gehirnhälfte Sinneseindrücke, Gefühle und Emotionen. Das bedeutet konkret, dass genau in der Gehirnhälfte, in der Bilder verarbeitet werden, auch direkt Gefühle ausgelöst werden.

Aktuell wird Instagram in Deutschland noch relativ selten als Recruiting und Employer Branding Instrument eingesetzt. Das solltet Ihr schleunigst ändern!

Einige Fakten, die von Instagram überzeugen sollen:

  • Das Soziale Netzwerk wurde bereits 2010 gegründet (es bietet sich deshalb bspw. nicht an, dieses Social Network als „Hype“ zu bezeichnen). 🙂
  • Es verfügt weltweit über 300 Millionen aktive Nutzer. 4,2 Millionen davon kommen aus Deutschland.
  • Täglich werden bei Instagram 70 Millionen Fotos hochgeladen.
  • Die Auffindbarkeit der Fotografien und Videos wird über Hashtags garantiert.
  • Da es aktuell, anders als bei Facebook, (noch) keine Filter-Algorithmen gibt, ist die Reichweite von Inhalten bei Instagram ungewöhnlich hoch. Abonnenten bekommen also immer alle neu hochgeladenen Fotos / Videos des abonnierten Kanals zu sehen, da generell nichts ausgefiltert wird.
  • Die Interaktionsrate ist bei Fotosharing Plattformen deutlich höher und schneller als in allen anderen Social Networks.
  • Bilder zählen innerhalb von Google Suchergebnissen generell zu den prominenten Treffern, werden also innerhalb der ersten / obersten Suchergebnisse angezeigt.
  • Über die Plattform können auch Videos veröffentlicht werden – vielleicht Dein neues Recruiting Video?
  • Durch den Einsatz von Bildern könnt Ihr Euer Arbeitsklima / Euren Arbeitsalltag ohne großen Aufwand portraitieren.
  • Und: Ihr könnt über Instagram mobile Recruiting betreiben.

Denjenigen unter Euch, die „Respekt“ vor einer Instagram Unternehmensseite haben, weil sie denken, dass es notwendig ist ausschließlich professionelle Fotografien hochzuladen, sei gesagt: Keine Panik! Sicher ist eine positive Bildästhetik wichtig und entscheidend.  Hochglanz Fotografien wirken jedoch häufig „unnahbar“ und wenig authentisch (es sei denn, Ihr seid ein Modemagazin). Wir empfehlen Euch Eure Arbeitgebermarke bei den Social-Media-Plattformen mit einer Mischung aus „natürlichen“, gut bearbeiteten (Handy-) Fotografien und professionellen Fotografien oder Grafiken zu stärken. Gerade natürliche Bilder, bspw. von Firmen Events, kommen bei Followern sehr gut an und führen meistens zu mehr Likes und Kommentaren – und somit auch zu einem engeren Kontakt zwischen Euch und Euren Followern.

Der Wollmilchsau Instagram Account
Die Wollmilchsau auf Instagram

Um Eure Arbeitgebermarke über Instagram zu stärken, solltet Ihr außerdem Folgendes beachten:

1. Entwickelt eine Content Strategie:

Habt ein klares Ziel vor Augen und richtet das Konzept Eurer Social-Media-Seite danach aus. Jedes veröffentlichte Bild ist eine kleine Kampagne. Über Oberflächen wie Instagram seid Ihr in der Lage potenziellen Bewerbern echte, reale Einblicke in Euer Unternehmen zu bieten. Nutzt diese Chance.
Folgende Inhalte können für potenzielle Bewerber bspw. interessant sein:

  • Der Klassiker: Der Blick hinter die Kulissen. Zeigt Eure Mitarbeiter, Firmenevents, kleinere Teamevents, veröffentlicht Bilder des Mitarbeiters des Monats oder Fotografien von Jubilanten, stellt ganze Teams oder Abteilungen vor.
  • Veröffentlicht kleine Recruiting Videos oder gebt Mitarbeitern die Chance, etwas über sich, ihren Arbeitsalltag oder das Unternehmen zu erzählen.
  • Zeigt (witzige) Alltagssituationen in Büros. Oder Euer Büro / Euren Alltag selbst. Auch Fotografien Eures Gebäudes oder der Umgebung können für potenzielle Bewerber interessant sein.
  • Cat Content geht immer. Ihr habt ein Büro-Haustier? Fotografiert es!

2. Social Media Kanäle:

Macht Euch bewusst, dass Instagram eine Ergänzung (und kein Ersatz) für Eure bisherigen Kommunikations-Kanäle mit potenziellen Bewerbern ist.

3. Analysiert Social Media Seiten von Konkurrenz-Unternehmen

…oder allgemein Firmen, die ähnliche Produkte und Dienstleistungen anbieten. So könnt Ihr Inspiration finden und sehen, was die Konkurrenz „so macht“.

4. Generiert Follower:

  • Kommuniziert über bereits vorhandene Social Media Profile (Facebook, Twitter & Co.), Euren Blog oder andere Oberflächen, dass Ihr auf Instagram zu finden seid.
  • Folgt über Euer privates Profil selbst aktiv Euren Kunden oder Eurer bereits durch Facebook (etc.) aufgebauten Community.
  • Promotet Euren Instagram Content auf Facebook und Co., um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Hinweis: Instagram Bilder lassen sich übrigens auch über Widgets in vorhandene Blogs oder Webseiten einbinden. Dafür könnt Ihr bspw. die folgenden Gratis Tools verwenden:
    Intagme
    SnapWidget
    Tintup

5. Bildformat:

Achtet darauf, dass alle von Euch veröffentlichten Bilder einen ähnlichen Stil und ein ähnliches Bildformat haben. Das sorgt dafür, dass Eure Instagram Seite in der Gesamtheit aller Bilder harmonisch und damit auch ansprechend wirkt. App Tipp: Um das Instagram Standard-Format zu umgehen, lohnt es sich, die App „No Crop“ zu installieren.

6. Seid aktiv:

Liked oder kommentiert Bilder Eurer Follower oder allgemein Bilder von Personen, die interessanten, zu Euch passenden Content verbreiten.

7. Und ganz wichtig: Veröffentlicht Fotos und Videos auf Instagram nie kommentarlos.

Schreibt einen kurzen, ansprechenden Text und verwendet Hashtags, damit Euer Content auffindbar ist. Generell könnt Ihr mit gezielt gesetzten Hashtags zu aktuellen, beliebten Themen über Instagram auch Menschen erreichen, die Euch als potenziellen, neuen Arbeitgeber bislang vielleicht noch nicht in Erwägung gezogen haben.

Zur Inspiration empfehle ich Euch die folgenden Instagram Seiten unterschiedlichster Arbeitgeber:
Stuttgart Airport
Marriot Hotels
Vaynermedia

Mehr Inspiration und Informationen findet Ihr außerdem auf der Seite https://business.instagram.com/.

Nice to know:
Auch auf Instagram wird es bald möglich sein Anzeigenkampagnen zu schalten. Bislang hält sich Instagram noch mit dem internationalen Rollout zurück. In den USA ist es aber bereits heute möglich, über so genannte „Sponsored“ Posts Kampagnen zu schalten. Und das sehr erfolgreich.

Sponsored Post auf Instagram
Quelle: https://instagram.com/about-ads

Das Portal verfügt außerdem über ein eigenes Analysetool – Instagram Analytics. Aktuell wird dieses Analysetool nur Anzeigenpartnern freigegeben, was bedeutet, dass es momentan nur in den USA verfügbar ist. Mit dem weltweiten Rollout der Möglichkeit Content als „Sponsored“ zu veröffentlichen, wird aber auch das Analysetool freigegeben werden.

Wer so lange nicht warten möchte, kann bspw. die folgenden Tools verwenden, um verbreitete Instagram Inhalte zu analysieren:

  • Iconsquare bietet eine Suchfunktion nach Hashtags und Accounts von Wettbewerbern und informiert Euch über Kommentare zu Eurem Content.
  • Simply Measured

Zum Abschluss der ersten Teils unseres Instagram Artikels, möchte ich Euch noch zum „The Game of Likes“ von The Bold Italic einladen 🙂 Dort könnt Ihr in einer grafischen Anleitung sehen wie Ihr es schafft zu mehr Likes zu kommen.

Wir sind gespannt, wie Ihr über Instagram als Employer Branding Instrument denkt und ob der eine oder andere von Euch in Erwägung  zieht, einen Firmen Account zu erstellen.

#ToBeContinued

Future Social Recruiting – Wo werdet Ihr morgen rekrutieren?

Nachdem wir Euch in den letzten Wochen mit sehr technischen, schwer verdaulichen Themen versorgt haben, gibt es heute mal etwas leichter Verdauliches: Eine Anregung, neue Wege zu gehen.

Immer wieder höre ich von Unternehmen dieselbe, für mich persönlich erschreckende, Frage: „Was meinen Sie, soll ich XING als Recruiting Kanal nutzen oder ist das nur ein Hype?“

Bedenkt man, dass XING bereits 2003 als Social Media Plattform OpenBC gegründet wurde, wird vielleicht klar, weshalb mich die Frage „Ist das nur ein Hype oder nicht?“ immer wieder erschreckt. 😉 Im Jahr 2007/2008 hat mein damaliges Team, wir haben IT Personal rekrutiert, selbst mit XING als damals noch sehr neuem Recruiting Kanal experimentiert. Wir wurden von anderen Teams belächelt und haben uns immer wieder anhören müssen, dass das doch Zeitverschwendung ist, was wir da tun. Aber wir hatten Erfolg, weil wir zu dieser Zeit relativ konkurrenzlos auf dieser Plattform nach neuen Mitarbeitern gesucht haben.

Doch weshalb hält uns die Frage nach dem Hype immer wieder davon ab, neue Wege in Sachen Recruiting zu gehen und mal etwas zu riskieren? Selbst wenn Social Recruiting nur ein Hype sein sollte: Was wäre so schlimm daran, ihm zu folgen?

Was ich damit sagen will, ist Folgendes:

Wartet nicht auf Statistiken und Studien, die Euch sagen, welche Recruiting Kanäle im Vorjahr erfolgreich waren, um erst anschließend darüber zu entscheiden, ob es wirklich sinnvoll ist, diesen Weg auch zu gehen oder eben nicht. Tut es einfach! Besser gestern als morgen. Seid mutig, seid schneller als Eure Konkurrenten, setzt selbst Trends, probiert Neues aus, denkt groß. Selbst wenn eine (neue) Social Media Seite nur ein halbjähriger Hype sein sollte, wart Ihr dabei und habt frühzeitig die Chance genutzt, neue potenzielle Bewerber anzusprechen, die Ihr sonst vielleicht nicht erreicht hättet. Nutzt die Chance, Eure Arbeitgebermarke nachhaltig bekannt zu machen und Eure Zielgruppen noch besser anzusprechen.

Ein neuer Recruiting „Trend“, den wir selbst sehr spannend finden und über den wir sicher in nächster Zeit auch noch mehr berichten werden, ist Instagram.

Hier ein paar Fakten zu Instagram:

  • Erscheinungsjahr: 2010
  • Weltweit über 300 Millionen aktive Nutzer
  • 4,2 Millionen Nutzer allein in Deutschland
  • Täglich werden über 70 Millionen Fotos hochgeladen.
  • Seit einiger Zeit ist es auch möglich, Videos über Instagram zu verbreiten. Vielleicht Dein neues Recruiting Video?
  • Die Verbreitung und Auffindbarkeit von Content wird über „Hashtags“ und die Möglichkeit, auch Standorte einzugeben (und somit auch bspw. Suchen einzugrenzen) leicht gemacht. #isso

Instagram bietet also definitiv ein großes Potenzial für Unternehmen, das auch für das Recruiting und das Bekanntmachen der Arbeitgebermarke genutzt werden sollte.

Zwei deutsche Unternehmen, die Instagram bereits als Recruiting Kanal nutzen, möchte ich Euch hier aufzeigen:
Hilton Karriere – hier bietet Hilton Informationen zu Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten
BeLufthansa – die offizielle Instagram-Karriereseite der Lufthansa

Wer sich mehr für das Thema Instagram als Marketing Kanal interessiert, dem möchte ich den Online Marketing Rockstars Vortrag von Gary Vaynerchuck empfehlen.

Null Bock auf Einheitsbrei: Neue Netzwerke gegen alte Platzhirsche

Wenn Facebook eine Messenger-App für 19 Milliarden kauft, dann mag das Teil einer Blase sein – davon dass der “Hype vorbei” sei, kann man angesichts einer solchen Investition allerdings kaum sprechen. Nun mag man sich über den angeblichen Wert eines Online-Unternehmens mit 55 Mitarbeitern wundern oder sich fragen, was Facebook im Detail zu diesem Schritt bewegt hat. Wenn man allerdings mal den Fokus von diesen unternehmerischen Aspekten wegnimmt und auf die Nutzer schaut, dann wird es (zumindest für mich) interessant:

WhatsApp hatte zuletzt 450 Millionen Nutzer, davon alleine 30 Millionen in Deutschland. Fällt Euch was auf? Facebook hat es all die Jahre nicht geschafft, diese Marke zu knacken und krebst hierzulande immer noch bei 25 Millionen rum. WhatsApp hingegen wuchs alleine im letzten halben Jahr um 10 Millionen Nutzer. Möglich wurde dies durch idiotensichere bzw. leichte Nutzung von WhatsApp und die Fokussierung auf eine Funktion: das Senden und Empfangen von Nachrichten und Fotos. Und das passiert pro Tag fast 20 Milliarden Mal.

Facebook bewies schon mit dem Kauf und der überaus gekonnten Weiterführung von Instagram das richtige Gespür. Ja, wir wollen Fotos posten. Nein, wir wollen sie nicht unserem gesamten Netzwerk aus Freunden, Bekannten und Verwandten unter die Nase halten, sondern nur denen, die sich meine Wackelphotos mit Lomo-Filter ausdrücklich abonniert haben. Das gleiche gilt für den Bereich Kommunikation, auch wenn Facebook mit dem Messenger eine Alternative anbietet, die allerdings lange nicht so gut angenommen wird wie die simple grüne Sprechblase mit dem Telefonhörer.

Das deckt sich mit einem Trend, den man seit etwas über einem Jahr überall beobachten kann: eine zunehmende Diversifizierung in der Wahl und Nutzung einzelner Dienste. “Wave” ist mit knapp 50.000 Befragten aus 65 Ländern eine der umfassendsten Studien der Online-Nutzung überhaupt. (Grundsätzlich sehr zu empfehlen!) Auch in Version 7 dieser Erhebung wird deutlich: Die Nutzungsintensität und -vielfalt sozialer Netzwerke nimmt immer weiter zu. Dass die Facebook-Wachstumskurve nach und nach abflacht, sollte man nicht überinterpretieren.

So entwickelt sich im Windschatten der großen komplexen Netzwerke die Microblogging-Dienste weltweit gemächlich aber prächtig, allen voran Twitter:

Die globale Microblogging-Welle - Neue Netzwerke wachsen wie Pilze aus dem Boden

Nicht jedoch in Deutschland, hier pflegen wir allerdings unsere ganz eigene Kultur: Online-Foren.

Online-Foren sind in Deutschland nach wie vor sehr beliebt.

Das nur als Beispiel. Quer durch alle Klassen, Länder, Altergruppen, Szenen, Urban Tribes etc. lassen sich solche Eigenheiten beobachten. Die Rolle der Massennetzwerke wird weiter abnehmen, wenn auch Facebook als Adressbuch, Event-Tool und Mail-Programm wohl noch lange sehr wichtig sein wird – einfach wegen seiner Verbreitung. Die Musik spielt aber zunehmend in den Spezial-Netzwerken und -Tools. Und während ich hier von Instagram und WhatsApp schreibe, die beide schon so groß wurden, dass Facebook sie kaufte, installieren sich irgendwo gerade ein paar hunderttausend Nutzer den neuen, heißen Scheiß. Doof nur, wenn Unternehmen zwei Jahre brauchen, um in einem Netzwerk aktiv zu werden, nur um dann festzustellen, dass sie 3 Monate zu spät dran sind.