In den vergangenen Wochen haben wir uns intensiv mit der Mobiloptimierung der Karriereseiten von 160 börsennotierten Unternehmen auseinandergesetzt, um Euch zu zeigen, dass es nach wie vor viel zu tun gibt, um Kandidaten wirklich zu erreichen. In unserem Video fasst Eva noch einmal alle Ergebnisse der Mobile Recruiting Studie 2016 für Euch zusammen.
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Die zentralen Ergebnisse der diesjährigen Studie für Euch auf einen Blick:
Unternehmen verschwenden jedes Jahr tausende Euro, durch die mangelnde Mobiloptimierung ihrer Karriereseite und verlieren dadurch zahlreiche potentielle Bewerber. Bei den untersuchten Unternehmen ist das ein Verlust von 950.000 Euro im Jahr.
Nur zwei Drittel der untersuchten Karrierseiten haben eine teilweise mobiloptimierte Karriereseite, weniger als ein Drittel der untersuchten Webauftritte war wirklich vollständig optimiert, also inklusive der Karriereseite, der Stellenbörse, dem Bewerbungsformular und dem Social Connect.
Nur etwa die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) bietet eine mobiloptimierte Stellenbörse auf der eigenen Karriereseite an. Das Bewerbungsformular ist sogar nur bei einem Drittel der Unternehmen (31 Prozent) optimiert. Und nur 16 Prozent ermöglichen den Social Connect. Es wundert daher nicht, dass nur sehr wenig Bewerber das Smartphone für die Bewerbung nutzen.
29,5 Prozent der untersuchten Unternehmen haben bisher gar nichts unternommen, um ihrer Arbeitgeberauftritte mobilfähig zu machen.
Wir hoffen, dass diese Zahlen deutlich zeigen, wie hoch der Handlungsbedarf ist. Der Anteil der mobilen Nutzung des Internet nimmt kontinuierlich zu und hat die Nutzung stationärer Computer bereits überholt. 77 Prozent der Bewerber nutzen das Smartphone bei der Jobsuche, bisher haben sich aber nur 5 Prozent tatsächlich auch darüber beworben. Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr hier eine deutliche Veränderung in der Mobiloptimierung der Karriereseiten messen werden. Was es dabei zu beachten gilt, könnt Ihr in unseren Beiträgen noch einmal genau nachlesen oder kontaktiert uns gern direkt!
Alle Beiträge zu den Ergebnissen unserer Mobile Recruiting Studie findet Ihr hier noch einmal zum Nachlesen:
Die Ergebnisse unserer Mobile Recruiting Studie 2016 zeigen, dass es noch ein weiter Weg bis zur Mobiloptimierung ist. Unternehmen lassen viele Bewerberkontaktchancen ungenutzt – das kostet Tausende von Euro.
Unternehmen verschwenden im Jahr 950.000 Euro
Durch die fehlende Mobiloptimierung gelangen viele Bewerber nicht bis zum Bewerbungsformular. Das zeigen die Ergebnisse unserer Mobile Recruiting Studie, bei der die Karriereauftritte von 160 börsennotierten Unternehmen untersucht wurden. Dabei haben wir den Anteil mobiler Zugriffe der einzelnen Karriereseiten ausgewertet und angesichts der Absprungrate von ca. 80 Prozent den aus verlorenen Bewerberkontakten resultierenden Verlust ermittelt. Hierzu verrechnet man die Absprungrate mit dem Anteil mobiler Zugriffe der nicht optimierten Karriereseiten und einem durchschnittlich anzunehmenden Ausgleichsinvest von 1 Euro je Bewerberzugriff. Im Ergebnis verschwenden die Unternehmen jährlich rund 950.000 Euro. Die Mobiloptimierung ist also nicht nur eine Frage der Innovation, sondern auch des Geldes. Umsomehr, wenn man die chronisch angeführte Budgetknappheit bedenkt.
Mobile Recruiting Matrix visualisiert Mobiloptimierung
Um eine differenzierte Betrachtung der Situation zu ermöglichen, haben wir die Mobile Recruiting Matrix geschaffen, in der wir den Grad der Mobiloptimierung abbilden. Ausgehend von der Mobile Application Journey wurden hierbei die vier untersuchten Kriterien (Karriereseite, Stellenbörse, Bewerbungsformular & Social Connect) gewichtet. Die kumulierten Werte für die Bereiche Information (Karriereseite & Stellenbörse) und Bewerbung (Formular & Social Connect) dienen dabei als Achsen der Matrix.
Dabei haben wir vier verschiedene Typen von Unternehmen identifiziert. Die Vorreiter sind gut aufgestellt in Bezug auf ihre Mobiloptimierung, sie machen bei den untersuchten Unternehmen insgesamt 27 Prozent aus. Die Unbeständigen (34 Prozent) haben die Bestandteile zur Bewerberinformation (Karriereseite und Stellenbörse) optimiert, versagen aber beim Bewerbungsprozess (Formular und Social Connect). Die Verdrehten verhalten sich „falsch herum“, optimieren also Bewerbung, aber nicht Information und sind mit einem Anteil von insgesamt 4,5 Prozent bei den Unternehmen vertreten. Die Karrierebereiche der Nachzügler verfügen über keinen relevanten Grad an Mobiloptimierung und bilden mit 34,5 Prozent erschreckenderweise den größten Anteil. 29,5 Prozent der untersuchten Karriereseiten weisen sogar einen Gesamtindex von null Prozent auf. Die erschreckende Realität sieht also so aus, das ein knappes Drittel der Karriereseiten nicht einmal ansatzweise mobiloptimiert ist, während die Hälfte der Zugriffe deutschsprachiger Jobportale über mobile Geräten erfolgt.
Ignoranz kostet viel Geld
Nur 8,3 Prozent aller untersuchten Karriereseiten ist mobiloptimiert und bietet Bewerbern einen funktionierenden mobilen Bewerbungsprozess. Über 90 Prozent ignorieren den Fortschritt und das sich ändernde Nutzungsverhalten der Zielgruppen und verschenken relevante Bewerberkontakte und damit auch eine Menge Geld – über 950.000 Euro. Hoffen wir, dass es Lehrgeld ist und die Unternehmen schnell dazulernen und ihre Karriereseiten entsprechend nachrüsten. Einen Grund, sich über zu niedrige Bewerberzahlen zu beschweren haben diese Unternehmen jedoch bis dahin nicht.
Gestern wurden wir von den Betreibern von aushilfe-direkt.de, Paul Mertes und Mathias Leven, auf ihre Nebenjob – Stellenbörse aufmerksam gemacht. Das Besondere an dieser Stellenbörse ist, dass sie SMS (short messages service – Kurznachrichten) einsetzt, um Interessenten schnell und zeitnah auf Nebenjobs aufmerksam zu machen. Thorsten zur Jacobsmühlen hat den Dienst im Blogaboutjob heute morgen bereits ausführlich vorgestellt und dabei an die Zeiten erinnert, als die großen Stellenbörsen ohne großen Erfolg versucht haben, SMS einzusetzen.
Mit einem durchdachten Konzept und der richtigen Zielgruppe, wie im Fall von aushilfe-direkt.de, kann SMS (als ein Teil des Mobile Recruitings) Ihre Rekrutierungsstrategie überaus sinnvoll ergänzen. Denn auch in der Personalsuche geht es heute mehr denn je darum, relevante Informationen schneller als alle anderen an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
Aus diesem Anlass machen wir uns nun endlich Mal ein paar Gedanken über die zukünftige Bedeutung von mobilen Technologien für die Personalsuche – “Mobile Recruiting”.
1. Spätestens seit der massenhaften Verbreitung von BlackBerry, iPhone und Co. ist davon auszugehen, dass immer mehr interessante Menschen (Kandidaten) Pausen, Wartezeiten, den Weg nach Hause, Zugfahrten usw., sprich eine ganze Menge Zeit, für das Surfen im Web nutzen können und dies auch tun. Das muss man nutzen.
Sicher hat Ihr Unternehmen schon längst eine HR-, Jobseite oder was auch immer im Netz. Die Frage ist allerdings, werden Ihre Inhalte auf den modernen mobilen Geräten vernünftig dargestellt?!
Verwenden Sie bspw. Flash – oder Javascript- Elemente auf Ihrer Seite, können iPhone Nutzer die Seite nicht vernünftig lesen. Selbst die attraktivsten Stellenangebote bringen dann wenig.
Die Anschaffungskosten eines Mobiltelefons mit Internetzugang und ausreichendem Datenvolumen liegen inzwischen weit unter den Anschaffungskosten eines stationären PCs oder Laptops. So ist es nicht verwunderlich, dass es in Deutschland bereits im Jahr 2008 mehr Haushalte mit einem Mobiltelefon als mit einem PC gab.
Das heißt schlicht, dass der Großteil der Menschen eben über ein Mobiltelefon besser erreicht werden kann als über Festnetz, PC oder Laptop (per E-Mail).
3. Ob das Mobiltelefon den PC / Laptop irgendwann komplett ersetzten kann, ist fraglich. Die Verteilung der gemeinsam verbrachten (Online-)Zeit wird sich aber immer weiter in Richtung des Mobiltelefons verschieben. Denn das Handy ist immer und überall dabei und bietet mehrere Funktionen aus einer Hand: Voice, Web, E-Mail, SMS, MMS.
4. Dank der Funktionsvielfalt und der Mobilität, kann man die Besitzer über Ihr Handy schneller und besser erreichen. SMS ist das beste Beispiel. Denn eine SMS erreicht den Adressaten ohne zu stören, am Arbeitsplatz, am Wochenende, in einem Meeting, im Urlaub usw. Also in Situationen, in denen ein Telefonat nicht angebracht oder sogar unerwünscht ist und E-Mail checken drei Klicks mehr verlangen würde. Sehr praktisch.
Darüber hinaus nimmt die Beliebtheit von SMS allgemein zu. Im Jahr 2008 haben die Deutschen laut Bitkom 29,1 Milliarden Kurznachrichten (SMS) verschickt. Tendenz ist steigend.
In den USA wurden im 2. Quartal 2008 laut einer Nielsen Mobile Studie durchschnittlich mehr SMS verschickt oder empfangen als mobile Telefonate geführt. Dieser Überhang galt für alle Altersgruppen zwischen 14 und 44 Jahren. SMS werden folglich nicht nur von Kinder und Jugendlichen genutzt.
Aber ganz nebenbei gefragt. Haben Sie schon Mal in den öffentlichen Verkehrsmitteln beobachtet, was Jugendliche und junge Erwachsene machen?! Sie nutzen ununterbrochen ihr Mobiltelefon. Sie “texten”, “surfen” oder tun beides gleichzeitig und zwar schneller als die meisten von uns gucken können. Sofern sie dem Arbeitsmarkt nicht schon zur Verfügung stehen, ist dies nur noch eine Frage von wenigen Jahren. Noch ein paar Jahre später sind Sie gefragte Fachkräfte, die gewonnen werden müssen. Wie stellt man das wohl am besten an?
5. Es gibt bereits heute Meinungen, dass Mobile Marketing die effektivste aller Direktmarketing Methoden sei. Man könne nicht nur innerhalb kürzester Zeit viele Menschen ohne grosse Streuverluste erreichen und sehr genaue Auswertungen vornehmen. Vielmehr seien auch die Reaktionen auf SMS Werbung wesentlich positiver als auf Print- oder Email-Werbung.
Kann man diese Vorteile auf die Personalsuche übertragen? Anzeigenkampagnen per SMS?! Kandidatenansprache per SMS?! Bereits bekannte (Datenbank-)Kandidaten per SMS statt per Telefon, Newsletter oder RSS-Feed informieren?! Zu kurz, zu unpersönlich, zu irgendwie… komisch, modern, nutzlos, wird manch einer behaupten. Abwarten.
Zum Abschluss noch ein kleines Video zum Thema „Wir und unser Mobiltelefon“ :-).