[HTTP410] Ein Editor für Landing-Tabs auf Facebook-Pages

Die Frage, ob individuelle (Landing)-Tabs eine sinnvolle Ergänzung zu Facebook Pages sind, ist eine grundlegende. Manche sagen, jedes Extra sei gut; zusätzlicher Content, Informationen im Überblick, Platz für Sonderaktionen, Aufrufe und Gewinnspiele – was soll daran schlecht sein? Andere sehen das etwas kritischer: Die Kraft von Facebook liege in seinen Funktionen, die es als soziales Netzwerk hat. Warum sollte man Besucher vom Ort des Geschehens, der Pinnwand, in einen Nebenraum umleiten, in dem der Nutzer gesagt bekommt, dass er sich auf einer sehr guten Fanpage befindet, was ihn dort erwartet und er erst mal Fan werden sollte bevor er sich umschaut? Wird dadurch der soziale Aspekt nicht verwässert?

Hier gilt es abzuwägen, die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab und liegt beim Betreiber der Seite. Sollte er sich entschließen ein selbst gestaltetes Tab einzusetzen, bekommt er Unterstützung von mashlab aus München angeboten. Dort wurde ein Facebook-Editor entwickelt, der jedem die Möglichkeit gibt, seine eigenen Facebook-Tabs zu gestalten:

So können Bilder und Texte platziert, sowie Videos und andere Medien eingebunden und diese sogar mit einer eigenen Navigation und Unterseiten versehen werden. Das wird durch einen kleinen Trick möglich: Das Tab als solches ist dabei eine App, deren Inhalt der Nutzer von einem Dashboard aus gestalten kann. Jede Änderung dort wird direkt und 1:1 im Facebook Tab angezeigt:

Diese Screenshots kommen  von der gerade veröffentlichten Free-Version, die in der Nutzung stark eingeschränkt ist. Außer Bilder und Text zu arrangieren, lässt sich hier wenig machen. Die vollen Funktionen erhält man erst in der Vollversion, die allerdings mit 1500 Euro pro Jahr zu Buche schlägt – zusätzlich kommen nochmals 200 Euro für die Einrichtung.

Fazit

Das Positive vorweg: Mit mashlab(Pro) ist es möglich, sein eigenes Tab einfach und schnell zusammenzubauen. Insbesondere die Möglichkeit, so seine eigene Seite mit Navigation innerhalb von Facebook zu gestalten, könnte interessant sein. Allerdings stößt man hier schon wieder an die Grenzen des Produkts. Um etwa eine echte Alternative zur herkömmlichen Homepage auf Facebook aufzubauen, reichen die Möglichkeiten wiederum nicht aus. Wie die Entwickler selbst sagen: “mashlab is powerpoint for Pages”. Aber ob das die Ansprüche von Kunden oder Agenturen erfüllt, die dafür 1500 Euro im Jahr zahlen? mashlab.pro ist im meinen Augen eine frei gestaltbare Luxus-App für Galerien, Showcases und Infos; nicht mehr, aber auch nicht weniger. Weitere Informationen und die App in Action bekommt man auf der Facebook-Page.

Pic: Ian Vaughan

Zuckerbrot und Peitsche: Mitarbeiterführung bei Google

Diese Woche wurde bekannt, dass Google all seinen Mitarbeitern eine Gehaltserhöhung von 10% zum Jahreswechsel gönnt – weltweit. Und obendrauf soll es noch einen Weihnachtsbonus von 1000 Dollar geben. Google wolle damit “die besten Mitarbeiter der Welt adäquat entlohnen und sicherstellen, dass sie dem Unternehmen auch erhalten bleiben”. Immerhin sind laut Wall Street Journal rund 15% der heutigen Facebook-Mitarbeiter ehemalige Angestellte von Google. Auf Nachfrage zeigte sich Google etwas zurückhaltend: “Während wir üblicherweise keine Stellung zu internen Angelegenheiten nehmen, glauben wir, dass eine wettbewerbsfähige Bezahlung wichtig für die Zukunft des Unternehmens ist”.

Die Sorgen sind berechtigt: YouTube Mitgründer Chad Hurley und Admob-Mitgründer Hamoui verließen Google in den letzten Wochen. Lars Rasmusssen, Entwickler von Google Wave und Google Maps wechselte zu Facebook und auch Alex entschied sich, bei uns zu bleiben. Mir stellt sich da die Frage, ob es wirklich eine Frage des Gehalts ist. Schließlich dürfte das beim Top-Management und den Chef-Entwicklern nicht unbedingt den Ausschlag geben, Google zu verlassen. So meinte Rasmussen in Nachhinein, die Größe des Unternehmens behindere Mitarbeiter inzwischen darin, Dinge zu Ende zu bringen. Ob er da unter Anderem vom überraschenden Ende von Google Wave sprach, sei dahingestellt.

Mitarbeiterführung bei Google

Dazu irgendwie passend folgte diese Meldung: Der Mitarbeiter der dieses als vertraulich gekennzeichnete Papier an die Presse weitergab sei “binnen weniger Stunden” gefunden und entlassen worden. Na, das schafft doch gleich Vertrauen! Natürlich, das Weiterleiten von internen Dokumenten ist ein schweres Vergehen und auch nicht vergleichbar mit dem Einlösen von herrenlosen Pfandbons. Dennoch: Ist eine Entlassung in diesem Fall wirklich unumgänglich? Schließlich ist es alles andere als eine schlechte Nachricht. Sie ist nicht geschäftsschädigend und wäre spätestens 24 Stunden später über den Familien- und Freundeskreis an die Öffentlichkeit gelangt. Und vor allen Dingen: Ist es notwendig, die Mitarbeiter davon in einem weiteren Memo zu informieren? Das riecht doch etwas mittelalterlich nach einem Exempel.

Google hat inzwischen fast 25.000 Mitarbeiter, da ist es natürlich schwieriger, für eine gute Stimmung unter dem Personal zu sorgen. Die Bemühungen sind bekannt, und im Vergleich zu manch anderen Unternehmen mögen einem die Google Standorte wir kleine Theme-Parks für Nerds vorkommen. Aber das gleicht nicht den Schaden aus, den mangelndes Vertrauen unter der Belegschaft anrichtet.

EDIT: Hier ein Artikel des Wall Street Journals, der aufzeigt, wo Googles Schwächen im Vergleich zu den “StartUps” der Branche liegen.

[HTTP410] United Prototype: Best Practice einer offenen Facebook-Page

Corporate-Pages auf Facebook gibt es inzwischen einige. Manche sind um ein Produkt, manche um eine Marke oder ein Unternehmen aufgebaut. Wieder andere sind spezielle Karrierepages, Anlaufstelle für interessierte Kandidaten und gleichzeitig Informations-Hub für das Personalmarketing.

In meiner Traumvorstellung könnte eine Corporate-Page all diese Alternativen vereinen. Sie könnte sowohl Kunden und Produkte, als auch das Unternehmen als Arbeitgebermarke darstellen. So lernt der Kandidat bereits bei der Kontaktaufnahme Produkte und Fans kennen, der Kunde weiß im Gegenzug, wer bei seiner Marke arbeitet – das schafft Vertrauen und persönliche Bindung. Im Idealfall ein Miteinander, von dem alle Beteiligten profitieren.

Ein besonders schönes Beispiel einer solchen Facebook-Page kommt von United Prototype – kurz: UP. Die Projekt-Schmiede der Sevenload-Gründer Ibrahim Evsan und Thomas Bachem hat ihren Sitz in Köln und entwickelt zur Zeit das Online-Game Fliplife. Auf deren Fanpage bekommt man einen ausgewogenen Mix aus:

Unternehmensinfos

Produktinfos

Blicke hinter die Kulissen…

…und auf das Team

Darüber hinaus gibt es Mitarbeiter-Videos und das ein oder andere kleine Szenenspiel ;). Meiner Meinung nach ein echter Best Practice Case für ehrlich-ungezwungenes Employer Branding. Produkt- und Personalmarketing gehen hier Hand in Hand – und wie das ganz ohne Grabenkämpfe um One-Voice-Policy und Corporate Identity ablaufen kann, erklärt uns Ibrahim Evsan so:

Wie würdest Du die UP-Facebook-Page in wenigen Worten beschreiben? Was kann der Besucher erwarten?
“Die Besucher unserer UP Facebook-Page werden schnell merken wie wir sind und wie wir arbeiten. Wir legen großen Wert darauf, der Community zu zeigen wer hinter UP steht. Ein lustiges, ehrgeiziges, professionelles und junges Team. Mit vielen Videos und Photos zeigen wir, wie es ist mit uns zu arbeiten. Wir sind wie wir sind und das zeigen wir.”

Wer kümmert sich bei Euch um die Pflege der Page? Gibt es dabei feste Vorgaben und Regeln, oder verlässt man sich eher auf den gesunden Menschenverstand?
“Feste Regeln gibt es nicht. Wir haben einen Hauptverantwortlichen der sich mit dem Thema befasst, doch  bin ich viel zu sehr Social Media Fan als dass ich nicht selber posten und kommentieren könnte. Wir schreiben und zeigen wonach uns grade ist. Mal ein lustiges Video zum lachen, mal ein Videointerview mit wichtigen Themen. Wichtig ist uns, das unsere Community unterhalten wird.”

Ihr stellt neue Mitarbeiter auf der Page vor, zeigt sie während der Arbeit und verlinkt hin und wieder auch auf deren persönliches Profil. Gab es da keine Berührungsängste?
“Jeder Mitarbeiter von uns ist im Social Web unterwegs und zeigt viel von seinem privatem Leben, so wie es sein sollte. Möchte jemand nicht verlinkt werden wird er es auch nicht. Wir sind ein flexibles Team, da kann so etwas schnell besprochen werden.”

Zur Person


Ibrahim “Ibo” Evsan ist einer der Gründer von United Prototype. Er hat im Jahre 2006 Sevenload aus der Taufe gehoben und ist Autor des Buches “Der Fixierungscode”. Zudem ist er bei vielen Organisationen ehrenamtlich tätig. Online kann man ihn unter anderem auf Facebook, Twitter oder seinem Blog treffen.

Pics: United Prototype und Everaldo Coelho

Die Absolventen der 15 größten Unis bei Facebook

Facebook als Alumninetzwerk? Facebook hat unter den sozialen Netzwerken eher ein “gehobenes” Bildungsniveau. Dementsprechend viele Hochschulabsolventen lassen sich ausmachen. Wir haben uns an die 15 größten Hochschulen Deutschlands gemacht und uns mit Hilfe des Facebook Ad-Planners angesehen, wie viele der Absolventen ihre jeweilige Hochschule auch in ihrem Profil angeben haben.

Absolventen bei Facebook – Sortiert nach Anzahl (Oktober 2010)

Dabei zeigen dich die Aachener und Berliner besonders umtriebig. Sortiert man die Grafik nach Größe der Hochschule sind diese beiden Universitäten eher im Mittelfeld der Top 15 zu finden, haben jedoch einen deutlich höheren Anteil an Absolventen auf Facebook. Die Ludwig Maximilian Universität in München führt das Ranking mit Abstand an.

Absolventen bei Facebook – Sortiert nach Größe der Hochschule (Oktober 2010)

Die Suche und Unterteilung der deutschen Nutzer in Fächergruppen liefert leider nur wenig brauchbare Ergebnisse. Das mag zum einen daran liegen, dass Facebook die deutschen Studiengänge nicht im eigenen System hat und die englischsprachigen nicht wirklich mit den deutschen zu vergleichen sind. Desweiteren geben viele ihre Hochschule nur aus Nostalgiegründen oder zu Kontaktzwecken an. Auch wenn Facebook in der Direktansprache eine untergeordnete Rolle spielt, die zunehmende (messbare) Präsenz von Hochschulabsolventen unterstreicht nochmals die Bedeutung eines gelungenen Unternehmensauftritts in diesem Netzwerk für das passive Recruiting.

Pic: BAIA

Tracking jenseits von Gut und Böse: Wer uns wo im Netz verfolgt

Auf dem Blog des Wallstreet-Journal zeigt eine interaktive Grafik, welche der beliebtesten US-Seiten ihren Nutzern welche Tracking Files unterschieben und wer diese Daten nutzt. Viele der Daten gehen natürlich zu Google oder Yahoo, aber auch AOL und Microsoft sind unter den Sammlern prominent vertreten – neben unzähligen Marketern, Researchern und anderen Konsorten.

Spannender finde ich jedoch die Liste der Sites, die ihren Nutzern diese Cookies “mitliefern”. Anhand eines errechneten Exposure-Index wird aufgezeigt, welche Page ihre Besucher besonders durchleuchtet, welche Daten sie sammelt und welche ungebetenen Begleiter man beim Verlassen der Seiten wieder mitnimmt. Da zeigen sich plötzlich einige Überraschungen im Ranking: Ganz oben mit dabei sind z.B. msn und CareerBuilder, die als Mail- bzw. Karriereportal bei vielen ein hohes Vertrauen genießen.

Und wo sind die üblichen Verdächtigen? Sieh an: Die bösen Buben Facebook und Google halten sich zusammen mit Microsoft auf den unteren Plätzen auf. Einerseits eine gute Nachricht, andererseits: Wer (im Fall von Google) seine Nutzerdaten auf fremden Seiten sammelt, muss sich damit natürlich nicht das eigene Nest schmutzig machen.

Leider ist diese Erhebung nicht so ohne Weiteres auf die deutsche Weblandschaft zu übertragen, aber die ein oder andere Tendenz lässt sich durchaus erahnen. Die in Deutschland weit verbreitete Angst vor den “Großen” halte ich in weiten Teilen für unberechtigt. Und wer nach wie vor WEB.DE, GMX & Co. als Mailanbieter verwendet, nur um seine Daten vor der “Datenkrake” Google zu sichern, der steckt – wie ich finde – den Kopf in den Sand.

Pic: ste3ve

Facebook Mobile – 150 Mio. nutzen Facebook über das Handy

Ich wusste doch, dass ich heute noch was Feines für Sie finden würde. Gerade eben entdeckte ich bei TheNextWeb die nachfolgende Infografik, in der einige wichtige Zahlen zur mobilen Facebook-Nutzung visualisiert werden. Entworfen wurde sie freundlicherweise von Flowtown.

Besonders interessant finde ich die Gegenüberstellung der verwendeten mobilen Plattformen (iPhone, Blackberry, Android etc.) und die Wachstumsraten  der beliebtesten App-Kategorien.

Warum ist es ratsam, sich Gedanken darüber zu machen?! Weil Sie als fortschrittliches Unternehmen, das heute oder in Zukunft mit Facebook bestimmte Marketing, Personalmarketing oder sonstige Aktivitätet umsetzen möchten, sicher gehen wollen, dass Ihre Inhalte den Nutzer auch erreichen.

Wie sieht eigentlich unsere Wollmilchsau-Fanpage in der Facebook iPhone-App aus?! Das schaue ich mir jetzt an, und für Sie kommt jetzt endlich die Infografik.

Pic: Todd Barnard

Search more social: Bing integriert individuelle Facebook-Inhalte

Die Kooperation zwischen Bing und Facebook läuft nicht nur hinter den Kulissen ab, sondern bringt auch greifbare Verbesserungen für den Nutzer. Das zeigte sich schon im Sommer diesen Jahres, als Bing die Inhalte von öffentlichen Facebook-Pages in seine Suche integrierte.

Nun hat diese Verbindung weitere Früchte getragen. Zusätzliche Facebook-Inhalte werden in Bing-Suchanfragen integriert: So kann man zB. bei Personensuchen direkt auf deren Facebook-Profil zugreifen:

Was jedoch noch viel interessanter ist: Die Suche berücksichtigt Ergebnisse, die im Facebook-Netzwerk des eingeloggten Users geliked sind:

Der Schritt, sich in sozialen Netzwerken mit Informationen zu versorgen wird so weiter verkürzt. War es bis jetzt noch die Entscheidung: “Google (bzw. “binge”) ich zuerst eine Information oder frage ich gleich meine Freunde bei Facebook um deren Rat?”, so erledigt die Bing-Suche nun beides auf einmal: Oben die Ergebnisse aus der Social Search, darunter die klassischen Web-Suchergebnisse.

Unternehmen, Marken und Produkte jeder Art sei also geraten, sich spätestens jetzt um ihren Facebook-Auftritt zu kümmern, denn sie treten fortan mit jeder Suchanfrage direkt in Konkurrenz mit ihren Mitbewerbern auf Facebook. Wer nicht bei Facebook ist, kann dort nicht empfohlen werden, und wer nicht empfohlen wird, wird nicht (wird benachteiligt) bei Bing gelistet.

Die Postion Bings zu Google wird sich durch Facebook weiter verbessern.

Pics: Bing

HR Blog Buzzometer

Mit der TOP HR  Blogs Liste hier im Blog, die auch direkt über die URL recruitingblogs.de erreicht werden kann, bieten wir Ihnen einen aktuellen Überblick  der Themen,  die in der deutschsprachigen HR-Szene behandelt werden.  Heute wollen wir noch einen Schritt weiter gehen und die Inhalte der gelisteten Blogs genauer unter die Lupe nehmen.

Da man inzwischen so langsam das Gefühl bekommt, man könne sich vor den allgegenwärtigen Begriffen, wie Facebook, Social Media, Soziale Netzwerke, Personalmarketing und Employer Branding kaum noch retten, wollen wir gerne untersuchen, wie intensiv die Blogger zu diesem unsäglichen Zustand beitragen. Dazu haben wir mit unserem kürzlich veröffentlichten atenta Monitoring Tool eine kleine öffentliche Monitoring Kampagne eingerichtet, um eben die Verwendung der obengenannten Buzzwörter in den Beiträgen (in Artikeltiteln) der bei uns gelisteten Blogs zu messen.  So haben wir und Sie auf dem Schirm, wer sich dieser Begriffe wie oft bedient.  Die Kampagne nennen wir schlicht HR Buzzometer und stellen sie HIER zu Ihrer Verfügung.

Welche (populär-)wissenschaftlichen Erkenntnisse sich daraus  ziehen lassen, wissen wir nicht genau.  Es ist alles eine Sache der Interpretation. Über mögliche Ansätze bzw. Buzzwörtervorschläge in Kommentarform würden wir uns sehr freuen.

P.S.
Für  technisch interessierte Leser und/oder aktuelle/zukünftige Nutzer unseres Tools haben wir im atenta Developer Blog eine kurze Anleiting zur Erstellung ähnlicher Kampagnen zusammengestellt.

Pic: Science Buzz!!! by Unhindered by Talent Nic McFee

[HTTP410] Warum Facebook Places nicht nur ein weiteres Foursquare ist

Seit gestern ist Facebook Places auch in Deutschland und der Schweiz verfügbar. Facebook Places zeigt seinen Nutzern nahe gelegene Orte auf dem Smartphone an. Sie können sich dort “einchecken”, neue Orte anlegen und mit Informationen versehen und diese wiederum mit anderen teilen. Alles Funktionen, die man bereits von Foursquare, Gowalla und Co. kennt. Warum also nun ein entsprechendes Facebook-Pendant?

Es sind nicht die Features, die Facebook Places interessant machen. Jedes einzelne gibt es so oder ähnlich auch bei anderen Location Based Services. Die Besonderheit liegt darin, dass dieser neue Service mit einem Schlag 500 Millionen Nutzer weltweit hat. Völlig egal, ob man sich selbst beteiligt oder nicht – die Check-Ins der Freunde tauchen in der Timeline auf und sind nicht auszublenden (Zumindest nicht auf herkömmlichem Wege). Meinen ersten Check-In gestern Morgen haben also alle meine Facebook-Freunde zu sehen bekommen. Auch jene, die vorher nie von Foursquare oder dergleichen gehört, geschweige denn einen solchen Dienst verwendet haben. Sie alle sind plötzlich bei einem Location Based Service (LBS) angemeldet – ob sie das wollten oder nicht.

Insofern ist mit der Einführung von Facebook Places in Deutschland ein großer Schritt nach vorne gemacht worden. Keine Revolution, aber über elf Millionen deutsche Facebook-User werden in den nächsten Wochen und Monaten sanft an das Thema herangeführt. Gut so, denn es ist notwendig, soziale Netzwerke aus der Virtualität zu führen und mit realen Orten zu verknüpfen. Denn nur wenn das Web 2.0 mit praktischem Bezug zunehmend Teil des Alltags wird, lässt sich auch die breite Masse erreichen, die den Wirklichkeitsbezug im rein digitalen Netzwerken nicht sieht. Nicht nur für das Personalmarketing lassen sich dann viele spannende Szenarien vorstellen.

UPDATE: Den ersten schönen Einsatz von Facebook-Places im Recruiting lieferte uns JvM. Ein guter Grund, das eigene Engagement nicht zu verschlafen!

Pic: williamcho

Wie sucht eigentlich Facebook sein Personal?

Wie sucht eigentlich Facebook sein Personal? Diese interessante Frage beantwortete gestern ein Artikel im SourceCon Blog, in dem auch Richard Cho, einer der führenden Recruiter bei Facebook, zitiert wurde. Die wichtigsten Punkte möchte ich hier zusammengefasst gerne mit Ihnen teilen. Vielleicht finden Sie die eine oder andere Anregung. Gute Mitarbeiter gehören unbedingt zum Erfolg eines Unternehmens. Und Facebook scheint da ganz passable Arbeit zu leisten.

1.  Facebook hat heute weltweit über 1700 Mitarbeiter. Davon sind 100 Recruiter. Das sind knapp 6%.

2. Jedes Facebook Office im In- und Ausland beschäftigt Recruiter. Das heißt, die Recruiter sind nicht an einem Ort, z.B. der Unternehmenszentrale, konzentriert.

3.  Die Facebook-Recruiter sind in Teams aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt auf Grundlage von Berufsfeldern. (Die größten Teams sind aktuell Entwicklung und Produktmanagement.)

4. Die Recruiting-Teams arbeiten unabhängig voneinander. Es gibt kein Regelwerk (Roadmap), an das sich alle gleichermaßen halten müssen. Je nach Aufgabenstellung setzen die Teams auch unterschiedliche Methoden und Ressourcen ein.

5. Facebook setzt auf aktive Ansprache von Kandidaten. Daher werden die Recruiter von Sourcern unterstützt, die für das Aufspüren und für die Vorauswahl von Kandidaten zuständig sind.  Das Verhältnis von Recruitern und Sourcern erreicht in manchen Teams 1 zu 1.

6. Eine klare Sourcing-Strategie (inkl. aktive Ansprache) für die eigene Plattform “Facebook” scheint es nicht zu geben. So ist z.B. der Mißbrauch des Admin-Zugangs zu den persönlichen Nutzerdaten strengstens untersagt. Die meisten Facebook-Mitarbeiter haben diese Möglichkeit nicht mal.

7. Das Unternehmen Facebook setzt eher darauf, die eigenen Ressourcen zur Bekanntmachung der Unternehmenskultur und Stärkung der Arbeitgebermarke zu nutzen. Tolle Reichweite und Ergebnisse werden allein schon durch das Verteilen von spannenden Einblicken in den Facebook-Unternehmensalltag erreicht. Als Beispiel für erfolgreiche Kommunikation wird das folgende Video angeführt, das auf großes Interesse potentieller Bewerber gestoßen sei.

8. Laut Cho ist bei Facebook jeder Mitarbeiter irgendwo auch Recruiter und sollte sich berufen fühlen, neue Leute ins Boot zu bringen, um das Unternehmen noch besser zu machen. Und so kann die Hilfe der Mitarbeiter z.B. aussehen: Facebook Careers page.

9.  Facebook setzt bei der Identifikation von Talenten mitunter auf etwas ausgefallene Methoden. So wurde z.B. die Einladung  zu der kürzlichen Office-Eröffnung in Seattle für die Gäste mit einem fordernden Puzzle verknüpft. Auch wenn die Party nicht als Recruitingevent geplant war, wurde sie zu diesem Zweck genutzt.

Facebook liebt Puzzles allgemein und so gibt es auf der Karriere Page einen ganzen Haufen davon in Kombination mit Bildern von Menschen, die das eine oder andere erfolgreich gelöst haben und auch noch eingestellt wurden.