Recruiting goes Hollywood: “The Internship” aka “Generation Praktikum”

Endlich. Hollywood dreht sein erstes Recruiting-Video. Nachdem es bereits eine ganze Menge schreckliche und lustige Recruiting-Videos gibt, nimmt sich Hollywood jetzt des Themas an und dreht einen Film über den Recruitingprozess bei Google. Als Stars der Produktion “The Internship” fungieren die Spaßkanonen Owen Wilson und Vince Vaughn, die sich frisch gefeuert, als alternde Praktikumsanwärter bei Google mit einem Haufen junger Geeks einen Wettbewerb um die wenigen Praktikumsplätze bei Google liefern müssen. Trailer ab:

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Während der amerikanische Originaltitel mit “The Internship” neutral gewählt wurde, war man sich hierzulande wohl einig, das der Filmtitel ohne die typisch deutsche Prise Skeptizismus keine Einnahmen generieren würde und nannte ihn kurzerhand “Generation Praktikum”. Findet Ihr das überzogen, findet Ihr das gut oder ist Euch das egal? Sagt uns Eure Meinung mit einer kurzen Begründung, denn unter allen Kommentaren bis morgen Abend verlosen wir eine DVD der deutschen Praktikanten-Komöde “Résiste – Aufstand der Praktikanten”.

Wer ist Schuld an der “Generation Praktikum”?

Da ich bald mein Studium abschließen werde, rücken Zukunftsfragen immer mehr in meinen Fokus. Meine Sorgen gleich eine Anstellung zu bekommen werden zunehmend größer, denn ich gehöre zu der sogenannten Praktikanten Generation.

Kann ich mich auf eine Stelle bewerben und gleich anfangen zu arbeiten? Oder muss ich mich erstmal durch zahlreiche Praktika schlagen, um im Berufsleben Fuß zu fassen? Wenn ich mir die Anforderungen in einigen Stellenbeschreibungen ansehe, in denen von jungen Leuten umfangreiche Berufserfahrung gefordert wird, frage ich mich oftmals, wann ich dies alles getan haben soll. Es werden Mitarbeiter mit Persönlichkeit und Motivation gesucht. Doch wie motiviert kann ein Student sein, der jahrelang studiert hat und nach dem Studium, dass ihn eigentlich für einen gut bezahlten Beruf qualifizieren soll, trotzdem zahlreiche Praktika machen muss, um sich auf seine angestrebte Stelle bewerben zu können.

Sollte ich überhaupt versuchen mich nach meinem Bachelor Abschluss zu bewerben oder sollte ich einen Masterstudiengang anhängen, um überhaupt eine Chance auf meinem Traumberuf zu bekommen?

Es ist schwierig einen Verantwortlichen für diesen Umstand zu finden. Ich kann verstehen, wenn Arbeitgeber einen gut qualifizierten Menschen einstellen wollen, bei dem zusätzliches Training nicht mehr notwendig ist. Dafür ist Berufserfahrung natürlich erforderlich. Jedoch denke ich auch, dass es in einem Bachelor Studiengang, der nur sechs Semester dauert, vielleicht nicht immer möglich ist, den Studierenden alles Notwendige zu vermitteln, um gleich nach dem Abschluss im Beruf Fuß fassen zu können. Es wird sicherlich Ausnahmen geben in denen dies möglich ist, jedoch muss das Unternehmen trotzdem bereit sein, einen durch die erste Zeit zu führen und zu trainieren. Es ist schließlich der erste Job des Studenten.

Wer ist nun der Schuldige für das Problem “Generation Praktikum”?

Sind es die Unternehmen, deren Ansprüche zu hoch sind, denen man aber nicht vorwerfen kann, dass sie gut qualifizierte Mitarbeiter einstellen wollen?

Sind es die Universitäten und Fachhochschulen, die einem in sechs oder sieben Semestern beibringen sollen, in einem Beruf zu arbeiten in dem Jahre lange Erfahrung erforderlich ist?

Oder ist es die Politik, die das Bildungssystem von Grund auf überdenken sollte?

Was meint Ihr dazu?

Pic:!anaughty! und luisvilla (CC BY 2.0)