Deutsche Nutzer bei XING, LinkedIn & Facebook – ein Vergleichsversuch

Ursprünglich wollten wir in diesem Artikel eine vergleichende Untersuchung der Sozialen Netzwerke XING, LinkedIn und Facebook anhand ihrer Nutzerzahlen in Deutschland in den Jahren 2008 und 2009 vornehmen. Die statistischen Momentaufnahmen sollten auf absoluten Zahlen basieren und eine Altersklassifizierung enthalten. Ziel der Untersuchung war es, dass Wachstum einzelner Altersgruppen zu analysieren, um so auf die zukünftige Bedeutung der Netzwerke, einzeln und im gegenseitigen Vergleich, für die aktive Personalsuche schließen zu können. Das Ergebnis fällt leider sehr dürftig aus, was zum Glück nicht an unseren statistischen Fähigkeiten sondern an der verfügbaren Datenbasis liegt. LinkedIn musste aufgrund des Fehlens jeglicher Nutzerzahlen für Deutschland unberücksichtigt bleiben.

XING

Die Xing-Daten zu den Altersgruppen sind mit Vorsicht zu genießen, da Xing selbst lediglich Gesamt-Nutzerzahlen publiziert. Die absoluten Anteile der Altersgruppen haben wir anhand der Angaben von Xings Werbeflächenvermarkter berechnet. Die Ergebnisse sind statistisch allerdings fragwürdig, da die von adconion angegebene Altersstruktur keine Aussage über den Zeitpunkt der Erhebung enthielt. Um zumindest eine ungefähre Vorstellung der absoluten Größe der Altersgruppen zu gewinnen, waren wir gezwungen die angegebene Altersstruktur auf beide Gesamtmengen anzuwenden. Veränderungen der Altersstruktur, welche internationale Zahlen nahe legen, lassen sich leider nicht erkennen.

xing-nutzerzahlen

Aufgrund der schwachen Zahlenbasis lässt sich aus diesen Zahlen nur schließen, dass Xing seine Nutzerbasis in Deutschland im Vohrjahresvergleich um rund 40 Prozent steigern konnte. Eine Aussage über die Qualität dieser Steigerung aus Recruiting-Perspektive kann nicht getroffen werden.

Facebook

Facebook gibt Nutzern als Entscheidungshilfe bei der Werbeplanung die Möglichkeit Zahlen für einzelne Altersgruppen zu berechnen, jedoch handelt es sich auch hier um Schätzwerte. Die Vergleichszahlen vom Juni 2008 stammen vom E-Marketing Blogger Monty C.M. Metzger.

facebook-nutzerzahlen

Facebook begeistert mit hohen Zuwachsraten in allen Altersgruppen und ließe das Recruiter-Herz höher schlagen, wäre es nicht so kompliziert zu durchsuchen.

Fazit

Das Hauptfazit liegt darin, dass es zwei von drei Netzwerken, und zwar ausgerechnet die “Business”-Netzwerke Xing und LinkedIn, nicht für nötig halten, ihren Nutzern solides Zahlenmaterial zur Untermauerung wirtschaftlicher Entscheidungen an die Hand zu geben.

Besonders enttäuschend ist dies im Fall von Xing, die seit längerem versuchen sich als Recruiting- Plattform zu positionieren. Skeptische Zeitgenossen könnten zu der Schlussfolgerung gelangen, dass die “qualitative” Entwicklung aus der Recruiter-Perspektive weniger positiv ist, als das Mitgliederwachstum an sich.

Nachtrag 04.08.2009:

Gestern, am 03.08.2009, hat die XING AG eine Pressemitteilung zu der Enwticklung der Nutzerzahlen veröffentlicht. Seit Beginn des Jahres sollen 1 Mio. neue Nutzer dazu gekommen sein. Ihre Gesamtzahl stieg auf über 8 Mio.  (3,4 Mio. im deutschsprachigen Raum) an. Die Veröffentlichung der Gesamtzahlen kommt rechtzeitig und bestätigt das starke Wachstum. Aktuelle Statistiken zu Alters- und Ausbildungsstruktur fehlen jedoch weiterhin.

[HTTP410] InSide Job – Facebook App (Anwendung) für die Stellen- und Personalsuche

Mit InSide Job ist vor kurzem eine neue Facebook-Anwendung für Stellen- und Personalsuche auf den Markt gekommen. InSide Job bietet drei Kernfunktionen:

1.) Insider-Informationen für die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche
2.) Hilfe bei der Stellensuche
3.) Personalansprache über Direktsuche und Stellenpostings

iside-job

InSide Job basiert auf der Idee eines karriereorientierten Facebook-internen Netzwerks. Mitglieder gestatten der Anwendung den Zugriff auf ihren beruflichen Werdegang (“Work History”) und können sich dadurch gegenseitig anhand ihrer vergangenen oder gegenwärtigen Arbeitgeber (“Organization”), ihrer Berufsbezeichnung (“Job Title”) und ihrem Arbeitsort (“Location”) finden.

Wer für ein Vorstellungsgespräch vorab Informationen über firmeninterne Arbeitsabläufe oder das Betriebsklima im zukünftigen Unternehmen sammeln möchte, durchsucht das InSide Job-Netzwerk nach Mitarbeitern des Unternehmens am jeweiligen Firmenstandort und bittet diese um Auskunft. Ein Bewertungssystem mit einer Skala von eins bis fünf soll die Qualität der Auskünfte sicher stellen. Die “Beratung” erfolgt allerdings grundsätzlich freiwillig, so dass niemand fürchten muss, eine schlechte Bewertung zu erhalten, nur weil nicht ausreichend Zeit für die Beantwortung einer Anfrage vorhanden ist.

Im Hinblick auf die Hilfe bei der Jobsuche setzt InSide Job auf die in größeren Unternehmen verbreiteten Prämien für die Anwerbung neuer Arbeitnehmer durch eigene Mitarbeiter. InSide Job propagiert hier insbesondere die Idee, die eigenen Mitarbeiter zu Botschaftern des Unternehmens zu machen (was natürlich wenig verwunderlich ist).

Arbeitgeber haben zwei Möglichkeiten, InSide Job zu nutzen. Erstens können Sie über die Suchfunktion eine Direktsuche durchführen und geeignete Kandidaten anschließend kontaktieren. Zweitens können sie für den Betrag von 10$ Stellenanzeigen mit einer Laufzeit von 30 Tagen im InSide Job Netzwerk schalten.

InSide Job schafft erstmals die technische Voraussetzung dafür, Facebook jenseits von Firmen-Fanpages für ein effektives Recruiting einzusetzen. Auch wenn die Zahl der Nutzer derzeit sehr klein ist und es noch eine Weile brauchen wird bis eine ausreichend starke Nutzerbasis der Anwendung praktischen Nutzen verleiht, verdient InSide Job im Hinblick auf die begrenzten Einsatzmöglichkeiten von Facebook für die Personalsuche bereits jetzt den Respekt der Online-Recruiter.

Zeitersparnis durch automatisierte Stellenveröffentlichungen bei Twitter & Co.

Vor einigen Wochen haben wir in einem Artikel über die Vernetzung von Web2.0-Anwendungen eine kostenlose Möglichkeit aufgezeigt, Informationen (z.B. Stellenangebote) zeitsparend im Social Web zu verbreiten. Daraufhin erreichten uns einige Zuschriften mit dem Hinweis, dass die Umsetzung unseres Vorschlags für Nutzer ohne ausgeprägtes technisches Verständnis sehr zeitaufwendig bzw. gar nicht umsetzbar sei.

Auch im Rahmen unseres Projekts jobtweet.de (=Twitter-Jobsuchmaschine) kontaktieren uns regelmäßig Firmen, die durch unsere Jobsuchmaschine erfasst werden möchten, die dafür notwendige Veröffentlichung ihrer Stellenangebote bei Twitter jedoch aus technischen oder zeitlichen Gründen nicht selbst umsetzen können.

Deshalb haben wir einen neuen Service ins Leben gerufen. Für Unternehmen mit Bedarf an effizienter (automatisierter) Veröffentlichung von Informationen bei Twitter & Co bietet  jobtweet.de die komplette Umsetzung der notwendigen technischen Maßnahmen an. Das schließt, je nach Ausgangssituation, die Konvertierung der Daten, die Einspeisung bei verschiedenen Plattformen (Twitter, Friendfeed, Identi.ca, Facebook usw.) und die anschließende Pflege mit ein.

automatisierung-twitter

Lohnenswert ist das Angebot für Personaldienstleister und Unternehmen, die regelmäßig mehrere Stellenanzeigen pro Monat veröffentlichen (wollen). Rechnen Sie einmal hoch, wie lange Sie oder Ihre Mitarbeiter für die manuelle Eingabe von Twitterposts benötigen…, und lassen Sie sich dann ein Angebot von uns erstellen. Die Automatisierung spart Zeit und Geld und macht Kapazitäten für andere wichtige Aufgaben frei.

Die Hintergründe des Facebook – Einstiegs von Yuri Milner (DST)

Die Internet-Gemeinde ist seit einigen Tagen in Aufruhr. Grund ist der Einstig des russischen Investors Digital Sky Technologies (DST), geführt von Yuri Milner, bei Facebook. Zum einen scheinen russische Investments grundsätzlich etwas “beunruhigendes” an sich zu haben (die Russen kommen…usw.), zum anderen ist die Bewertung sozialer Netzwerke immer aufs Neue spannend, solange kein klares Konzept bzgl. der Monetarisierung ihrer Nutzerbasis existiert.

DST bewertet Facebook mit 10 Mrd. $ und erwirbt für 200 Mio. $ einen Anteil von 1,96%, ungeachtet der Gerüchte, dass westliche VCs Facebook nur mit 2-4 Mrd. bewertenen. DST erhält für diesen stolzen Preis nicht mal einen Sitz im Aufsichtsrat und scheint dennoch höchst zufrieden zu sein. Was ist hier los?!

Eine Vorahnung liefert der Blick auf die Beteiligungen von DST im Bereich der sozialen Netzwerke.

facebook-dst-milner

Die Holding hat durch diverse Beteiligungen ein Konglomerat sozialer Netzwerke in Ost-Europa geschaffen. Allein die beiden russischen Netzwerke vkontakte.ru und odnoklassniki.ru zählen jeweils ca. 35 Mio. Nutzer.

Besonders spannend (ironisch) ist in diesem Zusammenhang die Beteiligung an vkontakte.ru, wo DST-Chef Milner übrigens im Aufsichtsrat sitzt. Denn vkontakte.ru ist eine 100%ige Kopie von Facebook, die inzwischen sogar eine englische Version betreibt.

facebook-vkontakte

Der Klon investiert also in das Original, damit der seine Server finanzieren kann. Hätte StudiVZ auch machen sollen… . Zu spät. Spaß beiseite. Facebook erhält ein wenig Cash und (die Hoffnung auf) den Zugang zum östlichen Markt. Im Gegenzug wird Facebook mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf rechtliche Auseinandersetzungen mit vkontakte.ru verzichten. Die russische Seite dagegen erhält den Zugang zum Know-how des technologischen Vorreiters und kann darüber hinaus bei der Vermarktung der eigenen sozialen Netzwerke entscheidend von Facebook profitieren. Die Beteiligung ist langfristig ein klarer strategischer Gewinn für den Investor.

Berücksichtigt man außerdem die Absichten von DST innerhalb der nächsten drei Jahre an die Börse zu gehen, verdeutlichen sich auch die finanziellen Gewinnabsichten. Sollte DST noch vor Facebook ein Listing an einer westlichen Börse (DST hat inzwischen eine Vertretung in London) anstreben, können wir gespannt sein, wie hoch Aktionäre eine Beteiligung an einem globalen “Netzwerk sozialer Netzwerke”mit über 300 Mio. Nutzern bewerten werden.

Über mangelnde Publicity (auch im Westen) dürfte sich Yuri Milner ab heute jedenfalls keine Sorgen mehr machen müssen.

Facebook Recruiting – Wie finde ich Mitarbeiter bei Facebook?

Was ist eigentlich Facebook?

Das braucht man heute kaum mehr jemandem zu erklären. Facebook hat sich als internationales soziales (Online-)Netzwerk etabliert und ist mit 1.788 Millionen monatlich aktiven Nutzern (Stand: Q3 2016) das weltweit größte Social Network. Es wurde im Jahr 2004 an der Harvard Universität von einem Studenten für die dortigen Studenten als eine Art digitales Jahrbuch bereitgestellt und davon ausgehend als freizeitorientiertes Netzwerk weiterentwickelt.

Es dient in erster Linie der sozialen Vernetzung und Pflege von (länderübergreifenden) Freundschaften und Bekanntschaften. Die Funktionen und Dienste auf Facebook unterstützen eine weitreichende Kommunikation mit den eigenen Kontakten. So ermöglichen sie z.B. den Austausch und die Veröffentlichung von Bild-, Ton- und Videodateien sowie gegenseitigen Kommentaren und Statusmeldungen innerhalb des persönlichen Netzwerks. Facebook erlaubt es seinen Nutzern, zeitnah über die aktuellen Ereignisse in ihrem Umfeld informiert zu sein und ihre Kontakte unmittelbar über eigene Ereignisse und Erlebnisse zu informieren. So entsteht der Eindruck einer steten Teilnahme am Leben der Freunde weltweit – ungeachtet der geographischen Entfernung.

Das Facebook-Angebot wird darüber hinaus durch unzählige, von externen Entwicklern kreierte, Anwendungen (Spiele, Tools usw.) ergänzt. Wäre Facebook ein Land, dann wäre es mit einer Nutzerzahl größer als die Einwohnerzahl Chinas das bevölkerungsreichste Land der Welt.

Wer nutzt Facebook in Deutschland?

Laut Facebook Ad Manager zählt Facebook in Deutschland etwa 25 – 30 Millionen Nutzer. Die Masse lässt es bereits erahnen – fast jeder ist heute bei Facebook. Doch auch wenn immer mehr ältere Menschen mittlerweile ein Facebook-Profil besitzen, bleibt die Masse der Nutzer im Bereich der Jüngeren. Unsere Recherche in den Facebook Audience Insights (Stand: Q4 2016) zeigt etwa 10 – 15 Millionen monatlich aktive Nutzer zwischen 35 und 65 Jahren (≈40%) gegenüber ca. 15 – 20 Millionen monatlich aktiven Nutzern zwischen 18 und 35 Jahren (≈60%).

Altersverteilung der Facebook-Nutzer nach Geschlecht

Die laut Facebook Audience Insights unter den Arbeitnehmern am stärksten vertretenen Berufsfelder sind Sales und Produktion.

Jobtitel deutscher Facebook-Nutzer

Wie lässt sich Facebook für die Personalsuche einsetzen?

Zugegeben, bei der Suche nach neuen Mitarbeitern vermutet man nicht unbedingt, in einem Freizeit-Netzwerk fündig zu werden – gleichgültig wie groß es auch sein mag. Die Profile der Facebook-Nutzer unterscheiden sich schon stark von denen in professionellen Netzwerke wie XING oder LinkedIn. Bei Facebook werden in der Regel vor allem die Einzelheiten des Privatlebens in aller Ausführlichkeit beleuchtet, was in den meisten Fällen kaum fundierte Schlüsse auf das berufliche Leben zulässt.

Trotz der relativ spärlichen beruflichen Informationen in den Nutzerprofilen lassen sich bei Facebook mit Geduld und Fingerspitzengefühl mittels aktiver Suche potentielle Kandidaten ausfindig machen. Insbesondere dann, wenn Du bereits einer konkreten Person auf der Spur bist, deren Namen und berufliche Tätigkeit Du beispielsweise über die Suche in einem Web Forum oder einem professionellen Netzwerk gefunden hast. Denn zum einen enthalten einige Nutzerprofile durchaus gewisse Hinweise auf die berufliche Tätigkeit, besuchte Bildungseinrichtungen, Bildungsabschlüsse und beruflich motivierte Interessen. Zum anderen ermöglicht Facebook im Rahmen von Diskussionsgruppen und Pay-Per-Click-Werbung die Schaltung von Anzeigen oder anderweitigen Hinweisen auf Dein Unternehmen und Deine offenen Stellen.

Active Sourcing über die interne Suche

Ein Hinweis vorab: Der Zugang zu den Facebook-Nutzerdaten ist durch Facebook- und Nutzervoreinstellungen im Vergleich zu anderen sozialen Online-Netzwerken nur eingeschränkt möglich und macht die aktive Suche bei Facebook zu einer beschwerlichen Aufgabe. Dies gilt umso mehr, als die Profile der Facebook-Nutzer sich vielfach nur schwer bis gar nicht mit Websuchmaschinen wie Google & Co durchsuchen lassen.

Selbst als angemeldeter Nutzer bleibt der Zugang zu den meisten Profilen der Ergebnisliste verwehrt. Sofortigen uneingeschränkten Zugang gibt es lediglich zu den Profilen der direkten Kontakte und zu den, auf ausdrücklichen Wunsch der Besitzer, öffentlich zugänglichen Profilen. Wie viele Facebook-Profile öffentlich zugänglich sind, lässt sich bisher nicht eindeutig feststellen.

Facebook bleibt damit ein undankbares Netzwerk für aktives Sourcing und Recruiting. Auf die Privatsphäre der Nutzer wird hier besonders großer Wert gelegt. Das spiegelt sich in umfangreichen Privatsphäre-Einstellungen und äußerst eingeschränkten Suchmöglichkeiten wider. Das zur Verfügung stehende Suchsystem, zielt – ganz im Zeichen des Echtzeitwebs – eher auf User Generated Content (Statusmeldungen, Apps, Gruppen, etc.) als auf die persönlichen Angaben der Einzelperson ab.

Die Facebook „Content“ Suche / Stichwortsuche

Das Interface der Suche erreicht Ihr über eine Suchabfrage im Suchfeld am oberen linken Bildrand. Dort stehen zunächst ein Suchfeld und aktuell 11 Filter mit untergeordneten Filter-Optionen zur Verfügung:

Top-Ergebnisse – durchsucht alle Facebook-Bereiche nach dem Stichwort

Aktuellste Ergebnisse – sortiert die Ergebnisse nach ihrem Publikationsdatum

Personen – durchsucht die ausdrücklich freigegebenen Daten der Nutzerprofile (vor allem Namen)

Fotos – durchsucht Bilder von Freunden und aus Gruppen sowie öffentliche Bilder

Videos – durchsucht auf Facebook veröffentlichte Videos

Shopping – durchsucht Gruppen nach Verkaufsangeboten zum Stichwort

Seiten – durchsucht Facebook-Seitennamen (also z.B. Fanpages von Unternehmen oder Produkten)

Orte – durchsucht öffentlich bei Facebook hinterlegte Orte

Gruppen – durchsucht Gruppennamen (ab und an auch Beschreibungen)

Anwendungen – durchsucht das Facebook-Applikationsarchiv

Veranstaltungen – durchsucht öffentlich angekündigte Events

Aus Recruiter-Sicht sind nur die Filter ‘Personen’, ‘Gruppen’ und ‘Top-Ergebnisse’ wirklich interessant. Der Personen-Filter lässt auch eine zusätzliche Verfeinerung nach den Kriterien Ort, Schule und Arbeitsplatz zu. Der Hauptzweck ist hier offensichtlich die Recherche anhand von bereits bekannten Daten. Der Einsatz ist jedoch relativ umständlich. Die Verfeinerung lässt sich erst im zweiten Schritt einstellen. Erst wird die Gesamtsuche durchgeführt, dann kann man den Feinfilter einstellen. Seltsames System. Die Suche scheint allerdings nur dann zu funktionieren, wenn der Suchbegriff auch im Namen des Profils vorhanden ist. Verschwendet am besten keine Zeit mit solchen Versuchen. Facebook möchte nicht wirklich, dass Personaler hier sinnvoll suchen können.

Über den Gruppenfilter findet Ihr Facebook Gruppen, in denen sich Nutzer mit bestimmten Interessen austauschen. Die Gruppensuche ist deshalb ein wesentlich effektiverer Ansatz für das aktive Recruiting bei Facebook. Wenn Ihr beispielsweise einen PHP Experten sucht, macht passende Gruppen ausfindig und versucht da Euer Glück.

In der Ansicht der Top-Ergebnisse gibt es die Möglichkeit weiterhin nach dem Ersteller des Posts, dem verknüpften Ort oder dem Erstellungsdatum zu filtern. Hier durchsucht Ihr, was die Nutzer öffentlich „erzählen“. Spannend für Recruiter ist diese Funktion, weil sich die Nutzer über Statusmeldungen unter anderem z.B. über ihre berufliche Situation bzw. ihre Jobsuche austauschen. Gebt z.B. „suche job“ in das Suchfeld ein und findet heraus, wer gerade auf Jobsuche ist. Einige dieser Meldungen lassen direkte Schlüsse auf den Beruf zu.

Active Sourcing über die externe Suche

Externe Suche nach Facebook-Profilen (über Google & Co)

Unter externem Sourcing verstehen wir die Nutzung von allgemeinen Suchmaschinen wie Google zum Durchsuchen anderer Plattformen. Dank den sehr funktionsreichen Suchsystemen solcher Suchmaschinen kommt man oft schneller und einfacher an relevante Ergebnisse als über die netzwerkinterne Suche.

Facebook ist leider die Ausnahme dieser Regel. Die Erweiterung der Privatsphäre-Einstellungen hat dazu geführt, dass sich die externe Suche nach Profilen inzwischen gar nicht mehr lohnt. Die Ergebnisse sind völlig nutzlos. Wer dennoch mit externem Facebook-Sourcing via Google experimentieren möchten, hier eine Anregung für mögliche Ausgangs-Suchketten:

site:de-de.facebook.com OR site:facebook.com -inurl:permalink.php -inurl:group.php -inurl:event.php -inurl:note.php -inurl:notes -inurl:apps -inurl:posted.php -inurl:directory -inurl:pages -inurl:topic.php Ihre Stichpunkte

oder alternativ

site:de-de.facebook.com OR site:facebook.com -inurl:permalink.php -inurl:group.php -inurl:event.php -inurl:note.php -inurl:notes -inurl:apps -inurl:posted.php -inurl:directory -inurl:pages -inurl:topic.php inurl:profile Ihre Stichpunkte

Insgesamt ist die externe Suche zeitaufwendig und nicht wirklich effektiv. Es besteht die Gefahr, dass Sie zu viel Zeit in Kontakte zu nicht relevanten Personen investieren. Die externe Facebook-Suche sollten sie daher erst nach Ausschöpfung der bereits geschilderten internen Suchmöglichkeiten anwenden.

Externe Suche nach Facebook-Gruppen (mit Google & Co)

Etwas besser als die Profilsuche funktioniert die externe Suche nach Gruppen. Es kann sich also lohnen, in den Gruppen nach interessanten Kontakten zu suchen. Im Gegensatz zu früher sind allerdings nicht alle Facebook-Gruppen über Google auffindbar. Für die aus unserer Sicht bequemere externe Suche verzichtet Ihr unter Umständen zudem auf einige Ergebnisse. Um passende Gruppen über Google zu finden, könnt Ihr die folgenden Google-Suchketten einsetzen:

Für die Suche in Gruppenbeschreibungen, Texten usw.:

site:de-de.facebook.com OR site:facebook.com inurl:group -inurl:pages Ihre Suchbegriffe

Für die Suche ausschließlich im Gruppentitel:

site:de-de.facebook.com site:facebook.com inurl:group intitle:Suchbegriff

Insgesamt ist die externe Suche bei Facebook durch das Verhältnis von Zeitaufwand und „Kandidatenertrag“ nicht zu empfehlen.

Personalmarketing mit Facebook Ads

Eine weitere Möglichkeit für Recruiting bei Facebook sind Facebook Ads, sprich Werbeanzeigen. Mit Facebook Ads können Sie zielgruppenspezifische Kampagnen durchführen und Ihre Employer Branding Botschaften oder Stellenausschreibungen zielgenau verbreiten. Die Anzeige erscheint dann in den Profilen der Nutzer, die der relevanten Zielgruppe angehören. Die Kosten für solche Anzeigen hängen von mehreren Faktoren wie Qualität, Anzeigen-Popularität, Zielgruppe, konkurrierenden Anzeigen sowie der Anzahl der Klicks auf Ihre Anzeige ab. 

Employer Branding mit Facebook-Fanpage

Über eine Fanpage besteht die Möglichkeit, das Unternehmen zu präsentieren und um die Page herum eine Facebook-Community aufzubauen. Informiert Eure Community dort z.B. über neue Produkte, Angebote, Hintergrundinformationen, Vakanzen, Gewinnspiele und tauscht Euch aktiv mit Eurer Zielgruppe aus. Die Einrichtung ist mit wenigen Mausklicks erledigt.

Fanpages bieten operativ viele Möglichkeiten: Zunächst könnt Ihr über Eure Pinnwand und Eure Statusmeldungen Inhalte mit Euren Fans teilen. Ihr könnt ihnen aber auch gestatten, auf Eurer Pinnwand untereinander zu kommunizieren. So können die Fans dort relevante Inhalte platzieren, ein gemeinsames Fotoalbum füllen oder auch mit Euch direkt in den Dialog treten.

Diese Pages eignen sich auch hervorragend dazu, Eure anderen Webauftritte und Social Media Aktivitäten zu bündeln und Eure Kunden auf diese anderen Plattformen weiterzuleiten. Darüber hinaus bietet Euch das Page-Plugin die Möglichkeit, Eure Fanpage z.B. auf der Website einzubinden. Eine gut gemachte und gepflegte Fanpage wird sich lohnen. Eine besondere Erfolgsgeschichte ist die Coca-Cola Fanpage: Ursprünglich von privaten Usern als inoffizielle Fanpage gegründet, ist sie heute der offizielle Facebook-Auftritt der Marke. Seht Euch einfach mal auf beliebten Fanpages anderer Unternehmen um und lasst Euch ein wenig inspirieren.

Mitarbeiter werben Mitarbeiter bei Facebook

Auch wenn Fanpages für Unternehmen eine tolle Möglichkeit sind, um bei Facebook aktiv zu werden, spielt sich der Großteil der Facebook-Aktivitäten auf den Profilen der Nutzer ab, die das wahre Herzstück des Netzwerks bilden.

Seid Ihr ein kreativer Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter durch attraktive Anreize zum Mitmachen animiert und sie als Botschafter des eigenen Unternehmens gewinnen kann? Dann könnt Ihr die viralen Möglichkeiten sozialer Netzwerke für Euer Recruiting nutzen.

Zum Beispiel durch die Ausweitung von Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programmen ins Social Web. Entscheidend für den Erfolg solcher Maßnahmen in sozialen Netzwerken wie Facebook ist aber, dass sie ohne jeglichen Zwang oder Wettbewerbsdruck auf die Mitarbeiter erfolgen sollten. Jobs des Arbeitgebers im privaten Facebook-Profil zu veröffentlichen ist bereits ein großes Zugeständnis an den Arbeitgeber. Die Empfehlungen müssen – genau wie außerhalb der Online Netzwerke – ganz natürlich und authentisch erfolgen. Wenn’s eben passend ist. Mehr nicht. Überzogener Wettbewerb, Strichlisten (Statistiken über Anzahl der getätigten Empfehlungen) oder ähnliches, was zu unüberlegten Empfehlungen antreibt, gefährdt die natürliche private Kommunikation und den ganzen Sinn und Zweck solcher Programme. Positive Anreize dagegen führen zu wirklicher (intrinsischer) Motivation vonseiten der Mitarbeiter.

Schenkt Euren Mitarbeitern Vertrauen und sie werden sich bei Euch mit guten Mitarbeiter-Empfehlungen bedanken.

Fazit

Facebook ist das größte soziale Netzwerk. Als langfristig denkendes Unternehmen solltet Ihr daher gerade bei Facebook eine auf den Aufbau einer eigenen “Community” ausgerichtete Strategie in Erwägung ziehen. Dabei solltet Ihr einen wichtigen Grundsatz beherzigen: Um in den sogenannte sozialen Medien Erfolg zu haben, ist eine interaktive Kommunikation unbedingt notwendig. Vor allem in den auf dem Community-Gedanken aufbauenden Netzwerken, kommt ihr wesentlich weiter, wenn Ihr Euch als Teil der “Community” benehmt, etwas von Euch preisgebt und Mehrwert (Wissen, Unterhaltung usw.) für die anderen Mitglieder der Community schafft. Es gilt: Nur wer gibt, kann auch langfristig etwas mitnehmen.

Was für Erfahrungen habt Ihr mit dem Recruiting bei Facebook gemacht? Mit welchen Recruiting-Ansätzen hattet Ihr den meisten Erfolg oder Misserfolg?