Studie zur Google-Nutzung: Datenschutz vs. Relevanz

Google arbeitet fleißig daran, seine Suchergebnisse immer weiter zu personalisieren. Das soll dem Benutzer “bessere” (zu seinem Profil passendere) Inhalte zu seinen Suchanfragen präsentieren. Eine Voraussetzung dafür ist es natürlich, entsprechende Daten zu jedem Benutzer zu sammeln. Das geschieht über Abfrage von Cookies, Standort und natürlich dem Google-Profil des eingeloggten Users. Verbunden mit optimierten Suchergebnissen sind selbstredend auch optimierte Einblendungen der Google-Ads. Je größer die Wahrscheinlichkeit, dass diese mein Interessenfeld treffen, desto höher die Klickrate.

Was für die einen eine willkommene Anpassung der eigenen Online-Umgebung ist, ist für die anderen ein Problem. Die Bereitschaft, sein Surfverhalten oder Vorlieben zur Profilbildung zur Verfügung zu stellen, ist nach wie vor äußerst gering, und das nicht nur im datenschutzsensiblen Deutschland. Der aktuelle Pew-Report “Search Engine Use 2012” zeigt, dass es auch in den USA große Vorbehalte gegen personalisierte Suchen gibt:

An anderer (meines Erachtens nach sehr viel berechtigter) Kritikpunkt, ist der Aufbau einer Filterbubble, dem Einschränken des Blickwinkels, durch die Vor- und Ausfilterung von Ergebnissen, die Google aufgrund persönlicher Daten als irrelevant einstuft:

Ironischerweise, sind die Nutzer mit den Jahren immer zufriedener mit ihren Suchergebnissen und finden meistens, was sie suchen:

Auch die Qualität der angezeigten Inhalte wird als besser empfunden.

Was hier leicht übersehen wird: Diese Qualitätssteigerung steht in einem engen Zusammenhang mit 1. den personalisierten Suchergebnissen und 2. den Verbesserungen des Google-Algorithmus aufgrund von Erkenntnissen aus dieser Personalisierung. Ich persönlich bin gerne bereit, Google etwas über meine Interessen zu verraten, wenn ich dafür von Inhalten verschont werde, die absolut nichts mit meiner Lebenswelt zu tun haben. Und wenn ich mal eine völlig saubere Google Abfrage brauche nutze ich impersonal.me. Dieser (absolut empfehlenswerte) Dienst liefert einem unpersonalisierte Suchergebnisse, ohne dass man sich ausloggen und den Browsercache leeren müsste.

Pic: cdrake2 (CC BY 2.0)

Google gibt Entwicklern einen zentralen Platz für seine Dienste

Inzwischen hält Google eine Menge an eigenen Diensten bereit und es wird immer schwieriger einen Gesamtüberblick zu bekommen. Hinzu kommt noch, dass Google im Hintergrund ständig an der Weiterentwicklung dieser Dienste arbeitet und fördert. Bisher wurden diese Entwicklungen in eigenen Gruppen geführt, z.B. gab es den Dienst Google-Code, der schon seit einiger Zeit die Entwicklung und Veröffentlichung des eigenen Projekt-Codes fördert. Oder der Google Summer of Code, ein jährliches Programmierstipendium, das Studenten in ihrer Mitarbeit an einem Open-Source-Projekt unterstützt. Doch der Austausch unter den verschiedenen Entwicklern war schwierig. Mit Google Developers sollen diese Entwickler zur einer gemeinsamen Community vereint werden. Für deren Entwicklungen wurde u.a. ein Showcase geschaffen, der zurzeit schon 133 (Stand: Februar 2012) Entwicklungen beherbergt. Auch ein User-Bereich (Share your story), in dem man sich mit einem Video vorstellen und neue Ideen einreichen kann, wird zur Verfügung gestellt. Keine schlechte Idee von Google, den kostbaren Entwicklern unter die Arme zu greifen. Löblich!

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Pic: pennuja (CC BY-SA)

Video: Google-Suchtipps

Etwas mal nachgoogeln, ist die heutige Art an Informationen zu kommen. Wie vielfältig die Suche inzwischen bei Google geworden ist, zeigt uns ein kurzes Video in dem Google Nutzer ihre beliebten Funktionen vorgestellt haben.

Der Funktionsumfang ist inzwischen recht immens, so dass nicht jeder von denen Existenz weiß, deswegen stelle ich drei dieser Funktionen  vor:

1.  Das intelligente  Suchfeld:

Google verknüpft die Suche nach passenden Objekten mit passenden Ereignissen. Suchen wir nach Objekten (Kino, Shop…) im Umkreis, geben wir die Postleitzahl ein (kino 12345)

  • Wetter (Ort): das momentane Wetter für die PLZ, den Ort oder das Land
  • 1+1: das Ergebnis wird gleich ausgerechnet (Taschenrechnerfunktion)
  • 1 (Einheit) in 1 (Einheit): es erfolgt eine Umrechnung in einer andere Einheit
  • 1 (Währung) in 1 (Währung): es erfolgt eine aktuelle Umrechnung in einer andere Währung
  • (Sportmannschaft): die aktuellen Spielergebnisse dieser Mannschaft werden angezeigt

2.  Die Bildersuche

Das ist einer meiner Lieblingsfunktionen:  Es können ganze Bilder in die Suchleiste “gezogen” werden und es wird sogar nach ähnlich aussehenden Bildern gesucht. Eine gute Möglichkeit um die Echtheit eines Bildes zu prüfen.

3. Die Sprachsuche

Etwas kurioses ist die Suche mit der eigenen Stimme. Leider funktioniert sie vorerst nur auf google.com UND mit dem Chrome Browser.  Man kann das Gesuchte dann ins Mikrofon rein sprechen. Leider erst nur in englisch aber eigentlich  eine nützliche Funktion für Nutzer, die sich bei dieser herrschenden Glätte den Finger gebrochen haben.

Für weitere Google-Tipps verweise ich auf einen unserer Artikel über das Thema.

Die fünf erfolgreichen sozialen Netzwerke

Vor knapp einem Monat ging die Auswertung von Statista“Der Absturz der deutschen Social Networks 2011” – um die Welt und hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Unklar blieb allerdings, wie es um die erfolgreichen Netzwerke in Deutschland bestellt ist. Gibt es bedeutende soziale Netzwerke, die entgegen dem allgemeinen Trend, immer mehr Besucher anziehen? Folgendes hat meine Suche ergeben:

Zunächst, nur zur Sicherheit, Facebook.

Facebook in Deutschland (Google Schätzung)

Alles klar. Facebook geht’s sehr gut in Deutschland. Fast eine Verdoppelung der Besucher innerhalb eines Jahres.  Mit geschätzten 41 Mio. Besuchern pro Monat ist Facebook das mit Abstand stärkste soziale Netzwerk hierzulande.

LinkedIn in Deutschland (Google Schätzung)

LinkedIn liegt mit 1,6 Mio. eindeutigen Besuchern pro Monat bei knapp der Hälfte der 3,5 Mio. des Busienss-Netzwerk-Rivalen Xing. Im Gegensatz zu Xing kann LinkedIn allerdings eine zumindest leicht steigende Tendenz  der Besucherzahlen verzeichnen.  Spannend, ob diese Entwicklung in 2012 aufrecht erhalten, oder sogar beschleunigt werden kann.

Odnoklassniki in Deutschland (Google Schätzung)

Von den meisten in Deutschland wohl nach wie vor unbemerkt (oder ignoriert), ist die in Deutschland ansässige Nutzergruppe des russischen Netzwerks odnoklassniki.ru (wir hatten vor knapp drei Jahren schon mal drüber geschrieben). Mit 2,6 Mio Besuchern pro Monat ist es stärker als LinkedIn, und mit einer durchschnittlichen Verweildauer von über 20 Minuten legen die Nutzer ein mit Facebook vergleichbares Engagement an den Tag.
Die Besucherzahlen sind in einem Jahr schätzungsweise um knapp 100% gewachsen.

Vkontakte / VK (Google Schätzung)

Das in Russland selbst bedeutendere Netzwerk Vkontakte.ru ist in Deutschland zwar relativ schwach, konnte allerdings im vergangenen Jahr hierzulande das Niveau halten bzw. minimal verbessern. Einigen Marketingleuten in Deutschland ist das Netzwerk allerdings bereits jetzt ein Begriff. Interessant wird der Trend in 2012: Unter dem neuen Kürzel vk.com und mit unterschiedlichen Sprachversionen will vkontakte, nach eigener Aussage,  in 2012 im Westen angreifen und Facebook mit klarerem Design, Funktionalität und Geschwindigkeit Konkurrenz machen. Eingeläutet wurde dieser Vorstoß durch die medienwirksame Spenden von 1 Mio. $ des Gründers an Wikipedia im Rahmen der DLD Konferenz. Ich bin gespannt.

Google+ in Deutschland (meine Schätzung)

Dazu gesellt sich natürlich auch Google+. Leider liefert Google selbst keine Statistiken zu dem eigenen Dienst. Ich gehe aber von starkem Wachstum im letzten Jahr aus. Hat jemand die aktuellsten Zahlen (Traffic und Nutzer)?

Nun, mehr erfolgreiche Netzwerke gibt es offenbar nicht. Im Grunde auch international nicht. Ich bin so einige Netzwerke durchgegangen und habe die Zahl für Deutschland und die Welt geprüft.

Es stellt sich für mich die Frage, was die fünf oben genannten Netzwerke von den anderen unterscheidet bzw. welche Kriterien ein soziales Netzwerk erfüllen muss, um heute erfolgreich wachsen zu können. Ich denke, das sind in erster Linie zwei Faktoren:

a) kritische Masse, die ich im Bereich von 100 Millionen Nutzern ansetzen würde
b) und die Möglichkeit, dass Netzwerk sinnvoll international einzusetzen. Sprich ausreichend große Nutzercommunities in unterschiedlichen Ländern.

Alle fünf vorgestellten Netzwerke erfüllen jeweils diese Kriterien. Die Netzwerke, die gerade verlieren, in Deutschland aber auch in anderen Ländern, erfüllen diese Kriterien nicht. So einfach ist das.

Davon ausgehend stelle ich die These auf, dass der internationale Markt der sozialen Netzwerke in den kommenden Jahren von den vier der fünf hier genannten  (odnoklassniki wird bald rückläufig) geprägt sein wird. Ja, genau, Überraschung, auch der russische Vertreter hat meiner Ansicht nach durchaus gute Chancen, an Bedeutung beim nicht russischsprachigen Publikum zu gewinnen. Und Facebook wird nicht der absolute weltweite Monopolist. Den Rest wird man bald vergessen haben. Die nationalen Starts, ohne ausreichende Nutzerbasis in anderen Ländern werden sterben. Das gilt für Netzwerke in Deutschland, China und auch in allen anderen Ländern gleichermaßen.

Wie seht Ihr das?

Pic: Molehills by h3_six (CC2.0)

How To Begin: Das Social Media Cheat Sheet

Die Jungs von Flowtown haben eine interessante Grafik mit einem kurzen Überblick über die sechs wichtigsten Social Media-Netzwerke veröffentlicht: das Social Media Cheat Sheet. Hier werden grundlegende Schritte, Vor- und Nachteile und, was mir persönlich an besten gefällt, ein kurzes “How To Begin” und ein kleines Glossar der jeweiligen Netzwerke vorgestellt. Folgende Netzwerke werden miteinander verglichen: Twitter, Facebook, YouTube, Google +, Tumblr und Digg.

Was bei dieser Infografik auffällt, ist die amerikanisierte Sichtweise, einen Dienst als Soziales Netzwerk einzustufen. Für mich ist ein Dienst wie Tumblr eher ein personalisiertes Blog, und bei einem Lesezeichendienst wie Digg vermisse ich echte soziale Interaktionen, um es als Social-Media-Netzwerk einzustufen. Andere “echte” soziale Netzwerke, wie z.B. LinkedIn fehlen hier gänzlich. Andere Länder, andere soziale Sichtweisen.

The Small Business Social Media Cheat Sheet

Pic: Flowtown

Die Trinität der Diskussion (und ein neues Gadget)

UPDATE: Der Gewinner dieser Ausgabe ist den Kommentaren bekanntgegeben.

Zunächst: Vielen, vielen Dank für Eure Fragen! Wir haben uns sehr gefreut. Die Gewinnerfrage und die Antwort hier im Video. Und natürlich gibt es auch kommende Woche wieder ein großartiges Gadget zu gewinnen – also her mit den Fragen! Die nächste Runde ist hiermit eröffnet und dauert bis nächsten Montag, den 5. Dezember um 23:59.

Wir wollen aber auch die anderen Teilnehmer nicht im Regen stehen lassen, zumal sich diese sehr viel Mühe gegeben haben! Also wollen wir jede Frage wenigstens mit einer knappen Antwort würdigen und hier zur offenen Diskussion stellen.

Gilt Honig als pflanzliches oder tierisches Lebensmittel?
Die Bundesreigierung klassifiziert Honig, wie Milch und Eier als “Primärerzeugnis vom Tier”. Veganer essen Honig sowieso nicht, schon alleine wegen der Ausbeutung der apiformen Arbeiterklasse.

Wie viele eurer Fans sind bei eBay ersteigert?
Wir kaufen unsere Fans nicht bei eBay. Wir haben da indische Partner, die uns “100% echte und themenaffine Markenbotschafter” zu günstigen Konditionen liefern.

Wenn es laut IDW 1,8 Mrd Kinder auf dieser Welt gibt, um welche Uhrzeit genau wird dann der Weihnachtsmann Heiligabend bei mir eintreffen?
Voraussichtlich in den frühen Abendstunden.

Ist der “Social Recruiting Markt” über soziale Netzwerke ein “Winner takes all market”? Wird es in 10 Jahren hauptsächlich nur noch EIN soziales Netzwerk geben (z.B. FB oder G+) in dem ich auch meinen Job finde? Oder bleibt die strikte Trennung zwischen Beruf (Xing, LinkedIn) vs. Privatem (FB & G+)?!
Ich denke, es wird immer ein, zwei große Netzwerke geben und in deren dirketer Peripherie dann nochmal eine überschaubare Anzahl kleiner, aber ebenfalls beliebter. Ich denke aber auch, dass die strikte Trennung Beruf/Privat nach und nach aufweicht. Eventuell wird es eine stärkere Differenzierung nach Themen oder sozialen Gruppen geben.

Wie bekomme ich meine (besten) Facebook Freunde zu Google+?
Das ist nicht einfach. Erster Schritt: Indem du dich nicht mehr auf Facebook rumtreibst. 😉 Solange Du dort weiterhin erreichbar bist, sehen sie keinen Grund.

Wie kalt ist es, wenn es doppelt so kalt ist, wie 0°C ?
Da “kalt” ein subjektiver Begriff ist, und nur als Gegensatz zu “warm” genauer zu fassen ist: <0°C

Wieviel Prozent zahlen Unternehmen Sozialabgaben on top auf die Prämie in einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm in Deutschland?
(Hier muss Second-Level nochmal ran, um ein geprooftes Statement abgeben zu können. Die Antwort kommt dann asapst, spät. e.o.d.)
Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, werden Prämien aus Mitarbeiterempfehlungsprogrammen, wie alle anderen Einmalzahlungen auch, als normale Arbeitseinkünfte behandelt. Folglich unterliegen sie den normalen steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Abgabevorschriften und variieren nach Einzelfall. [Disclaimer: Ohne Gewähr. Da wir zur Rechtsberatung weder befähigt noch befugt sind, empfehlen wir Dir, die Frage an den Steuerberater Deines Vertrauens zu richten, falls Du die Antwort nicht schon kennst ;-)]

Ist es karrieretechnisch ein Muss, dass Kinder schon unter 6 Jahren eine Fremdsprache lernen?
Ein “Muss” ist das nicht, in meiner Generation lernte man Englisch noch durch Popmusik! Aber ernsthaft: Dass Kinder in den frühen Jahren Sprachen noch sehr viel besser aufnehmen ist (soweit ich weiß) unbestritten. Also ist es sicherlich sinnvoll sie so früh wie möglich an eine Fremdsprache heranzuführen.

Wie seid Ihr auf dieses tolle Gadget gekommen?
Durch das Internetz.

Was war zu erst da: Der Fanboy oder das Gadget?
Gute Frage. An sich das Gadget, aber erst durch den Fanboy wird es zu dem was es ist. Vom Spielkrams zum hochwertigen Objekt mit englischem Trendnamen.

Welche Frage hat denn diese Woche gewonnen?
Guckst Du Video!

Assessment-Center: Wir suchen Mensch oder Maschine für zwei-tägigen Systemcheck. Exzess oder Zielführend?
Es ist für Großunternehmen wohl in gewisser Weise zielführend – im Sinne von zeitsparend. Ich halte jedoch nichts von dieser Art des offenen Wettbewerbs, da in diesen Situationen die wenigsten Menschen natürlich und ehrlich agieren. Ich glaube, es wurden durch dieses Verfahren schon so einige Fehlentscheidungen getroffen.

iPhone, iPod, iPad, iTunes, iMac, AppleTV und AirPlay. Alles aufeinander abgestimmt, alle Lebensbereiche werden kinderleicht mit Medien gefüllt, die natürlich nur über iTunes kommen. Wer kann bei diesem komfortablem und ganzheitlichen Konzept schon noch widerstehen?
Also wir alle bis jetzt großartig…

Wie seht ihr die Zukunft von Google+ Pages aus der Unternehemnsperspektive? Oder anders gefragt: Wird Google+ je etwas für den Mainstream sein?
Google+ ist ein weiterer Kanal, um als Unternehmen ansprechbar zu sein – zudem ein sehr durchdachter und hochwertiger. Ob er sich umgekehrt auch zum Tool für Massenansprache entwickelt, wage ich noch nicht abzusehen. Ich halte es jedenfalls für möglich… sagen wir zu 58%.

Warum eigentlich?
So halt.

Ist um 0:00 Uhr der alte Tag zu Ende, oder beginnt der neue Tag?
Naja, das Ende des alten Tages ist ja per Definition der Beginn des neuen. Um 0:00 beginnt der neue Tag. Um 23:59 ist ja die 59. Minute bereits abgeschlossen, es folgt die 60. Nach deren Ende springt die Uhr auf 0:00 und wir befinden uns in der ersten Minute des neuen Tages.

Wollt ihr Inspiration oder in unsere Köpfe kiecken?
Beides! 🙂

Richtig googeln: Recherche-Basics als Infografik

“Hast Du das mal gegoogelt?” – “Ja” – “Richtig!?”. Google ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es richtig eingesetzt wird. Dass dieses oft nicht der Fall ist, zeigte vor einigen Monaten bereits eine Umfrage zum Nutzerverhalten in Suchmaschinen. Eine Infografik von HackCollege fasst das grundlegende Google-KnowHow zusammen. Die Grafik ist zwar speziell auf die Bedürfnisse des Studenten ausgelegt, diese Recherchetechniken sind aber prinzipiell sehr gut auf alle Bereiche übertragbar:

Pic: ricardo256 (CC BY 2.0)

Google Think Insights: Eine Studien- und Datensammlung für Marketer

Think with Google ist eine Initiative, die aktuelle Untersuchungen, Umfragen und Studien vorstellt und selbst durchführt. Das kürzlich vorgstellte Think Quarterly Magazin kommt aus dieser Quelle, zahlreiche Events werden über diese Initiative ins Leben gerufen und vorgestellt. Neustes Projekt: Think Insights with Google – der “information and resource hub for marketers”.

In der Tat finden alle, die sich über die unterschiedlichsten Märkte, Marken und Interessen informieren möchten hier eine Unmenge an Informationen. Da diese zudem im neuen Google-Design daher kommen, sind diese Daten schick und sinnvoll aufbereitet  – darin zu stöbern ein echter Genuss!

Sortiert sind die unterschiedlichen Inhalte über fünf Menüpunkte:

  • Latest News: Nomen est Omen. Beiträge aus allen Bereichen nach Aktualität sortiert.
  • Research Library: Hier finden sich alle Studien, Berichte und Stimmen in voller Länge. Wer hier hängen bleibt, der hat schnell zwei, drei Stunden verloren – aber auch viel gewonnen.
  • Planning Tools: Konkrete Anfragen an die Google Planning Tools, teils wird hier nur auf die bekannten Ad Planner & Co verlinkt, ich fand allerdings auch noch einige neue Tools. Durch die Fragestellungen des Interfaces auch neue Anwendungsgebiete für die bekannten.
  • Facts & Stats: Nackte Zahlen, einzelne ausgewählte Fakten aus den unterschiedlichen Studien. Hier hätte ich mir eine Verlinkung zu den Studien gewünscht. Sonst ganz nett zur “ergebnisoffenen Recherche”
  • Thinking Ahead: Bis jetzt ein Artikel über zukünftiges Konsumentenverhalten. Was genau hier kommt, ist mir noch nicht ganz klar. Vermutlich Artikel, Meinungen und Visionen.

Eines muss dazu gesagt werden: Alle diese Studien und Daten kommen direkt von Google oder hängen mehr oder weniger eng mit dem Konzern zusammen. Es ist keine technisch aggregierte Sammlung, sondern eine redaktionell moderierte. Auch wenn mir die Studien bis jetzt alle in sich schlüssig erscheinen – entsprechende Vorsicht ist (wie immer) geboten.

Die Google+ Pages sind da – Vorfreude und Enttäuschung

Seit gestern ist es also soweit: Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind die Google+ Pages für Marken, Unternehmen etc. für alle Nutzer ausgerollt. Jeder kann sich nun über diesen Link seine eigene Google+ Page erstellen. Das geht erfreulich schnell über zwei dieser Bildschirme vonstatten:

Danach wird noch eine Tag-Zeile gefüllt, ein Foto hochgeladen und fertig ist der Lack. Auf der fertigen Seite lassen sich dann noch eine Beschreibung, weitere Links und Fotos hinzufügen, so wie man es auch von seinem persönlichen Google+ Profil kennt. Und schon kanns losgehen:

Erste Reaktionen

Wer sich durch die ersten Artikel liest, trifft auf einige Enttäuschung. Verständlich, hat sich Google doch mit dem Launch ordentlich Zeit gelassen, kleinere Testgruppen ins Boot geholt und hohe Erwartungen geweckt. Wer daraufhin dachte, dass Google nun mit den Unternehmensseiten einen ausgewachsenen Rivalen für die guten alten Facebook Pages ins Rennen schickt, der hat sich – so scheint es – geirrt. Auf den ersten Blick sind die Google+ Seiten nicht viel mehr als eine hübsche Profilseite, im Vergleich mit Facebook fällt auf:

  • Keine Apps: Facebook-Pages können mit einer Vielzahl individueller Funktionen ergänzt werden. Die Google-Seiten sind auf die hauseigenen Funktionen beschränkt
  • Keine Vanity-URLs: Unter https://plus.google.com/101690606651660300954/posts könnt Ihr die nagelneue Wollmilchsau-Seite Euren Kreisen hinzufügen. Wie soll dieser Link bitteschön unters Volk gebracht werden?
  • Keine Admin-Verwaltung: Einmal angelegte Seiten können nicht übertragen werden, ich kann auch keine weiteren Admins hinzufügen. Mehr als unpraktisch.
  • … (bestimmt noch mehr)

Nur die Ruhe

  1. Ganz Google+ ist noch in der Betaphase, die Pages wurden erst gestern gelauncht. Da sind Dinge wie eine Multi-Admin-Verwaltung und dergleichen sicherlich das kleinste Problem. Ich bin mir sicher, dass sich auf den Seiten noch einiges tun wird. Wir kommen jetzt alle von einem voll ausgestatteten Facebook in einen Google Neubau. Natürlich sieht es da noch etwas kahler aus.
  2. Google ist nicht Facebook – Gott sei Dank! Google sieht eben manche Dinge anders. Wer sagt denn, dass die (zweifellos großartigen) Facebook-Pages der Weisheit letzter Schluss sind? Wenn also Google z.B. auch langfristig auf Jedermann-Apps verzichten würde, wäre das in meinen Augen auch ein spannende Sache. Ein Social Network ohne Apps, jede Seite hat den gleichen Aufbau und die gleichen Features – dann zählt plötzlich der Content. Das wär doch mal was anderes. 😉

Das wird schon! Wie Bradley Horowitz heute sagte: “We’re delighted to be underestimated”

Pics: Google

Online Advertising: Facebook rollt das Feld von hinten auf

Social Networks werden zunehmend attraktiv für das klassische Online-Marketing. In den letzten zwei Jahren haben sich die weltweiten Ausgaben für Ads dort mehr als verdoppelt – von 2,4 Mrd. auf 5,5 Mrd. US-Dollar. (Entwicklung und Aufbau von “kommunikativen” Social Media-Präsenzen wie Facebook-Pages etc. nicht eingeschlossen). eMarketer erwartet einen weiten Anstieg auf fast 10 Mrd. US-Dollar bis zum 2013. Dass Facebook in dieser Rechnung ein Wörtchen mitzureden hat, ist nicht überraschend: Für das nächste Jahr wird erwartet, dass über 70% der Ausgaben für Online-Werbung in sozialen Netzwerken an Facebook gehen.

Damit nimmt sich Facebook auch ein größeres Stück des gesamten Kuchens: Bis 2013 gehen dann schon über 8% der gesamten US-Online-Budgets in das Social Network.

Seine Ad-Gewinne konnte Facebook dieses Jahr nochmals verdoppeln.

Nun scheinen Werte um die 10% nicht besonders viel zu sein. Das liegt zum einen dran, dass Display/Banner-Werbung nur einen Teil der Online-Spendings ausmachen. Die klassische Anzeige in den Suchergebnissen ist ein riesiger Markt, andere, individuellere Werbeformen kommen dazu, die z.T. große Budgets schlucken. Schon im Februar meinten wir: Einen Echten Rivalen hat Google in Facebook nicht. Eines darf aber nicht vergessen werden. Facebook wächst weiter. Die Zahl der Nutzer pendelt sich zwar so langsam ein, allerdings nimmt die Zeit, die wir dort verbringen weiter zu.

In den USA verbrachten die Nutzer laut Nielsen im Mai  2011 54 Mrd. Minuten bei Facebook (Yahoo: 17 Mrd., Google: 13 Mrd.). Auch in Deutschland liegt Facebook auf Platz eins: 16,2% der Onlinezeit wird dort verbracht. Google liegt hier mit 12,3% auf Platz zwei. (alle Dienste wie Gooogle+ und YouTube (!!) eingeschlossen.) Das wird noch spannend, zumal Facebook mit kreativen Werbemöglichkeiten lockt. Die Preise für Facebook-Ads steigen jedenfalls kräftig.

Pic: dicktay2000 (CC BY 2.0)