Der deutsche Surfer stellt monatlich etwas über einhundert Suchanfragen an Google. Dann gehöre ich mit durchschnittlich über 700 Google-Suchen im Monat zu einer Minderheit – zugegeben. Aber dennoch kennt der ein oder andere vielleicht das unangenehme Gefühl, anderen beim Googeln zuzusehen. Da fällt es einem schwer, den anderen nicht vom Bildschirm wegzuschieben und es wird versucht, mit klugen Ratschlägen über die Schulter die Ergebnisse zu optimieren. “Nein, nicht hier die Anführungszeichen! Schränk´ doch erst mal den Zeitraum ein. Nein, doch nicht so…”. Und dann wird man auch noch als Klugscheißer bezeichnet… 😉
So sind manche der 20+ Search Behaviour Surprises nicht wirklich überraschend. Zum Beispiel:
- 37% kennen nicht den Unterschied zwischen natürlichen und bezahlen Suchresultaten.
Ich kann mir das nur so erklären, dass die grundlegende Funktionsweise einer Suchmaschine für den Normal-Verbraucher nicht wirklich nachzuvollziehen ist. Google wird, so stelle ich das auch oft in Gesprächen fest, weniger als Web-Service angesehen und vielmehr als eine – in welcher Form auch immer – redaktionell betreute Linkliste. Dass dieses Phänomen natürlich auch mit der täglichen Nutzungsroutine zusammenhängt zeigt sich, wenn man das Ergebnis nach Altersgruppen aufsplittet.
- 80% der 18-29jährigen,
- 59% der 30-39jährigen,
- 63% der 40-49jährigen,
- 58% der 50-59jährigen,
- und 52% der über 60jährigen
gaben an, den Unterschied zwischen “echten” und gekauften Suchergebnissen zu kennen. Dass diese Unkenntnis die Menschen oft in eher fragwürdige Bereiche des Netzes führt, ist wiederum der Grund, warum sich viele mit diesem Medium nicht intensiver auseinander setzen wollen. Schade.
Die Studie bietet aber auch weitere interessante Einsichten in das Suchverhalten. Beispielsweise:
- 53 % der Befragten bevorzugen die Suchergebnisse mit einem Bild und 26% jene mit einem Video.
- 48% klicken Suchergebnisse mit einem Markennamen, sofern dieser öfter auf der Resultat-Seite auftaucht.
- Anfänger nutzen lieber Yahoo!, als geübte Online-Stöberer – diese bevorzugen Google.
Die komplette Studie lässt sich hier bei Performics bestellen.
Pic: Bundesarchiv, Bild 194-0863-20 / Lachmann, Hans / CC-BY-SA