Arbeiten am Strand – OpenFinca lädt zum Arbeiten nach Mallorca ein

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Arbeiten statt Strand ist schon wieder sowas von gestern. Heute, nach dem fantastischen Wochenende, ist bei der Wollmilchsau Arbeiten am Strand eher angesagt (oder zumindest nicht allzu weit weg davon).

Am Freitag erhielt ich passenderweise einen Anruf von Holger Ahrens, der zusammen mit Marika Müller das Projekt OpenFinca ins Leben gerufen hat – ein CoWorking Space in Spanien. Das Thema der geografischen und klimatischen Arbeitsplatzverschiebung ist uns dank unserem eigenen Experiment aus dem letzten Jahr wohl bekannt. Und da wir nach wie vor von dieser Zeit schwärmen und uns für jeden freuen, der ähnliche Erfahrungen macht, stelle ich das Projekt sehr gerne vor und bitte Euch, liebe Leser, um Unterstützung, Teilnahme oder zumindest stark zustimmende oder zögerlich ablehnende Kommentare.

Die Idee ist simpel. Man miete für die kalte Zeit in Deutschland (Nov-Januar) eine große Finca auf Mallorca. Internet sollte sie haben, einen großen Pool, viel Platz zum Arbeiten, Entspannen und zusammen Abhängen. Dann fährt man rüber zum Überwintern und lässt sich während und nach der Arbeit die Sonne auf den Bauch scheinen. Damit es nicht langweilig wird, lädt man auch noch nette Leute ein, die dieser Vorstellung etwas abgewinnen können. Insgesamt stehen 6 Arbeitsräume inkl. Schlafplätze zur Verfügung.

Wenn Ihr einer von diesen aufgeschlossenen Menschen seid, könnt Ihr Euch diesem schönen  Projekt, das sich gerne über Crowdfunding vorfinanzieren möchte,  bereits in der ganz frühen Phase anschließen. Alle wichtigen Infos und die Möglichkeit, schon ganz früh Early-Bird Tickets zu kaufen, findet Ihr auf der Plattform nordstarter.de. Eine Woche sonniges Arbeiten gibt’s schon ab 300€ zzgl. Das sage ich doch glatt “ay caramba! muy bien”!

Das Angebot eignet sich auf den ersten Blick natürlich eher für Selbständige. Aber warum eigentlich spart man sich nicht als eine kleine Firma die ganze Orga und mietet sich bei so einem Projekt mit der ganzen Belegschaft ein? Oder was hindert ein größeres Unternehmen daran, ein paar besonders gute Mitarbeiter auf so eine motivierende Arbeitsreise zu schicken? Ich denke, dass die Idee, die Arbeitsortschaft spontan für ein paar Tage oder Wochen zu wechseln, viele reizt. Bei der Umsetzung, gerade in den größeren Unternehmen, wird’s dann vermutlich schwierig. Dabei wären doch genau solche Aktionen ein super Employer Branding, Employee Generated Content (kanntet Ihr diesen Ausdruck?? Gibt’s wirklich! 🙂 ) und Publicity zum günstigen Kurs!

Also, ich hoffe, dass das Projekt OpenFinca erfolgreich wird und solche Konzepte nach und nach Einzug in unserer aller Arbeitsleben halten werden.

Das Diskussions-Büffet ist eröffnet!

 

Pic: CC BY 2.0 x-ray delta one “1956 …exploration of mars” 

[HTTP410] Die jungen Wilden: Tumblr im HR-Marketing

Auch wenn Tumblr (gegründet 2007) in Wirklichkeit alles andere als jung ist, so richtig im Blickwinkel der Werbeindustrie war es bis jetzt nicht. Vielleicht einer der Gründe, dass sich dort bis jetzt ungestört eine sehr eigene Kulturlandschaft entwickeln konnte.

Als dann Yahoo-Chefin Marissa Mayer im Mai dieses Jahres bekannt gab, das Netzwerk für 1,1 Milliarden US-Dollar gekauft zu haben, rückte es plötzlich in den Fokus. Warum gibt jemand so viel Geld für einen Haufen 13-22jähriger aus, die dort Handy-Spiegel-Fotos mit dem Hashtag #selfie teilen? Weil es dort natürlich sehr viel mehr gibt: “From art to architecture, fashion to food, Tumblr hosts 105 million different blogs.”, schreibt Marissa selbst. Dass #Porn bei Tumblr ebenfalls eine zentrale Rolle spielt, verschweigt sie in diesem Zusammenhang – ergänzt aber an anderer Stelle:

“I think the richness and breadth of content available on Tumblr — even though it may not be as brand safe as what’s on our site — is what’s really exciting and allows us to reach even more users”.

Recht hat sie. Und sie tut gut daran, sich mit der Einflussnahme zurück zu halten. Dennoch: Dass Tumblr derzeit schon etwas erwachsener wird, bekommt man zu spüren: Vor zwei Tagen lief eine Beta-Phase aus, in der US-Unternehmen wie General Electric oder AT&T mit Sponsored Posts auf Tumblr werben konnten. Auch wenn sich diese Anzeigen im Kontext etwas fremd anfühlten, es war ein erster Schritt; ein Zeichen, dass sich auch die seriöse Industrie des Netzwerks und seiner Nutzer annimmt. Und auch an anderen Stellen wurde etwas geschraubt – genug, um sich einmal die Frage zu stellen:

Ist Tumblr im HR-Marketing einsetzbar?

Strukturell betrachtet: Tumblr ist als Microblog in einer Nische irgendwo zwischen Instagram und “richtigem” Blog. Ein Tumblr-Post hat einen beiläufigen Charakter, kann sehr viel spontaner und unperfekter sein als man es heute schon von Facebook-Posts erwarten kann. Die einzelnen Interaktionsmöglichkeiten sind begrenzt. “Liken” in der bekannten Form gibt es nicht. Man kann einzelne Posts seinen Favoriten hinzufügen, das bekommt aber niemand mit außer dem Urheber selbst. Der virale Effekte bleibt hier aus, entsteht bei Tumblr aber über das Rebloggen einzelner Beiträge (ähnlich dem Retweet).

Ich würde Tumblr als Medienstream einsetzen, in dem ich Bilder, Grafiken oder Videos mit einem kurzen Kommentar versehe und teile. Im Gegensatz zu Facebook muss ich mir hier um Frequenzen und Zeiten weniger Gedanken machen. Bei Tumblr wird strikt chronologisch sortiert, gescrollt und bei Gefallen geteilt. Sofern man nicht zehn schlechte Inhalte direkt nacheinander bringt, kann hier im Tagesgeschäft nicht viel falsch gemacht werden. Und das Publikum? Ist eher jung und nicht aus Deutschland. Doch auch hier wird das Prinzip Tumblr von den monatlich 3,5 Millionen Besuchern gut angenommen, sofern die Blog-Idee zusagt. Kim Jong-Il looking at Things war z.B. auch in DACH ein erfolgreiches Tumblr-Blog – nach dem Tod des “geliebten Führers” leider eingestellt. Auch die herzliche Umarmung von Phillip Rösler und Kai Diekmann wurde in einem zynischen Themen-Tumblr tagesaktuell kommentiert. Leider alles in Nischen. Darüber hinaus gibt es nur wenig, was viele deutsche Besucher hätte. Tumblrs Nutzerstruktur ist wie sein Themenfeld: Sehr vielfältig, international und – ja – nicht immer “safe for work”.

Fazit

Tumblr kann hierzulande noch nicht wirklich empfohlen werden, dazu gibt zu wenige aktive Nutzer im DACH-Raum. Möglich wäre ein Konzept, das 1. gut zu Tumblr passt (wie z.B. dieses) und 2. durch genügend Media-Budget gemeinsam mit anderen Netzwerken befeuert wird. Die Infrastruktur ist hochinteressant, aber gleichzeitig so dezentral und global, dass eine gezielte Ansprache derzeit kaum möglich ist. Dennoch: Es ist ein wunderbares Netzwerk mit viel Raum für kreative Ideen. Falsch ist man dort sicher nicht, auch wenn die Zahlen vermutlich noch nicht überzeugen werden. Aber für erste Experimente ist es nicht zu früh. Tumblr, Instagram und Co wachsen und erfreuen sich bei Teenagern großer Beliebtheit. Mehr dazu in der kommenden Woche!

Digitales Employer Branding: Was macht es so schwer?

Eine Arbeitnehmerbefragung machte im Mai mal wieder deutlich, was unter Online-Personalmarketern seit Jahren ein offenes Geheimnis ist: Das digitale Employer Branding und die damit verbundene HR-Kommunikation befinden sich bei den meisten Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Anders kann man es schlicht nicht nennen, wenn ein Drittel der befragten Arbeitnehmer (= Zielgruppe!) die Karriere-Webseite des eigenen Unternehmens als verbesserungswürdig einstuft und jeder Fünfte zusätzlich bemängelt, dass sie nicht transportiere, was das Unternehmen als Arbeitgeber ausmacht. Jeder sechste Arbeitnehmer ist außerdem der Meinung, dass auf der Karriere-Webseite seines Arbeitgebers mehr versprochen wird, als man dann später hält. Soviel zum Status quo von Informationsgehalt und Authentizität in der HR-Kommunikation.

Ich möchte aber gar nicht auf diesem traurigen Zustand herumreiten, sondern der Frage nachgehen, wo eigentlich der Kern des Problems liegt. Was macht es so schwer, Arbeitgebermarken online authentisch zu kommunizieren?

Im Rahmen einiger Workshops zu HR-Kommunikation im Social Web, die ich letzte Woche auf der A-Recruiter Konferenz gegeben habe, konnte ich ein paar Beobachtungen machen, die mir geholfen haben, mich dem Problem zu nähern. Aufbauend auf der Prämisse, dass ihr Unternehmen zukünftig Employer Branding im Social Web machen wird, habe ich den Teilnehmern zuerst die Aufgabe gestellt, den Mehrwert ihres Unternehmens und seines Arbeitgeberversprechens für ihre Online-Community zu definieren. Anschließend sollten sie drei der gefundenen (Mehr)werte herausgreifen und in Social Media Beiträge übersetzen, die das abstrakte Arbeitgeberversprechen (z.B. Sicherheit, Work Life Balance etc.) für die Community von potenziellen Bewerbern konkret (be-)greifbar machen.

Positionierung des Unternehmens als Arbeitgebermarke

Dabei ist mir aufgefallen, dass häufig zu prozessorientiert an das Thema herangegangen wurde und das Denken meist schnell um den Recruitingprozess kreiste. Als Mehrwert werden dann z.B. Bewerbungstipps betrachtet. Hier liegt meiner Meinung nach ein Denkfehler vor. Denn im ersten Schritt geht es um die Positionierung des Unternehmens als Arbeitgebermarke und die Vermittlung des Arbeitgeberversprechens. Erst wenn das gelingt, werden Fragen des Recruitingprozesses überhaupt relevant. Wer auf dem Arbeitnehmermarkt der Zukunft Bestand haben möchte, sollte sich also nochmal in aller Ruhe hinsetzen und sich Gedanken über seinen wirklichen Mehrwert als Arbeitgeber machen. Wer glaubt, damit schon fertig zu sein, streicht von seiner Liste mit Alleinstellungsmerkmalen alle Punkte raus, die nur Strukturmerkmale der Unternehmensgröße sind und prüft was von seiner Employee Value Proposition dann noch übrig ist. Was ich damit meine? Ganz einfach, “flache Hierarchien” sind kein USP, sondern ein Strukturmerkmal von KMUs, genau wie die “Chance auf eine internationale Karriere” auch eher ein Strukturmerkmal globaler Konzerne ist.

Wie glaubwürdig ist Euer Arbeitgeberversprechen?

Wenn Ihr genug Arbeitgeberversprechen auf Eurer Liste habt, stellt sich jetzt die Frage, wie man sie eingängig und glaubwürdig an die Zielgruppe vermittelt. Dabei spielt es im ersten Schritt keine Rolle, ob es um die Vermittlung auf der Karriere-Webseite, der Facebookpage, im Mitarbeiterblog oder bei YouTube geht, sondern WIE Ihr Euer Arbeitgeberversprechen erzählen wollt. Wenn Ihr das wisst, ist die Übertragung auf ein bestimmtes Format nicht mehr schwer. Ein Teilnehmer des Workshops, bei dem es vorrangig um Azubi-Recruiting ging, umschrieb diese Planungsstufe mit “wirtschaftliche Realitäten kindgerecht verpacken”. Und darum geht es im digitalen Employer Branding – um das authentische und menschengerechte Aufbereiten von Informationen.

Die Blogs kommen: Social Media Marketing Report 2013

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Social Media Examiner hat gestern die Ergebnisse seiner Befragung von mehr als 3000 Marketern zu ihrer Social Media Nutzung veröffentlicht. Warum sollten wir uns für die Ergebnisse interessieren?! Nun, weil die geschätzten Marketingkollegen für gewöhnlich etwas schneller und umtriebiger sind als z.B. Personaler. Ihre Ideen, Erfahrungen und Erkenntnisse lassen sich manchmal ganz gut auf die Aufgaben im Personalbereich übertragen. Man muss ja nicht unbedingt jedes Rad neu erfinden. Werfen wir mal einen Blick rein.

Spannend finde ich z.B. gleich zu Beginn die Übersicht der wichtigsten Fragen, die sich die Befragten selbst im Zusammenhang mit Social Media stellen. Jeweils über 80% hätten gerne die Zauberformel für die strategische und taktische Ausrichtung der Social Media Aktivitäten gewusst. Die Wahl der passenden Tools und die  Bestimmung der ROI Indikatoren stehen auch bei vielen unter einem großen Fragezeichen. In einem militärischen Kontext würde das in etwa heißen: Wir stehen auf einem Schlachtfeld, aber… .Wir wissen nicht, warum wir hier sind. Wir wissen nicht, was wir hier genau machen sollen. Wir wissen nicht, womit wir das tun sollen. Und wir wissen nicht, wann wir fertig sind.

Dabei werden Social Media bei 97% der Befragten für das Marketing bereits eingesetzt und immerhin 86% halten sie für sehr wichtig für das Geschäft. Interessant. Alle machen es, aber die wenigsten wissen wie. So verwundert es nicht, dass z.B. nur 29% der B2B und 44% der B2C Befragten die Effektivität ihrer Facebook-Aktivitäten bestätigen konnten.

Als die wichtigsten Vorteile von Social Media Nutzung werden mit  89% der Anstieg der Sichtbarkeit und mit 75% der Anstieg des Traffics angegeben.  (Zwei Fragen zum Nachdenken: Wie misst man Sichtbarkeit? Und warum ist eigentlich Traffic so wichtig?)

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Und nun zu der Frage aller Fragen: welche Social Media Plattformen werden genutzt? Mich persönlich freut und überrascht positiv die Positionierung von Blogs an vierter Stelle gleich nach Facebook, Twitter und LinkedIn. Die Marketer kommen auf den Geschmack. Das spannende an (guten) Blogs ist, dass sie im Gegensatz zu Plattformen z.B. wesentlich mehr gestalterischen Raum bieten und gleichzeitig deutlich weniger Popularitäts-Schwankungen unterliegen.

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Bei der Frage nach der einen wichtigsten Plattform belegten Blogs noch bessere Positionen. Platz 2. im Bereich B2C und Platz 3. im Bereich B2B. das Interesse an Blogs ist so stark wie nie und so wollen die meisten Befragten in diesem Jahr mehr über Blogs und das Bloggen lernen.

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Diesen Trend können wir auch im Personalbereich beobachten. Die Aufmerksamkeit, die dem Thema Mitarbeiterblogs geschenkt wird, sowie die Zahl der Anfragen und Aufträge in diesem Bereich nehmen seit einigen Monaten spürbar zu.  Unternehmen haben viele Geschichten zu erzählen. Ein Blog bietet dafür alle Optionen bei 100% Einfluss auf wichtige Faktoren wie Datenschutz, Urheberrechte, Nachhaltigkeit usw. Philosophisch betrachtet ist ein Blog vermutlich die größtmögliche Selbstverpflichtung eines Unternehmens zu Grundsätzen und Werten in Social Media: regelmäßig eigener Content, ganz nah dran, Partizipation, Offenheit für Kritik und Diskussion quasi bei sich im Wohnzimmer. Und es ist für viele vermutlich peinlicher, ein Blog im Rahmen der Firmenseite kläglich zu vernachlässigen als z.B. den Twitter-Kanal oder die Fanpage, die doch etwas weiter entfernt scheinen. Also, Selbstverpflichtung+positiver Selbstdruck 🙂

Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass sich Blogs für vielen Unternehmen zum Ausgangspunkt der Social Media Marketing und/oder Employer Branding Strategie entwickeln werden. Unsere liebe Wollmilchsau ist, denke ich, ein gutes Beispiel für so eine Vorgehensweise.

Wie steht ihr eigentlich zu Blogs? Glaubt ihr, dass ein Corporate bzw. Mitarbeiterblog über Jahre interessant bleiben kann?

(Die komplette Studie kann bis zum 30.05. kostenlos heruntergeladen werden.)

 

Pic: CC BY 2.0 by Lord Jim

 

Außerirdisches Employer Branding

Wie findet man gute Mitarbeiter für eine Marskolonie? Ja genau – Arbeiten auf dem MARS! Diese fantastische Perspektive bietet die Non-Profit Organisation “Mars One”, die sich vorgenommen hat, im Jahr 2023 eine bewohnte Kolonie auf dem Mars aufzubauen.

Die Herausforderung des Teams hinter dem Projekt besteht nun darin, geeignete Kandidaten zu finden, die sich zum Mars schicken lassen. Der/die Haken dabei: a) man kann nicht einfach irgendjemanden dahin schicken (wegen Raumschiff, Technik, Kolonie bauen und so was) und b) ist man erst mal auf dem Mars, kann man leider nicht mehr zurück (zu teuer, und wieso eigentlich).

OK. Auch wenn sich das Ganze zunächst nach einem Riesenspaß anhört, kann ich mir kaum vorstellen, dass sich die Spitzenköpfe unserer Gesellschaft einfach so mal eben in einen Käfig auf einen ungemütlichen Planeten für den Rest ihres Lebens katapultieren lassen würden. Hier ist Übrezeugungsarbeit gefragt.

Wie muss das Employer Branding eines Arbeitgebers aussehen, für dessen Ideen man sein Leben, seine Perspektiven, sein ALLES, bei einer Reisebereitschaft von 100% aufgibt? (Das wüßten die Beratungsunternehmen und manche Hamburger Werbeagenturen sicher auch gern 🙂 ).

1. Nun, zunächst kommuniziert man eindrucksvoll, emotional und mitreißend die Unternehmens-Mission, mit der sich die richtigen Leute identifizieren können.

 

Stellt Euch bitte ein ähnlich gemachtes Video für Euer Unternehmen vor. An der Stelle, wo “MARS” gesagt wird (1:20), käme Euer Firmenname 🙂

2.  Man baut eine coole und lebendige Community auf. Mit vielen zum Thema und zur Vision passenden Beiträgen aus Text, Bild und Video. Liefert realistische Eindrücke.

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Man bleibt dran, schafft Gesprächsthemen und hält Gespräche am Leben, sorgt durch ordentliches Community-Management dafür, dass die Themen von der Community nach außen getragen werden, um einen noch größeren Kreis zu erreichen und die Aufmerksamkeit der potentiellen Kandidaten zu erzielen.

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Zwischendurch freut man sich ein wenig darüber, dass die Maßnahmen greifen und offenbar die richtigen Zielgruppen ansprechen. Im Fall von Mars One sind das logischerweise junge, idealistische, schlaue und technikaffine Menschen.

wisdom_pro_mars_one_analyseAuswertung mit Wisdom Pro.

3. Irgendwann wird die Arbeit belohnt. Das Fernsehen berichtet, die Wollmilchsau schreibt, und die Bewerber kommen plötzlich wie von ganz alleine. Beam me up, Scotty!

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Aber mal im Ernst. So außerirdisch schwer ist das doch alles gar nicht. Oder was meint ihr?!

 

 

Pic: CC 2.0 BY x-ray delta one

 

 

Corporate Blogs im Employer Branding – Vorurteile und Lösungen

Corporate Blogs sind das zu Unrecht vernachlässigte Stiefkind unter den Social Media Formaten für Employer Branding und Personalmarketing. Und lange hatte ich wenig Hoffnung, dass sich das ändert. In ihrer geballten Webzweinulligkeit, konfrontieren sie Unternehmen mit der Forderung nach Content, nach Dialog(bereitschaft), nach Vertrauen zu den eigenen Mitarbeitern, nach unternehmensinterner Vernetzung jenseits vordefinierter Prozessketten und Hierarchien. Und als wäre das nicht genug, verlangen sie Fleiß und Disziplin. Sie wollen Geschichten, in Text, in Bild, in Video oder als Podcast. Egal, Hauptsache regelmäßig, Hauptsache authentisch.

Klingt abschreckend? Für viele Unternehmen schon. Zu groß ist ihre Angst vor Kontrollverlust, zu groß die Scheu vor dem Aufwand und zu ungewiss scheint ihnen das Ergebnis, um sich intern dafür stark zu machen. Zu Unrecht! Und nicht für alle. Denn obwohl laut Google die Zahl der Suchanfragen zu den Begriffen “Corporate Blog”, “Mitarbeiter Blog” und “Unternehmen Blog” zurückgeht, verstehen immer mehr Unternehmen den Wert eines Blogs auf dem Weg zur Arbeitgebermarke. Den Rückgang der Suchanfragen deute ich daher in Anlehnung an den Gartner Hypecycle als Übergang von der Phase der überzogenen Erwartungen in die Phase der Produktivität.

Das Suchvolumen für den Suchbegriff Corporate Blogs bei Google nimmt ab.

Um die Produktivität zu fördern, habe ich auf dem HR Barcamp eine Session zum Thema Employer Branding mit Unternehmensblogs angeboten, um zusammen mit Corporate Bloggern, Personalmarketing-Bloggern und Interessierten die größten Hürden zu identifizieren und Strategien für ihre Überwindung zusammenzutragen. Hier die Zusammenfassung.

Ängste und Vorurteile die die Einführung von Corporate Blogs behindern:

Wir haben keine Zeit!

Diese Aussage ist eine faule Ausrede. Jeder Mitarbeiter, der mit dieser Aussage begründen würde, weshalb er seine Arbeit nicht macht, würde viel Ärger bekommen. Und da Employer Branding Arbeit ist, sind folglich auch Employer Branding Blogs Arbeit. Wenn die Kapazitäten nicht ausreichen, muss man im Zweifel umstrukturieren oder aufstocken.

Wir haben keine Themen!

Bitte, so phantasielos ist niemand. Wo Menschen sind, gibt es immer eine Fülle von Geschichten. Und in jedem Unternehmen gibt es jemanden mit der Begabung sie zu sehen. Und falls nicht, kann man das auch lernen. Wenn man dazu bereit ist.

Die Mitarbeiter können die Themenrelevanz nicht beurteilen!

Dieses Vorurteil steht stellvertretend für die Frage nach dem Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter. Können die Themen wirklich nicht beurteilen oder wird es ihnen nur nicht zugetraut, weil sie keine Zertifizierten Themenrelevanzbeurteiler sind? Hilft man Ihnen, es zu lernen, z.B. durch einen Redaktions-Workshop?

Herausforderungen im laufenden Betrieb von Mitarbeiterblogs:

Thematische Wiederholungen

Nach einiger Zeit wiederholen sich die Themen und das Blog verliert irgendwie an Frische. Wiederholungen kommen vor und sind eine Herausforderung, die jedes ernsthafte Blog meistern muss. Zwei Fragen helfen dabei mit ihnen umzugehen.

Wiederholt sich der Inhalt nur in den Augen der Blogbetreiber, oder auch in den Augen der Leser?

Das Blogbetreiber gelangweilt sind, weil sie in einem Mitarbeiterinterview zum x-ten Mal dieselben Fragen stellen ist normal oder glauben sie Journalisten haben Spaß am 100. Artikel über die Eurokrise. Wer seine Blog-Statistiken gelegentlich prüft, wird aber feststellen, das Blogs längst nicht nur Stammleser haben. Falls es sich wirklich wiederholt, hilft die folgende Frage:

Aus welcher Perspektive können wir noch über unser Unternehmen und seine Mitarbeiter berichten?

Vielleicht ist es Zeit, mal einen Mitarbeiter mit einem privaten Aufhänger zu interviewen oder eine spannende Anekdote aus der Geschichte der Firma aufzugreifen oder von der ehrenamtlichen Arbeit der Mitarbeiter zu berichten oder, oder, oder. Und wenn Euch wirklich nichts mehr einfällt, guckt, was andere Blogs machen, holt jemanden mit einem frischen Blick von außen dazu oder fragt Eure Leser, was sie interessiert.

Steinbeck zitat

 

Fehlende Authentizität/ Lobhudelei

Dieses Problem entspringt meist aus der Angst vor Kontrollverlust und einer Vergangenheit von 25 Jahren Hochglanz-PR. Die einfachste Lösung dafür ist es die Mitarbeiter selbst schreiben zu lassen und außer der Rechtschreibung nichts zu verschönern. Lasst Mitarbeiter denen es Spaß macht über die Dinge schreiben, die sie gern tun und Lobhudelei ist überflüssig.

Spannende Themen sind schwer zu finden

Stimmt. Aber wir erinnern uns, Employer Branding ist Arbeit! Und wenn einem nichts mehr einfällt, braucht man einen Perspektivwechsel oder jemanden mit einem frischen Blick und neuen Ideen. Helfen kann hier zum Beispiel eine rotierende Redaktion, in der das Team in einem bestimmten Turnus wechselt.

Koordination und Betreuung von Autoren

Sie geben ihre Texte nicht pünktlich ab oder liefern gar nicht. Sie wissen nicht, wie sie ihre Geschichte aufschreiben sollen oder sie finden keine passenden Bilder. Man kommt sich vor wie damals bei der Schülerzeitung. Und genau wie damals braucht es bei jedem Blog eine “Redaktionsleitung”, die dafür verantwortlich ist für einen laufenden Betrieb zu sorgen. Das ist manchmal anstrengend? Wie war das noch, ach ja, Employer Branding ist Arbeit! Ansonsten helfen Schulungen und gute Organisationsprozesse dabei, die Autoren zu koordinieren. Oft auch schon ein einfacher Redaktionsplan.

Natürlich gibt es noch viele weitere Punkte, aber das hätte den Rahmen unserer Barcamp-Session gesprengt. Wenn Ihr Lust habt, Euch darüber auszutauschen oder selbst über ein Employer Branding Blog für Euer Unternehmen nachdenkt und dafür Unterstützung sucht, stellt Eure Fragen unter dem Artikel oder ruft uns an. Wir bauen Corporate Blogs nämlich auch.

Gelangweilte Nutzer? Folgen für Facebook-Recruiting und Personalmarketing

Facebooks Wachstum ist ins Stocken geraten, in jungen Altersgruppen geht die Zahl der Nutzer sogar leicht zurück. Was bedeutet das für Facebook? Was für Werbetreibende und Recruiter?

Auf den ersten Blick wenig. Eine statistische Sättigung war angesichts der enormen Nutzerzahlen in Westeuropa und den USA zu erwarten. Auch wenn wir in Deutschland mit 30% noch eine relativ niedrige Penetration haben, so liegt das eher an Bevölkerungsstruktur und Online-Verhalten als an Facebook. Einfach ausgedrückt: Wer etwas bei Facebook zu suchen hat, ist dort – wer sich von Facebook fern hält, findet derzeit keine neuen Gegenargumente. Davon ausgenommen die Altersgruppe 45+.

Was uns allerdings zu denken geben sollte, ist die veränderte Nutzungspraxis: Dass die Jugend z.B. vermehrt Instagram fürs alltägliche Fotoposten und -kommentieren nutzt, ist ein recht deutliches Zeichen für eine subjektive, persönliche Facebook-Sättigung. Die Vision, Facebook als ultimatives Netz im Netz zu etablieren, wird sich so wohl nicht verwirklichen. Facebook ist nach wie vor Kontaktnetzwerk und Kommunikationszentrale. Dass aber sämtliche anderen Online-Aktivitäten bei Facebook abgebildet werden, ist immer weniger der Fall. Das mag verschiedene Gründe haben: Das Facebook-Profil ist zu einer recht offiziellen Sache geworden, inzwischen ist man mit den Eltern und Lehrern, Vorgesetzten und Kollegen vernetzt. Immer mehr Nutzer, immer mehr Seiten – das ungezwungene Netzwerken ist vorbei. Bestand der Newsfeed früher noch aus einer Menge lustiger Bildchen, Farmville- und Mafia-Wars-Anfragen, so sind es heute (von Facebook gut gefilterte) Nachrichten der Profile und Pages, mit denen man häufig interagiert – oder die dafür bezahlen. Da bietet Instagram als eine der Facebook-Alternativen für die Jüngeren mehr Freiheit und eine sehr viel bessere Handhabbarkeit.

Die Vorstellung, dass der Onliner immer mehr Zeit auf Facebook verbringt und deswegen ganz natürlich in Kontakt mit all den schönen Unternehmensauftritten kommt, ist spätestens heute nicht mehr zeitgemäß. Wir werden uns weiterhin häufig bei Facebook einloggen, aber sehr viel gezielter, orientierter, konzentrierter. Facebook-Engagement von Unternehmen muss sich daran anpassen. Facebook bietet dafür in erster Linie immer neue Werbeformen und Möglichkeiten, sich ins Blickfeld der Nutzer zu schieben. Viele verschiedene Optionen bei den Sponsored Stories/Posts, zunehmendes Retargeting und nicht zuletzt: die Private-Message an Facebook-Nutzer, mit denen man nicht selbst vernetzt ist. Die wird nämlich bald gegen einen kleinen Obolus direkt in der Mailbox des anderen auftauchen und nicht, wie bisher, im Ordner “Sonstiges” versauern. Da freut sich der Recruiter.

Fazit:

Bei Facebook wird sich noch einiges ändern, in unserer Nutzung des Netzwerks ebenfalls. Die reine Aufenthaltsdauer dort wird – da bin ich mir sicher – weiter abnehmen, die Bedeutung Facebooks in der weltweiten Online-Landschaft hingegen bleibt mindestens stabil. Personalmarketing und Recruiting bei Facebook wird weiter kein Selbstläufer sein und muss alle paar Monate neu gedacht werden. Gut so.

Facebook – Die Wollmilchsau der Social Recruiting Tools

Unter Social Recruiting versteht man gemeinhin alle Maßnahmen und Methoden zur Personalbeschaffung mithilfe von sozialen Netzwerken. Social Recruiting Tools sind dementsprechend Lösungen, die dieses Vorhaben ermöglichen und unterstützen.

Boom der sozialen Netzwerke

Als dieser Artikel zum ersten Mal im Jahr 2013 verfasst wurde (das aktuelle Update ist vom 24.01.2017) war es noch ohne Weiters möglich, in zahlreichen sozialen Netzwerken, wie Twitter, Facebook, Google+, sowie einigen anderen kleineren Vertretern, kostenlose Bewerber-Reichweite zu erzielen. Es reichte lediglich, die Stellenangebote auf einem Kanal, z. B. Fanpage, zu platzieren bzw. seinem Netzwerk aus Freunden, Fans, Followern usw. verfügbar zu machen, schon konnte man sicher sein, eine gewisse Reichweite  und die eine oder andere Bewerbung zu generieren. Und das im Gegensatz zu den klassischen Jobbörsen scheinbar völlig kostenlos.

Diese durchaus attraktive Perspektive und der anhaltende allgemeine Boom der sozialen Netzwerke, allen voran Facebooks, brachte nicht wenige Unternehmen dazu, in Fan- bzw. Followeraufbau zu investieren. Stets in der Hoffnung, die treue Gefolgschaft regelmäßig mit Personalmarketing-Botschaften versorgen zu können, um bei Bedarf die Pipeline kostengünstig und unabhängig von den teuern Jobbörsen füllen zu können.

Unter Social Recruiting Tools verstand man damals vor allem Lösungen, die das Managen und Bespielen von Social Media Kanälen mit Personlamarketing-Botschaften, konkreter gesagt mit Stellenangeboten, vereinfachten. Für kleiner Unternehmen mit nur wenigen Jobs pro Jahr war der manuelle Aufwand vertretbar. Größere Unternehmen mit vielen offenen Stelle mussten schnell feststellen, dass die vermeintlich kostenlose Reichweite gewisse personelle Kosten verursachen kann.

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Es entstanden Tools, die z. B. die Übertragung von Stellenangeboten von der Karriere-Webseite auf die verschiedenen Kanäle in den sozialen Netzwerken automatisiert übernahmen. Es ging darum, die Masse an Jobs dem jeweiligen Kanal entsprechend zeitnah zu übertragen und zu veröffentlichen. So konnten auf der Seite der Unternehmen Personal bzw. Kosten eingespart werden.
Automatisiertes Social Media Multiposting machte wirklich Sinn. Je mehr Kanäle bespielten wurden, desto höher war die Chance, an irgendeiner Stelle im Netzt die potentiellen Bewerber zu erwischen.

Ende der kostenlosen Reichweite

Das Ganze nahm schon ein Ende, als erst Facebook und bald darauf auch Twitter die Algorithmen so umstellten, dass die Größe der aufgebauten Communities kaum oder keinen Einfluss auf die erzielbare kostenlose Reichweite mehr hatte. Eine Facebook-Fanpage mit 100.000 Fans, die in der Vergangenheit noch jeden Post “bejubelt” und hundertfach in ihren privaten Freundes-Netzwerken weiter gereicht und so viral für immer mehr Reichweite gesorgt haben, zeigte plötzlich kaum Lebenszeichen.

Die sozialen Netzwerke wollten plötzlich gerne Geld für ihre Reichweite haben und wurden im Grunde zu Werbeplattformen vergleichbar mit Google. Das ursprüngliche Social Media Recruiting, das auf kostenloser Verwertung der Nutzer-Basen und ihrer viralen Effekte baute, war damit vorbei. Der Boom war zu Ende. Viele Unternehmen haben sich sogleich aus den sozialen Medien verabschiedet.

Social Recruiting heute (in 2017)

Heute im Jahr 2017 versteht man unter Social Recruiting nur zu einem unbedeutenderen Teil das Aufbauen und Pflegen von Communities in sozialen Netzwerken. Manche großen Unternehmen, betreiben weiterhin Fanpages mit dem Schwerpunkt Karriere bei Facebook oder auch entsprechende Twitter-Kanäle. Diese dienen in erster Linie der Kommunikation mit der Zielgruppe.

Echte Bewerber-Reichweite wird dagegen durch gezieltes Targeting erzielt. Soziale Netzwerke ermöglichen es Unternehmen, bestimmte Zielgruppen aus der eigenen gewaltigen Nutzer-Basis zu isolieren und diese gezielt mit  z. B. Stellenanzeigen oder anderen Personalmarketing-Botschaften zu bespielen. Damit bieten soziale Netzwerke, allen voran Facebook, den personalsuchenden Unternehmen sehr sinnvolle und attraktive Möglichkeiten. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Bezahlung der Leistung, also der durch Targeting erzielten Reichweite, ergebnisbasiert abläuft. Nur wenn eine festgelegte Menge der Nutzer eine Anzeige gesehen hat oder ein Klick stattgefunden hat, wird ein bestimmter Betrag fällig (Cost per Click).

Das Social Recruiting von heute macht es also möglich, Social-Network-Nutzer mit dem passenden Profil direkt anzusprechen und nur im Fall einer positive Reaktion bezahlen zu müssen.

Das Social Recruiting Tool

In diesem Kontext betrachte ich persönlich Facebook aktuell als das ultimative Social Recruiting Tool. Es verbindet eine gewaltige internationale Nutzerbasis mit den Möglichkeiten und Vorteilen des Community-Aufbaus, des Targetings und des Active Sourcings. Facebook ist für Unternehmen jeder Größe und unabhängig vom Budget für die Personalsuche auf unterschiedliche Arten sinnvoll einsetzbar. Die geschaffene Infrastruktur, die Tools, der Support und die Community begünstigen den Einstig. Die Kosten für die Reichweite sind nach wie vor als günstig zu betrachten. Es ist mein voller Ernst, wenn ich sage, dass ich nicht verstehe, wie man Facebook heute nicht im Personalmarketing-Mix haben kann.

Ein Punkt hat sich im Vergleich zu den Zeiten der kostenlosen Reichweite allerdings nicht geändert und steht gerade größeren Unternehmen vermutlich im Wege. Die Übertragung von mehreren Stellenanzeigen zu Facebook und das jeweils passende Targeting kann eine personelle und finanzielle Herausforderung darstellen. Genau aus diesem Grund verfügt unsere Reichweiten-Lösung Jobspreader über eine entsprechende Facebook-Schnittstelle. Wir übertragen Eure Jobs voll automatisch zu Facebook, kümmern uns um das Targeting uns optimieren laufend die Ergebnisse. Mehr dazu auf der Produktseite.

Abschließend möchte ich unterstreichen, dass meiner Meinung nach die Abschaffung der “kostenlosen Reichweite” kein Rückschlag, sondern eine völlig sinnvolle Entwicklung war.  Die Möglichkeiten im Bereich Social Recruiting liegen heute weit über denen der Boomjahre der Social Media. Interesse und Know-how vorausgesetzt.

 

Wie baue ich ein HR-Team auf?

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Ob Recruiting, Sourcing oder Employer Branding. Wenn ein Unternehmen die Strategie verfolgt, entsprechendes Know-How intern auf- bzw. auszubauen, stellt sich die Frage, wo und wie man Menschen findet, mit denen sich diese Strategie erfolgreich umsetzen lässt. Die Anforderungen an die Personaler von heute sind aufgrund des Wandels, den wir gerade vollziehen, so vielfältig wie nie. Und so sind echte erfahrene Profis unter ihnen  (noch) rar gesät, die was von zeitgemäßer Kandidaten-Suche und -Ansprache verstehen und dabei im Blick behalten, dass ihr Umgang mit den Kandidaten auch noch zur Employer Brand beiträgt.

Die Chancen, dass man mit solchen und ähnlichen Anforderungsprofilen wirklich weit kommt, sind meiner Meinung nach nicht allzu hoch. Vor allem nicht, wenn ein größeres Unternehmen ein ganzes Team benötigt.

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Die Lösung?! Stellt Menschen ohne Erfahrung ein und bildet sie aus.

In der folgenden Präsentation geht der amerikanische Recruiter Glen Cathey auf seine Erfahrung im Zusammenhang mit dem Aufbau eines größeren Sourcer-Teams ein. Der Kerngedanke ist die Beobachtung, dass die besten Performer aus ursprünglich unerfahrenen Anwärtern erwachsen.  Einer der wichtigsten Vorteile der Unerfahrenen besteht in der Offenheit für neue Sichtweisen und Methoden. Dieser Eigenschaft kommt heute eine besondere Bedeutung zu.

Neben dieser Perspektive beinhaltet die Präsentation weitere interessante Punkte, wie die durchaus übertragbare Vorgehensweise bei der Suche nach passenden Kandidaten und Elemente aus der Ausbildung des Teams.

Was seht ihr das? Sollte ein Unternehmen Zeit investieren und anfängliche Fehler zulassen, mit dem langfristigen Ziel, ein “perfektes”, den eigenen Zielen und Vorstellung vollkommen entsprechendes  Recruiting-Team zu formen?

Pic: CC BY 2.0 dcJohn

Employer Branding Trash wird zum Trend: Google Harlem Shake Video

employer branding trash videos

(Update: ja, vom Harlem Shake Trend weiss ich. Wenn allerdings der Arbeitgeber bewusst ins Bild gerückt wird, bekommt das ganze einen neuen bzw. zusätzlichen Kontext. Um eben diesen geht es hier.)

Ich wollte heute wirklich nicht über Employer Branding Videos schreiben. Ehrlich! Aber mir bleibt offenbar keine Wahl.

Ich glaube wir werden gerade Zeuge eines neuen Trends. Immer größere Unternehmen überbieten sich mit immer trashigeren Videos, in denen der Firmenname und die Mitarbeiter irgendeiner Abteilung vorkommen. In der Regel wird ein sehr bekannter Pop-Song parodiert. Die Botschaft in etwa: “Yeah. Wir bei XYZ sind ganz schön crazy drauf. Haben alle zusammen Spaß dabei. Und das ist gut so.”

Allein in den letzten 48 Stunden erschienen zwei Vertreter.

Google – muss ich nicht vorstellen:

MTC – ein Telekommunikationsriese aus der Ukraine (gestern bei Facebook vorgestellt):

 

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Man kann davon halten, was man will. Der künstlerische Wert solcher Produktionen liegt natürlich im Auge des Betrachters. Gerade bei den eben vorgestellten Vertretern darf man dabei nicht vergessen, dass hier keine Agenturen und Profis am Werk waren. Es waren die Mitarbeiter. Das macht’s für mich wirklich sympathisch. Und das die Unternehmen sich nicht zu schade sind, mit diesen Werken in Verbindung gebracht zu werden, gefällt mir auch.

Ich persönlich fände es nicht schlecht, wenn es zu einem echten Trend käme und Teams aus unterschiedlichsten Unternehmen aus aller Welt sich zu immer mehr Kreativität gegenseitig anpeitschen würden. Für’s Teambuilding können solche Projekte nur positiv beitragen.  Dem Image und der Bekanntheit des Unternehmens kann’s eigentlich auch nicht schaden.

Schade ist lediglich, dass das bereits vorhandene Image eines Unternehmens sich in der Wahrnehmung und Bewertung solcher Videos durch die Zuschauer widerspiegelt. Coole Firma  – “cooler Trash!”. Uncoole Firma – “peinlicher Mist!”. Google Video – positive Bewertungen überwiegen. MTC – negative Bewertungen überwiegen. Aber so sind wir Menschen 🙂

Vielleicht sollten wir hier eine unabhängige Jury bilden und den Wollmilchsau Award für die besten Employer Branding Trash-Videos vergeben, mit Begründung versteht sich. Ich werd’s mir ernsthaft überlegen.

Ihr könnt schon mal Eure Stimmen abgeben und Kandidaten vorschlagen.

Pic: cc2.0 BY x-ray delta one 1965 … Max and ’99’