Die Global Employer Branding Study 2011: Kein Geld für Charakter?

Neue Zahlen zum globalen Employer Branding Engagement: In Ihrer “Global Employer Branding Study” befragte EBI weltweit 1700 Unternehmen nach Ihren Bemühungen, sich als Arbeitgebermarke aufzubauen:

  • 84% glauben, es bedarf einer klar definierten Strategie, um im Employer Branding gesetzte Ziele erreichen zu können.
  • 71% der Verantwortlichen geben an, die größte Schwierigkeit sei es, ein angemessenes Budget zur Etablierung der Arbeitgebermarke zu erhalten.
  • 59% nutzen die eigene Karriereseite zur Markenkommunikation.
  • 55% der Arbeitnehmer legen Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber auch für andere attraktiv ist.
  • International nutzen 44% Social Media um die Arbeitgebermarke zu stärken
  • In 18% der Unternehmen sind die Marketingabteilungen verantwortlich für das Employer Branding.

Quelle: EBI

Bei Employer Branding Budgets denke ich nicht nur an Mediabuchungen oder andere Marketingmaßnahmen. Es sind auch die Taler, die ein Unternehmen locker macht, um seinen Angestellten das ein oder andere Extra zu gönnen. Schließlich muss es erst kommunizierbare Benefits geben, bevor eine Geschichte erzählt werden kann. Bei Mashable gab es dazu gestern eine schöne Infografik, auf der die Vergünstigungen der Tech-Traumarbeitgeber miteinander verglichen werden. Vieles davon ist gar nicht so teuer.

Vermutlich wird es noch etwas brauchen, bevor (gerade in Deutschland) der selbstbewusste Auftritt als Arbeitgebermarke eine finanzielle Grundlage bekommt. Der Frage, ob diese Aktivtäten nun Hype, Mode oder eine ernsthafte Entwicklung darstellen, wird auch auf dem Seminar iTrends 2012 bei der DFS in Langen nachgegangen. Mit Frank Schmith (Lufthansa), Susanne Hagen (Philips) und Matthias Melcher (BMW) u.v.a. erzählen dort Unternehmensvertreter aus erster Hand von Ihren Praxiserfahrungen aus Unternehmen, die Budgets bereitstellen und was sich damit anfangen lässt. (Wer sich über den obigen Link anmeldet, kommt zusätzlich in den Genuss von 10% Preisnachlass.)

Pic: AdamKR (CC BY-SA 2.0)

Mobile Recruiting – ein Weckruf (Infografik)

Den Beginn des Einheitswochenendes habe ich mir damit versüsst, bei Twitter das mRecruitingCamp in San Francisco zu verfolgen, die weltweit erste Konferenz speziell für Mobile Recruiting. Neben vielen interessanten Zahlen- und Infoschnipseln, die sich unmöglich sinnvoll zusammenfassen lassen (Fun Fact: Wusstet Ihr, das die US Army im Rahmen ihres Recruitings einen First-Person-Shooter einsetzt?), bin ich auch auf die folgende Infografik von Dave Martin aufmerksam geworden. Sie veranschaulicht das immense Wachstum der mobilen Webnutzung und zeigt uns am Beispiel der Fortune 100 Karrieresites auf, wie wenig das Recruiting auf mobile Kandidaten vorbereitet ist:

Und wer außer diesem Weckruf noch mehr über die Erkenntnisse des mRecruitingCamp erfahren möchte, dem empfehle ich diesen und diesen Artikel.

pic: Alan Cleaver

(Nicht) nur eine weitere Infografik: The Growth of Social Media

Eine Infografik zeigt wieder mal das beeindruckende Wachstum von Social Media in den den letzten Monaten und Jahren. Hurra! Selbst ich kann die Dinger schon bald nicht mehr sehen, und ich war wirklich ein großer Fan. Dazu kommt: Obwohl die Grafik vom Search Engine Journal (renommiertes SEO-Blog i. d. USA) kommt, scheint sie dort schon etwas länger im Keller gelegen zu haben. Immerhin wird Google+ mit keinem Wort erwähnt und die 640 Millionen Facebook-Nutzer sind auch nicht gerade der aktuellste Stand.

Also nur ein weiteres Scrollbild mit zusammengewürfelten Daten? Nein, denn eine Kleinigkeit fiel mir ins Auge: Ein ganzer Miniabschnitt befasst sich mit dem Thema Social Media Recruiting – einfach so:

Es ist schon ungewöhnlich, dass es dieses Nischenthema in eine allgemeine Datenerhebung schafft. Aber nachdem gerade die Infografik “Job Searching with Social Media” auf mashable war und einige Wochen davor die “Social Screening”-Grafik eine Runde durch die Blogs machte, werde ich das Gefühl nicht mehr los, dass dieses Thema nach und nach durchdringt. Auch das Facebook-Recruitng ging gerade durch die US-Medien. Lehnen wir uns also einmal zurück und träumen von ähnlichen Wachstumskurven, wenn Social Media dann wirklich in den Unternehmen ankommt:

The Growth of Social Media: An InfographicSource: The Growth of Social Media: An Infographic

Pic: Sterlic (CC BY-SA 2.0)

[HTTP410] Crowdsourcing im Employer Branding?

Etwas muss für das Arbeitgeberimage getan werden, doch die eigene Personalabteilung hat zu wenig Werberblut? Und das Marketing steckt bis über beide Ohren in Arbeit und “kann eh kein Personal”? Was tun? Outsourcen? Viel zu teuer! Außerdem müssen ganz neue Ideen her! Also crowdsourcen? Diesen Weg geht ImmobilienScout24 – seit dem 4. August sammeln die Berliner Ideen und Konzepte in einer öffentlichen Ausschreibung für jedermann.

Entwickle eine überzeugende Personal-Image-Kampagne, die den Bekanntheitsgrad von ImmobilienScout24 als Top-Arbeitgeber steigert und es ins Relevant Set der Bewerber/-innen ruft.

heißt es auf der Plattform jovoto.com. Dort versuchte bereits die Konzernmutter Telekom, sich eine digitale Branding-Kampagne schneidern zu lassen. Dieser Pitch ist inzwischen ausgelaufen und der Sieger gekürt. Das ist wohl der damalige Gewinner, von Seiten der Telekom habe ich aber dazu bis jetzt nichts mehr gehört. Hmm..

Es geht bei diesen Aktionen wohl weniger um eine gute Kampagne oder um Ideen von unverbrauchten Köpfen. Eher darum, die Tatsache, dass diese Plattform genutzt wird, für sich einzusetzen. So verkaufte die Telekom die Aktion noch etwas holperig als Kampagne “Von der Zielgruppe für die Zielgruppe”. Der ImmobilenScout HR-Vize Lars Schmidt wird da schon deutlicher. Aus der Pressemeldung:

Schmidt sieht bereits den Pitch als Chance, ImmobilienScout24 als innovativen Arbeitgeber unter vielen kreativen Köpfen zu positionieren. (…) Lars Schmidt hofft darauf, dass sich auf diese Weise nicht nur der Wettbewerb selbst herumspricht, sondern dass bereits die Kreation der Kampagne auf die Employer Branding-Maßnahmen einzahlt.

Nichts desto trotz: Viele Kreative und solche die es sein wollen basteln dort fleißig an Konzepten und hoffen auf Preisgelder im 4stelligen Bereich. Natürlich allemal günstiger, als eine Agentur zu bezahlen – dafür schmecken die Entwürfe aber auch teilweise sehr nach Wohnzimmer.

Aktuelles Material zum Thema Crowdsourcing

Natürlich ist Crowdsourcing an sich eine wunderbare Sache und bringt – im gezielten Einsatz mit den richtigen Erwartungen wertvolle, einzigartige Ergebnisse. Deswegen hier noch zwei ganz frische Gedankenstupser. Einmal der Jovoto-Gründer und Geschäftsführer Bastian Unterberg im Interview mit Gründerszene-Chefredakteur Joel Kaczmarek:

…und eine Infografik von BizMedia rund um die Massen als Quelle:

[HTTP410] Der Social Recruiting Report 2011

Nach jobvites Job Seeker Nation Report kommt nun die diesjährige Erhebung der Gegenseite – der Social Recruiting Report 2011. Auch wenn wir hier ausschließlich die USA betrachten, die in Sachen Social Media Recruiting ein bis zwei Jahre Vorsprung haben, so zeigt dieser Blick über den Tellerrand immerhin, was möglich ist bzw. zukünftig möglich sein wird. Auch wenn sowohl Jobmarkt als auch Unternehmenskultur hierzulande anders sind – dieser extreme Trend wird sowohl in der Jobsuche als auch im Recruiting weiter Fuß fassen. (Zum Vergleich: Die Ergebnisse des letzten Jahres.)

Kernaussagen des Social Recruiting Report 2011

Befragt wurden 800 Personaler und Headhunter in den USA:

  • 64% der Befragten haben im Jahr 2011 über soziale Netzwerke eingestellt, 58% waren es im Jahr 2010.
  • 55% erhöhen ihre Budgets für Social Recruiting, nur 16% für Stellenbörsen.
  • Empfehlungen bringen nach wie vor die beste “Bewerberqualität”: 10% aller empfohlenen Kandidaten wurden eingestellt, im Vergleich zu den 1% Einstellungen aus den herkömmlichen Bewerbern
  • 64% der befragten Unternehmen nutzen mindestens zwei Netzwerke für das Recruiting, 40% nutzen drei oder mehr.
  • Die meisten “sozialen” Einstellungen liefen über LinkedIn ,die bessere Empfehlungsquelle war allerdings Facebook und Twitter.
  • 77% der Befragten spüren verstärkten Wettbewerb um Talente, fast zwei Drittel (61%) beabsichtigt, im kommenden Jahr direkt von Wettbewerbern zu rekrutieren.

Und zum Abschluss spendiert uns jobvite noch die obligatorische Infografik, die die Erkenntnisse der beiden Studien geschlossen betrachtet:

Social Recruiting Report 2011 - Infografik

Work-Life-Balance – Teil 1: Smartphones

“Hör auf zu arbeiten!” höre ich manchmal, wenn ich am Wochenende Mails lese. Und natürlich fühle ich mich dabei oft ertappt. Ich bekomme alle Mails, ob beruflich oder privat, auf mein Handy. Und so lese ich natürlich auch mal schnell, was Frau X, Firma Y oder Netzwerk Z in den beruflichen Mailkonten von mir wollen. “Ich mache ja nichts, ich schau nur was es ist!” antworte ich dann. Natürlich stimmt das so nicht ganz. Ich bewerte den Inhalt der Mail, schätze zumindest deren Priorität ein und bin für einen Moment mit den Gedanken schon wieder beim Montag.

Dabei spielen technische Entwicklungen natürlich eine große Rolle: Waren Blackberrys und Palm Organizer vor vor wenigen Jahren Statussymbole des gehobenen Managements, so lässt sich inzwischen bald “jeder” (dank günstiger Smartphones und mobilen Internetflatrates) anpingen, sobald sich in irgendwelchen Onlinekonten etwas tut. Wie sehr hat sich unsere Work-Life Balance alleine durch das Smartphone verändert? Laut einer BITKOM-Studie beträchtlich:

  • Waren vor zwei Jahren noch 72% der Berufstätigen nach dem Feierabend erreichbar, so sind es heute bereits 88%.
  • 29% der Arbeitnehmer geben an, jederzeit telefonisch oder per E-Mail erreichbar zu sein
  • 44% sind immerhin zeitweise außerhalb ihrer Arbeitszeiten für Kunden oder Kollegen erreichbar.
  • Nur 15% sagen, sie wären nur in Ausnahmefällen zur Verfügung.

Auch eine Infografik von iPass hat sich mit dem Freizeitkiller Smartphone befasst und zeigt, wie weit wir die Arbeit mittlerweile in unsere privatesten Bereiche lassen:

Na, erwischt? Nun bin ich nie selten jemand gewesen, der Arbeit als abzusitzende 9-5-Maloche ansehen musste. Ich habe das Glück, etwas zu tun, das mir Freude macht; deswegen sichere ich meine Freizeit selten “aktiv” gegen berufliche Einflüsse ab. Aber gerade diejenigen, die dort keine scharfe Trennlinie ziehen wollen, sollten sich bemühen die nötige Balance nicht aus den Augen zu verlieren und durchzusetzen! Es ist auch Aufgabe eines Arbeitgebers, hier flexible Lösungen zu unterstützen und dabei die Zeit des Mitarbeiters zu respektieren. Eine aktuelle Recruiting-Kampagne, die dieses Problem wunderbar aufgreift, zeigen wir Euch hier!

Pic: Johan Larsson (CC BY 2.0)

Infografik: Attract, Engage, Hire – mit sozialen Medien zur Arbeitgebermarke

Vom Guru in England kommt eine Infografik zum Aufbau einer Arbeitgebermarke über soziale Medien. So sparsam übersichtlich sie auch gestaltet ist, so treffend sind doch zwei Details:

1.) Im ersten Part Implement ist Facebook prominent platziert, als eine Art Meta-Netzwerk, bei dem auch die Fäden der anderen Portale nochmal zusammen laufen – sehr richtig!

2.) Der dritte Part Engage liefert in einem Bild die kompakteste Antwort auf die ewige Frage nach dem “richtigen” Content, die ich je gesehen habe. Perfekt!

Pic: Johnny Worthington (CC BY 2.0)

LinkedIn hat 100 Millionen Mitglieder! (Infografik)

Herzlichen Glückwunsch: LinkedIn erlebt derzeit ein Wachstum von einem neuen Nutzer pro Sekunde und hat damit gerade die Grenze von 100 Millionen Mitgliedern geknackt. “Ein Stapel bestehend aus 100 Millionen Visitenkarten wäre übrigens 30 Kilometer hoch.”, rechnet das derzeit weltgrößte Business-Netzwerk stolz vor und präsentiert diese Zahl mit einigen anderen in einer schicken Infografik.

Pic: Adriano Gasparri

Die Arbeitgebermarke in den schönsten Farben: Infografik-Videos

Ich bin ein Fan von “Infographic Videos” (Ich habe mal nachgesehen: Dieser Begriff scheint mir der meist verbreitete für diese Art der Visualisierung zu sein). Sie sind nicht unbedingt ein Maßstab für Genauigkeit und Tiefgang, aber sie bringen durch die Kombination von Zahlen und Thesen mit Grafiken und Bildern immer wieder frischen Wind in ein Thema, und sie ermöglichen so eine – im wahrsten Sinne des Wortes – andere Sichtweise auf bekannte Sachverhalte.

Nach den beiden schönen Infoclips vom CRF-Institute, habe ich mich einen Abend lang durch YouTube geklickt und mir angesehen, welche Präsentationen es zu diesem Thema noch so gibt: Viel Schrott und schlechte Werbung, aber zwei gute Videos habe ich noch gefunden. Viel Vergnügen!

Etwas Employer Branding Strategie von der australischen Strategist Group:

Das Employer Branding Video des Ergonomie-Möbel Herstellers Herman Miller:

Ergänzend hier nochmal der Link zu den CRF-Videos.  Wer noch weitere Tipps für gute Infografik Videos zu Employer Branding und ähnlichen Themen hat, ist dringend gebeten diese Liste zu ergänzen!

Pic: Old Movie Countdown

The Global Social Media Information Flow

Kürzlich haben wir hier die Social Media Guidelines der US-Army vorgestellt und hoch gelobt. Nun hat Rebekka Müller vom PR-Agentur-Blog das Pendant der US Air Force unter die Lupe genommen. Auch diese sind eher ein kleines Compedium zur Social Media Nutzung im Allgemeinen, als ein starres Regelwerk. Diese beiden Leitfäden sollte sich jeder angeschaut haben, bevor er sagt Social Media wäre in seinem Unternehmen nicht möglich – es gibt nur wenige Betriebe, die einen schmutzigeren Job machen und dabei auf höchste Geheimhaltung angewiesen sind.

Die Guidelines selbst sind in den jeweiligen Artikeln ausführlich beschrieben und verlinkt. Ich möchte hier nur eine Infografik zeigen, die es in der Army-Version so nicht gibt und die Zusammenhänge und Dynamiken der modernen Öffentlichkeitsarbeit aufzeigt:

The Global Social Media Information Flow


Die einzelnen Vertreter der Massen- und Individualmedien im oberen und unteren Bereich sind hier natürlich nach dem militärisch-politischen Kontext ausgewählt, diese lassen sich je nach Setting beliebig erweitern. Der Informationsfluss und die gegenseitige Einflussnahme bleiben die gleiche.

Pic: frumbert und USAF