[HTTP410] Facebook macht Fan-Sharing möglich

Wie hier und hier gelesen, hat Facebook gerade eine interessante Anpassung der Funktionsweise des Fanpage-Feeds durchgeführt. Vertaggt Ihr im Posting auf Eurer Fanpage eine andere Fanpage (Bsp. “Wie bei @wollmilchsau gelesen, bla, bla, bla.), besteht ab jetzt angeblich die Wahrscheinlichkeit, dass die Fans der getaggten Fanpage Eure Botschaft auch sehen. Ihr habt im Grunde indirekten Zugang zu einem unbestimmten Teil der fremden Fans, wodurch Eure organische Reichweite erhöht wird.

Die genauen Voraussetzungen für die Einblendung im “fremden Lager” sind natürlich nicht bekannt. Facebook verweist lediglich auf allgemeine Faktoren wie Engagement, Relevanz und thematische Schnittmenge der auf diese Weise vernetzten Seiten. Sagen wir mal, ich habe eine Fanpage über Äpfel und vertagge in meinem super relevanten und tollen Post eine Fanpage über Birnen. Ein paar Fans, die Äpfel und Birnen mögen, liken und sharen meinen Post. Aha, sagt Facebook, das scheint für beide relevant zu sein, also ist der Post vielleicht auch für ein paar Nur-Birnen-Fans relevant. Zack, sehen ein paar Birnen-Fans meinen Äpfel-Post. Juhu!

Insgesamt ein interessanter Zug, nachdem Facebook in den vergangenen Monaten die (unbezahlte) organische Reichweite eher eingeschränkt hat. Eventuell ein Versuch, uns doch etwas mehr für unser Geld zu bieten?!  Naja. Oder besteht, wenn man’s negativ hinterfragen möchte, doch die Notwendigkeit potemkinsche Dörfer aufzubauen, da die Reichweite aufgrund der sinkenden Beliebtheit von Facebook zwangsläufig zurückgeht? Und so kann jetzt etwas Reichweite von Fanpage zu Fanpage unter dem Tisch hin und her geschoben werden. Was auch immer der genaue Grund für dieses unfreiwillige “Fan-Sharing” ist, Facebook nimmt hier offenbar in Kauf, dass Nutzer demnächst noch mehr irrelevantes Zeug in ihren Feeds zu sehen bekommen.

Warum?! Na, weil jetzt die Füchse unter den Online-Maketern ihre Spam-Maschinen anschmeißen und die eigene Produktwerbung bei der Konkurrenz zu platzieren versuchen werden. Kann man ihnen nicht verübeln. Sie werden’s vermutlich schon sehr bald übertrieben haben. Aber uns kann das egal sein. Für Personaler sehe ich nämlich eine interessante Gelegenheit. Wir brauchen gar nicht übertrieben zu spammen. Wir könnten dagegen die neue Funktion sinnvoll und mit Bedacht einsetzen, z.B. um evtl. etwas mehr schöne Facebook-Reichweite für eine schöne Stellenanzeige herauszuholen. Wie? Zum Beispiel so:

Beispiel einer Stellenanzeige auf Facebook

Ok. Das ist jetzt etwas scherzhaft und spontan ausgedacht mit BMW, Audi und Porsche. Aber in etwa so müsste das gehen. Um die neue Möglichkeit vernünftig auszuprobieren, würde ich etwas systematischer vorgehen. Als erstes würde ich mir per Facebook Graph Search anzeigen lassen, was die Fans meiner Seite sonst noch für Seiten mögen. Das geht so:

Facebook Graph Search

Dann würde ich mir ein paar davon mit den passendsten Themen und möglichst großer Fanbase aussuchen und genauer prüfen, was ihre Fans für Interessen haben. Das geht so:

Facebook Fan-Sharing

Und jetzt würde ich eine lustige Stellenanzeige mit einem StarWars-Motiv entwerfen, t3n vertaggen und hoffen, dass ich damit den Geschmack von ein paar Wollmilchsau & t3n Fans treffe, wodurch sich das Tor zu einigen weiteren t3n Fans öffnen sollte. Zugegeben, ich habe das leider noch nicht in der Praxis ausprobieren können, sondern gerade eben ausgedacht. Die Effektivität der neuen Möglichkeiten müsste genauer in einem Feldversuch untersucht werden. Aber wenn ich alles richtig verstanden habe, müsste das genau so funktionieren.

Ich hoffe jedenfalls, eine interessante Idee geliefert zu haben und freue mich auf Bestätigungen, Widerlegungen und sonstige Kommentare dazu. Happy Fan-Sharing!

Think global, act local: Vom Trend zur lokalen Kommunikation in Social Media

local_global

Die Kopenhagener Community-Manager von Mindjumpers argumentieren in einer Infografik für eine stärkere Lokalisierung von Facebook-Pages. Dem stimme ich nicht grundsätzlich zu, gehe aber völlig d’accord mit der Annahme, dass das Thema “Local” im Bereich der Social Media noch eine sehr große Rolle bekommen wird. Oder anders ausgedrückt: Diese Rolle hat es schon lange, jetzt wird es aber Zeit für Marketing und Kommunikation, auf diesen Wandel einzugehen.

Eine gewisse “Müdigkeit” in Sachen Web 2.0 wurde schon zu Beginn des letzten Jahres in einigen Fachblogs besprochen. In der Tat findet hier eine Veränderung in der Nutzung statt: Junge Generationen wachsen mit Facebook und Co. auf – die werden nicht herumrennen und rufen “Yeah, das Web 2.0”. Und bei uns älteren ist die Phase auch vorbei, in der wir immer noch ein wenig aufgeregt waren, bei Twitter Statusmeldungen aus der ganzen Welt in Echtzeit vorbeirauschenrauschen zu sehen. Das was wir vor ein paar Jahren als “Social Media Revolution” bezeichnet haben, ist inzwischen ein recht normaler Bestandteil dessen, was man auch ganz unspektakulär als Internet bezeichnen könnte. Vorbei die weltweite soziale Vernetzung?

Nein, aber wie der durchschnittliche Mensch so ist: Sein Interesse an globaler Kommunikation und Schaffenskraft ist begrenzt, sehr viel höher liegt sein Engagement, wenn es um seine lokalen und persönlichen Umfelder geht. Kampagnen, die Menschen lokal ansprechen sind oft sehr viel wirkungsvoller, da sie eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema leicht machen, zusätzlichen verstärken sich Netzwerkeffekte durch persönliche On- und Offlinekontakte. Diese Effekte beschreibt auch die eingangs erwähnte Grafik und Facebook gibt diesen Ideen neuen Raum durch Global Pages, die größere Kunden beantragen können. Wann das wirklich sinnvoll ist und wie lokal “lokal” werden kann – das sind sehr individuelle Entscheidungen. Interessant sind die Zahlen allemal.

How-To: Geld verbrennen mit Promoted Posts

Am Montag veröffentlichten wir unsere Facebook Recruiting-Studie. Natürlich schrieben wir einen Artikel. Natürlich posteten wir diesen Artikel auf unserer Facebook-Fanpage: Natürlich wollten wir diese Gelegenheit nutzen, einmal die neuen Promoted Posts zu testen.

Wir stellten diesen Artikel also auf unsere Facebook-Page, klickten dort auf Hervorheben/Promote, wählten den Maximalbetrag von 240€, als Reichweite die Fans unserer Page und deren Freunde und waren gespannt auf das Ergebnis:

Heute, drei Tage später, hat der Promoted Facebook-Post über über 1100 Likes, der Blogartikel über 1300 Likes, womit wir sämtliche internen Facebook-Rekorde gebrochen haben. Das Dumme ist nur: ein Großteil dieser Interaktionen kommt aus der Türkei – und zwar keineswegs von türkischen Personalmarketern sondern vielmehr von Jugendlichen, weiblichen Fakeprofilen und verwunderten Durchschnittsusern (“WTF is this!?”). Was war passiert?

Nun, wir waren wohl etwas zu blauäugig. Da es über das Hervorheben-Dialogfeld keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten gab, gingen wir einfach mal davon aus, dass Facebook hier schon alles “richtig” machen würde. Soll heißen, anderssprachige Länder nicht mit dem Post einer deutschen Fanpage beliefern. Dem ist nicht so. Facebook hat im Prinzip genau das getan, was wir gewünscht haben: den Post den Freunden unserer Fans angezeigt, ohne Rücksicht auf Verluste. Und da wir dabei anscheinend auf irgendeinen bot-ähnlichen Multiplikator mit Türkei-Verbindung getroffen sind, ging unser Post dort durch die Decke. Aber auch aus den USA, Brasilien und Rumänien haben wir vierstellige Zugriffszahlen.

Heute Morgen habe ich mit unserer Account-Managerin bei Facebook telefoniert und ihr bei dieser Gelegenheit den Fall geschildert. Auch sie hat bestätigt: Die Zielgruppe “Freunde von Verbindungen der Page” ist wörtlich zu nehmen, mit allen Konsequenzen die das haben kann. Ihr Tipp: Promoten nur innerhalb der eigenen Fanbase oder – wenn man darüber hinaus will – die einzelnen Posts über den Werbeanzeigenmanager promoten: Hier lassen sich nämlich konkrete Zielgruppen definieren.

Unsere Likes wachsen übrigens weiter. Der Spuk hat ein Ende. 🙂

Pic: Seney Photos (CC BY-SA 2.0)

Die Zukunft von Facebook-Apps

Am 29.02.2012 wird das recht junge Konzept der Facebook Timeline, das gerade zur Pflicht für alle privaten Profile zur Pflicht geworden ist, auch für die Facebook Fanpages präsentiert. Im Laufe des Jahres werden wir dann vermutlich auch die Umstellung erleben. Es gab nach der Ankündigung und eigentlich schon im letzten Jahr einige Artikel, die sich mit dem möglichen Aussehen der Fanpages nach der nun anstehenden Umstellung beschäftigt haben.

Die Frage, die wir uns gerade stellen und die bisher kaum öffentliche Beachtung fand, ist die nach der Perspektive der “klassischen” Facebook Tab-Apps im Rahmen des neuen Konzepts. Welcome-Tabs, Fangates, Shops, Video-Channels usw. findet man heute auf fast jeder Unternehmens-Fanpage. Neben der Pinnwand-Kommunikation dienen sie zu Individualisierung einer Fanpage und erlauben es, dem Nutzer relevante Informationen anzubieten, ohne ihn zum Verlassen der Facebook-Plattform zu bewegen.

Das jetzige Facebook-Page Konzept basiert im Grunde auf dem einer klassischen Webseite: Navigationsleiste + statische Inhalte, verpackt auf den Unterseiten. Der Nutzer entscheidet, was er davon sehen möchte. Die Struktur ist vergleichbar mit einer Einkaufspassage. Man weiss, genau, welche Läden drin sind und springt bei Bedarf von einem zum anderen. DU entscheidest, was und wann DU mitbekommst und konsumierst.

Kerst in Haagse Passage (CC2.0) by FaceMePLSAlte Facebook Fanpage – Pic: Kerst in Haagse Passage (CC2.0) by FaceMePLS

Das neue Konzept der Timeline ist etwas völlig anderes. Es gibt keine Unterseiten und keine Menüpunkte. Es gibt nur eine dynamische Seite, auf der sich alle Inhalte entlang des Zeitstrahls an einem vorbei bewegen. Man sieht auf den ersten Blick nur das, was gerade aktuell ist. Um zusehen, was es mal gab, muss man “zurück laufen”.  Vergleichbar mit einer Stadtrundfahrt. Man fährt rum, und die Halstestelle, an der man gerade ausgestiegen ist / an der der Reiseleiter Halt macht, bietet auch ein Maximum an Informationen und Möglichkeiten. Der Rest ist irrelevant, unsichtbar oder unbekannt, weil zu weit weg. Der BUS entscheidet, was und wann DU mitbekommst und konsumierst.

Neue Facebook Fanpage mit Timeline - Pic: Train Craze CC2.0 Neue Facebook Fanpage mit Timeline – Pic: Train Craze CC2.0

Es ist also durchaus möglich, dass das neue Fanpage Timeline-Konzept keine klassischen Apps mehr vorsieht, weil sie z.B. aus Facebooks Sicht einfach ein Überbleibsel  einer veralteten Weltsicht sind. Ein Video-Channel ist nur dann sehenswert/erwähnenswert, wenn ein neues Video gerade eingestellt wurde. Ein Shop ist nur dann (wieder) interessant bzw. dem Nutzer einer Fanpage zeigbar, wenn einer seiner Freunde dort zufällig gerade was gekauft hat, an allen anderen Tagen aber nicht. Und so weiter…

Dass die Individualisierbarkeit der Unternehmensprofile im Grunde eine Priorität von Null hat, beweisen bereits andere Netzwerke. Bei Google+ sind alle Brandpages gleich. Es gibt keine Apps. Das russische 100 Mio. Nutzer Netzwerk vkontakte.ru, das sich gerade unter dem Namen vk.com und mit einer  werbewirksamen 1 Mio.$  Spende an Wikipedia gen Westen aufmacht,  hat Apps und Widgets für Unternehmensprofile zum Jahreswechsel abgeschafft.

Höchste Zeit für Facebook App-Entwickler zu überlegen, wie sich statische App-Konzepte in dynamische umwandeln lassen. Wie bindet man einen Shop sichtbar in eine Facebook-Timeline ein, ohne den Komfort eines Shop-Reiters zu haben?!

Pic: Jef Aerosol “No Future” by bixentro CC2.0

[HTTP410] Wie man eine Facebook Unternehmenspage zum Leben erweckt – 16 Tipps

Seit zwei Jahren spreche ich fast täglich mit Menschen über den Einsatz von Facebook für Employer Branding, Recruiting & Marketing. Eine Herausforderung, die fast allen Unternehmen begegnet, ist die Frage, wie man seine Unternehmens-Fanpage zum Leben erweckt. Das es dabei im Kern um den Aufbau eines Dialogs geht und nicht um die schiere Gewinnung von Fans, kann zwar gar nicht oft genug betont werden, aber ohne Gesprächspartner (Fans) gibt es natürlich auch keinen Dialog. Und deshalb habe ich mal eine Reihe von Tipps aufgeschrieben, die dabei hilft, interessierte Gesprächspartner zu erreichen und eurer Facebookpage Leben einzuhauchen:

1. Macht aus eurer Fanpage eine Themenwelt

Der Schlüsselfaktor zum Erfolg, der in der Immobilienwelt immer mit “Lage, Lage, Lage” umschrieben wird, lässt sich bei Facebook am besten mit “Content, Content, Content” auf den Punkt bringen. Ob informativ oder lustig – Blogpost oder Zeitungsartikel – Foto oder Bewegtbild – Podcast oder Song –  Meinung oder Frage – guter Content passt zum Thema der Page, nimmt die Zielgruppe ernst, lädt zum Mitmachen und Weiterverbreiten ein und ist langfristig das beste Mittel zur Bekanntmachung der eigenen Unternehmenspage! Klingt nach Arbeit? Ist es auch, aber sie lohnt sich.

2. Nutzt Apps um eure Fanpage aufzuwerten

Neben gutem Content sind Facebook-Apps eine tolle Möglichkeit, die eigene Unternehmenspage mit funktionellem und inhaltlichem Mehrwert auszustatten. Möglich sind z.B. die Vorstellung des Unternehmens und Eures Facebook-Teams, eine sich selbst pflegende Facebook-Jobbörse mit Euren Stellenanzeigen, ein Video-Channel mit allen Euren YouTube Videos, ein Facebook-Blog, auf dem Mitarbeiter über das Unternehmen oder Kunden über Produkte schreiben. Darüber hinaus könnt ihr Gewinnspiele veranstalten, Bewerbern Self-Assessment Tests anbieten, einen Shop integrieren und so ziemlich alles andere, was Euch einfällt.

3. Richtet eine Vanity-URL ein

Eine Vanity-URL ist eine personalisierte URL, die Du für Eure Facebookpage (und Dein Profil) anlegen kannst. Sie sollte den Namen des Unternehmens oder der Marke enthalten und kann zusätzlich mit einem Schlagwort ergänzt werden, das das Ziel der Page beschreibt, bei Recruitingpages z.B. “Karriere”, “Ausbildung” o.ä.. Dabei sollte sie leicht zu merken sein. Die Vanity-URL unserer Fanpage z.B. lautet facebook.com/wollmilchsau. Unter facebook.com/username kannst Du prüfen, ob die gewünschte URL für Euer Unternehmen noch frei ist. Am besten machst Du das direkt nach der Einrichtung der Page, denn die Vanity-URL ist zwingende Voraussetzung für viele der folgenden Tipps.

4. Macht die Vanity-URL zum Bestandteil eurer E-Mail Signatur

Sobald die Vanity-URL eingerichtet ist, und die ersten Beiträge die Page füllen und die thematische Richtung andeuten, sollte die Vanity-URL zum festen Bestandteil der E-Mail-Signatur des Unternehmens gemacht werden. Den größtmöglichen Effekt erreicht ihr natürlich, wenn die Vanity-URL in die Signatur aller Kollegen aufgenommen wird! Geht das nicht, muss sie zumindest in die Signaturen aller unmittelbar Beteiligten der federführenden Abteilung(en)(Recruiting, Marketing, PR etc.). Bei Karriere-Pages ist es besonders sinnvoll, auch die Kollegen der personalsuchenden Fachabteilungen einzubeziehen, da die ja i.d.R. viele Berührungspunkte zur Zielgruppe haben. Dasselbe gilt für die Einbeziehung des Vertriebs zur Verbreitung einer Marketing-Fanpage.

5. Ladet alle Kollegen ein und bittet sie um Mithilfe

Um der Facebookpage des Unternehmens einen guten Start und einen erfolgreichen Lauf zu bescheren, solltet ihr möglichst viele Kollegen in die Pflege und Gestaltung der Page mit einbeziehen. Einflussfaktoren für den Erfolg von Unternehmenspages gibt es viele, aber die Einbeziehung möglichst vieler Menschen in die Gestaltung der Page ist neben der Leidenschaft für das eigene Thema ein Charakteristikum, das alle erfolgreichen Unternehmenspages eint.

6. Tragt die Fanpage in eure Business Network Profile ein

Sowohl Xing als auch LinkedIn bieten die Möglichkeit, im eigenen Profil auf Web- und Social Media Präsenzen hinzuweisen. Auch hier erzielt ihr maximalen Erfolg, wenn alle Kollegen mitmachen. Erfahrungsgemäß schadet es nicht die lieben Kollegen nach der ersten Bitte noch ein paar Mal zu erinnern ;).

7. Verlinkt euer Facebook-Profil mit der Fanpage eures Unternehmens

Inzwischen geben immer mehr Nutzer in ihren Facebook-Profilen ihren Arbeitgeber an. Facebook verlinkt diese Einträge jedoch mit Gemeinschaftsseiten und nicht mit der Unternehmenspage (die ja zum Zeitpunkt des Eintrags häufig noch nicht existierte). Um eure Unternehmenspage dort zu verlinken, geht auf “Profil bearbeiten” und gebt in der Rubrik “Ausbildung und Beruf” den Namen eurer Page in das “Arbeitgeber”-Feld ein. Nach den ersten Buchstaben erscheint dann eine Auswahlliste, aus der ihr (anhand des Logos) eure Unternehmenspage auswählen könnt. Bittet eure Kollegen, das auch zu tun. Dabei solltet ihr ausdrücklich betonen, das die Verlinkung freiwillig ist (!) und eine Anleitung bzw. Hilfestellung anbieten.

8. Bindet die Vanity-URL in eure Twitter-Hintergrundgrafik ein

Das funktioniert natürlich nur, wenn euer Unternehmen einen Twitter-Account hat oder privat twitternde Kollegen dazu bereit sind.

9. Integriert eine Likebox in die Unternehmenswebsite

Websites gehören zu den erfolgreichsten und nachhaltigsten Quellen zur Gewinnung neuer Fans. Wer sie besucht, interessiert sich bereits für das Unternehmen und freut sich häufig, wenn er oder sie . Am meisten Interessierte erreicht ihr mit einer Likebox auf der Startseite:

Falls die Einbindung der Likebox auf der Startseite nicht möglich ist, sollte sie zumindest auf der inhaltlich passenden Unterseite eingebunden werden (Karriere, Produkte etc.). Falls auch das nicht geht, sollte an zentraler Stelle zumindest ein Facebook-Button in die Website integriert werden (im Footer bringt er wenig).

10. Schreibt einen Blogpost über eure Page im Corporate Blog

Auch das geht natürlich nur, wenn ihr ein Corporate Blog betreibt. Falls ihr Blogger unter euren Kollegen oder Geschäftspartnern habt, könnt ihr auch sie bitten über eure Fanpage zu schreiben.

11. Veröffentlicht einen Beitrag über eure Page im Mitarbeitermagazin

Viele größere Unternehmen geben Mitarbeitermagazine heraus, die auch tatsächlich gelesen werden. Ein Beitrag über die Unternehmenpage ist da natürlich naheliegend. Aufgepasst! Hier gilt es nicht, sich selbst zu beweiräuchern sondern die Hintergründe zu erläutern und die Kollegen in persönlichem Ton um ihre Unterstützung zu bitten. Je nach Unternehmen kann es sinnvoll sein, auf skeptische Vorbehalte einzugehen und sie zu entkräften. Darüber hinaus solltet ihr den Kollegen auch Hilfe bei der Verlinkung des Profils mit der Firmenpage oder der Einrichtung eines persönlichen Facebookprofils anbieten.

12. Stellt eure Fanpage im Intranet vor

Hier gilt dasselbe wie bei Nr. 11.

13. Ladet mit dem nächsten Newsletter Kunden, Lieferanten und Geschäftsfreunde auf eure Fanpage ein

Jetzt wo ihr eure Kollegen und die engsten beruflichen Kontakte für die Fanpage gewonnen habt, ist es an der Zeit auch Kunden, Lieferanten, Geschäftsfreunde und alle, die sich sonst für euer Unternehmen interessieren, auf eure Page einzuladen. Und am besten geht das natürlich im Rahmen eures Newsletters. Da das im Enzelfall mal mehr (Marketing) und mal weniger (Recruiting) Sinn macht, müsst ihr selbst abwägen, ob sich das lohnt.

14. Schaltet Online-Werbung zu Stichworten aus eurer Themenwelt

Nachdem ihr jetzt alle Menschen eingeladen habt, zu denen euer Unternehmen Kontakt pflegt, lohnt es sich, auch Menschen einzuladen, die euer Unternehmen noch nicht kennen, sich aber für euer Thema interessieren. Das funktioniert am besten über kontextbezogene Online-Anzeigen. Am naheliegendsten sind da natürlich Ads und Sponsored Stories bei Facebook, aber auch Google AdWords und andere Möglichkeiten sind eine Überlegung wert, solange sie ein gezieltes Targeting zulassen.

15. Crossmedia/ Offline-Marketing

Jetzt wo die digitalen Präsenzen des Unternehmens und die Profile der Mitarbeiter mit der Vanity-URL bestückt und alle Online-Kontakte über die Existenz der Unternehmenspage informiert sind, solltet ihr über Crossmedia Marketing nachdenken. Das Ziel ist ganz einfach und klar: die Vanity-URL muss auf alles drauf was man anfassen und angucken kann und wo sie nicht hinpasst, kommt stattdessen ein kleines Facebook-Logo hin, um wenigstens darauf hinzuweisen, dass Euer Unternehmen bei Facebook ist. Spontan denke ich da an Visitenkarten, Briefumschläge, Briefpaper, Broschüren, Verpackungen, Messeposter, Firmenwagen und Firmen-Laptops, Aufkleber. Aber Euch fällt da sicher noch mehr ein.

16. So, und bevor ihr jetzt all diese Punkte umsetzt noch ein letzter Tipp: Denkt bitte erst noch ein bisschen über Tipp Nr. 1 nach!

Viel Erfolg!

[HTTP410] Neuzugänge im Ranking der Facebook Karrierepages

In letzter Zeit bekommen wir immer häufiger Anfragen von Fanpage-Betreibern, die gerne in unser Ranking der deutschsprachigen Karrierepages (bei Facebook oder als  Web App) aufgenommen werden möchten. Das freut uns natürlich sehr. In den letzten Wochen neu dazugekommen sind:

Damit sind derzeit 81 Karrierepages bei uns gelistet. Wir wollen hier nochmals ausdrücklich die Einladung an alle Karrierepage-Betreiber aussprechen, sich bei uns zu melden! Die Page muss dabei folgende Voraussetzungen erfüllen:

  1. Es muss ein klarer Fokus auf das Thema Karriere erkennbar sein. (Da natürlich jede Unternehmenspage irgendwie auch auf die Arbeitgebermarke einzahlt, werden idealerweise Karrierewege im Unternehmen aufgezeigt oder Stellenangebote gepostet.)
  2. Die Seite muss mehr als 50 Fans haben…
  3. …und aktiv sein. Wir haben auch einige Seiten wieder aus dem Ranking genommen, da sich die Unternehmen Facebook anscheinend den Rücken gekehrt haben.

Wer das Ranking als App auf seiner Facobook-Page einbinden möchte, der kann das selbstverständlich gerne und einfach tun: Hier klicken und dann “Zu meiner Seite hinzufügen / Add to My Page” auswählen.

Pic: What Makes The Pie Shops Tick? (CC BY-2.0)

[HTTP410] Facebook Wegelagerei: Fan-Gating

Qualität ist meistens wichtiger als Quantität. Diese Weisheit scheint zumindest in der Offline-Welt kaum jemand ernsthaft anzuzweifeln. In der schönen neuen, bunten Online-Welt müssen wir offenbar noch überzeugt werden, dass sie wirklich zutrifft. Anders lässt sich nämlich die Fixierung auf Klicks, Follower und Fans oft nicht erklären. In Ermangelung von allgemein anerkannten und erprobten Qualitätskriterien für Online- bzw. Social Media Auftritte ist es heute für die Mehrheit der Teilnehmer (Unternehmen) ein naheliegender Ausweg, sich auf harte Fakten, wie Menge bzw. Größe, zu konzentrieren und sie mit Qualität gleichzusetzen. Soweit mein persönlicher Eindruck.

Spannend zu bobachten ist es, mit welchen Mitteln dann versucht wird, das Rennen um die gesteckten “Qualitätsziele” zu machen. Eine im Ausland und inzwischen hierzulande  gerne vorgeschlagene Methode zur Fanzahlsteigerung bei Facebook hat es mir in letzter Zeit besonders angetan – das sogenannte “Fan-Gating”.

Kurzdefinition von Fan-Gating: Der Nutzer wird gezwungen, Fan einer Fanpage zu werden, und erhält erst dann Zugang zu vermeintlich exklusiven Inhalten. Wird er nicht Fan, kann er mit der Fanpage praktisch nichts anfangen.

Vermutlich liegt die zunehmende Beliebtheit dieses Umgangs mit dem Nutzer daran, dass er gewisse Übereinstimmungen mit bewährten (offline) Denk- /Verhaltensmustern (z.B. “Eintritt nur für Clubmitglieder = alle wollen unbedingt rein” ) aufweist und deshalb als Methode so vertraut und zuverlässig scheint, ohne hinterfragt zu werden. Aber lassen wir die pseudopsychologischen Erkenntnisse. Für mich ist das unübertrieben mit das unsinnigste, was man einem potentiellen Facebook Fan antun kann.

Ich weiß nicht, wie Ihr auf Fan-Gates reagiert, aber ich mache Folgendes:

a) Wenn ich zufällig auf einer Seite lande und von einem Fan-Gate gezwungen werde, Fan zu werden, dann mache ich das aus Prinzip nicht.

b) Wenn ein cleverer Marketer mit der Aussicht auf  ein interessantes Tutorial zunächst außerhalb Facebooks (z.B. Blog, Webseite usw.) mein Interesse ernsthaft geweckt hat und ich mir den ganzen (Klick-) Weg machen musste, nur um festzustellen, dass ich den versprochenen Content nicht einfach so bekomme, läuft es so: Ich werde Fan. Lösche eine Sekunde Später die entsprechende Statusmeldung mit dem Hinweis auf die Fanpage von meiner Wall. Hole mir den Content. “Entlike” die Fanpage wieder. Und noch viel schlimmer, ich merke sie mir…für immer.

Ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der einzige bin, der so oder so ähnlich reagiert.

So läuft es heute einfach nicht mehr! Guter, offener und freier Content – das ist die Zauberformel von heute, um echtes Interesse bzw. Engagement zu generieren und echte Multiplikatoren anzulocken, was wiedrum zu mehr neuen echten Fans und Interaktionen führt.  Möchte man als Fanpagebetreiber mit dieser Währung “bezahlt” werden, braucht es Arbeit und Zeit und keine Diskriminierungsmechanismen bzw. Vortäuschung von Exklusivität.

Gute Fanpages brauchen keine Fan-Gates. Ich bin sicher, dass die Facebooknutzer kurzfristig eine sehr ablehnende Haltung dieser Methode gegenüber entwickeln werden und empfehle, keine Zeit auf solche Experimente zu verschwenden. Auch wenn die zunächst steigenden Fanzahlen der betroffenen Fanpages in dem einen oder anderen Fall mir nicht gleich recht geben mögen (nicht alle machen sich die Mühe, aus Prinzip zu “entliken”), so wird es die Fanbeteiligung garantiert. Ich halte eine geringere Zahl von Fans, die tatsächlich aktiv sind, für zielführender als eine große Zahl passiver Fans.

Dazu ein Link Tip: Mit dem Tool Fangager lassen sich schon in der gratis Version Fan Engagement Analysen durchführen und die Kennzahlen mit anderen Wettbewerbern vergleichen.

Gibt’s da draußen noch mehr Fan-Gates Fans?

 

Pic: Gatekeeper’s women by activefree

[HTTP410] United Prototype: Best Practice einer offenen Facebook-Page

Corporate-Pages auf Facebook gibt es inzwischen einige. Manche sind um ein Produkt, manche um eine Marke oder ein Unternehmen aufgebaut. Wieder andere sind spezielle Karrierepages, Anlaufstelle für interessierte Kandidaten und gleichzeitig Informations-Hub für das Personalmarketing.

In meiner Traumvorstellung könnte eine Corporate-Page all diese Alternativen vereinen. Sie könnte sowohl Kunden und Produkte, als auch das Unternehmen als Arbeitgebermarke darstellen. So lernt der Kandidat bereits bei der Kontaktaufnahme Produkte und Fans kennen, der Kunde weiß im Gegenzug, wer bei seiner Marke arbeitet – das schafft Vertrauen und persönliche Bindung. Im Idealfall ein Miteinander, von dem alle Beteiligten profitieren.

Ein besonders schönes Beispiel einer solchen Facebook-Page kommt von United Prototype – kurz: UP. Die Projekt-Schmiede der Sevenload-Gründer Ibrahim Evsan und Thomas Bachem hat ihren Sitz in Köln und entwickelt zur Zeit das Online-Game Fliplife. Auf deren Fanpage bekommt man einen ausgewogenen Mix aus:

Unternehmensinfos

Produktinfos

Blicke hinter die Kulissen…

…und auf das Team

Darüber hinaus gibt es Mitarbeiter-Videos und das ein oder andere kleine Szenenspiel ;). Meiner Meinung nach ein echter Best Practice Case für ehrlich-ungezwungenes Employer Branding. Produkt- und Personalmarketing gehen hier Hand in Hand – und wie das ganz ohne Grabenkämpfe um One-Voice-Policy und Corporate Identity ablaufen kann, erklärt uns Ibrahim Evsan so:

Wie würdest Du die UP-Facebook-Page in wenigen Worten beschreiben? Was kann der Besucher erwarten?
“Die Besucher unserer UP Facebook-Page werden schnell merken wie wir sind und wie wir arbeiten. Wir legen großen Wert darauf, der Community zu zeigen wer hinter UP steht. Ein lustiges, ehrgeiziges, professionelles und junges Team. Mit vielen Videos und Photos zeigen wir, wie es ist mit uns zu arbeiten. Wir sind wie wir sind und das zeigen wir.”

Wer kümmert sich bei Euch um die Pflege der Page? Gibt es dabei feste Vorgaben und Regeln, oder verlässt man sich eher auf den gesunden Menschenverstand?
“Feste Regeln gibt es nicht. Wir haben einen Hauptverantwortlichen der sich mit dem Thema befasst, doch  bin ich viel zu sehr Social Media Fan als dass ich nicht selber posten und kommentieren könnte. Wir schreiben und zeigen wonach uns grade ist. Mal ein lustiges Video zum lachen, mal ein Videointerview mit wichtigen Themen. Wichtig ist uns, das unsere Community unterhalten wird.”

Ihr stellt neue Mitarbeiter auf der Page vor, zeigt sie während der Arbeit und verlinkt hin und wieder auch auf deren persönliches Profil. Gab es da keine Berührungsängste?
“Jeder Mitarbeiter von uns ist im Social Web unterwegs und zeigt viel von seinem privatem Leben, so wie es sein sollte. Möchte jemand nicht verlinkt werden wird er es auch nicht. Wir sind ein flexibles Team, da kann so etwas schnell besprochen werden.”

Zur Person


Ibrahim “Ibo” Evsan ist einer der Gründer von United Prototype. Er hat im Jahre 2006 Sevenload aus der Taufe gehoben und ist Autor des Buches “Der Fixierungscode”. Zudem ist er bei vielen Organisationen ehrenamtlich tätig. Online kann man ihn unter anderem auf Facebook, Twitter oder seinem Blog treffen.

Pics: United Prototype und Everaldo Coelho

[HTTP410] Vier Eigenschaften für eine gute Karriere-Fanpage

Die Facebook-Fanpage ist ein attraktiver Marketingkanal. Die Möglichkeiten gehen dabei aber weit über das eigene Produktmarketing hinaus. Schon heute haben ein Großteil der Top 500 Unternehmen weltweit ihren Facebook Auftritt. Auch für Personalmarketing und Employer Branding lassen sich die Facebook-Pages hervorragend einsetzen. Doch nicht nur die Großen leisten sich eine solche, gerade die kleinen und mittleren Unternehmen und Dienstleister können auf Facebook wertvolle Kontakte knüpfen, Netzwerke bilden und dabei sehr gut mit den Großen mithalten.

Die Hürden scheinen niedrig: Die Einrichtung ist denkbar einfach, kostenlos und im Prinzip warten auf dem Network bereits 500 Millionen Facebook-Nutzer auf die Neuigkeiten aus Eurer Personalabteilung. Oder etwa nicht?

Über die Einrichtung, technische Pflege und die besten Apps wurde in den letzten Monaten viel Gutes geschrieben. Aber was, wenn die Seite steht, die Verantwortlichkeiten geklärt und alle Applikationen installiert sind? Dann kommen die Soft-Skills ins Spiel. Vier Eigenschaften, die für eine gute Karrierepage auf Facebook benötigt werden.

Empathie

EmpathieWer soll angesprochen werden? Diese Frage wurde in der Planungsphase (hoffentlich) gestellt. Beim anfänglich abstrakten “Definieren der Zielgruppe” geht es nicht um Alter, Bildungsgrad und Interessenlage. Mit diesen Werten lassen sich einfache Ad-Kampagnen starten, vermutlich sogar mit einigem Erfolg. Bei Facebook hingegen wird mit den Menschen in ihrem digitalen Wohnzimmer gesprochen. Ein “Like” zu bekommen, ist vergleichbar mit der Ansage der neuen Nachbarn: “Kommen Sie jederzeit vorbei, wenn etwas ist!” Dieses Angebot beweist Vertrauen, das nicht ausgenutzt werden sollte. Also bitte nicht nachts um 02:43 klingeln, um nach etwas Zucker zu fragen – und auch nicht an Heiligabend den Familienvater zum Bier abholen wollen. Wichtig ist:

  • Gefühl dafür entwickeln, wann welche Inhalte interessant sind.
  • Vertrauen nicht missbrauchen – die Marke ist zu Gast beim Nutzer, nicht umgekehrt!

Emotion

EmotionFacebook steckt voller Emotionen. Hier werden Prüfungen bestanden, Jobs verloren, Beziehungen verkündet und Affairen aufgedeckt. Der hemdsärmelige Langweiler geht hier im günstigsten Fall unter, eher wird er aber negativ auffallen. Zwischen all den großen und kleinen Gefühlsdramen ist der Hinweis auf die Fachmesse in Bottrop zunächst einmal störend. Die Kunst besteht darin, eben jenes Event zum persönlichen Erlebnis zu machen. Für Dich ist die Messe nämlich etwas Besonderes! Vermittel das Deinen Lesern: Wochenlage Vorbereitungen, die Hoffnungen, die Du in die Messe setzst und die Vorfreude auf die Standparty am Abschlussabend. Wichtig ist:

  • Freude an der eigenen Arbeit vermitteln. Wenn Du keine Lust auf Deine Firma hast, wird es auch sonst niemand haben.
  • Herz in die Sache legen. Man merkt es jeder Fanpage an, ob sie nur eine lästige Pflichtübung ist oder eine kleine Leidenschaft.

Exklusivität

ExklusivitätBiete Deinen Fans auf der Page etwas Spezielles. Bewahre Dir z.B. neue Inhalte und Informationen für die Fanpage auf, bevor Du diese auf der Unternehmensseite veröffentlichst. Hinter vielen Fanpages sitzen die Redakteure und leisten nicht mehr als die Zweit- oder Drittverwertung der offiziellen Inhalte. Der Nutzer sieht nur wenig Sinn darin, Inhalte zu teilen, da diese eh über die offizielle Seite für jedermann verfügbar sind. Unique Items hingegen haben einen besonderen Informationswert. Wichtig ist:

  • News sind zuerst für die Fans und später für die Masse.
  • Auf Augenhöhe kommunizieren: Der Blick hinter die Kulissen gibt den Fans das Backstage-Gefühl, das Nähe und Respekt vermittelt.

Engagement

EngagementDie Königsdisziplin: Inhalte sind die halbe Miete. Kommunikation die andere Hälfte. Und auch wenn man nach Watzlawick nicht nicht kommunizieren kann, so soll es doch der Dialog zwischen Dir und Fan (genau wie der Dialog unter den Fans) sein, der gefördert wird. Für seine Posts den ein oder anderen “Like” zu bekommen, ist nett – ein Kommentar ist noch viel netter. Wenn dann aber in den Kommentaren eine Diskussion zwischen Dir und dem Nutzer (oder unter den Nutzern) entsteht, dann hat die Botschaft den Empfänger erreicht – und zwar so, dass eine Auseinandersetzung mit den Inhalten stattfindet. Ganz zu schweigen davon, dass Fans, die eine Seite aktiv mitgestalten können, mit dieser sehr viel mehr Spaß haben werden als mit einer passiv konsumierten. Wichtig ist:

  • Frage Dinge, die Dich wirklich interessieren – Dein Interesse an Deinen Fans sollte groß sein.
  • Antworte, wenn Du etwas gefragt wirst oder wenn du siehst, dass Dinge unklar sind.

Gib Deinen Fans etwas von deren Aufmerksamkeit zurück. Stell Dir einmal vor, Du “müsstest” all ihre Facebook-Aktivitäten verfolgen. Sei dankbar, dass Deine Einladung angenommen wurde und freue Dich über Deine Gäste!

Viel Spaß!

Welche weiteren Eigenschaften braucht eine gute Fanpage bzw. deren Gastgeber? Wir würden uns freuen, wenn Ihr noch einige Ergänzungen habt. Und, nein, sie müssen nicht mit ‘E’ beginnen. 😉

Best Practice: Employer Branding und Recruiting der SNT AG bei Facebook

Der CallCenter- und Servicedienstleister SNT Deutschland sucht bei der Ansprache neuer Bewerber gezielt den Kontakt zu jüngeren Zielgruppen. Die gerade jetzt ins Alter der festen Erwerbstätigkeit Eintretenden bilden die sogenannte Generation Y und werden häufig auch als Digital Natives oder Millennials bezeichnet. Sie gelten als gut ausgebildet, technologieaffin, teamfähig und kreativ und sind dementsprechend gefragt und unabhängig. Da SNT zudem viele Kunden in Telekommunikationsunternehmen hat, verspricht man sich von dieser Bewerbergruppe zusätzliche Grundkenntnisse im Bereich neuer Medien und Technologien.

Die Ausgangslage
Da die Millennials im Umfeld von mobiler Kommunikation und Internet aufgewachsen sind, stellen diese Technologien einen festen Bestandteil Ihrer Lebens- und Arbeitswelt dar. Mit sozialen Netzwerken sind sie vertraut. Trotzdem gehen sie kritisch mit ihnen um. Es gilt also, bei der Ansprache dieser Zielgruppe mit Authentizität und Empathie die eigenen Inhalte zu vermitteln und dabei dennoch zum offenen Dialog einzuladen.

SNT profitierte hier von einem gefestigten und guten Arbeitgeberimage; dennoch lag noch viel Potential in der Employerkommunikation brach. Aus diesem Grund plante das Unternehmen ein Engagement auf diversen Social Media Kanälen – zum einen, um SNT als innovativen und zeitgemäßen Arbeitgeber zu präsentieren, zum anderen aber auch, um diese Kanäle zur direkten und zielgruppengerechten Bewerberansprache zu nutzen. SNT erhofft sich hierdurch deutlich  mehr Initiativbewerbungen, Feedback und eine stärkere Verbreitung vakanter Stellen innerhalb der Interessentengruppen.

Die Facebook Fanpage
Im Rahmen dieses neuen Social Media Auftritts präsentiert sich SNT seit dem 8. März 2010, mit Unterstützung durch Careerbuilder, auch auf Facebook mit einer eigenen Fanpage. Facebook ist, neben Twitter und YouTube, eine der Säulen der Web 2.0 Präsenz. Mit der Einrichtung einer Fanpage erreicht man als Unternehmen in Zeiten der zunehmenden privaten Vernetzung von Familie, Freunden und Bekannten wohl die breiteste Streuung: Von den Digital Natives bis hin zu den Best Agern im eigenen Mitarbeiterstamm ist Facebook das soziale Netzwerk mit der höchsten Aktivität. Die stetig wachsende Zahl an Neuanmeldungen verspricht, dass sich dieser Trend auch weiter fortsetzen wird.

Im März hat Facebook in Deutschland mit über 7,6 Mio aktiven Nutzern nochmals 16% zum Vormonat zulegen können. Die deutlichsten Zuwächse liegen hier nicht nur im Bereich der oben beschrieben Generationen, auch ältere Nutzergruppen sind immer stärker auf Facebook vertreten. Waren im Juli 2009 noch 195.500 der 45-55jährigen auf Facebook angemeldet, so waren es im Februar 2010 schon 436.340 – Tendenz weiter steigend. Wir beobachten hier eine deutschlandweite und generationenübergreifende Vernetzung. Facebook ist demnach auf dem besten Weg, sich als Standard zu etablieren, nicht nur für Privatpersonen, auch für Vereine, Organisationen und Unternehmen. Fanpages werden hier fester Bestandteil der Unternehmenskultur.

In Social Media lässt sich jedoch nicht nur das klassische Produktmarketing betreiben. Auch dem Personalmarketing in all seinen Facetten ist entsprechend Raum gegeben. So lässt sich eine Fanpage nicht nur als weiterer (Employer)-PR-Kanal nutzen: SNT schafft hier z.B. zusätzlich eine Verbindung der einzelnen Mitarbeiter und Zweigstellen untereinander. Das „Wir-Gefühl“ wird dadurch gestärkt – eine der ersten wichtigen Botschaften, die es zu vermitteln gilt. Eine Fanpage lebt durch ihre Mitglieder, in diesem Fall durch die Belegschaft von SNT.

Über eine Fanpage kann also sowohl öffentliche Mitarbeiterkommunikation stattfinden, als auch ein Dialog aus dem Unternehmen nach “außen” aufgenommen werden. Employer Branding und Recruiting geben sich hier die Klinke in die Hand. Außendarstellung und Bewerberansprache laden sich über die Verbindung von privaten Mitarbeiterprofilen und freiwilligem Engagement gegenseitig auf. Essentieller Bestandteil des Recruitings ist es in diesem Fall natürlich, eigene vakante Positionen gezielt und dennoch unaufdringlich zu präsentieren und zu verbreiten.

Der jobstriker
jobstriker bietet hierfür die notwendige Infrastruktur und ermöglicht es SNT, eigene Stellenanzeigen auf der SNT-Fanpage zu integrieren:

“Mit jobstriker setzen wir auf eine Facebook-Applikation, die es uns ermöglicht, unser „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programm in das größte soziale Netzwerk der Welt zu übertragen. Die vakanten Stellen unseres Unternehmens sind damit nicht nur auf der SNT-Fanpage zu finden, sondern können von unseren Mitarbeitern zusätzlich in deren  persönlichen Facebook-Profilen eingebunden werden.”

Dalibor Gavric, SNT

Während der erste Punkt noch unter das klassische Employer Branding fällt, wo sich Interessenten aktiv über ein Unternehmen informieren, erfüllt der zweite Punkt die Anforderungen, die an Unternehmen gestellt werden und unter dem Begriff “Recruiting 2.0” zusammengefasst werden: Persönliche Ansprache von Bewerbern – und zwar dort, wo diese sich aufhalten – im Web 2.0.

Die Vermittlung der Unternehmensbotschaft kann in einem geschlossenen sozialen Netzwerk wie Facebook aber ausschließlich über private Kontakte erfolgen. Hierbei spielt jobstriker die tragende Rolle. In das Profil Ihrer Mitarbeiter eingebunden, werden Ihre Stellenangebote jeweils deren Bekannten und Freundeskreis zugänglich – geschlossene Netzwerke, die man kaum erreicht. Zudem können Ihre Mitarbeiter auch aktiv am Recruitingprozess teilnehmen, indem sie attraktive und passende Stellenangebote innerhalb ihres Netzwerks gezielt verbreiten oder im Rahmen des “Mitarbeiter werben Mitarbeiter”-Programmes direkt Freunden und Bekannten vorstellen. Ihre Belegschaft wird dadurch zum Stellenbotschafter des Unternehmens.

Die Integration der Facebook-Applikation gestaltet sich unkompliziert: Nach einer kurzen Beratungsphase von SNT durch jobstriker konnte mit der Einrichtung der automatisierten Spiegelung der SNT-Karrierewebsite begonnen werden, damit alle dort verfügbaren Stellen in Echtzeit ausgelesen und angezeigt werden können. Bei diesem Vorgang werden die einzelnen Anzeigen noch für die Darstellung in Facebook und anderen Web 2.0 Plattformen optimiert, um deren Verbreitung in Social Media sinnvoll und sicher zu gewährleisten. Auf technischer Seite blieb für SNT nichts weiter zu tun, als die Applikation auf der Unternehmens-Fanpage zu installieren und seine Mitarbeiter anzuhalten, auf ihren persönlichen Profilen das Gleiche zu tun. Das Setup erfolgt durch einen Bestätigungslink und ist mit zwei Klicks erledigt. Bei Fragen konnte direkt über die SNT-Fanpage geholfen werden.

Der Erfolg einer solchen Aktion steht und fällt natürlich mit der Beteiligung der Mitarbeiter. Um die Belegschaft für die Aktion zu gewinnen, ging SNT innovative Wege: Die Installation der App und die Anmeldung auf der Fanpage wurde mit der Teilnahme an einem internen Gewinnspiel belohnt: attraktive Preise (ein iPhone und sechs iPod-Shuffles) waren wirkungsvolle Incentives. Bereits in der Einführungswoche hatte die Page 350 Mitarbeiter als Fans gewonnen, über 200 hatten bis dahin die Facebook-App auf ihren privaten Profilen installiert.

Durch Bekanntgabe und Vorstellung der neuen Aktivitäten im SNT-Intranet konnte das erforderliche Vertrauen in der Belegschaft aufgebaut werden. Durch Plakate und Flyer an allen Standorten wurde das Gewinnspiel zusätzlich kommuniziert. Mit Erfolg: Auf der Fanpage findet seitdem ein reger Austausch statt. Grüße gehen von Neubrandenburg nach Potsdam und von Frankfurt nach München. Viele Mitarbeiter haben sich sogar extra für diese Aktion bei Facebook angemeldet.

Die Zukunft: Social Media in Employer Branding und Recruiting
SNT wird sich in nächster Zeit die Entwicklungen auf der Fanpage genau ansehen und Inhalte und Aktivitäten den Wünschen der Fans anpassen. Zudem sind weitere Wettbewerbe und Mitmachaktionen geplant; ein langfristiges Engagement ist schließlich Grundvoraussetzung einer jeden erfolgreichen Social Media Strategie. Den Einsatz von Social Media in Employer Branding und Recruiting wird SNT aus diesem Grund weiter verfolgen. Man erwartet dadurch eine Stärkung der Arbeitgebermarke, die Festigung des Community-Gedankens, Verbesserungen von verschiedenen Prozessen durch Feedbacks von Mitarbeitern und natürlich nicht zuletzt das Gewinnen neuer Talente für das Unternehmen. Erwartungen, die wir teilen.