Studie zur Jobsuche: Soziale Netzwerke immer beliebter

Nach der Erhebung zum Einsatz von Social Media im Recruiting seitens der Unternehmen, veröffentlichte Jobvite nun einen Report zur Gegenseite: Die Studie Job Seeker Nation 2010 fragte Arbeitnehmer und Jobsuchende in den USA nach deren Wegen, Problemen und Erwartungen bei der Stellensuche und liefert uns dabei interessante Zahlen zum Einsatz sozialer Netzwerke.

In Deutschland fragen sich nach wie vor viele Personaler, ob Web 2.0-Recruiting nicht an der Zielgruppe vorbeigehen würde. Nicht jeder mag sich z.B. durch die demographische Abdeckung der Facebook-Nutzerschaft zum Social Recruiting überzeugen lassen – umso wichtiger jedes Material, dass die konkrete Nutzung von Social Media zur Jobsuche und Karriereplanung behandelt. Ich greife einige der entsprechenden Passagen heraus. Die vollständige Studie, die noch viele weitere Themenbereiche abdeckt, kann hier bestellt werden.

  • 44% der Befragten geben an, über Empfehlungen und/oder soziale Netzwerke auf ihren aktuellen/letzten Job aufmerksam geworden zu sein. Im Vergleich: 33% über traditionelle Online-Jobbörsen. (Mehrfachantworten möglich)
  • Die Befragten, die Social Media erfolgreich für die Jobsuche verwendeten, sind in der Mehrzahl jünger, gebildeter und haben ein höheres Einkommen, als jene, die über eine Jobbörse an ihren letzten Job kamen.
  • 29% der so erlangten Jobs gingen in gutsituierte Haushalte mit einem Einkommen von über 100.000 US-Dollar im Jahr:
  • Unter den Nutzern, die soziale Netzwerke zur Jobsuche einsetzen, liegt Facebook weit vorne – keine große Überraschung. Interessanter ist die Verteilung von Twitter und LinkedIn:

Wenn wir XING (als deutsches Pendant zu LinkendIn) mal in Vergleich zu den deutschen Twitternutzern setzten, so schneidet das reine Business-Netzwerk in Deutschland doch deutlich besser ab, als in den Staaten. Das wird aber weniger der deutschen Trennung von Berufs- und Privatleben geschuldet sein, als vielmehr der vergleichsweise großen Popularität von Twitter in den USA.

Die Studienergebnisse zeigen, dass sich insbesondere der proaktive Jobsuchende erfolgreich sozialer Netzwerke bedient. Da für diesen die Bedeutung anderer Kanäle dementsprechend weiter abnehmen wird, sind Personalabteilungen mit einer entsprechenden Umverteilung ihrer Budgets gut beraten. Soziale Netzwerke spielen auch neben mittel- und langfristigem Employer Branding eine wichtige Rolle: Gerade das Besetzten konkreter, vakanter Stellen geschieht immer öfter via Web 2.0.

Pics: alancleaver_2000 und Jobvite Studie “Job Seeker Nation 2010”

[HTTP410] Welche Inhalte bringen Facebook-Likes? Die “Like Log Study” von Yahoo!

Facebook lässt jeden die Anzahl der Likes, Kommentare und (Ex-)Shares nachvollziehen, die für einen Artikel bzw. auf einer URL abgegben wurden. Yury Lifshits hat mit seinem Team in den Yahoo!Labs 45 beliebte News-Seiten über drei Monate beobachtet und die Erkenntnisse in der Like Log Study ausgewertet.

Die Studie zeigt, welche Inhalte von den Lesern geliked werden, das Verhältnis von Seitenrufen und Facebook-Likes (auch viel gelesene Artikel werden nicht unbedingt bei Facebook geteilt) und gibt Handlungsempfehlungen zum erfolgreichen “Sammeln” von Facebook-Engagements mit den eigenen Artikeln. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Die Rankings

Die New York Times sammelte in diesem Zeitraum die meisten Likes: durchschnittlich 2,3 Millionen pro Monat! Den erfolgreichsten Artikel hatte das Wall Streel Journal mit “Why Chinese Mothers Are Superior” – dieser erzielte alleine über 340.000 Facebook-Likes – bis jetzt.

Die Zahlen

Durchschnittlich bringen 1000 Pageviews etwa 10 Likes, über 80% der Likes kommen in den ersten 24h. Danach fällt die Rate extrem ab.
(Das ist natürlich eine Besonderheit von hochfrequenten News-Seiten, zu denen ich ein Blog wie TechCrunch auch zähle. Die Artikel rutschen schnell ‘nach unten’ weg, verlieren an Aktualität und sind dadurch tendenziell noch kurzlebiger, als anderer Online-Content.)

Die Trends

Stories mit den Inhalten: Facebook, Apple, Verizon, Groupon, Future und Infographics bringen viele Likes, insbesondere auf den Tech-Blogs; Artikel über Microsoft, Amazon, Samsung, Cloud Computing oder TV sind – obwohl reichlich vorhanden – nur unterdurchschnittlich viral.

Die Empfehlungen

  1. Zeit und Ressourcen in die Top-Stories stecken.
  2. Gute Stories nachhaltig bewerben, auch wenn sie nicht mehr topaktuell sind.
  3. Mittelmäßig erfolgreiche Artikel analysieren und verbessern.
  4. Mit System die aktuellen Themen und Wünsche analysieren.
  5. In Social Media Optimization investieren.

Mehr Informationen zur Studie in diesem Video oder natürlich auf der Seite der Yahoo Like Log Study selbst.

[HTTP410] Facebook Altersgruppen-Abdeckung in Deutschland 2011

Dass Facebook ein großes Potenzial für Employer Branding und Personalmarketing birgt, ist mittlerweile unbestritten. Um seine immensen Nutzerzahlen sichtbar zu machen und eine differenzierte Betrachtung nach Altersgruppen zu ermöglichen, haben wir 2010 die Facebook Nutzerzahlen App entwickelt. Seither liefert die App tagesaktuelle demografische Daten, u.a. zur Geschlechterverteilung, zum Anteil der Facebook-Nutzer an der Online-Bevölkerung und ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung.

Nur den Facebook-Anteil einzelner Altersgruppen in Relation zur Gesamtbevölkerung liefert sie nicht, was mich schon seit einiger Zeit wurmte, weil ich wissen wollte wie hoch die  Facebook-Abdeckung in den einzelnen Altersgruppen ist. Um es kurz zu machen: ich habe sie für 2011 mithilfe der 2011er Bevölkerungszahlen der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes ausgerechnet. Hier sind sie:
Facebook-Altersverteilung in Deutschland
Mit der Abdeckung in den Altersgruppen zwischen 16 und 34 bin ich schon sehr zufrieden. Bei den anderen ist eindeutig noch Luft nach oben. Was meint Ihr?

Die Top 100 Unternehmen im Web 2.0 – Status Quo 2011

Nachdem schon 2009 und 2010 das Jahr für Social Media in Unternehmen war, wird 2011 nun aber endgültig DAS Jahr für…  Ihr wisst schon. 😉 Zeit für eine Bestandsaufnahme: Burson-Marsteller hat die Fortune Global Top 100 Unternehmen (im Folgenden “Unternehmen”) nach ihren Web 2.0 Aktivitäten befragt. Einige Ergebnisse sind überraschend, insbesondere die teilweise enormen Unterschiede zwischen den USA, Europa und Asien. Hier die wichtigsten Zahlen, die komplette Präsentation mit allen Details folgt im Anschluss.

  • 84% der Unternehmen weltweit nutzen mindestens eine Web 2.0 Plattform.
  • 25% feuern eine Breitseite aus Facebook, Twitter, Blog und YouTube. (In Europa 15%, in den USA und im asiatisch-pazifischen Raum jeweils über 30%.)

Twitter

  • Twitter ist mit 77% die meist genutzte Plattform (Tendenz weiterhin steigend!), obwohl Unternehmen mit Facebook Pages mehr Likes sammeln, als bei Twitter Follower.
  • Der Trend geht zum ZweitSechstaccount bei Twitter. (IBM hat derzeit 76 Corporate Twitter-Accounts.)
  • Unternehmen intensivieren zunehmend die Kommunikation mit Re-Tweets, @-Replies mit Follows.

Facebook

  • 61% der Unternehmen unterhalten mindestens eine Page.
  • Die durchschnittliche Zahl der Likes pro Page (88.000) hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt – weltweit betrachtet. Nur in Europa blieb sie fast auf dem Vorjahresniveau. Im Vergleich: +406% in Asien!
  • Nur 57% antworten auf Pinnwand-Posts der Fans. (72% in den USA, in Asien nur 28%.)

YouTube

  • 57% der Unternehmen haben einen YouTube-Kanal.
  • Durchschnittlich sammelten die Corporate-Videos 680.000 Views. In Asien über 1.8 Millionen, in Europa gerade mal 255.000.

Blogs

  • Nur 36% der Unternehmen leisten sich ein eigenes Blog
  • Auch hier werden die Inhalte im Schnitt auf 6.8 Blogs pro Unternehmen gefächert. (IBM glänzt hier wieder mit sagenhaften 86 Blogs!)

Pic: xxxtoff

Facebook Update: Der Like wird zum Share

Eine nicht unerhebliche Änderung im Facebook-Kosmos: Alle Likes, die Nutzer auf anderen Seiten als Facebook im Netz verteilen, werden nun in der Timeline als Link, inklusive Textauszug und Thumbnail-Bild dargestellt. Die Funktion “Share”, die bis jetzt hierfür genutzt wurde, gibt es nicht mehr und ist bereits aus der Facebook-Dokumentation verschwunden.

Wurde ein einfacher Like bis jetzt so dargestellt…

.. wird er ab sofort auf der eigenen Pinnwand und in der Timeleine der Facebook-Kontakte so auftauchen.

Das hat einige Vorteile, bringt aber auch Probleme mit sich:

Vorteile

  • Der Like generiert so mehr Aufmerksamkeit für den Inhalt. Dabei spielt nicht nur die Größe des Displays eine Rolle: Der Textauszug und das Thumbnail liefern mehr Informationen darüber, was sich hinter dem Link verbirgt, als der Titel alleine
  • Der Link bzw. der Inhalt kann so auch innerhalb Facebooks kommentiert, geliked und weiter geteilt werden. Das führt zu mehr Interaktion und damit auch wider zu höherer Aufmerksamkeit.
  • Da ein Nutzer, der früher eher geteilt als geliked  hätte, diese Möglichkeit ab sofort nicht mehr hat, geht er nun (gezwungenermaßen) eine dauerhafte Bindung mit dem entsprechenden Inhalt ein. Durch den herkömmlichen “Share” war dies nicht möglich. Das kommt dem Inhalten auf den externen Seiten langfristig zugute, die diese Likes schließlich “sammeln” wollen.

Nachteile

  • Zumindest ich werde weniger und bewusster liken: Ein Like geschieht beiläufig, er hat nicht das gleiche Gewicht wie ein Share. Ich selbst like viel wenn der Tag lang ist: Hier ein interessanter Artikel, dort ein lustiges Bild. Aber das passiert in dem Bewusstsein, dass meine Facebook-Freunde davon kaum etwas mitbekommen – eben nur diesen kurzen Satz: “Tobias gefällt dies und das”. So konnte ich auch etwas weniger relevante Sachen posten, ohne damit andere zu “belästigen”. Das geht nun nicht mehr.
  • Ich habe keine Kontrolle über Titel, Thumbnail und Text des geteilten Inhalts. Facebook zieht sich automatisch irgendein Bildchen von der Seite, ergänzt das durch den Titel und Description und postet das Ganze in meinem Namen – alles vollautomatisch und dementsprechend fehleranfällig, insbesondere bei Drittseiten, die nicht so sauber programmiert sind. WENN nun schon alle meine Likes im Großformat präsentiert werden, dann hätte ich gerne de Gelegenheit hier noch ein paar Anpassungen vornehmen zu können.

Pic: FindYourSearch

Puppenspiel: Die Allianz A-Team Azubis auf Facebook

Die Allianz ist ja schön länger mit einer Karriere-Page auf Facebook zugange. Neu dazu gekommen ist die  Seite Allianz A-Team Azubis für – ganz genau – Azubis, bzw. jene die es werden wollen. Die Seite ist an das neue Facebook-Seitenlayout angepasst und auf der Wall werden bereits kräftig Corporate-Inhalte gepostet.

Da das A-Team auch ein Gesicht bekommen soll, wird es auf einer Unterseite mit persönlichen Fotos vorgestellt. Auch die neue Funktion: “Seiteninhaber” sollte dabei wohl nicht ungenutzt bleiben.  Zu 2.0ig wollte die Allianz dann aber doch nicht werden, und hat tatsächlich vom jedem Team-Mitglied ein Fake-Profil erstellen lassen, bestehend aus dem Vornamen und dem Nachnamen “Allianz”. Teilweise mit Foto, manche sogar mit einem “Ich bin weg”-Profilbild.

Da frage ich mich doch nach dem Sinn: Warum belässt man es nicht bei dem Inforeiter? Ein offensichtlich extra für die Seite angelegtes, leeres Profil vermittelt doch kein Stück mehr Persönlichkeit. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ganz ehrlich: Auch ich habe schon (vorübergehend!! ;)) das ein oder andere “Anna Bolika” und “Frank N. Stein”-Profil auf Facebook eröffnet, aber dann zu technischen Testzwecken oder dergleichen. Nie im Leben käme ich auf die Idee, diese Handpuppen im Kontakt zu Kunden (bzw. Bewerbern, Freunden oder sonstigen Kontakten) einzusetzen – von der nutzerrechtlichen Grauzone in der wir uns da bewegen mal ganz abgesehen.

Wer soll hier vor wem geschützt werden? Die echten Profile des A-Teams vor den Bewerbern, oder die Bewerber vor dem A-Team? In den Zusammenhang liest sich auch eine Passage der “Spielregeln” für diese Seite ganz amüsant:

Unzulässig sind insbesondere folgende Inhalte:
(…) Äußerungen zu Parteien, Marken, Organisationen, Unternehmen, Religion, Personen und Interessengruppen.

Na dann wird es aber eng mit den Themen! Worüber soll denn auf der Seite gesprochen werden? Über das Wetter? 😕

Genug gemeckert: Sonst lässt  sich die Seite gut an und sammelte bereits über 200 Fans. Mit etwas weniger Angst vor dem Social Media-Wasser wird sie vielleicht eine der ersten erfolgreichen Pages nur für Azubis.

Pic: PhylB

Social Media ROI 2011

Ein paar interessante Zahlen zum Wochenende kommen aus einem in unseren Breitengraden offenbar kaum beachteten Artikel des Marktforschungsunternehmens eMarketer vom 08.02.2011.  Darin werden die Ergebnisse der nun zum zweiten Mal von Bazaarvoice und CMO Club (Chief Marketing Officer Club) durchgeführten Umfrage zum Thema Social Media ROI und Messbarkeit vom 27.01.2011 zusammengefasst.

In 2011 werden die Marketing-Profis viele unterschiedliche Indikatoren auf dem Schirm behalten. Die Gewichtung von Conversions und Umsatz im Vergleich zu 2010 sticht jedoch deutlich hervor. Die reinen Besucherzahlen rücken dagegen weiter in den Hintergrund. Vielleicht kommen auch immer mehr Personaler demnächst drauf, dass Klicks nicht alles sind und als Entscheidungsgrundlage für Jobbörsen und gegen neue Kanäle nicht wirklich funktionieren…?!

Metriken zur Messung des Social Media ROI

Bei der Frage nach den Aktivitäten mit dem höchsten Social Media ROI (Return On Investment) haben sich die meisten mit einer Antwort schwergetan. Sogar im Fall von Facebook und von Bewertungsportalen konnten nicht mehr als 15% der Befragten diesen mit Abstand erfolgreichsten Kanälen einen signifikanten ROI bescheinigen. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse sollten wir allerdings stets berücksichtigen, dass die Standards für die Messbarkeit erst noch am Entstehen sind.

Social Media Aktivitäten mit dem höchsten ROI

Was diese Zahlen bedeuten oder nicht bedeuten, muss jeder selbst entscheiden. Der Urheber der Studie sieht das wörtlich so:

Social media is here to stay, and soon CMOs will become even more comfortable with and reliant on this media in the mix. Brands that look beyond short-term sales goals and web metrics — using these insights to fuel improvements across the business — will be the big winners in 2011 and beyond.

Vollständige Zahlen und Schlussfolgerungen findet Ihr im dazugehörigen bestellbaren Whitepaper, das auch bei uns zum DOWNLOAD zur Verfügung steht.

Schönes Wochenende!

[HTTP410] Handarbeit: Warum Facebook-Pages manuell gepflegt werden sollten

Wir raten unseren Kunden oft, Facebook-Pages manuell zu pflegen. So sinnvoll eine Automatisierung in bestimmten Bereichen ist, wenn es darum geht, den Content auf der Pinnwand zu pflegen, sollte ein Mensch aus Fleisch und Blut dahinter stehen. Das hat zwei Hauptgründe:

1. Echter persönlicher Kontakt

Eine Fanpage sollte kein News-Aggregator sein. Wer einer Seite auf Facebook folgt, holt sich deren Nachrichten in seinen privaten Bereich – die Inhalte tauchen dann zwischen den Statusmeldungen der persönlichen Kontakte auf. Dies ist ein großer Vertrauensvorschuss, der nicht leichtfertig verspielt werden sollte. Wer sich also im Wohnzimmer einer fremden Person zu Wort meldet, sollte sich mindestens um eine persönliche Ansprache und etwas Empathie für den richtigen Zeitpunkt bemühen. Dieses Gefühl fehlt jeder Automatisierung. Der humanoide Betreiber einer Page muss etwas Gefühl für sein Publikum entwickeln. Wer dort aber so wenig Zeit wie möglich verbringt, wird das nicht schaffen.

2. Sichtbarkeit

Der zweite Grund ist ein sehr rationaler: Die Automatisierung einer Page geschieht meist mit einer seperaten Facebook-Applikation. Ein besonders beliebter Vertreter dieser Gattung ist RSS-Graffiti, aber auch speziellere Lösungen wie Networked-Blogs kommen gerne zum Einsatz. Das Problem hierbei: Facebook erkennt die Applikation als eine Quelle. Mehrere Nachrichten von dieser Quelle werden “verklappt”, also unter einer anderen versteckt – auch wenn die Post von unterschiedlichen Pages kommen! Auf der Wall sieht das dann so aus:

Erst der Klick auf “Weitere Beiträge ansehen” öffnet die anderen Posts:

RSS-Graffiti (offen)

Da kann sich auf Dauer ganz schön was ansammeln, die Impressions/Feedbacks solcher Posts fallen deutlich geringer aus, als die der “handgeschriebenen”. Also: Wer seinen “Fans” etwas mitzuteilen hat, sollte es nicht nur aus Anstandsgründen persönlich tun, wer Pech hat, taucht gar nicht erst auf. Gerade die “wertvollen” Multiplikatoren folgen vielen Seiten, umso höher also die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Autopost in deren Stream unter anderen versteckt wird.

[HTTP410] Gute “alte” Social Media Rezepte

In dem privaten Blog von Nikolay Belousov, einem Online Marketer bei Panasonic Russia, bin ich auf eine interessante Auswahl von Tutorials und Cases im Bereich Social Media Marketing aus 2010 gestoßen. Diejenigen von Euch, die sich schon in 2010 intensiv mit Social Media beschäftigt haben, werden den einen oder anderen Artikel bereits kennen, vermutlich jedoch nicht alle. Vor allem aber werden Leser, die neu in disem Bereich sind,  hier Infos und Antworten auf wichtige Fragen finden können, die meiner Meinung nach gerade in 2011 für viele tatsächlich aktuell werden.

Die Zusammenstellung wurde ursprünglich von dem Newsletter-Dienst smartbrief.com erstellt, der sich auf professionelle branchenspezifische News-Aggregation und -Vorselektion spezialisiert. Diese Informationsquelle war mir persönlich unbekannt. Sollte man sich wirklich anschauen!

21 ways to rack up Facebook fans
Eine Übersicht der legalen Methoden zur Steigerung der Fanzahl bei Facebook. Hier ist immer Luft nach oben.

9 social-media tips you should ignore at all costs

Weit verbreitete Fehlannahmen im Bezug auf Social Media, wie z.B. der Zwang unbedingt virale Videos machen zu müssen. Der Autor erklärt, welche Ratschläge und warum man einfach  ignorieren sollte.

Social Media Screw-ups: A Brief History
Übersicht der 37 eindruckvollsten Flops in der Social Media Geschichte.

How We Got To 40,310 Facebook Fans In 4 Days

Praktisches Beispiel, wie die Fanpage Weekly World News die Zahl der Fans in wenigen Tagen von ca.3000 auf über 40.000 erhöhte.

10 strategies for promoting your brand on Facebook

10 kurze und verständliche Tipps für die Gestaltung einer erfolgreichen Facebook Fanpage

20 greatest social-media campaigns of all time

Der  Titel spricht hier wohl eindeutig für sich

How Old Spice conquered social media in a single day

Ausführliche Beschreibung einer der erfolgreichsten Social Media Kampagnen – Old Spice.

Viel Spaß! Ergänzungen werden gerne angenommen.

Pic: 1959 … can’t stop cooking!

Facebook vs. Google – Kommt nun der Kampf um Online-Advertising?

Sprechen wir von Traffic, hat Facebook Google bereits überholt. Laut Hitwise fielen 2010 8,9% der Unique Online Visits auf Facebook, Google hingegen konnte „nur“ 7,2% für sich verbuchen. Laut Comscore ist Facebook sogar dabei, mehr Page Impressions als Google zu sammeln. Die ersten Vermutungen werden laut, dass Facebook auch in Sachen Werbung Google bald den Rang ablaufen könnte.

Mit Blick auf die Einnahmen hat Facebook da noch ein gutes Stück Arbeit vor sich: Während Google 2010 stolze 29 Milliarden an Werbedollars einfuhr, hat Facebook gerade mal 2 Milliarden mit seinen Ads verdient. Andererseits: Facebooks Anteil an allen Online-Werbeeinblendungen hat gerade in Deutschland extrem zugenommen. Lag dieser im Dezember 2009 noch bei 6%, so gingen im Dezember 2010 bereits 16% auf das Konto von Facebook.

Das mag zum einen an den wachsenden Nutzzahlen liegen, zum anderen wurden durch Facebook viele neue Nutzer, animiert Online Advertising auszuprobieren: Betreiber von Fanpages, kleine Projekte und StartUps. Ganz zu schweigen von inzwischen zahlreichen professionellen Kampagnen. Wenn das Schalten von Googles Ad-Words auch nicht sonderlich kompliziert ist – Facebooks Targeting-Interface ist herrlich intuitiv und selbsterklärend. Wählt man eine demographische Zielgruppe oder geht man doch lieber nach Interessen? Oder doch eine Kombination? Am Ende noch schnell zwischen Tausend-Kontakt-Preis und Cost-Per-Click gewählt und fertig ist die erste eigene Kampagne.

Hat Google in Facebook einen ernsten Rivalen im Online-Advertising?

Ich möchte mich zunächst in Googles Windschatten stellen und sagen: Nein. Der Konsum von Facebook-Werbung funktioniert nach einem völlig anderen Prinzip. Hier wird man in seinem persönlichen Online-Umfeld mit Produkten und Dienstleitungen konfrontiert, ohne das man nach ihnen gesucht hätte. Je nach Targeting trifft die Ad zwar die Interessen des Nutzers, aber er muss erst von der Interaktion mit der Werbung überzeugt werden: Exklusive Informationen, Gewinne, Boni, etc. helfen dabei. Facebook-Ads sind so, bei allen Interaktionsmöglichkeiten, viel eher mit herkömmlicher Banner-Werbung zu vergleichen. Dementsprechend schnell verliert der Nutzer das Interesse.

Das lässt sich an der Click-Trough-Rate wunderbar ablesen. Erreicht diese nach zwei Tagen ihren Höhepunkt, so liefert die Ad vier Tage später nur noch fünfzig Prozent.

Durch geübte Konfiguration (z.B. durch „Friend of Fan“-Targeting) kann diese Kurve etwas nach hinten gezogen werden. Doch auch dieses Interesse erlischt dann schnell.

Dieses Problem hat Google nicht. Hier fordert der Nutzer explizit Informationen zu einem bestimmten Thema an. Und wenn er diese bekommt, gibt es noch ein paar “gesponsorte Informationen” dazu. Eine perfektere Adressierung ist kaum möglich. Wenn es also darum geht, konkrete Kaufentscheidungen zu beeinflussen, sind Facebook-Ads eher ungeeignet. Diese eigenen sich hingegen für begleitende Maßnahmen bei Produkteinführungen, Sonderaktionen und vergleichbaren Kampagnen. Zudem liefert Facebook die soziale Komponente, die Google nicht hat. Die neuen Sponsored Stories sind ein schönes Beispiel hierfür.

Der Kampf um die Online-Ads selbst wird wohl eher ein kleines Gerangel – vorausgesetzt, die Werber bleiben in der Kanalwahl etwa bei ihren heutigen Prioritäten . Eines darf dabei nicht vergessen werden: Bezahlt werden sowohl Facebook- als auch Google-Ads aus dem selben Topf!

Pics: fightlaunch und Webtrends