HR BarCamp – Ein Event zum Verlieben

hr_bar_camp_event_zum_verlieben

Es wurde bereits viel, schön und ausführlich über das diesjährige HR BarCamp in Berlin berichtet. Die meisten Bilder, sowie Links zu den weiterführenden Posts mit zum Teil detaillierten Zusammenfassungen der Themen und Vorträge gibt es im Meta HR Blog (oder bei Hans Steup). Dennoch möchte ich auch gerne mein ganz persönliches kurzes Feedback abgeben. Es war immerhin mein erster Besuch eines HR Barcamps.

Es gibt in meinem Alltag Augenblicke, wo ich mir bzw. meinen Kollegen die Frage stelle, warum wir uns das eigentlich antun. Diesen dichten, feuchten, giftigen “HR-Personaler-Recruiting-Sourcer-Bewerber-Dschungel”, in dem man gefühlt Jahre braucht, um einen Meter weiter zu kommen. In dem die Technik-Affinität gegen Null läuft, in dem man es lieber doch noch ein mal mehr mit den bloßen Händen probiert, anstatt zur Machete zu greifen. “Äh, diese Machete in meiner Hand funktioniert irgendwie… nicht! Muss ich da etwa irgendwas tun, damit sie funktioniert??”.

In solchen Augenblicken neigt man zwangsläufig dazu zu glauben, dass das Gras jenseits des Zauns vielleicht doch grüner ist. Zum Beispiel Online-Marketing oder Werbung oder so – viel hipper, viel fortschrittlicher, viel technologie-affiner, Lichtjahre voraus. Supergeile Apps, supergeile Spots, super geile Ads, supergelier Supermarkt… . Ach, wäre das nicht schön, wenn das bei uns auch alles genau so wäre?! Dann wären auch bei uns alle supergeil, könnten sich supergeil auf die Schulter klopfen und auf supergeilen Parties über supergeile Performance und supergeile Budgets plaudern.

Stattdessen landest Du auf diesem HR BarCamp und triffst drei Tage lange normale, natürliche, interessante Menschen, die sich alle samt ernsthaft und intensiv Gedanken machen, wie man etwas für andere Menschen verbessern kann. Und zwar nicht nur die durchschnittliche Größe Ihres Einkaufskorbs, sondern ihren “Weg” zum passenden Arbeitsplatz und ihren Aufenthalt dort.

Ob Einzelkämpfer aus den Unternehmen, Berater oder Dienstleister – es herrscht ein sehr motivierendes Gemeinschaftsgefühl. Ja, es haben nicht alle die gleichen Visionen. Ja, es haben nicht alle das gleiche technische Verständnis. Ja, es empfinden nicht mal alle exakt die gleichen Probleme. Aber alle zusammen wollen, dass die Distanz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nachhaltig verkürzt und vereinfacht wird. Und sei es mit Hilfe von Technologie, mehr Frechmut, besserer Candidate-Experience, Diagnostik-Verfahren, besseren Feedbackgesprächen oder mehr Rechtsbewußtsein auf beiden Seiten.

Und plötzlich macht es wieder richtig Spaß, ein Teil dieser Szene zu sein. Es macht Spaß zu verstehen, dass wir uns, wenn auch langsam, aber dennoch vorwärts bewegen. Es macht Spaß zu sehen, wie viel Motivation, Interesse, Ideen und Ausdauer die “unscheinbare” Personaler-Szene an den Tag legt und wie bodenständig und nüchtern sie mit den Fortschritten umgeht. #HRBC 14 ist ein Event zum Verlieben – zum Verlieben in die HR-Szene und ihre Arbeit.

Dafür danke ich im Namen der Wollmilchsau den Veranstaltern Jannis Tsalikis und Christoph Athanas, allen Teilnehmern, Speakern, unseren zahlreichen Gesprächspartnern sowie alten und neuen Freunden, die wir treffen durften.

Zum Schluss noch meine persönlichen Highlights aus den Gesprächen:  #Zukunft des Multi-Postings, #Übertragung von Real-Time-Advertising Ansätzen auf das Personalmarketing, #Automatisierte Otimierung von Stellenanzeigen.

Bis zum nächsten Jahr!

 

Pic: (CC) BY 2.0 by cliff1066™

 

Das 1. HR-Barcamp in Berlin (Rückblick)

Am Freitag (17.2.) fand in Sarah Wieners Speisezimmer in Berlin das erste deutschsprachige HR-Barcamp statt. Als Auftakt hatten die Veranstalter Jannis und Christoph für Donnerstag Abend zum Kennenlernumtrunk geladen und so tauschten sich ein Viertel der rund 100 Barcamper bei einer Brotzeit und einem Glas Wein in gemütlicher Runde mit alten und neuen Bekannten aus (danke an Cyquest für Sponsoring).

Freitag morgen ging es dann zeitig um acht Uhr los wobei der Check-in zwecks Entzerrung gleich von einem kleinen Frühstück begleitet wurde. Der Kaffee sorgte für viele dankbare Gesichter, besonders bei denjenigen, die mitten in der Nacht aufgestanden waren um pünktlich in Berlin zu sein.

Nach einer Begrüßung von Christoph und Jannis und der Erklärung der Barcampregeln fand bis 10:30 die Sessionplanung statt. Diejenigen von uns, die eine Session anbieten wollten, bekamen eine Minute für ihren Sessionpitch und anschließend stimmten die Barcamper darüber ab, welche der erfreulich vielen Vorschläge unseren Tag füllen würden.

Da immer zwei Sessions parallel stattfanden, musste anschließend noch jeder für sich entscheiden, welcher Session er wann beiwohnen wollte und dann ging’s los.

Meine Session “Community-Aufbau und Employer Branding im Social Web” fand im kleinen Raum statt und nach einer kurzen Einführung haben wir folgende drei Fragen diskutiert:

  1. Was macht eine erfolgreiche Community aus?
  2. Wie können Unternehmen ihrer Community Mehrwert bieten?
  3. Welche Herausforderungen begegenen Unternehmen bei der Content-Generierung?

Die Beteiligung war rege (Danke an Euch alle!) und dank unserer Session-Reporterin Annika, die alle Beiträge fleißig protokolliert hat, hoffe ich, Euch unsere gesammelten Einfälle demnächst in einem eigenen Post präsentieren zu können.

Anschließend ging es für mich direkt im kleinen Raum weiter, wo Jeanette und Anne von ihren Erfahrungen mit “Werbeanzeigen auf Facebook” bei der Personalsuche berichtet haben. Der parallel stattfindenden GenY-Session von Christoph und Kai konnte ich leider nicht beiwohnen, aber die Erkenntnisse können wir ja demnächst bestimmt im Recruiting Generation Y Blog nachlesen, oder Christoph?

Anschließend ging es in die Mittagspause, die von allen zu eifrigem Austausch genutzt wurde. Nach einem gefühlten Dutzend toller Gespräche und entsprechend wenig von dem leckeren Mittagessen begann um 14 Uhr mein Nachmittag im großen Raum. Zuerst hat Karin von den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Storytelling berichtet und dann unsere unzähligen Fragen beantwortet.

 

In der nächsten Session hat Philipp in das Thema Gamification eingeführt und mit verschiedene Anwendungsfelder vorgestellt, u.a. das “IT-Krimi-Dinner” zusammen mit Lutz.


Die vorletzte Session hatte den Titel “RH statt HR – mehr als nur ein Wortwechsel?”. Darin hat Sue das Konzept der Resourceful Humans vorgestellt und ist dann gemeinsam mit Lutz der Frage nachgegangen, ob Personalabteilungen schon für die Einführungen innovativer Personalmanagementmethoden bereit sind. Die Diskussion gestaltete sich zwar zuerst etwas zäh, kam dann aber richtig in Fahrt.

Abschließend hat Nele vom HR-Innovation-Slam dann noch eine Session gehalten, deren Inhalt ich, abgelenkt von einem weiteren sehr netten Gespräch, leider nicht mehr wiedergeben kann.
Ausgeklungen ist das HR-Barcamp dann so, wie es begonnen hat, bei guten Gesprächen in freundschaftlicher Runde.

Danke Jannis, danke Christoph und danke an das Orgateam, ich bin nächstes Mal auf jeden Fall wieder dabei!