[HTTP410] Facebooks “Sponsored Stories” – Wo ist das Problem?

Vor einigen Tagen stellte Facebook die “Sponsored Stories” vor. Eine, bei Facebook neue Form der Werbeschaltungen in der Sidebar. Hierzu werden Nutzeraktionen (d.h. Likes, Check-Ins etc.), die in Zusammenhang mit dem Sponsor stehen in der Sidebar der Kontakte dargestellt.

Im Prinzip eine großartige Idee. Während die Mitteilung des Nutzers sonst schnell im Strom der Neuigkeiten untergeht, kann sich die Marke etwas recycelte Aufmerksamkeit kaufen. So wird aus dem Check-In hier:

später eine Anzeige:

Natürlich blieb die Entrüstung in Deutschland nicht aus. Privatsphäre und Datenschutz wurden mal wieder in Gefahr gesehen. Zur Klärung:

Die Privatsphäreeinstellungen für die persönlichen Inhalte gelten ebenso für die Sponsored Stories. Mit anderen Worten: Keiner wird die Nutzeraktion zu sehen bekommen, der sie nicht schon in seinem Stream gesehen hat, oder zumindest gesehen haben könnte!

Doch dem nicht genug. Von “Werbeträger wider Willen” ist die Rede, der ungefragt als Testemonial für Produkte und Marken eingesetzt werden würde. Ich versuche zu verstehen: Wenn ich bei Starbucks einchecke, das meinen Facebook-Freunden mitteile, dann ist alles in Ordnung. Wenn aber meine Freunde von Starbucks auf diese Mitteilung hingewiesen werden, dann werde ich als Werbeträger missbraucht? Warum? Weil eine dritte Partei, Facebook, welche die Infrastruktur stellt, dafür Geld von Starbucks bekommt?!

Der Spiegel Online ergänzt hier:

Im Video verkauft Facebook das Werbeformat als regelrechten Dienst am Kunden, weil es ja gerade die Empfehlungen unserer Freunde seien, auf die wir höchsten Wert legten…

Ist es auch. Wenn ich etwas bei Facebook poste, dann möchte ich doch, dass es meine Freunde sehen. Und ja, ich lese bei Facebook, weil ich wissen möchte, was meine Freunde tun. Das ist Facebook!

…außer, man besucht den Shop eines Anbieters von Inkontinenz-Windeln oder Sado-Maso-Spielzeug? Es sind etliche Kontexte denkbar, in denen ein Facebook-Nutzer es durchaus nicht gern sehen könnte, für Werbung instrumentalisiert zu werden – vielleicht sogar prinzipiell.

Ja, aber dann poste ich es auch nicht bei Facebook! Wo ist das Problem?

Bin ich auf dem Holzweg? Habe ich etwas nicht verstanden?? Bitte klärt mich auf!

[HTTP410] Zeitverschwendung am Arbeitsplatz (Infografik)

Gibt es bei euch auch Zeitverschwendung am Arbeitsplatz, oder erwischt ihr Euch sogar selbst während der Arbeitszeit des Öfteren bei Beschäftigungen, die nur wenig mit Eurer eigentlichen Aufgabe zu tun haben?! Nun, mir hat mal jemand gesagt, ich solle mir keine Illusionen machen, ob ich will oder nicht, man könne max. 4 von 8 Std. am Tag effektiv arbeiten. Warum auch immer.

Bei Bit Rebels fanden wir eine Infografik (USA), die diese Aussage zu bestätigen scheint. So sollen Arbeitnehmer nach eigener Aussage 3 Std. am Tag verschwenden, Mittagspause und andere Pausen nicht inklusive.

Die größten Zeitfresser

Die größten Zeitfresser seien das Internet, samt Facebook, Youtube, Einkaufen, Jobsuche usw., und das  Socializing Schnacken mit Kollegen. Als mögliche Gründe werden Unterbezahlung, nicht genügend Arbeit und Störungen durch Kollegen genannt.

Ich gehe fest davon aus, vielen wird besonders auch die Angabe ins Auge springen, dass 39% der 18-24 und immerhin 16% 25-65 jährigen im Falle einer Facebooksperre einen Arbeitgeberwechsel erwägen würden. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob Facebook in diesem Kontext diese Sonderstellung verdient. Was würde geschehen, wenn man (Dir) den Austausch von Nebensächlichkeiten mit Ihren Kollegen verbieten würde? Würdest du bzw. die Befragten wohl ebenfalls einen Arbeitgeberwechsel erwägen? Ich denke schon.

Das natürliches Verlangen nach Kommunikation

Facebook und Co. befriedigen genau so wie eine kurze Ablenkung unter Kollegen unser natürliches Verlangen nach Kommunikation und müssen daher im Unternehmen auch gleich “behandelt” werden. Ich denke, dass jedes Individuum, ganz unwissenschaftlich gesprochen, eine Art Kommunikationstank besitzt, der nach Möglichkeit täglich voll werden sollte. Wird er nicht voll, sind wir nicht glücklich. Besser oder mehr arbeiten werden wir dadurch auch nicht.

Bei manchen ist der Tank  größer, bei anderen kleiner. Womit er gefüllt wird, ob mit Facebook-Konversationen oder mit den privaten Problemen des Büronachbarn, ist letztendlich egal. Die Entscheidung sollte jedoch jeder von uns selbst treffen dürfen.

(Wissenschaftlich fundiertere  Theorien zu unserem Kommunikationsverhalten gibt es von Robin I.M. Dunbar:  The Social Brain Hypothesis, Gossip in Evolutionary Perspective.)

hardlyworking

[HTTP410] Facebook Content – Was Ihre Facebook-Fans wollen

Sich eine Facebook-Präsenz zuzulegen, ist eine Sache – diese mit Leben zu füllen eine andere – Stichwort Facebook Content. Insbesondere Unternehmen, die keine Erfahrungen mit Aufbau und Pflege einer Community haben, tun sich mit Dialogen, Inhalten und dem richtigen Ton oft schwer.

Facebook Content – was ist zu beachten?

Umso schwerer ist es, allgemeingültige Tipps zu geben, da jede Facbook-Page abhängig von vielen individuellen Faktoren ist: Betreiber und Fans, Inhalte und Stimmung, Erwartungen und Ziele, selbst Jahres- und Uhrzeiten stehen in dynamischem Zusammenhang zueinander. Umso kritischer bin ich gegenüber 08/15-Lösungsansätzen, die Wachstum, Reichweite und Interaktion versprechen. Andererseits: Auch wenn jede Fanpage ihr eigenes Publikum hat, so gibt es doch einige Dinge, die sich jede Coporate-Page zu Herzen nehmen sollte. Wir haben letztes Jahr vier ganz grundlegende Eigenschaften benannt, die eine gute Fanpage haben sollte. Doch es geht auch konkreter:

Dan Zarella hat die Ergebnisse seiner Engagement-Analysen des letzten Jahres in einer Infografik zusammengefasst. Seine optimale Posting-Frequenz von 0.5 Posts/Tag ging bereits in den letzten Tagen durch die Blogs. Auch wenn das für meinen Geschmack fast etwas wenig ist – er erinnert damit an einen wichtigen Punkt: Fast alle Posts werden in der persönlichen Timeline gelesen und nicht auf der Page selbst. Eine Fanpage ist also zu Gast in der Timeline unserer Fans, nicht umgekehrt. Dementsprechend ist eine gewisse Zurückhaltung durchaus empfehlenswert.

Besondere Aufmerksamkeit möchte ich auf die erste Grafik lenken: Gerade an Wochenenden tummeln sich viele Nutzer auf Facebook. Dann ist mal etwas mehr Zeit, sich einen Post oder Link genauer anzusehen und in gemeinsamer Freizeit wird dieser auch bereitwilliger geteilt. Nur: Die wenigsten Corporate-Pages haben ein Wochenend-Programm. Wer sich hier die Mühe macht, ein paar Ressourcen bereit zu stellen, der kann auf gute Rückläufe hoffen.

Ausblick 2011 – Wird Facebook kostenpflichtig?

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Alex fragt: “Wird Facebook oder Teile seines Angebots (z.B. Fanpages, Insights) in 2011 kostenpflichtig? Was spricht dafür und was dagegen?”

Jan sagt: Entgegen anders lautender Befürchtungen bin ich der Überzeugung, dass weder persönliche Facebook-Profile, noch Angebote wie FB-Pages oder FB-Insights kostenpflichtig werden. Ein solcher Schritt macht nur für ein Netzwerk Sinn, dessen Geschäftsmodell auf Mitgliedsbeiträgen und Sonderleistungen basiert, so wie dies z.B. bei Xing und LinkedIn der Fall ist. Für Facebook, dessen Geschäftsmodell (wie das von Google) aus der Verbreitung von individuell optimierter Werbung und damit auf einer höchstmöglichen Reichweite und Datenfülle besteht, ist die Errichtung von Bezahlschranken eindeutig kontraproduktiv.

Tobi sagt: Ich glaube nicht, dass irgendwelche Facebook-Angebote, die es bis jetzt kostenfrei gab mittelfristig kostenpflichtig werden können. Es gibt ja heute schon einen kostenpflichtigen Teil: das Schalten von Ads. Zudem wird Facebook, sollte es ein eigenes Credit-System einführen, auch dort seinen Teil abschöpfen. Für alle weiteren Bedürfnisse ist Facebook durch Apps von Drittanbietern flexibel erweiterbar.

Ein Freemuim-Modell wäre zwar eine gute Möglichkeit zusätzliche Gewinne zu machen, aber die hat Facebook – zumindest im Moment – nicht nötig. Facebooks größte Stärke ist immer noch dessen Wachstum. Und alles, was dieses Wachstum gefährden würde, kann Facebook zur Zeit nur schaden. Es muss sich darauf konzentrieren, seine Position als Netzwerk Nummer 1 weiter auszubauen. Zumal Premiumaccounts oder -leistungen den “sozialen Frieden” innerhalb Facebooks nachhaltig stören würden.

Pic: Wikimedia

[HTTP410] docs.com – Online Office Suite für Facebook

Seit der Bekanntmachung der Kooperation zwischen Facebook und Microsoft im Online Office Bereich im vergangenen April fand das Pilotprojekt docs.com in den letzten Monaten nur wenig Beachtung. Erstaunlich, denn die völlig kostenlose und inzwischen funktionsreiche Online Office Suite kann sich wirklich sehen lassen und vor allem auch in Kombination mit Facebook sinnvoll einsetzen.

Der Kern-Funktionsumfang von docs.com, bestehend aus Hochladen, Erstellen, (gemeinsamen) Bearbeiten und Verwalten von Online-Dokumenten, ist sicherlich nicht neu. Angebote wie Google Docs oder Zoho dominieren schon länger dieses Feld. Das Einzigartige an docs.com ist jedoch die praktische Verknüpfung mit Facebook.

a) Als Nutzer können Sie Ihre Dokumente problemlos mit Ihren Freunden bei Facebook teilen und bei Bedarf zusammen bearbeiten.

Facebook docs-wall-posting

b) Fanpage Admins können mit Hilfe der dazugehörigen App im Rahmen eines “Docs” Tabs bestimmte Unterlagen den Besuchern der Fanpage direkt zur Ansicht zur Verfügung stellen.

docs-com-facebook-officeGerade diese Option halte ich für sehr interessant. Ob Produktpräsentationen, Flyer, Anmeldeformulare, Newsletter oder sonstige Unterlagen, für die Sie Ihre Facebook Fans sonst auf Ihre Webseite schicken müssten, können nun ordentlich und permanent auf der Facebook Fanpage präsentiert werden. Das ist praktischer und komfortabler für Ihre Fans/Besucher und natürlich auch für Sie.

Neben den Hauptfunktionen verdienen die sogenannten “Instant Docs” ebenfalls etwas Aufmerksamkeit. Es handelt sich hierbei um die automatische Erstellung von standardisierten Dokumenten basierend auf Daten aus den persönlichen Facebook Profilen. Aktuell gibt es drei Arten davon.

1. Editierbarer Lebenslauf auf der Grundlage der Facebook Profil Angaben.
2. Photo Show bestehend aus den Bildern in Ihren Facebook Alben.
3. Und zu guter letzt der Facebook Friend Chart – eine demographische Analyse  Ihrer Facebook Freundschafften in einem Excel-Sheet – toll! 🙂

Facebook friend Chart

docs.com ist nützlich, sehr leicht zu bedienen und macht irgendwie Spaß. Probieren Sie es aus.

[HTTP410] Neue Facebook-Karrierepages im Ranking

Immer mehr Unternehmen wagen eine Karrierepage bei Facebook. Auch im deutschsprachigen Bereich hat sich einiges getan. Betrachten wir einmal die nüchternen Zahlen: BMW führt das Ranking unangefochten an und überzeugt weiter durch immense Wachstumsraten. Innerhalb von vier Monaten konnte die Seite von respektablen 5.300 auf 13.300 Fans wachsen und hält damit den absoluten Rekord im deutschsprachigen Raum.

Fast alle anderen haben ebenfalls zugelegt, mal kräftiger, mal weniger. Einige haben ihre Page wieder geschlossen (z.B. Roche), viele neue sind jedoch hinzugekommen. Darunter traditionelle Schwergewichte wie MAN und Linde, aber auch junge Medien- und Onlineunternehmen wie Brainpool oder Bigpoint.

Grund für uns, das Karrierepage-Ranking zum Jahresende auf den neusten Stand zu bringen. Es umfasst jetzt 72 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum und bietet inzwischen Daten aus einem ganzen Quartal. Dementsprechend können die Pages und deren Entwicklung über Wochen und Monate zurückverfolgt und grafisch dargestellt werden. Und diejenigen, die weniger Interesse an der genauen Analyse haben, können auch einfach etwas in deutscher Unternehmenskultur stöbern. Gerade zur Zeit der Weihnachtsfeiern gibt es da spannende Einblicke! 😉 Wer diesen Service auch auf seiner eigenen Page anbieten will, kann mit zwei Klicks unsere Statistik-App auf seiner Facebook-Page installieren.

An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf unsere laufende Inhaltsanalyse der deutschen Top-5 Pages. Die Kampagne ist offen einsehbar und freiwillige Analysten sind herzlich eingeladen.

Wie Facebook nach dem Internet greift

In “Die Diktatur der Einfachheit” haben wir im Juni die These aufgestellt, dass Facebook sich zu einem universellen Web-Betriebssystem entwickelt und daran die Frage geknüpft, ob Facebook letztlich vielleicht selbst zu dem Internet wird. Auch wenn diese Überlegung überspitzt erscheinen mag, hat Facebook 2010 drei wichtige Schritte unternommen, um sich die Vorherrschaft über das Web zu sichern.

Community-Pages

Durch die Einführung der Community-Pages, Facebook-Themenseiten, die sich auf Grundlage von Informationen in den Profilen der Nutzer automatisch generieren, hat Facebook zwei Entwicklungen angestoßen, die mittelfristig gravierende Vorteile versprechen.

Zum einen fordert jede Community-Page die User auf, themenrelevante Wikipedia-Einträge zu übermitteln, deren Inhalte nach einer Überprüfung komplett in die jeweilige Community-Page übernommen werden.

Angesichts der Menge der Facebook-Nutzer und der noch größeren Informationsvielfalt in den Profilen wird dies über kurz oder lang dazu führen, dass mehr oder weniger die komplette Wikipedia innerhalb Facebooks verfügbar sein wird. Facebook verleibt sich so nicht nur ungeheure Massen an Content ein, sondern nimmt seinen Nutzern einen wichtigen Anreiz zum Verlassen der Seite, nämlich die Suche nach grundlegenden Informationen.

Gleichzeitig sind die Community-Pages ein genialer strategischer Schachzug zur Gewinnung interessanter und finanzstarker neuer Facebook-Nutzer, den Unternehmen. Denn Facebook generiert nicht nur für die Interessen der Nutzer eine Community-Page sondern auch für jedes in den Nutzerprofilen als Arbeitgeber eingetragene Unternehmen. Mittelfristig werden also alle Unternehmen bei Facebook auffindbar sind, und zwar auch ohne eigenes Zutun. Die Tatsache, dass auf den Community-Pages neben Wikipedia-Artikeln auch alle Posts erscheinen, die das betreffende Keyword (sprich Unternehmen) erwähnen, stellt Unternehmen mit Bewusstsein für die Bedeutung der eigenen Online-Reputation vor eine wichtige Frage. Wollen sie die Deutungshoheit über die eigene (Arbeitgeber-) Marke der Öffentlichkeit überlassen, oder durch Einrichtung einer Unternehmenspage zumindest mitgestalten?!

Egal wie die Antwort im Einzelnen ausfällt, die Sogwirkung der Community-Pages ist garantiert.

Facebook-Messages – 1 Inbox for all

Mit der Einführung von “Facebook Messages” steigt Facebook nicht nur in das Email-Geschäft ein, sondern schafft als erster Dienstanbieter mit Massenpotential eine universelle Inbox zum gebündelten Empfang von Emails, SMS, Facebook- und Chat-Messages und nimmt Nutzern damit einen weiteren zentralen Anreiz zum Verlassen des Netzwerks. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, das Facebook damit außerdem darauf abzielt den Werbe-Rivalen Google zu schwächen, was mich direkt zum nächsten Punkt bringt.

Der schleichende Angriff auf Google

Neben Facebook Messages hat Facebook in diesem Jahr noch zwei weitere Maßnahmen im Kräftemessen mit Google eingeleitet. Durch seine Kooperation mit Bing hat Facebook für eine stärkere Präsenz in der Suchmaschine gesorgt und mit der Integration von Bing in sein eigenes Such-Angebot einen weiteren Schachzug zur mittelfristigen Schwächung von Google ausgeführt. Demselben Ziel dient meiner Meinung nach auch Facebook-Places, das sich parallel gleich noch der Eindämmung der aufstrebenden Konkurrenz der mobilen Location Based Services wie Foursquare und gowalla annimmt.

Und obwohl Facebook trotz seines unvergleichlichen Nutzer- und Contentwachstums aktuell nur auf dem zweiten Platz der “Web-Weltrangliste” und damit immer noch hinter Google liegt, hat das Netzwerk sich die Anerkennung des Rivalen längst erkämpft. Woran ich das festmache? Google macht Werbung – bei Facebook!

Pic: Kr. B.

MySpace verabschiedet sich von der Recruiting Landkarte

War es denn jemals darauf?? Zugegeben, die Rolle von MySpace war schon in den vergangenen Monaten Jahren nicht gerade dominant. Das Profil der Plattform verwässerte nach und nach und Facebook traf mit seinem Konzept einfach den Nerv der Zeit. Zur Erinnerung: Bereits in diesem Mashable-Artikel von 2007 hat MySpace in 5 Runden gegen Facebook verloren. Für mich war MySpace sogar mein erstes großes Social Network – und nun habe ich mich nur noch mit Mühe an mein Passwort erinnern können, als ich mich für diesen Artikel nach langer Zeit wieder einloggen wollte.

MySpace hat die Führung mehrfach gewechselt und den lange angekündigten Relaunch hinter sich gebracht. Die gute Nachricht: Es ist auf den ersten Blick ganz gut geworden. Die (für uns) schlechte Nachricht: Es ist nun weit entfernt von dem, was sich als persönliches Social Network bezeichnen ließe:

Die privaten Profile, die schon davor immer weniger mit der Person dahinter zu tun hatten, treten nun völlig in den Hintergrund. Sie dienen im Prinzip nur noch nur als Kontakt- und Abonnement-Plattform für die favorisierten Künstler – es sei denn man hat selbst etwas zu präsentieren. Soziale Interaktionen finden quasi nicht mehr statt, persönliche Infos und aktuelle Inhalte in den Profilen sucht man weitestgehend vergebens. Also auch das ehemals starke virale Potential der Plattform ist so nicht mehr vorhanden.

Oder gibt es doch noch eine Nische für Personalmarketing?

Für eine konkrete Kampagne mit jüngerem Publikum, mit vielen audiovisuellen Inhalten und genügend Werbebudget im Koffer, lassen sich auch auf dem neuen MySpace interessante Aktionen realisieren. Nur: wer “echtes” Social Recruiting betreiben möchte, kann diese Plattform von der Liste streichen – dazu steht der einzelne Nutzer jetzt viel zu sehr im Hintergrund. Und wer sich fragt, wo er diese Nutzer nun erreichen kann, der braucht sich nur die Usernamen einmal genauer anzusehen. 😉

Pics: MySpace

[HTTP301] Die 5 stärksten Facebook-Karrierepages: Dem Erfolgsrezept auf der Spur

Wir wollen den fünf erfolgreichsten Facebook-Karrierepages mit unserem Monitoring-Tool einmal auf die Finger schauen.

Seit einigen Wochen ranken wir die deutschsprachigen Karrierepages. Sie haben fast alle kräftig zugelegt, BMW-Karriere durchbrach sogar als erster deutscher Vertreter seiner Gattung die Schallmauer von 10.000 Fans. Besonders beeindruckend ist dabei: Es handelt sich um eine reine Karrierepage, nicht etwa um eine Kombination aus verschieden Inhalten.

Nun sei dazu gesagt, dass BMW ein grundsätzlich gutes Image hat und für jeden, der Vorhaben in der Automobilbranche hat, interessant ist. Dementsprechend sind auch die Inhalte der Page: Nachrichten aus dem Unternehmen und betriebliche Einblicke werden ergänzt durch Informationen rund um Ausbildung, Berufseinstieg und Karriere:

Aber dass sich Karrierepages auch (oder gerade?!?) losgelöst von Unternehmen behaupten können, zeigt das Beispiel MedicalTopJobs. Als unabhängiges Karriereportal liefert es auf seiner Page eher allgemeine Informationen zum Gesundheitswesen, Arzt- und Pflegeberufen – ohne seinen Fans “Blicke hinter die Kulissen” geben zu können.

Zwei völlig unterschiedliche Ansätze mit großem Erfolg. Wir haben die fünf größten deutschsprachigen Karrierepages in unserem Monitoring-System erfasst. Vielleicht fällt ja im Laufe der Zeit auch unseren Lesern etwas auf? Ab damit in die Kommentare!

Eines war schon jetzt auffällig: Betrachtet man die Posting Frequenzen, so sieht das zunächst recht entspannt aus: Manche bringen täglich einen Beitrag, andere jeden zweiten Tag zwei. Doch wer jetzt denkt, er könne mit einer halben Stunde Aufwand am Tag seine Karrierepage hochziehen, der sei gewarnt, denn der Teufel steckt im Detail. Alle fünf Seiten haben nämlich eines gemeinsam:
Sie beantworten geduldig und gewissenhaft unzählige Fragen und Kommentare ihrer Fans.