COUB: Videoformat neu gedacht oder Stellenanzeige 3.0

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So oder so ähnlich könnte meiner Meinung nach bald eine coole Stellenanzeige aussehen, die, um etwas aus der Reihe zu tanzen, die simple und gleichzeitig geniale Idee des russischen Start-up “COUB” einsetzt. COUBs sind max. 10 sek. lange Video-Loops, die immer weiter laufen. Im Gegensatz zum einfachen Video, das irgendwann zwangsläufig aufhören muss, erlauben es CUOBs, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf lustige, spannende oder zum Kontext inhaltlich passende Sequenzen zu fokussieren. Und … die Aufmerksamkeit durch den gewissen hypnotisierenden Effekt der ständigen Wiederholung theoretisch unendlich lange zu behalten. Einige der gut gemachten COUBs mit einer guten Ideen dahinter kann man sich wirklich unaufhörlich anschauen.

Ich persönlich halte diese Symbiose aus Video und animated GIF, die sich der besten Eigenschaften der beiden bedient, für ein wirklich neues und sehr interessantes Format. Es müsste voll den Geist der Zeit und unsere immer weiter sinkenden Aufmerksamkeitsspannen treffen. Die Messlatte der für die Erzeugung eines ansehnlichen Ergebnisses benötigten Kreativität liegt allerdings gar nicht so tief. Und genau das gefällt mir. Ein lustiges 10 sek. Video zu drehen, ist eine Sache – eine sinnvolle Endlosschleife doch eine andere.

Mindestens genauso kreativ, wie der Entstehungsprozess eines COUBs, können auch die Einsatzmöglichkeiten sein. Der dynamische Header dieses Posts und gleichzeitig das Beispiel einer “lebendigen” Stellenanzeige sind nur zwei der spontanen Ideen, die wir bei der Entdeckung von COUB hatten. Da ist einiges denkbar – im Marketing, Personalmarketing und vielem mehr.

Das Tolle ist, auf der englischsprachigen COUB Plattform lässt sich ein “COUB” in wenigen Minuten mit wenigen Klicks erstellen. Schaut Euch andere Beispiele an, probiert’s aus oder zeigt’s Euren Kindern, die werden’s sofort peilen. Und, vor allem, sagt uns Eure Meinung dazu!

Copyright: Alle Rechte der im COUB Video verwendeten Inhalte liegen bei ihren Urhebern.

Das Blog ist tot – wieder mal

Während wir auf der einen Seite noch versuchen, Unternehmen dazu zu bewegen, ein Blog zu führen, kommt von der anderen Seite bereits die Meldung: das Blog ist tot! Wieder mal. Diesmal zwar von prominenterer Stelle als sonst, allerdings war die Begründung selten so verwirrend. Aber der Reihe nach.

Nick Denton publiziert die großen US-Blogs Gizmodo und Gawker. Im Zuge einer Überarbeitung derer schrieb er einen umfangreichen Artikel auf Gizmodo, warum er das Format ‘Blog’ nun hinter sich lassen wird. Grob zusammengefasst und kommentiert:

  • 1. Ein Scoop braucht Platz
    Eine Knüller-Nachricht wird auf einem Blog von den darauf folgenden Beiträgen verdrängt, auch wenn diese weit weniger (traffic-)relevant sind. Möchte man, dass diese Nachricht weiterhin volle Aufmerksamkeit bekommt, so sei man gezwungen in dieser Zeit keine aktuelleren Beiträge zu veröffentlichen.
  • 2. Ein Grundrauschen muss bleiben
    Ein Blog, das von Zeit zu Zeit einen guten Artikel bringt, aber auch lange, schweigsame Phasen hat wird nie den Erfolg haben, wie ein Blog das regelmäßig publiziert und darin die starken Artikel verteilt.

So ist das nun mal. Mal passiert etwas außergewöhnliches, mal nicht. Doch auch ein Beitrag, der nicht die Runde durch das Netz macht, hat seine eigene Geschichte, gleichberechtigt zu jeder anderen. Eine Story künstlich frisch zu halten, indem man aktuellere zurückhält – das ist eh kein besonders feiner Stil. Darüber hinaus: Es gibt unzählige Blog-Themes die Artikel dynamisch auf der Startseite anzeigen. Das ist letztendlich eine Frage der Darstellung, nicht des Formats.

  • 3. Die aktuellsten Artikel zeigen nicht das volle Potenzial der Blogs
    Manchmal bleibt die Gelegenheit aus, Artikel zu schreiben, die das volle Potential der Person/der Redaktion/des Unternehmens widerspiegeln.

Man stelle sich vor: Da kommt ein neuer Besucher auf das Blog und der Artikel mit den vielen Kommentaren und tausenden Shares ist nicht auf dem Schirm. Stattdessen der aktuellste, oder der Artikel, in dem der Inhalt steht, den man gesucht hat. Schrecklich!

  • 4. Visuelle Reize kommen nicht zum Zuge
    Das Web, so Denton, sei ein visuelles Medium. Das Format ‘Blog’ sei zu textlastig und biete zu wenig Möglichkeiten, audio-visuelle Inhalte zu integrieren. Gawker wird zukünftig auf Videos setzen oder Artikel zumindest mit einem kraftvoll platzierten Aufmacherbild einleiten.

Auch hier nur ein Frage des Themes und der Einbindung. Was ist also der wirkliche Grund?

  • 5, 6 und 7 Man kann nicht so gut Geld verdienen
    Ein Blog bietet nur wenig Möglichkeiten, die hohen Ansprüche der Werbekunden zufrieden zu stellen. Video-Advertising, besseres Targeting und die Möglichkeit, die Page als Branding-Plattform für andere Marken zu nutzen.

Ahhhh, daher weht der Wind. Es gibt sicherlich bessere Wege, mit einer Webseite Geld zu verdienen, als ein Blog zu führen. Deswegen das Format als überholt zu bezeichnen, ist etwas vermessen. Wenn ich mir das Resultat so ansehe: Erinnert mich das an die Zeiten, als ich noch GMX verwendet habe. Diese Seite ist ähnlich “fortschrittlich”.

Pic: infomatique