7,5 Tipps für mehr Facebook-Reichweite

Ob Marketing-, Brand- oder Karriere-Fanpage. Inzwischen haben mit Sicherheit alle, die professionell mit Facebook zu tun haben, gemerkt oder gehört, dass die kürzliche Änderung des Facebook Newsfeed-Algorithmus für fallende Reichweite- und  zum Teil Engagement-Werte sorgt. Facebook möchte nämlich gerne Geld mit gekaufter Reichweite verdienen.

Bei Moz.com habe ich einen interessanten Artikel gefunden, in dem die Änderungen anhand einer statistischen Auswertung von ca. 1000 zufälligen Facbeook-Pages verbildlicht werden.

Alleine in den letzten Monaten von 2013 fiel der Median der organischen Reichweite in der vorliegenden Untersuchung von 12.6% auf 7.7%. Der Rückgang zu 2012 fällt noch deutlicher aus. Betroffen sind offenbar alle Content-Arten. Ok, es ist scheinbar so: mehr Nutzer, immer mehr Content, mehr Wettbewerb, da mehr verfügbarer Content pro Nutzer, also weniger Reichweite pro Content-Einheit. Ähh, verstanden.

Organische Facebook-Reichweite im Vergleich

Das wirklich Spannende bei der Edgerankchecker Untersuchung ist die Feststellung, dass es entgegen der allgemeinen Annahme nicht alle Fanpages gleichermaßen erwischt hat. Sieht es bei den meisten düster aus wie im Fall A), gibt es offenbar Ausnahmen wie den Fall B), die dem allgemeinen Trend trotzen. Was machen sie anders?

Die organische Facebook-Reichweite zweier unterschiedlicher Facebook-Fanpages im Vergleich

Beobachtung der Analysten: Die Vertreter der Gruppe A) veröffentlichten überwiegend einfache Status-Updates und versuchten, mit Hilfe von Aufrufen (Call-to-Actions) das Engagement der Fans anzukurbeln. Die Vertreter der Gruppe B) veröffentlichten überwiegend Fotos und haben nicht versucht, ihre Fans ständig zu animieren.

Tipps für eine bessere Facebook-Reichweite

Also, “bitte, macht mit”, “bitte kauft”, “bitte kommentiert” und das jeden Tag – nicht so gut. Insgesamt kommt die Untersuchung anhand der positiven Beispiele zu den folgenden Empfehlungen für die Betreiber von Facebook-Fanpages, die im harten Wettbewerb um die Reichweite die Nase vorn haben möchten.

  1. Denkt immer und immer wieder an “Engagement”. Kein Engagement = keine organische Reichweite (wie in meinem privaten Profil).
  2. Überlegt, was gerade Eure Fans dazu bewegt, einen Like für Euren Inhalt zu geben.
  3. Vermeidet zu viele “macht doch bitte mit” – Aufrufe.
  4. Vermeidet Memes (z.B. Katzen, Chuck Norris und sonstige inflationäre Inhalte).
  5. Prüft, welche externen Links am besten angenommen werden (wollmilchsau.de/ funktioniert immer gut, habe ich mal gehört).
  6. Experimentiert mit der Posting-Frequenz (zu wenig ist nicht gut).
  7. Testet, welcher Content wann besser ankommt (z.B. News morgens, Werbung abends usw.).

Memes sind für mehr Facebook-Reichweite ungeeignet.

7.5 Zum Schluss noch ein Tipp von mir. Wenn Euch das alles zu viel, zu undurchsichtig und zu anstrengend ist, macht es doch einfach so:

Wem die organische Facebook-Reichweitenicht reicht, der kann auf bezahlte Reichweite setzen.

Aber bedenkt dabei, dass die Kombination aus Qualität und Sponsoring mit Sicherheit die effektivsten Ergebnisse bringen wird.

Viel Erfolg und teilt bitte Eure Erfahrungen mit uns! Unser Blog-Algorithmus erlaubt Call-to-Actions 🙂

[HTTP410] From eBay With Love: Mehr Persönlichkeit für eine Corporate-Page

Engagement der eigenen Mitarbeiter auf einer Facebook-Page ist keine einfache Sache: Will man Mitarbeitern einen eigenen  Zugang geben? Sollen sie sich mit ihren privaten Profilen beteiligen, während eine Redaktion für die Hauptinhalte sorgt? Wie sorgt man dabei für die nötige Motivation? Also doch lieber einfach Fotos von der Weihnachtsfeier posten und die Kollegen darauf markieren? Ein gutes Beispiel für etwas mehr Persönlichkeit auf einer Corporate-Page habe ich in der Vorweihnachtszeit auf der Facebook-Page bei eBay.de gesehen:

Als eine Art Adventskalender wurden hier persönliche Weihnachtsgeschichten des Teams gepostet: Familientraditionen, Keksrezepte oder Geschenkideen. Der Mitarbeiter wurde dann jeweils mit der persönlichen Beschreibung zitiert – so einfach wie schön. Von allen Weihnachtsaktionen hat mich diese am längsten auf einer Facebook-Page gehalten. Zu Idee und Umsetzung durfte ich Blanca Led, Social Media Managerin bei eBay ein paar kurze Fragen stellen:

Wie kamt Ihr auf die Idee? Was steckt dahinter?

“Dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, auf den für Marken- und Unternehmensseiten auf Facebook schon fast „klassischen“ Adventskalender in Form einer App zu verzichten. Stattdessen haben wir eine Kampagne entwickelt, die uns den Fans eBay als Unternehmen näher bringen soll. Vor allem wollten wir auch unser Weihnachtsmotto „From eBay with love“  auf  Facebook spielen.

Wir entschieden uns bewusst dafür, das Motto quasi zu übersetzen, uns als „eBay“  ein Gesicht zu geben und unsere eBay Mitarbeiter in ganz Europa einzubeziehen. Die Idee dabei war, redaktionellen Content zu kreieren, der durch eine persönliche Note den Fans etwas Besonderes in der Adventszeit bietet, ihnen mit Tipps und Tricks durch den Weihnachtstrubel hilft und eben die Personen hinter dem Unternehmen eBay zeigt. Also haben wir vom 01.12-24.12 jeden Tag einen Beitrag von einem anderen eBay Mitarbeiter auf unserer Facebook Seite veröffentlichten.”

Wie habt Ihr das kommuniziert? Wie war die Reaktion der Mitarbeiter?

“Wir haben eine Rundmail an alle Mitarbeiter der europäischen Niederlassungen geschickt, in der wir die Idee erklärt und dazu aufgerufen haben, Vorschläge einzureichen und ein Teil dieses „Adventkalenders“ zu werden. Wir fragten nach Vorschlägen für Weihnachtsgeschenke, liebsten Weihnachtssongs oder nach speziellen Bräuchen, die sie mit Weihnachten verbinden. Die Reaktionen waren überwältigend, die Mitarbeiter waren begeistert von der Idee und von der Tatsache, ein Teil der Kampagne zu werden. Es war wirklich erstaunlich zu sehen, mit welchen Einfällen die Mitarbeiter auf uns zu kamen.”

Welcher Beitrag gefällt Dir am besten?

“Selbstverständlich waren alle Beiträge interessant, jeder auf seine persönliche Art und Weise. Man hat richtig gemerkt, dass sich die Mitarbeiter Gedanken dazu gemacht haben. Sehr schade, dass wir nur 24 davon auswählen konnten. Wenn ich jetzt nach meinen persönlichen Favoriten gefragt werde, fallen mir gleich zwei ein:

Ich bin nach wie vor  begeistert von den Erdbeer-Weihnachtsmännern („Strawberry Santas“), da ich vorher noch von so einer Art von Rezept gehört habe und sie sehr einfach nachzumachen sind. Und dann muss ich zugeben, dass ich von einer Einreichung besonders berührt war: Ein Mitarbeiter schickte uns seinen alten Wunschzettel ans Christkind zu, den er all die Jahre aufbewahrt hatte.

Daraus ist ein sehr schöner Beitrag entstanden, der genau das vermittelt, was unser Ziel war: den Fans die Personen hinter eBay näher zu bringen. Zusätzlich haben wir zum Abschluss der Kampagne über die Weihnachtstage einige Mitarbeiter ausgewählt, auf dem Facebook Coverpicture allen „persönlich“ „Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch“ zu wünschen.”

[HTTP410] Facebook Wegelagerei: Fan-Gating

Qualität ist meistens wichtiger als Quantität. Diese Weisheit scheint zumindest in der Offline-Welt kaum jemand ernsthaft anzuzweifeln. In der schönen neuen, bunten Online-Welt müssen wir offenbar noch überzeugt werden, dass sie wirklich zutrifft. Anders lässt sich nämlich die Fixierung auf Klicks, Follower und Fans oft nicht erklären. In Ermangelung von allgemein anerkannten und erprobten Qualitätskriterien für Online- bzw. Social Media Auftritte ist es heute für die Mehrheit der Teilnehmer (Unternehmen) ein naheliegender Ausweg, sich auf harte Fakten, wie Menge bzw. Größe, zu konzentrieren und sie mit Qualität gleichzusetzen. Soweit mein persönlicher Eindruck.

Spannend zu bobachten ist es, mit welchen Mitteln dann versucht wird, das Rennen um die gesteckten “Qualitätsziele” zu machen. Eine im Ausland und inzwischen hierzulande  gerne vorgeschlagene Methode zur Fanzahlsteigerung bei Facebook hat es mir in letzter Zeit besonders angetan – das sogenannte “Fan-Gating”.

Kurzdefinition von Fan-Gating: Der Nutzer wird gezwungen, Fan einer Fanpage zu werden, und erhält erst dann Zugang zu vermeintlich exklusiven Inhalten. Wird er nicht Fan, kann er mit der Fanpage praktisch nichts anfangen.

Vermutlich liegt die zunehmende Beliebtheit dieses Umgangs mit dem Nutzer daran, dass er gewisse Übereinstimmungen mit bewährten (offline) Denk- /Verhaltensmustern (z.B. “Eintritt nur für Clubmitglieder = alle wollen unbedingt rein” ) aufweist und deshalb als Methode so vertraut und zuverlässig scheint, ohne hinterfragt zu werden. Aber lassen wir die pseudopsychologischen Erkenntnisse. Für mich ist das unübertrieben mit das unsinnigste, was man einem potentiellen Facebook Fan antun kann.

Ich weiß nicht, wie Ihr auf Fan-Gates reagiert, aber ich mache Folgendes:

a) Wenn ich zufällig auf einer Seite lande und von einem Fan-Gate gezwungen werde, Fan zu werden, dann mache ich das aus Prinzip nicht.

b) Wenn ein cleverer Marketer mit der Aussicht auf  ein interessantes Tutorial zunächst außerhalb Facebooks (z.B. Blog, Webseite usw.) mein Interesse ernsthaft geweckt hat und ich mir den ganzen (Klick-) Weg machen musste, nur um festzustellen, dass ich den versprochenen Content nicht einfach so bekomme, läuft es so: Ich werde Fan. Lösche eine Sekunde Später die entsprechende Statusmeldung mit dem Hinweis auf die Fanpage von meiner Wall. Hole mir den Content. “Entlike” die Fanpage wieder. Und noch viel schlimmer, ich merke sie mir…für immer.

Ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der einzige bin, der so oder so ähnlich reagiert.

So läuft es heute einfach nicht mehr! Guter, offener und freier Content – das ist die Zauberformel von heute, um echtes Interesse bzw. Engagement zu generieren und echte Multiplikatoren anzulocken, was wiedrum zu mehr neuen echten Fans und Interaktionen führt.  Möchte man als Fanpagebetreiber mit dieser Währung “bezahlt” werden, braucht es Arbeit und Zeit und keine Diskriminierungsmechanismen bzw. Vortäuschung von Exklusivität.

Gute Fanpages brauchen keine Fan-Gates. Ich bin sicher, dass die Facebooknutzer kurzfristig eine sehr ablehnende Haltung dieser Methode gegenüber entwickeln werden und empfehle, keine Zeit auf solche Experimente zu verschwenden. Auch wenn die zunächst steigenden Fanzahlen der betroffenen Fanpages in dem einen oder anderen Fall mir nicht gleich recht geben mögen (nicht alle machen sich die Mühe, aus Prinzip zu “entliken”), so wird es die Fanbeteiligung garantiert. Ich halte eine geringere Zahl von Fans, die tatsächlich aktiv sind, für zielführender als eine große Zahl passiver Fans.

Dazu ein Link Tip: Mit dem Tool Fangager lassen sich schon in der gratis Version Fan Engagement Analysen durchführen und die Kennzahlen mit anderen Wettbewerbern vergleichen.

Gibt’s da draußen noch mehr Fan-Gates Fans?

 

Pic: Gatekeeper’s women by activefree

[HTTP410] Bis zu 15 Prozent der Bewerbungen via Facebook: Die in-tech Karrierepage

in-tech entwickelt Automobilelektronik und integriert unterschiedliche Systeme in den Technik-Mix neuer Modelltypen. Das Unternehmen aus Garching bei München hat großen Erfolg und einen dementsprechend hohen Bedarf an Fachkräften, um die eigenen Teams weiter zu verstärken. Dabei setzt Christine Oertel, Leiterin Personal und Kommunikation, auch auf eine Facebook-Page und gibt uns einen kleinen Einblick in das zeitgemäße Personalmarketing einer jungen Firma.

Vor welchen Aufgaben bzw. Herausforderungen steht in-tech derzeit bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter?

“in-tech wächst, wir stellen ständig Ingenieure und Technikerein. Bei der Suche nach neuen Kollegen macht uns aber nicht nur der allgegenwärtige Fachkräftemangel zu schaffen – für in-tech gibt es noch zwei weitere Hürden im Personalmarketing:

Erstens: Eine erklärungsbedürftige Dienstleistung. Oder wussten Sie bislang, was sich hinter Elektrik/Elektronik-Systemintegration Automotive verbirgt? Eben. Falls Sie Personalentscheider sind, dürfte diese Wissenslücke nicht weiter tragisch sein. Aber auch die Elektrotechnik- oder Informatik-Absolventen um die wir werben, können oft nichts mit diesem Wortungetüm anfangen.

Zweitens: Harte Konkurrenz. Als mittelständisches Unternehmen mit rund 150 Mitarbeitern werben wir um die gleichen Kandidaten wie einige der beliebtesten Arbeitgebermarken der deutschen Wirtschaft – unsere Kunden: Audi, BMW, Daimler oder Porsche suchen auf dem immer enger werdenden Fachkräftemarkt genau das gleiche wie wir: Ingenieur-Nachwuchs. Sich da hervor zu tun ist nicht gerade einfach.”

Aber dennoch hat es in-tech geschafft, sich mit einem geschärften Profil zu positionieren. Wie?

“Unser Tätigkeitsfeld ist weit spannender als man vermutet: Unsere Ingenieure tüfteln an den Fahrzeugen von morgen. Sie nehmen erste Prototypen in Betrieb, führen Testfahrten durch und geben den Autos den letzten Schliff. Ein Traumjob für Autoverrückte.

Und was die Konkurrenz angeht: Nein, große Namen können wir nicht bieten. Aber dafür einige andere Vorteile: Strukturierte Aus- und Weiterbildung, gezielte Personalentwicklung, sehr gute Aufstiegschancen und schnelle Kommunikationswege. Und nicht zuletzt: Ein hervorragendes, herzliches und unkonventionelles Betriebsklima, was z.B. auch unsere Auszeichnung mit dem Siegel „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2011“ beweist.”

Wann und wie kam es dann zu der Entscheidung, Facebook zu nutzen?

“Social Media Recruitment ist eine Folge unserer natürliche Entwicklung: Als junges Unternehmen – in-tech wird demnächst 9 – waren wir von Anfang an im Internet auf Personalsuche. Zunächst über die Karrierewebseite, Monster & Co., später auch bei Xing. Und bei einem Altersschnitt von knapp 30 (auch die Gründer und Entscheider sind nur wenige Jahre älter) gehört Facebook einfach zum Leben dazu.

Die Entscheidung, auf Facebook aktiv zu werden, fiel deshalb im Frühjahr 2010. Entsprechendes Web-KnowHow ist im Haus vorhanden, das machte die technische Einstiegshürde niedrig. Gestartet sind wir zunächst nur mit einem Ziel: Der Pflege der Arbeitgebermarke. Auf Facebook sollen Bewerber authentische Einblicke ins Unternehmen bekommen. Dies geschieht durch die Verbreitung kleiner Newsbits, vom Messetermin über die Weihnachtsfeier-Fotoserie bis hin zum Interview mit Mitarbeitern.”

Und wie kommt das Facebook-Engagement bei den Nutzern an?

“Das Feedback unserer Bewerber ist überaus positiv. Viele loben, dass wir auf Facebook authentische Einblicke in das Unternehmen gewähren. Keine von der Marketingagentur weichgespülten Texte und Fotos, sondern Einblicke ins echte Leben bei in-tech. Auch mal mit Tippfehler, einem nicht ganz optimal ausgeleuchteten Foto und auch nicht immer bierernst.

Außerdem kommt gut an, dass wir Kommunikationsbereitschaft signalisieren und schnell erreichbar sind. Wir heben uns damit ab von vielen Mitbewerbern, die vor allem von Absolventen und Young Professionals häufig als träge und abweisend empfunden werden.”

Das hört sich für Web 2.0-Enthusiasten sehr gut an. Aber was sagen die Zahlen? Hat sich Facebook für in-tech schon (personal)wirtschaftlich gelohnt?

“Etwa 8-15% unseres Bewerbungseingangs (die Zahlen schwanken in Abhängigkeit von anderen Recruitingaktivitäten) wird mittlerweile über Facebook generiert. Ganz exakte Zahlen sind schwierig zu ermitteln, da viele Bewerber erst mehrere Informationsangebote nutzen, ehe sie das Bewerbungsformular abschicken. Die Dunkelziffer könnte daher noch höher sein. Die Qualität der direkt über Facebook eingehenden Bewerbungen unterscheidet sich – anders als häufig befürchtet – nicht von der anderer Kanäle wie z.B. Online-Jobbörsen.

Zusätzlich leistet Facebook sehr gute Dienste als Multiplikator und Aufmerksamkeitsgenerator: Über die Plattform gelangt zusätzlicher Traffic auf unsere Webseite, und die in unsere Karriereseite integrierten Like- und Share-Buttons ermöglichen das zielgruppengenaue Verteilen von Jobangeboten im Social Web. Denn Bewerber, die unsere Stellenangebote interessant finden haben häufig auch Freunde die für uns als potenzielle Kandidaten in Frage kommen.

Auch in punkto Personalmarketing sind wir zufrieden mit dem ROI: Unsere Arbeitgebermarke ist bekannter geworden, Facebook hat Aufmerksamkeit generiert und uns auch bei Zielgruppen ins Gespräch gebracht, die in-tech bis dato noch nicht kannten. Auch wenn sich dieser Effekt vielleicht erst in einigen Jahren in ganz konkreten Recruiting-Zahlen niederschlägt – ich bin schon jetzt überzeugt vom Erfolg.”

[HTTP410] Facebook Content – Was Ihre Facebook-Fans wollen

Sich eine Facebook-Präsenz zuzulegen, ist eine Sache – diese mit Leben zu füllen eine andere – Stichwort Facebook Content. Insbesondere Unternehmen, die keine Erfahrungen mit Aufbau und Pflege einer Community haben, tun sich mit Dialogen, Inhalten und dem richtigen Ton oft schwer.

Facebook Content – was ist zu beachten?

Umso schwerer ist es, allgemeingültige Tipps zu geben, da jede Facbook-Page abhängig von vielen individuellen Faktoren ist: Betreiber und Fans, Inhalte und Stimmung, Erwartungen und Ziele, selbst Jahres- und Uhrzeiten stehen in dynamischem Zusammenhang zueinander. Umso kritischer bin ich gegenüber 08/15-Lösungsansätzen, die Wachstum, Reichweite und Interaktion versprechen. Andererseits: Auch wenn jede Fanpage ihr eigenes Publikum hat, so gibt es doch einige Dinge, die sich jede Coporate-Page zu Herzen nehmen sollte. Wir haben letztes Jahr vier ganz grundlegende Eigenschaften benannt, die eine gute Fanpage haben sollte. Doch es geht auch konkreter:

Dan Zarella hat die Ergebnisse seiner Engagement-Analysen des letzten Jahres in einer Infografik zusammengefasst. Seine optimale Posting-Frequenz von 0.5 Posts/Tag ging bereits in den letzten Tagen durch die Blogs. Auch wenn das für meinen Geschmack fast etwas wenig ist – er erinnert damit an einen wichtigen Punkt: Fast alle Posts werden in der persönlichen Timeline gelesen und nicht auf der Page selbst. Eine Fanpage ist also zu Gast in der Timeline unserer Fans, nicht umgekehrt. Dementsprechend ist eine gewisse Zurückhaltung durchaus empfehlenswert.

Besondere Aufmerksamkeit möchte ich auf die erste Grafik lenken: Gerade an Wochenenden tummeln sich viele Nutzer auf Facebook. Dann ist mal etwas mehr Zeit, sich einen Post oder Link genauer anzusehen und in gemeinsamer Freizeit wird dieser auch bereitwilliger geteilt. Nur: Die wenigsten Corporate-Pages haben ein Wochenend-Programm. Wer sich hier die Mühe macht, ein paar Ressourcen bereit zu stellen, der kann auf gute Rückläufe hoffen.

[HTTP410] Vier Eigenschaften für eine gute Karriere-Fanpage

Die Facebook-Fanpage ist ein attraktiver Marketingkanal. Die Möglichkeiten gehen dabei aber weit über das eigene Produktmarketing hinaus. Schon heute haben ein Großteil der Top 500 Unternehmen weltweit ihren Facebook Auftritt. Auch für Personalmarketing und Employer Branding lassen sich die Facebook-Pages hervorragend einsetzen. Doch nicht nur die Großen leisten sich eine solche, gerade die kleinen und mittleren Unternehmen und Dienstleister können auf Facebook wertvolle Kontakte knüpfen, Netzwerke bilden und dabei sehr gut mit den Großen mithalten.

Die Hürden scheinen niedrig: Die Einrichtung ist denkbar einfach, kostenlos und im Prinzip warten auf dem Network bereits 500 Millionen Facebook-Nutzer auf die Neuigkeiten aus Eurer Personalabteilung. Oder etwa nicht?

Über die Einrichtung, technische Pflege und die besten Apps wurde in den letzten Monaten viel Gutes geschrieben. Aber was, wenn die Seite steht, die Verantwortlichkeiten geklärt und alle Applikationen installiert sind? Dann kommen die Soft-Skills ins Spiel. Vier Eigenschaften, die für eine gute Karrierepage auf Facebook benötigt werden.

Empathie

EmpathieWer soll angesprochen werden? Diese Frage wurde in der Planungsphase (hoffentlich) gestellt. Beim anfänglich abstrakten “Definieren der Zielgruppe” geht es nicht um Alter, Bildungsgrad und Interessenlage. Mit diesen Werten lassen sich einfache Ad-Kampagnen starten, vermutlich sogar mit einigem Erfolg. Bei Facebook hingegen wird mit den Menschen in ihrem digitalen Wohnzimmer gesprochen. Ein “Like” zu bekommen, ist vergleichbar mit der Ansage der neuen Nachbarn: “Kommen Sie jederzeit vorbei, wenn etwas ist!” Dieses Angebot beweist Vertrauen, das nicht ausgenutzt werden sollte. Also bitte nicht nachts um 02:43 klingeln, um nach etwas Zucker zu fragen – und auch nicht an Heiligabend den Familienvater zum Bier abholen wollen. Wichtig ist:

  • Gefühl dafür entwickeln, wann welche Inhalte interessant sind.
  • Vertrauen nicht missbrauchen – die Marke ist zu Gast beim Nutzer, nicht umgekehrt!

Emotion

EmotionFacebook steckt voller Emotionen. Hier werden Prüfungen bestanden, Jobs verloren, Beziehungen verkündet und Affairen aufgedeckt. Der hemdsärmelige Langweiler geht hier im günstigsten Fall unter, eher wird er aber negativ auffallen. Zwischen all den großen und kleinen Gefühlsdramen ist der Hinweis auf die Fachmesse in Bottrop zunächst einmal störend. Die Kunst besteht darin, eben jenes Event zum persönlichen Erlebnis zu machen. Für Dich ist die Messe nämlich etwas Besonderes! Vermittel das Deinen Lesern: Wochenlage Vorbereitungen, die Hoffnungen, die Du in die Messe setzst und die Vorfreude auf die Standparty am Abschlussabend. Wichtig ist:

  • Freude an der eigenen Arbeit vermitteln. Wenn Du keine Lust auf Deine Firma hast, wird es auch sonst niemand haben.
  • Herz in die Sache legen. Man merkt es jeder Fanpage an, ob sie nur eine lästige Pflichtübung ist oder eine kleine Leidenschaft.

Exklusivität

ExklusivitätBiete Deinen Fans auf der Page etwas Spezielles. Bewahre Dir z.B. neue Inhalte und Informationen für die Fanpage auf, bevor Du diese auf der Unternehmensseite veröffentlichst. Hinter vielen Fanpages sitzen die Redakteure und leisten nicht mehr als die Zweit- oder Drittverwertung der offiziellen Inhalte. Der Nutzer sieht nur wenig Sinn darin, Inhalte zu teilen, da diese eh über die offizielle Seite für jedermann verfügbar sind. Unique Items hingegen haben einen besonderen Informationswert. Wichtig ist:

  • News sind zuerst für die Fans und später für die Masse.
  • Auf Augenhöhe kommunizieren: Der Blick hinter die Kulissen gibt den Fans das Backstage-Gefühl, das Nähe und Respekt vermittelt.

Engagement

EngagementDie Königsdisziplin: Inhalte sind die halbe Miete. Kommunikation die andere Hälfte. Und auch wenn man nach Watzlawick nicht nicht kommunizieren kann, so soll es doch der Dialog zwischen Dir und Fan (genau wie der Dialog unter den Fans) sein, der gefördert wird. Für seine Posts den ein oder anderen “Like” zu bekommen, ist nett – ein Kommentar ist noch viel netter. Wenn dann aber in den Kommentaren eine Diskussion zwischen Dir und dem Nutzer (oder unter den Nutzern) entsteht, dann hat die Botschaft den Empfänger erreicht – und zwar so, dass eine Auseinandersetzung mit den Inhalten stattfindet. Ganz zu schweigen davon, dass Fans, die eine Seite aktiv mitgestalten können, mit dieser sehr viel mehr Spaß haben werden als mit einer passiv konsumierten. Wichtig ist:

  • Frage Dinge, die Dich wirklich interessieren – Dein Interesse an Deinen Fans sollte groß sein.
  • Antworte, wenn Du etwas gefragt wirst oder wenn du siehst, dass Dinge unklar sind.

Gib Deinen Fans etwas von deren Aufmerksamkeit zurück. Stell Dir einmal vor, Du “müsstest” all ihre Facebook-Aktivitäten verfolgen. Sei dankbar, dass Deine Einladung angenommen wurde und freue Dich über Deine Gäste!

Viel Spaß!

Welche weiteren Eigenschaften braucht eine gute Fanpage bzw. deren Gastgeber? Wir würden uns freuen, wenn Ihr noch einige Ergänzungen habt. Und, nein, sie müssen nicht mit ‘E’ beginnen. 😉