[HTTP301] Weltweite Studie: Was die Generationen wirklich wollen

Wir haben mal wieder im Web gefischt und eine nette kleine Studie für Euch an Land gezogen. In der Global Generational Lifestyles-Studie, die im November veröffentlicht wurde, geht es – der Titel lässt es vielleicht erahnen – um generationsübergreifende Aspekte wie Leben, Essen, Spielen, Arbeiten und Sparen. Dazu hat das Informations- und Medienunternehmen Nielsen N.V. weltweit 30.000 Online-Nutzer in über 60 Ländern querbeet durch alle Altersklassen befragt.

Zur Aufbereitung der Ergebnisse wurden die Befragten in fünf Generationen aufgeteilt, von den man auch hierzulande schon gehört haben könnte. Die jüngste „Generation Z“ umfasst die heute 15-20 Jährigen und wird bei uns auch gern als die Generation der „Digital Natives“ bezeichnet. Danach folgen die „Millennials“ (oder auch „Generation Y“) mit den 21-34 Jährigen. Auf diese folgen dann die 35-49 Jährigen („Generation X“) und die „Boomers“ (50-64 Jahre). Den Abschluss bildet die „Silent Generation“, mit allen, die 65 Jahre oder älter sind.

Die Studie schafft es, einige eingefleischte Generations-Mythen zu falsifizieren (von wegen junge Leute lesen keine Bücher und ältere Generationen haben eine bessere Technologie-Etikette bei Tisch) und lohnt auch ohne HR-Hintergedanken einen Blick.

Okay, Schubladendenken finden wir natürlich genau so uncool wie Feiertage, die aufs Wochenende fallen. Aber wenn es beispielsweise um Targeting geht, ist es eben doch von Vorteil, einen groben Überblick zu haben. Und was das Konsumverhalten, die Werte und Prioritäten der verschiedenen Altersgruppen angeht, kann man ja eigentlich nie genug wissen. Apropos, gibt es eigentlich das klinisch nachgewiesene Krankheitsbild „Wikipedia-Sucht“?

Wie auch immer, was Ihr auf jeden Fall gesehen haben solltet, istunter anderem die folgende hübsche Grafik:

Die Generation "jobtreue Millenials"
Quelle: Nielsen Generational Lifestyle Survery, Q1 2015

Hier geht’s um das Thema Jobtreue, also wieviel Zeit eine Person den gleichen Job behält oder bei einer Firma bleibt. Die „Millennials“ sind die Spitzenreiter der beruflichen Untreue. Es ist für sie doppelt so wahrscheinlich den Job und Arbeitsplatz nach zwei Jahren zu wechseln, wie für Mitglieder der „Generation X“. Ein Vergleich mit den „Boomers“ zeigt aber, dass ihre Ansprüchean die Arbeitsbedingungenin vielen Bereichen (noch) nicht erfüllt werden: Von den „Boomers“ sind immerhin 62% mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden, bei den „Millennials“ nur 55%.

Auch die generellen Prioritäten der jungen und älteren Generationen unterscheiden sich. „As we age“, heißtes da, „our focus shifts from wealth to health”.

Ziele der verschiedenen Generationen
Quelle: Nielsen Generational Lifestyle Survery, Q1 2015

Die „Generation X“ und die „Millennials“ messen finanziellem Wohlstand und der Ausübung eines erfüllenden Jobs entsprechend eine hohe Bedeutung bei. Doch bereits bei den über 35 Jährigen zeigt sich dann die Verschiebung der Prioritäten in Richtung von Gesundheit und Familie. Das mag an und für sich vielleicht banal klingen, doch auf die lange Sicht sollten gerade Employer Branding Menschen solche Umstände nicht schulterzuckend abtun.

Recruiter könnte z.B. auch noch interessieren, welche (Medien-)Kanäle von den verschiedenen Generationen in ihrer Freizeit genutzt werden oder in welchen Bereichen der Arbeitswelt die Traumjobs der Altersgruppen verankert sind.

Insgesamt ist die Studie ein kurzweiliges Scroll-Vergnügen und hält sogar die ein oder andere (milde) Überraschung bereit. Den Link zur PDF-Version findet ihr hier.