Die Trinität der Diskussion (und ein neues Gadget)

UPDATE: Der Gewinner dieser Ausgabe ist den Kommentaren bekanntgegeben.

Zunächst: Vielen, vielen Dank für Eure Fragen! Wir haben uns sehr gefreut. Die Gewinnerfrage und die Antwort hier im Video. Und natürlich gibt es auch kommende Woche wieder ein großartiges Gadget zu gewinnen – also her mit den Fragen! Die nächste Runde ist hiermit eröffnet und dauert bis nächsten Montag, den 5. Dezember um 23:59.

Wir wollen aber auch die anderen Teilnehmer nicht im Regen stehen lassen, zumal sich diese sehr viel Mühe gegeben haben! Also wollen wir jede Frage wenigstens mit einer knappen Antwort würdigen und hier zur offenen Diskussion stellen.

Gilt Honig als pflanzliches oder tierisches Lebensmittel?
Die Bundesreigierung klassifiziert Honig, wie Milch und Eier als “Primärerzeugnis vom Tier”. Veganer essen Honig sowieso nicht, schon alleine wegen der Ausbeutung der apiformen Arbeiterklasse.

Wie viele eurer Fans sind bei eBay ersteigert?
Wir kaufen unsere Fans nicht bei eBay. Wir haben da indische Partner, die uns “100% echte und themenaffine Markenbotschafter” zu günstigen Konditionen liefern.

Wenn es laut IDW 1,8 Mrd Kinder auf dieser Welt gibt, um welche Uhrzeit genau wird dann der Weihnachtsmann Heiligabend bei mir eintreffen?
Voraussichtlich in den frühen Abendstunden.

Ist der “Social Recruiting Markt” über soziale Netzwerke ein “Winner takes all market”? Wird es in 10 Jahren hauptsächlich nur noch EIN soziales Netzwerk geben (z.B. FB oder G+) in dem ich auch meinen Job finde? Oder bleibt die strikte Trennung zwischen Beruf (Xing, LinkedIn) vs. Privatem (FB & G+)?!
Ich denke, es wird immer ein, zwei große Netzwerke geben und in deren dirketer Peripherie dann nochmal eine überschaubare Anzahl kleiner, aber ebenfalls beliebter. Ich denke aber auch, dass die strikte Trennung Beruf/Privat nach und nach aufweicht. Eventuell wird es eine stärkere Differenzierung nach Themen oder sozialen Gruppen geben.

Wie bekomme ich meine (besten) Facebook Freunde zu Google+?
Das ist nicht einfach. Erster Schritt: Indem du dich nicht mehr auf Facebook rumtreibst. 😉 Solange Du dort weiterhin erreichbar bist, sehen sie keinen Grund.

Wie kalt ist es, wenn es doppelt so kalt ist, wie 0°C ?
Da “kalt” ein subjektiver Begriff ist, und nur als Gegensatz zu “warm” genauer zu fassen ist: <0°C

Wieviel Prozent zahlen Unternehmen Sozialabgaben on top auf die Prämie in einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm in Deutschland?
(Hier muss Second-Level nochmal ran, um ein geprooftes Statement abgeben zu können. Die Antwort kommt dann asapst, spät. e.o.d.)
Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, werden Prämien aus Mitarbeiterempfehlungsprogrammen, wie alle anderen Einmalzahlungen auch, als normale Arbeitseinkünfte behandelt. Folglich unterliegen sie den normalen steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Abgabevorschriften und variieren nach Einzelfall. [Disclaimer: Ohne Gewähr. Da wir zur Rechtsberatung weder befähigt noch befugt sind, empfehlen wir Dir, die Frage an den Steuerberater Deines Vertrauens zu richten, falls Du die Antwort nicht schon kennst ;-)]

Ist es karrieretechnisch ein Muss, dass Kinder schon unter 6 Jahren eine Fremdsprache lernen?
Ein “Muss” ist das nicht, in meiner Generation lernte man Englisch noch durch Popmusik! Aber ernsthaft: Dass Kinder in den frühen Jahren Sprachen noch sehr viel besser aufnehmen ist (soweit ich weiß) unbestritten. Also ist es sicherlich sinnvoll sie so früh wie möglich an eine Fremdsprache heranzuführen.

Wie seid Ihr auf dieses tolle Gadget gekommen?
Durch das Internetz.

Was war zu erst da: Der Fanboy oder das Gadget?
Gute Frage. An sich das Gadget, aber erst durch den Fanboy wird es zu dem was es ist. Vom Spielkrams zum hochwertigen Objekt mit englischem Trendnamen.

Welche Frage hat denn diese Woche gewonnen?
Guckst Du Video!

Assessment-Center: Wir suchen Mensch oder Maschine für zwei-tägigen Systemcheck. Exzess oder Zielführend?
Es ist für Großunternehmen wohl in gewisser Weise zielführend – im Sinne von zeitsparend. Ich halte jedoch nichts von dieser Art des offenen Wettbewerbs, da in diesen Situationen die wenigsten Menschen natürlich und ehrlich agieren. Ich glaube, es wurden durch dieses Verfahren schon so einige Fehlentscheidungen getroffen.

iPhone, iPod, iPad, iTunes, iMac, AppleTV und AirPlay. Alles aufeinander abgestimmt, alle Lebensbereiche werden kinderleicht mit Medien gefüllt, die natürlich nur über iTunes kommen. Wer kann bei diesem komfortablem und ganzheitlichen Konzept schon noch widerstehen?
Also wir alle bis jetzt großartig…

Wie seht ihr die Zukunft von Google+ Pages aus der Unternehemnsperspektive? Oder anders gefragt: Wird Google+ je etwas für den Mainstream sein?
Google+ ist ein weiterer Kanal, um als Unternehmen ansprechbar zu sein – zudem ein sehr durchdachter und hochwertiger. Ob er sich umgekehrt auch zum Tool für Massenansprache entwickelt, wage ich noch nicht abzusehen. Ich halte es jedenfalls für möglich… sagen wir zu 58%.

Warum eigentlich?
So halt.

Ist um 0:00 Uhr der alte Tag zu Ende, oder beginnt der neue Tag?
Naja, das Ende des alten Tages ist ja per Definition der Beginn des neuen. Um 0:00 beginnt der neue Tag. Um 23:59 ist ja die 59. Minute bereits abgeschlossen, es folgt die 60. Nach deren Ende springt die Uhr auf 0:00 und wir befinden uns in der ersten Minute des neuen Tages.

Wollt ihr Inspiration oder in unsere Köpfe kiecken?
Beides! 🙂

Facebook versteckt Referrer-Daten

Vor einigen Tagen ist mir eine interessante Änderung bei Facebook aufgefallen. Klicks auf Links innerhalb von Facebook  Apps (Canvas und IFrame) werden von den Zielseiten nicht mehr als Klicks von Facebook erkannt. Der sogenannte Referrer wird von Facebook entweder versteckt oder durch den App Host (Server, auf dem die App liegt) ersetzt. Und zwar in Abhängigkeit davon, ob der Facebook Nutzer HTTPS (sicheres Surfen) aktiviert hat oder nicht.

Bei aktiviertem HTTPS werden keine Referrer Daten durchgelassen. Klickt ein Facebook Nutzer auf einen externen Link innerhalb Eurer Facebook-App und landet danach z.B. auf Eurer Webseite, wird er von der Auswertung (z.B. Google Analytics) nicht als “facebook.com” erkannt, sonder als “direct click”.

Hat der Nutzer kein HTTPS aktiviert, wird beim Klick auf einen externen Link innerhalb Eurer Facebook-App der App-Host als Klick-Quelle vorgeschoben. Liegt Eure App auf http://eureseite.de/apps/myfacebookapp/ wird der Klick über diese App als Klick von eureseite.de erkannt.

Für die bessere Veranschaulichung des Problems haben wir eine kleine Facebook Referrer Test-App  aufgesetzt. Klickt bitte  zunächst auf “LINK” und danach fix auf “STATS”, um zu sehen, als was Eurer Klick erkannt wird.

Da wir uns im Zusammenhang mit unseren Apps schon eine ganze Weile mit dem Thema Facebook Klickauswertung beschäftigen,  bin ich mir ziemlich sicher, dass das eine neue Erscheinung ist. Überraschend finde ich, dass es im Netz noch gar keine Infos zu diesem Thema zu geben scheint. Haben wir die entsprechenden News etwa einfach verpasst?!

Ich stelle mir die Frage, warum Facebook, zumindest bei nicht aktiviertem HTTPS, den generierten Traffic nicht (mehr) für sich beanspruchen möchte. Wie auch himmer, für die Fanpage (und App) Betreiber, die Facebook unter anderem zur Traffic Generierung nutzen, wird eine saubere Facebook Traffic Auswertung erschwert. Das ist wiederum für die Beurteilung der Effektivität der Facebook Aktivitäten nicht vorteilhaft.

Ich hoffe, dass es sich um ein temporäres Problem handelt. Zwischenzeitlich kann man sich mit einem kleinen Trick aushelfen. Beispiel: in eurer Facebook App verlinkt Ihr auf irgendein Ziel auf Eurer Unternehmenswebseite – http://eureseite.de/karriere/jobs1.html. Damit der Facebook Traffic z.B. in der Google Analytics Auswertung nicht vollständig untergeht (als direct click oder Klick von eureseite.de) kann man den entsprechenden Link erweitern – z.B. http://eureseite.de/karriere/jobs1.html?facebook . So läßt sich dann der über Facebook generierte Traffic  im Content-Übersicht Bereich von Google Analytics erkennen.

Falls Euch dieses Problem bereits bekannt war, wie habt Ihr das gelöst?

Pic: INVISIBLE by mondi (CC 2.0)

[HTTP410] Page-Statistiken: Die neuen Facebook Insights erklärt

Facebook hat seinen internen Statistikbereich kürzlich überholt. Die auffälligste Änderung ist dabei wohl der “Talking about this”/”Sprechen darüber”-Wert unter der Like-Zahl auf den Pages. Aber es gab auch im Auswertungsbereich selbst einige wichtige Neuerungen.

Wer sich mit dem offiziellen Facebook PDF-Guide (15 ausführliche Seiten) nicht zufrieden geben möchte, dem sei dieses Video von John Heydon empfohlen. In knapp 10 Minuten erklärt er alles Wichtige aus dem Insights-Modul für die Facebook-Pages. Besser geht es kaum, Danke dafür!

Das kurze Turorial zum Facebook Fan-Report gehört im Prinzip auch zum Insight-Tutorial.

Pic: Mashup aus Kevin Steinhardt und David Reber´s Hammer Photography (CC BY-SA 2.0)

[HTTP410] Einfluss messen mit Klout: Sinn und Unsinn

Am Ende des Jahres 2011 dürfte fast jeder unserer Leser einmal von Klout gehört haben. Spätestens in den letzten Tagen, in denen der Dienst zunehmend in die Kritik geraten ist. Doch der Reihe nach…

Was macht Klout?

Klout ist ein Online-Dienst, der anhand unterschiedlicher Formen der sozialen Interaktion den Einfluss eines Nutzers errechnet. Dieser Einfluss wird in einer Zahl zwischen 1 und 100 ausgedrückt – wobei 100 das zu erreichende Maximum darstellt. So bekommt Person X, mit vielen Followern, Retweets, Facebookfreunden, Likes etc. einen dementsprechend höheres Gewicht zugeordnet.

Zudem errechnet Klout ein Typen- und Themenprofil und kennzeichnet, wer wen beeinflusst. Klout bezeichnet sich selbst als den Standard in der Influence-Messung. Zugegeben: Immer mehr Dienste bieten den Klout-Score als Zusatzinformation an. Hier z.B. der Multi-Account Manager Seesmic:

Wo liegt das Problem?

Wie so oft in der Datenerhebung und dem Umgang mit selbigen: Klout analysiert nicht nur die eigenen Daten, wozu es ja von jedem Nutzer explizit aufgefordert wurde, sondern gräbt sich auch noch durch dessen Kontakte. Auch diese Kontakte und deren Verbindungen werden analysiert und bekommen einen Klout-Score verpasst. So bekomme ich hier einen meiner Kontakte als “von mir beeinflusst” angezeigt:

Ich bräuchte diesen nur noch zu Klout einzuladen, schon bekäme ich zusätzliche Benefits. Das Profilbild dieser Person hat sich Klout über meinen Zugriff auf die Facebook-API geholt und auch gleich einen ersten Score errechnet.

Zum Einen scheint diese Praxis in der EU nicht rechtens zu sein, aber (selbst) ich finde, dass Klout damit einen Schritt zu weit geht. Beliebige Personen in das eigene System zu integrieren und als “Influencer von” bzw. als “beeinflusst von” darzustellen geht so nicht in Ordnung. Auch wenn Klout so argumentieren könnte, dass eine größere Datenmenge letztendlich der Genauigkeit des Scores zu Gute käme – diese Art der Nutzerwerbung hat schon anderen Diensten massive Kritik eingebracht.

Wer braucht Klout?

Zum einen ist es natürlich eine nette Spielerei, zu schauen, wie weit die Online-Reichweite im Vergleich zu frei gewählten Benchmarks liegt (“Oh, nur noch 10 Punkte bis Sascha Lobo”). Dort hört der persönliche Nutzen aber schon fast wieder auf. Etwas derart individuelles und dabei hochkomplexes wie “Einfluss” von einem Algorithmus errechnen zu lassen ist Blödsinn. Zumindest könnte es keine Maschine besser, als der Mensch mit ein paar Klicks in 10 Minuten.

Doch da sind wir beim zweiten Feld, wo Klout so etwas wie Mehrwert bietet: Wer eine große Zahl an absolut oberflächlichen Betrachtungen von Web 2.0-Profilen braucht, dem ist mit Klout sicherlich geholfen. Chevrolet hat beispielsweise gerade für seinen Kleinwagen Sonic eine Marketingkampagne angefahren, für die das Unternehmen Influencer mit Klout identifiziert und diesen dann einen der Wagen für drei Tage zur Verfügung stellt.

Ich für meinen Teil, habe meinen Klout-Account gestern fürs Erste geschlossen. Weniger wegen der Datenschutz-Problematik als vielmehr, wegen der Unsinnigkeit, mein Online-Gewicht über all meine Plattformen tracken zu lassen. Und wenn ich bei oberflächlichen Betrachtungen dann durchs Raster falle, ist mir das gerade Recht.

Fanwachstum +1.000%, Engagement +11.000% – Skittles Facebook Updater-Kampgane

Der Süßwarenhersteller Skittles ist seit einigen Jahren ganz vorne dabei, wenn es darum geht, mit Social Media zu experimentieren. Und meist recht radikal, was ihnen auch schon Kritik einbrachte. Skittles waren 2009 eine der ersten, die ihre komplette Homepage auf soziale Netzwerke umleitete. Wer die Seite öffnete kam auf die Twitter-Echtzeitsuche, die alle Erwähnungen des Markennamens anzeigte, über eine kleines Menü in der linken oberen Ecke kam der Nutzer dann auf die Facebook-Fanpage (Menüpunkt “Friends”), den YouTube-Channel (“Media”) bzw. die Wikipedia-Seite (“Products”). So sah das dann aus. Heute ist die Website zwar etwas mainstreamiger, aber Content wird nach wie vor größtenteils über die sozialen Netzwerke bereitgestellt.

Den jüngsten Coup hat Skittles jetzt mit einer Facebook-Kampagne gelandet. Facebook-Nutzer konnten ihre Statusmeldungen an ein eigens eingerichtetes “Callcenter” übermitteln und dort von den Agents vorlesen oder anderweitig präsentieren lassen. Den fertigen Clip bekam der Nutzer dann über sein eigenes Profil gepostet. So wurden aus den einfachen Status-Updates die “”Super Mega Updates”. Nun mag der kritische Netztheoretiker die Stirn runzeln und Skittles nach dem Mehrwert der Aktion fragen. Sicherlich zurecht. Skittles könnte antworten:

  • 21.000 Status-Updates wurden zu Skittles-Clips (die wiederum alle an die Freunde des jeweiligen Nutzers gingen)
  • Das Fanwachstum nahm um 1.000% zu
  • Bei Twitter erreichte Skittles die 2.000.000-Follower-Marke
  • Die Zahl der Facebook-Interaktionen wuchs um 11.000%…
  • …und die Verkäufe um 30%

Und das alles in zwei Wochen! Da kann sich Skittles entspannt zurücklehnen und sich all die Kampagnen anschauen, bei denen Nutzer-Interaktion immer noch nicht mehr als “Fotoupload” bedeutet.

Pic: Amy Loves Yah (CC BY 2.0)

Die Google+ Pages sind da – Vorfreude und Enttäuschung

Seit gestern ist es also soweit: Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind die Google+ Pages für Marken, Unternehmen etc. für alle Nutzer ausgerollt. Jeder kann sich nun über diesen Link seine eigene Google+ Page erstellen. Das geht erfreulich schnell über zwei dieser Bildschirme vonstatten:

Danach wird noch eine Tag-Zeile gefüllt, ein Foto hochgeladen und fertig ist der Lack. Auf der fertigen Seite lassen sich dann noch eine Beschreibung, weitere Links und Fotos hinzufügen, so wie man es auch von seinem persönlichen Google+ Profil kennt. Und schon kanns losgehen:

Erste Reaktionen

Wer sich durch die ersten Artikel liest, trifft auf einige Enttäuschung. Verständlich, hat sich Google doch mit dem Launch ordentlich Zeit gelassen, kleinere Testgruppen ins Boot geholt und hohe Erwartungen geweckt. Wer daraufhin dachte, dass Google nun mit den Unternehmensseiten einen ausgewachsenen Rivalen für die guten alten Facebook Pages ins Rennen schickt, der hat sich – so scheint es – geirrt. Auf den ersten Blick sind die Google+ Seiten nicht viel mehr als eine hübsche Profilseite, im Vergleich mit Facebook fällt auf:

  • Keine Apps: Facebook-Pages können mit einer Vielzahl individueller Funktionen ergänzt werden. Die Google-Seiten sind auf die hauseigenen Funktionen beschränkt
  • Keine Vanity-URLs: Unter https://plus.google.com/101690606651660300954/posts könnt Ihr die nagelneue Wollmilchsau-Seite Euren Kreisen hinzufügen. Wie soll dieser Link bitteschön unters Volk gebracht werden?
  • Keine Admin-Verwaltung: Einmal angelegte Seiten können nicht übertragen werden, ich kann auch keine weiteren Admins hinzufügen. Mehr als unpraktisch.
  • … (bestimmt noch mehr)

Nur die Ruhe

  1. Ganz Google+ ist noch in der Betaphase, die Pages wurden erst gestern gelauncht. Da sind Dinge wie eine Multi-Admin-Verwaltung und dergleichen sicherlich das kleinste Problem. Ich bin mir sicher, dass sich auf den Seiten noch einiges tun wird. Wir kommen jetzt alle von einem voll ausgestatteten Facebook in einen Google Neubau. Natürlich sieht es da noch etwas kahler aus.
  2. Google ist nicht Facebook – Gott sei Dank! Google sieht eben manche Dinge anders. Wer sagt denn, dass die (zweifellos großartigen) Facebook-Pages der Weisheit letzter Schluss sind? Wenn also Google z.B. auch langfristig auf Jedermann-Apps verzichten würde, wäre das in meinen Augen auch ein spannende Sache. Ein Social Network ohne Apps, jede Seite hat den gleichen Aufbau und die gleichen Features – dann zählt plötzlich der Content. Das wär doch mal was anderes. 😉

Das wird schon! Wie Bradley Horowitz heute sagte: “We’re delighted to be underestimated”

Pics: Google

WollmilchsauTV 44 – Facebooks neue Open Graph Apps – Der richtige Weg?

“Every Action Is Connected to Facebook” beschrieb mashable vor einem Monat die neuen Open Graph Apps bei Facebook. Während andere Onlinedienste noch versuchen, die Idee des Like-Buttons aufzugreifen, geht Facebook einfach einen Schritt weiter und macht diesen schon wieder überflüssig: Mit einer individuellen Mini-App kann sich bald jeder Nutzer fest mit der Seite seines Vertrauens verbinden. Jede (bei der Installation freigegebene) Interaktion wird dann der eigenen Timeline zugefügt. Eben die Timeline, die ja jetzt noch mehr eine Darstellung des eigenen Lebens sein soll, als zuvor. Geht Facebook da den richtigen Weg? Schafft Facebook den Spagat zwischen maximaler Vernetzung und Persönlichkeit?

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Pic: | spoon | (CC BY 2.0)

Online Advertising: Facebook rollt das Feld von hinten auf

Social Networks werden zunehmend attraktiv für das klassische Online-Marketing. In den letzten zwei Jahren haben sich die weltweiten Ausgaben für Ads dort mehr als verdoppelt – von 2,4 Mrd. auf 5,5 Mrd. US-Dollar. (Entwicklung und Aufbau von “kommunikativen” Social Media-Präsenzen wie Facebook-Pages etc. nicht eingeschlossen). eMarketer erwartet einen weiten Anstieg auf fast 10 Mrd. US-Dollar bis zum 2013. Dass Facebook in dieser Rechnung ein Wörtchen mitzureden hat, ist nicht überraschend: Für das nächste Jahr wird erwartet, dass über 70% der Ausgaben für Online-Werbung in sozialen Netzwerken an Facebook gehen.

Damit nimmt sich Facebook auch ein größeres Stück des gesamten Kuchens: Bis 2013 gehen dann schon über 8% der gesamten US-Online-Budgets in das Social Network.

Seine Ad-Gewinne konnte Facebook dieses Jahr nochmals verdoppeln.

Nun scheinen Werte um die 10% nicht besonders viel zu sein. Das liegt zum einen dran, dass Display/Banner-Werbung nur einen Teil der Online-Spendings ausmachen. Die klassische Anzeige in den Suchergebnissen ist ein riesiger Markt, andere, individuellere Werbeformen kommen dazu, die z.T. große Budgets schlucken. Schon im Februar meinten wir: Einen Echten Rivalen hat Google in Facebook nicht. Eines darf aber nicht vergessen werden. Facebook wächst weiter. Die Zahl der Nutzer pendelt sich zwar so langsam ein, allerdings nimmt die Zeit, die wir dort verbringen weiter zu.

In den USA verbrachten die Nutzer laut Nielsen im Mai  2011 54 Mrd. Minuten bei Facebook (Yahoo: 17 Mrd., Google: 13 Mrd.). Auch in Deutschland liegt Facebook auf Platz eins: 16,2% der Onlinezeit wird dort verbracht. Google liegt hier mit 12,3% auf Platz zwei. (alle Dienste wie Gooogle+ und YouTube (!!) eingeschlossen.) Das wird noch spannend, zumal Facebook mit kreativen Werbemöglichkeiten lockt. Die Preise für Facebook-Ads steigen jedenfalls kräftig.

Pic: dicktay2000 (CC BY 2.0)

WollmilchsauTV 42: Facebook vs. Schleswig Holstein

Vor dem Wochenende hieß es noch, Facebook könnte für Schleswig Holstein tatsächlich eine Sonderregelung einführen. So zumindest will der Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert seine Ausprache mit Facebook-Europachef Richard Ellen verstanden haben. Von Facebook kam heute morgen jedoch ein trockenes Dementi: “Wir haben das Gespräch anders in Erinnerung”, zitiert taz.de. Eine Insellösung scheint utopisch, doch wieso eigentlich? Gehören Individuallösungen nicht zu einem freien Netz?

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Pic: gray_um (CC BY 2.0)

[HTTP410] Warum Recruiter Facebook lieber mögen und was LinkedIn dagegen tut

Mashable durfte einen Blick auf die noch unveröffentlichte Potentialpark-Trendstudie “Social Media in Employer Branding 2011” werfen. Die Artikelüberschrift “7 Reasons Why Recruiters Like Facebook More Than LinkedIn” verrät nichts Überraschendes: Facebook ist auch bei den Recruitern weitaus beliebter als LinkedIn und andere Business-Netzwerke. Warum?

Facebook vs. LinkedIn

Frei übersetzt und zusammengefasst:

  • It’s more engaging.
    Bei Facebook ist der Nutzer eingeladen, sich auf Pages zu beteiligen. Er kann Inhalte abonnieren oder den Dialog suchen. Bei LinkedIn kann er nur warten, bis er angesprochen wird.
  • Facebook is where the action is.
    Bei Facebook passiert etwas. Bei LinkedIn halten Personaler nach Kandidaten Ausschau, die sich hin und wieder mal kurz einloggen, um Kontaktanfragen zu bestätigen. Und wo sind die sonst? Bei Facebook.
  • It’s free.
    Bei Facebook lassen sich komplexe und großartige Firmenauftritte gestalten, ohne dafür extra Gebühren zahlen zu müssen.
  • It’s a bigger network.
    800 Millionen aktive Nutzer bei Facebok vs. 120 Millionen semiaktive bei LinkedIn.
  • It’s more open.
    Keine Premiumaccounts, keine Recruiter-Accounts: Alle Facebook-Nutzer haben dieselben Möglichkeiten und Rechte.
  • The Like button.
    Facebooks Like-Button (und die anderen Social-PlugIns) lässt Facebook-Nutzer und -Pages mit dem gesamten Netz interagieren.
  • It’s better for branding.
    …aus oben genannten Gründen.

Und LinkedIn?

LinkedIn hat nun eine kleine Neuerung im Programm. Die bisher passiven Unternehmensseiten bekommen die Möglichkeit, aktiv Status-Updates mit den Nutzern zu teilen, die ihnen folgen – ähnlich den Facebook-Pages. Warum diese Funktion ein Jahr brauchte, fragt sich Jay Dolan zurecht und gibt auch gleich die Antwort:

On LinkedIn, all I care about with a company is seeing if I know anyone who works there, seeing if someone in my network knows someone there, or if they have job openings. I don’t need a companies latest press release, and I certainly don’t want to start a dialogue using my professional network and profile.

Ich schätze, da fürchten die Business-Netzwerke (bei den XING-Unternehmensseiten war das ja genau dasselbe), ihre Hauptklientel mit zuviel Interaktion zu überfordern. Vermutlich haben sie Recht, wenn ich mir die Reaktionen auf den XING-Relaunch ansehe. Viele wollen nun mal eher ein Online-Rolodex als ein soziales Netzwerk. Dieser Spagat wird noch eine echte Herausforderung.