Schon seit einer ganzen Weile gehört unser so genanntes “Wollmilchsau Manifest”, ein Firmenhandbuch, zu den Onboarding Unterlagen jedes neuen Mitarbeiters. Nicht zu verwechseln mit einem umfangreichen Prozesshandbuch. Unser Manifest ist eher als Kultur-Guide zu verstehen.
Auf kaum 20 Folien versuchen wir, die aus unserer Sicht wichtigsten Information über unsere Firma zu vermitteln. Diese sollen den neuen Kollegen die Orientierung in den ersten Tagen erleichtern. Wie läuft es bei uns? Wie sind wir so? Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin?
Natürlich reichen ein paar Folien und ein paar Tage kaum aus, um ein 100% zuverlässiges Gefühl für ein Unternehmen zu entwickeln. Dennoch denken wir, dass es sehr nützlich ist, das niedergeschriebene Selbstbild des Unternehmens von Anfang an zu kennen. Zum einen, um es z. B. mit der Realität abzugleichen. Zum anderen, um zu verstehen, ob man sich mit dem angestrebten Selbstbild bzw. mit der Realität identifizieren/arrangieren kann und möchte.
Für uns war unser Firmenhandbuch schon immer etwas sehr persönliches. Für uns als Firma, insbesondere für Jan und mich als Gründer und Geschäftsführer. Es liegt wohl daran, dass wir dieses Handbuch von Anfang an ernst genommen haben. Darin machen wir uns, wenn man so will, gegenüber unseren (neuen) Kollegen ein wenig nackig. Darin steht, was für eine Firma wir aufbauen wollen. Jeder der es liest, könnte uns ja unserer Illusionen berauben.
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Vermutlich ist das auch der Grund, warum wir inzwischen bei der Version 13 angekommen sind. Eine Firma, wie unsere, verändert sich regelmäßig. Es kommen neue Menschen dazu, manche Menschen gehen, wir lernen neue Dinge, machen Fehler, machen Sachen richtig, sehen bestimmte Dinge ganz anders als früher. Auch wenn unsere zentralen Überzeugungen und angestrebten Vorstellungen bzgl. Unternehmenskultur über Jahre gleich geblieben sind, überprüfen, hinterfragen und verfeinern wir alle Aussagen in unserem Handbuch vor jedem neuen Kollegen. Das Handbuch ist kein glatt gezogener Text auf der Karriere-Webseite. Was darin steht, meinen und wollen wir auch so.
Nun gehen wir einen Schritt weiter. Wir haben uns gefragt, warum wir die Auseinandersetzung mit unserem Selbstbild, mit unserem “WIR”, auf die Zeit nach dem Vertragsabschluss verschieben. Wäre es nicht sinnvoller, wenn Menschen, die sich für uns interessieren, vorher Schwarz auf Weiß sehen könnten, was wir denken und was uns ausmacht? Dann könnten sie sich bereits vor der Bewerbung überlegen, ob wir das Richtige für sie sind. Für mache ja, für andere nein.
Wir haben also unser ursprünglich für interne Zwecke gedachtes HANDBUCH nun öffentlich und zum Teil jeder Stellenanzeige gemacht. Wir hoffen, es hilft unseren zukünftigen Kollegen uns zu verstehen und uns, die richtigen zukünftigen Kollegen zu finden. Gleichzeitig machen wir uns natürlich vor Euch allen ein Stück mehr nackig. Aber das ist in Ordnung.
Wir würden uns wirklich sehr freuen, Eure Meinung zu hören. Nutzt Ihr so etwas bei Euch? Intern oder öffentlich? Warum ja? Warum nicht? Wie findet Ihr unser Format? Was ist gut, was können wir verbessern? Ist unser Handbuch glaubwürdig? Kenn Ihr jemanden, der zu uns passt? 🙂 Wenn Ihr es gut findet, teil bitte diesen Post fleißig, wir brauchen neue Wollmilchsäue!