[HTTP410] Neue Werbeflächen: Social Games auf dem Vormarsch

Farmville und Mafia Wars waren lange das Synonym für Belanglosigkeit und nervtötendes Rauschen im Facebook-Stream. Heute stehen diese Namen für die Spitze einer der erfolgreichsten Online-Geschäftfsbereiche überhaupt: Social Gaming. Zynga, der Platzhirsch unter den Bowser-/Social-Games Herstellern verbucht inzwischen einen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar und beschäftigt an die 2800 Mitarbeiter. In Deutschland setzt auch Bigpoint immer mehr auf das Pferd “Social” – verständlich, denn Social Gaming wächst weiter.

Aus einer aktuellen PopCab-Studie:

  • Hatten 2010 noch 23% der befragten Internetnutzer (USA und UK) in den letzten 3 Monaten Social Games gespielt, so waren das 2011 schon 42%.
  • 15% der Onliner spielten diese sogar mehr als 6 Stunden die Woche. 2010 waren das noch 7%.
  • 42% der Spielen gaben zudem an, dass ihre Aktivitäten in den Games in den letzten drei Monaten zugenommen hätten.
  • 2011: Die Zahl der Spieler, die virtuelle Güter mit “echtem Geld” kaufen stieg um 86%.

Das sind nicht nur gute Nachrichten für die Hersteller, auch für das Marketing öffnet sich eine neue Spielwiese. Hier entsteht eine neue Form des Massen-Entertainments und damit eine neue Kommunikations- und Werbefläche. Interessant hierbei ist, dass sich die Social Games in den letzten Monaten neue, spannende Zielgruppen erschlossen haben:

  • Der Anteil der 22-29jährigen unter den Social Gamern hat sich in den vergangen 12 Monaten verdoppelt. (USA)
  • Das Durchschnittsalter wurde um 4 Jahre auf 39 gesenkt – Tendenz weiter fallend.

Das Vorurteil, Farmville und Konsorten wären etwas für Hausfrauen mittleren Alters, ist nach wie vor nicht ganz aus der Luft gegriffen. Der Anteil an weiblichen Spielen überwiegt in allen Bereichen um etwa 10%. Das liegt aber, so vermute ich, auch an der Struktur jener Games, die derzeit erfolgreich sind. Fast alle sind Click&Wait-Spiele, in denen bestimmte Aufgaben und Aktionen avisiert werden, die dann nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne vollendet werden. So werden mit der Zeit funktionierende Systeme innerhalb des Spiels aufgebaut (wie beispielsweise eine Farm). Ein Spielprinzip, das Frauen angeblich besonders anspricht. Mit neuen Spielen werden weitere Bereiche abgedeckt werden.

Die Möglichkeiten, in Social-Games zu werben, sind vielfältig. Von In-Game Bannern bis zu Product-Placement ist alles möglich. Fliplife macht es vor: Hier können Karrieren bei bestimmten Unternehmen begonnen werden. Das Spielprinzip bleibt das gleiche – die Themenwelt kann sich die Marke gestalten, wie sie möchte. Die eigene Beteiligung des Spielers führt dabei zu einer hohen Identifikation, selbst ohne inhaltlichen Tiefgang. Easy Publicity.

Sachlich kühl: Hinter den Kulissen bei LinkedIn

LinkedIn startet gerade seine eigene kleine Employer Branding-Kampagne und lässt mal wieder einige seiner Angestellten vor der Kamera von ihren Jobs erzählen. Die Videos sind einerseits recht entspannt, aber gleichzeitig durchdacht und gescriptet. Ich finde die Videos jetzt allerdings eher spannend, weil mich nun mal interessiert, wie bei LinkedIn gearbeitet wird. Besonders ansprechend für Arbeitnehmer ist das Alles irgendwie nicht; zumindest nicht im Vergleich zu den anderen großen und mittleren Online/Tech-Unternehmen. Da hätte LinkedIn mal besser noch etwas anderes gezeigt als die 90er Cubical-Atmosphäre. Gerade ein Business-Netzwerk sollte da doch eher Vorreiter sein…

(A propos: Findet Ihr nicht auch, dass die Büros optisch total nach LinkedIn aussehen? Keine unnötigen Spielereien, kein Quadratmeter Platz verschenkt, kantige Dell-PCs, keine Macs – hier wird schließlich ernsthaft gearbeitet! 😉 – )

Weitere LinkedIn Employee-Videos findet Ihr auf YouTube.

Pic: mariosundar (CC BY 2.0)

Keine Ressourcen für Employer Branding bei über 50% der Arbeitgeber

Auch StepStone hat sich bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern in acht europäischen Ländern zum Thema Employer Branding umgehört. Die Ergebnisse wurden in einer Studie aufbereitet und mit diesem Video bewegt illustriert.

Aus der Studie:

  • Über die Hälfte der Unternehmen stellen keine Ressourcen für den Aufbau einer Arbeitgebermarke bereit.
  • Nur 14% aller Mitarbeiter würden ihren Arbeitgeber uneingeschränkt weiterempfehlen…
  • ..in der Vorstellung der Arbeitgeber hingegen, sind das sagenhafte 94%.
  • Überhaupt reden nur 20% aller Mitarbeiter über ihr Unternehmen.
  • Für 83% der Arbeitnehmer ist eine gute Arbeitsumgebung und Ausstattung entscheidend – der wichtigste Punkt vor allen anderen Benefits

EDIT: Jetzt hat StepStone uns den Hahn zugedreht und das Video auf “privat” gestellt. Schade!

Dass nicht zuviel Zeit in soziale Netzwerke investiert werden sollte, ist natürlich Unfug! Aber Unternehmen, die sich nicht ausreichend mit dem Thema auseinandersetzen, können es natürlich auch nicht besser wissen. 😉

Pic: Joe Marinaro (CC BY 2.0)

[HTTP410] Der Weg zum Social Business: Herausforderungen und Vorteile

Dass sich die Arbeit von Marketing und Public Relations gerne mit dem Attribut “social” schmückt, ist heute nichts Neues. Auch andere Unternehmensbereiche, in denen eine Kommunikation mit der Öffentlichkeit im Vordergrund steht, passen sich an: (Social) Recruiting, Crowdsourcing etc. Dass aber die komplette Unternehmensstruktur einem “Social Business” Platz macht; daran können sich viele nur schwer gewöhnen. So ein Betrieb ist schließlich organisch gewachsen, jeder sitzt an seiner definierten Position, wird dort (mehr oder weniger) gebraucht und hat sein Aufgabenfeld (mehr oder weniger) fest im Blick. Diese starren Strukturen zu öffnen, bedeutet stets auch ein Stück Kontrollverlust – dazu muss Bereitschaft bestehen.

Problematisch ist ferner, dass die Idee des Social Business oft von Spartenbranchen vorangetrieben wird – meistens aus den IT/Software-Bereichen. Social Business wird dann schnell runtergebrochen auf Software X oder Serverstruktur Y. Dann entscheidet plötzlich die IT, ob denn nun “social” gemacht wird oder nicht. Die Antwort lässt sich denken.

Dass der Wandel zu einem “Social Business” ein viel fundamentalerer ist, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Deutlich wird dies auf einer Grafik der DachisGroup: Sie zeigt die unterschiedlichen Stationen, Herausforderungen und Vorteile dieser Struktur im Ganzen, über die Abteilungen hinweg:

  • Das Marketing wird experimentierfreudiger, schneller, schlanker und geht in die direkte Ansprache
  • Im Vertrieb werden fließend nachhaltige Beziehungen aufgebaut. Weg vom “Call-Sale-Goodbye” -Schema
  • Forschung und Entwicklung werden agiler und innovativer, bei gleichzeitig kürzeren Entwicklungszyklen. Vermehrte Möglichkeit des Outsourcings.
  • Der Kundenservice wird sorgender, mit einem direkteren Draht nach außen. Es entstehen neue Möglichkeiten mit Fehlern und Servicefällen individuell umzugehen.
  • Budgets sind flexibel verwaltbar und werden dort eingesetzt, wo sie wirklich gebraucht werden
  • Die Führungskräfte können proaktiv entscheiden und das Mitarbeiterengagement steigern. Besonders gefällt mir in diesem Zusammenhang: “work out loud”
  • Die Partner können effizienter arbeiten und in die Kommunikationswege eingebunden werden
  • Und nicht zuletzt erleben die Kunden eine neue Qualität von Mitsprache und Authentizität – dass schafft engere Beziehungen als je zuvor

Über diese direkten Business-Benefits hinaus, profitiert das Unternehmen durch einen Verbesserung in Workflow, Kommunikation, Mitarbeiterzufriedenheit und interner Innovation. Weitere Punkte auf der Grafik. Hier einmal als Slideshare-Präsentation eingebunden, das hochauflösende PDF kann hier heruntergeladen werden.

Das Kommentarfeld wartet auf weitere Vorteile oder Stolpersteine… 😉

[HTTP410] The Power of Foursquare: 7 Tipps für besseres Location Based Marketing

Seit Monaten und Jahren heißt es, dass mobiles Marketing mit Location Based Services “The Next Big Thing” werden würde. Alle Zeichen stehen auf Grün: Das Smartphone ist erschwinglich geworden, der mobile Internetzugang ebenfalls. Fehlt noch der praktische Nutzen. Der lässt aber, zumindest hierzulande, weiter auf sich warten. Sicherlich gibt es einige positive Beispiele, aber solange die mit der Lupe gesucht werden müssen, wird sich niemand bei bei Foursquare und Co anmelden. Die aktive Nutzerschaft ist bis jetzt eher mit ausreichend Spieltrieb gesegnet, davon lassen sich andere nicht unbedingt überzeugen. Mir fällt es zumindest schwer zu erklären, warum ich extra Umwege gehe, um mir verlorene Mayortitel zurückzuholen. 😉

In den USA ist das Thema LBS schon sehr viel weiter. Das liegt eben daran, dass sich die großen, aber vor allen Dingen auch viele kleine Unternehmen Gedanken machen, was sie den Menschen bei Foursquare bieten könnten. Einige Beispiele finden sich in der schönen Präsentation von Carmine Gallo. Der hat gerade das Buch “The Power of foursquare: 7 Innovative Ways to Get Your Customers to Check In Wherever They Are” veröffentlicht und fasst seine Thesen in hier anhand schöner Best Practice Cases zusammen:

  • Connect Your Brand
  • Harness New Friends
  • Engage Your Followers
  • Create Rewards
  • Knock-Out the Competition
  • Incentivize Your Customers
  • Never Stop Entertaining

Schön arrangiert – was aber dahinter steckt, folgt in diesen 90 Folien und zwei Videos (In der Präsentation eingebunden) Viel Spaß!

Herausforderung Marketing: Die IBM CMO-Study 2011

Die C-Level Studien von IBM lohnen sich immer zu lesen. Vor allen Dingen, weil sie nicht nur mit Zahlen um sich werfen, sondern eine qualitative Befragung durchführen. So auch bei der diesjährigen CMO-Studie, bei der 1700 internationale Chief Marketing Officers nach ihren derzeit größten Herausforderungen befragt wurden. Die Top-4 sind:

  • Datenexplosion
  • Social Media
  • Wachsende Zahl von Kommunikationskanälen und -geräten
  • Änderungen im Verbraucherverhalten

Im Prinzip hängen diese vier Punkte so eng zusammen, dass sie als ein Problem angegangen werden können/müssen. Die Entwicklung des Internets als zentrales Kommunikationsmittel mit sozialen Attributen führt selbstverständlich zu einer Änderung im Verbraucherverhalten. Der Verbraucher ist besser informiert, unabhängiger und trifft auf dieser Grundlage ausgewogenere Entscheidungen.

Die Datenexplosion an erster Stelle ist dabei eher Symptom als Ursache. Wobei sie bei der Gewinnung von Informationen natürlich auch als singuläres Problem auftreten kann. Interessant zu sehen, wie sich ein Großteil noch auf die traditionellen Informationen verlässt.

Einen sehr interessanten Teilaspekt möchte ich noch herausgreifen: Die Rolle des CMO im Unternehmen, und wie entscheidend seine Einflussnahme auf den Marketing-ROI sind. Fertige Produkte vor die Nase gesetzt zu bekommen, die man nun irgendwie ins Volk kloppen soll, ist ein (oft wiederkehrender) Alptraum jeder Marketingabteilung. Also: Das Marketing gehört fest zur Produktentwicklung!

Aber das war nur ein kleiner Ausschnitt und noch lange nicht alles: Die Studie bekommt man nach kurzer Registrierung hier. Ich empfehle, etwas zu Zeit nehmen und sich einmal durchzuschmökern – es lohnt sich!

Pic: chefranden (CC BY 2.0)

Die Global Employer Branding Study 2011: Kein Geld für Charakter?

Neue Zahlen zum globalen Employer Branding Engagement: In Ihrer “Global Employer Branding Study” befragte EBI weltweit 1700 Unternehmen nach Ihren Bemühungen, sich als Arbeitgebermarke aufzubauen:

  • 84% glauben, es bedarf einer klar definierten Strategie, um im Employer Branding gesetzte Ziele erreichen zu können.
  • 71% der Verantwortlichen geben an, die größte Schwierigkeit sei es, ein angemessenes Budget zur Etablierung der Arbeitgebermarke zu erhalten.
  • 59% nutzen die eigene Karriereseite zur Markenkommunikation.
  • 55% der Arbeitnehmer legen Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber auch für andere attraktiv ist.
  • International nutzen 44% Social Media um die Arbeitgebermarke zu stärken
  • In 18% der Unternehmen sind die Marketingabteilungen verantwortlich für das Employer Branding.

Quelle: EBI

Bei Employer Branding Budgets denke ich nicht nur an Mediabuchungen oder andere Marketingmaßnahmen. Es sind auch die Taler, die ein Unternehmen locker macht, um seinen Angestellten das ein oder andere Extra zu gönnen. Schließlich muss es erst kommunizierbare Benefits geben, bevor eine Geschichte erzählt werden kann. Bei Mashable gab es dazu gestern eine schöne Infografik, auf der die Vergünstigungen der Tech-Traumarbeitgeber miteinander verglichen werden. Vieles davon ist gar nicht so teuer.

Vermutlich wird es noch etwas brauchen, bevor (gerade in Deutschland) der selbstbewusste Auftritt als Arbeitgebermarke eine finanzielle Grundlage bekommt. Der Frage, ob diese Aktivtäten nun Hype, Mode oder eine ernsthafte Entwicklung darstellen, wird auch auf dem Seminar iTrends 2012 bei der DFS in Langen nachgegangen. Mit Frank Schmith (Lufthansa), Susanne Hagen (Philips) und Matthias Melcher (BMW) u.v.a. erzählen dort Unternehmensvertreter aus erster Hand von Ihren Praxiserfahrungen aus Unternehmen, die Budgets bereitstellen und was sich damit anfangen lässt. (Wer sich über den obigen Link anmeldet, kommt zusätzlich in den Genuss von 10% Preisnachlass.)

Pic: AdamKR (CC BY-SA 2.0)

[HTTP410] Wie man eine Facebook Unternehmenspage zum Leben erweckt – 16 Tipps

Seit zwei Jahren spreche ich fast täglich mit Menschen über den Einsatz von Facebook für Employer Branding, Recruiting & Marketing. Eine Herausforderung, die fast allen Unternehmen begegnet, ist die Frage, wie man seine Unternehmens-Fanpage zum Leben erweckt. Das es dabei im Kern um den Aufbau eines Dialogs geht und nicht um die schiere Gewinnung von Fans, kann zwar gar nicht oft genug betont werden, aber ohne Gesprächspartner (Fans) gibt es natürlich auch keinen Dialog. Und deshalb habe ich mal eine Reihe von Tipps aufgeschrieben, die dabei hilft, interessierte Gesprächspartner zu erreichen und eurer Facebookpage Leben einzuhauchen:

1. Macht aus eurer Fanpage eine Themenwelt

Der Schlüsselfaktor zum Erfolg, der in der Immobilienwelt immer mit “Lage, Lage, Lage” umschrieben wird, lässt sich bei Facebook am besten mit “Content, Content, Content” auf den Punkt bringen. Ob informativ oder lustig – Blogpost oder Zeitungsartikel – Foto oder Bewegtbild – Podcast oder Song –  Meinung oder Frage – guter Content passt zum Thema der Page, nimmt die Zielgruppe ernst, lädt zum Mitmachen und Weiterverbreiten ein und ist langfristig das beste Mittel zur Bekanntmachung der eigenen Unternehmenspage! Klingt nach Arbeit? Ist es auch, aber sie lohnt sich.

2. Nutzt Apps um eure Fanpage aufzuwerten

Neben gutem Content sind Facebook-Apps eine tolle Möglichkeit, die eigene Unternehmenspage mit funktionellem und inhaltlichem Mehrwert auszustatten. Möglich sind z.B. die Vorstellung des Unternehmens und Eures Facebook-Teams, eine sich selbst pflegende Facebook-Jobbörse mit Euren Stellenanzeigen, ein Video-Channel mit allen Euren YouTube Videos, ein Facebook-Blog, auf dem Mitarbeiter über das Unternehmen oder Kunden über Produkte schreiben. Darüber hinaus könnt ihr Gewinnspiele veranstalten, Bewerbern Self-Assessment Tests anbieten, einen Shop integrieren und so ziemlich alles andere, was Euch einfällt.

3. Richtet eine Vanity-URL ein

Eine Vanity-URL ist eine personalisierte URL, die Du für Eure Facebookpage (und Dein Profil) anlegen kannst. Sie sollte den Namen des Unternehmens oder der Marke enthalten und kann zusätzlich mit einem Schlagwort ergänzt werden, das das Ziel der Page beschreibt, bei Recruitingpages z.B. “Karriere”, “Ausbildung” o.ä.. Dabei sollte sie leicht zu merken sein. Die Vanity-URL unserer Fanpage z.B. lautet facebook.com/wollmilchsau. Unter facebook.com/username kannst Du prüfen, ob die gewünschte URL für Euer Unternehmen noch frei ist. Am besten machst Du das direkt nach der Einrichtung der Page, denn die Vanity-URL ist zwingende Voraussetzung für viele der folgenden Tipps.

4. Macht die Vanity-URL zum Bestandteil eurer E-Mail Signatur

Sobald die Vanity-URL eingerichtet ist, und die ersten Beiträge die Page füllen und die thematische Richtung andeuten, sollte die Vanity-URL zum festen Bestandteil der E-Mail-Signatur des Unternehmens gemacht werden. Den größtmöglichen Effekt erreicht ihr natürlich, wenn die Vanity-URL in die Signatur aller Kollegen aufgenommen wird! Geht das nicht, muss sie zumindest in die Signaturen aller unmittelbar Beteiligten der federführenden Abteilung(en)(Recruiting, Marketing, PR etc.). Bei Karriere-Pages ist es besonders sinnvoll, auch die Kollegen der personalsuchenden Fachabteilungen einzubeziehen, da die ja i.d.R. viele Berührungspunkte zur Zielgruppe haben. Dasselbe gilt für die Einbeziehung des Vertriebs zur Verbreitung einer Marketing-Fanpage.

5. Ladet alle Kollegen ein und bittet sie um Mithilfe

Um der Facebookpage des Unternehmens einen guten Start und einen erfolgreichen Lauf zu bescheren, solltet ihr möglichst viele Kollegen in die Pflege und Gestaltung der Page mit einbeziehen. Einflussfaktoren für den Erfolg von Unternehmenspages gibt es viele, aber die Einbeziehung möglichst vieler Menschen in die Gestaltung der Page ist neben der Leidenschaft für das eigene Thema ein Charakteristikum, das alle erfolgreichen Unternehmenspages eint.

6. Tragt die Fanpage in eure Business Network Profile ein

Sowohl Xing als auch LinkedIn bieten die Möglichkeit, im eigenen Profil auf Web- und Social Media Präsenzen hinzuweisen. Auch hier erzielt ihr maximalen Erfolg, wenn alle Kollegen mitmachen. Erfahrungsgemäß schadet es nicht die lieben Kollegen nach der ersten Bitte noch ein paar Mal zu erinnern ;).

7. Verlinkt euer Facebook-Profil mit der Fanpage eures Unternehmens

Inzwischen geben immer mehr Nutzer in ihren Facebook-Profilen ihren Arbeitgeber an. Facebook verlinkt diese Einträge jedoch mit Gemeinschaftsseiten und nicht mit der Unternehmenspage (die ja zum Zeitpunkt des Eintrags häufig noch nicht existierte). Um eure Unternehmenspage dort zu verlinken, geht auf “Profil bearbeiten” und gebt in der Rubrik “Ausbildung und Beruf” den Namen eurer Page in das “Arbeitgeber”-Feld ein. Nach den ersten Buchstaben erscheint dann eine Auswahlliste, aus der ihr (anhand des Logos) eure Unternehmenspage auswählen könnt. Bittet eure Kollegen, das auch zu tun. Dabei solltet ihr ausdrücklich betonen, das die Verlinkung freiwillig ist (!) und eine Anleitung bzw. Hilfestellung anbieten.

8. Bindet die Vanity-URL in eure Twitter-Hintergrundgrafik ein

Das funktioniert natürlich nur, wenn euer Unternehmen einen Twitter-Account hat oder privat twitternde Kollegen dazu bereit sind.

9. Integriert eine Likebox in die Unternehmenswebsite

Websites gehören zu den erfolgreichsten und nachhaltigsten Quellen zur Gewinnung neuer Fans. Wer sie besucht, interessiert sich bereits für das Unternehmen und freut sich häufig, wenn er oder sie . Am meisten Interessierte erreicht ihr mit einer Likebox auf der Startseite:

Falls die Einbindung der Likebox auf der Startseite nicht möglich ist, sollte sie zumindest auf der inhaltlich passenden Unterseite eingebunden werden (Karriere, Produkte etc.). Falls auch das nicht geht, sollte an zentraler Stelle zumindest ein Facebook-Button in die Website integriert werden (im Footer bringt er wenig).

10. Schreibt einen Blogpost über eure Page im Corporate Blog

Auch das geht natürlich nur, wenn ihr ein Corporate Blog betreibt. Falls ihr Blogger unter euren Kollegen oder Geschäftspartnern habt, könnt ihr auch sie bitten über eure Fanpage zu schreiben.

11. Veröffentlicht einen Beitrag über eure Page im Mitarbeitermagazin

Viele größere Unternehmen geben Mitarbeitermagazine heraus, die auch tatsächlich gelesen werden. Ein Beitrag über die Unternehmenpage ist da natürlich naheliegend. Aufgepasst! Hier gilt es nicht, sich selbst zu beweiräuchern sondern die Hintergründe zu erläutern und die Kollegen in persönlichem Ton um ihre Unterstützung zu bitten. Je nach Unternehmen kann es sinnvoll sein, auf skeptische Vorbehalte einzugehen und sie zu entkräften. Darüber hinaus solltet ihr den Kollegen auch Hilfe bei der Verlinkung des Profils mit der Firmenpage oder der Einrichtung eines persönlichen Facebookprofils anbieten.

12. Stellt eure Fanpage im Intranet vor

Hier gilt dasselbe wie bei Nr. 11.

13. Ladet mit dem nächsten Newsletter Kunden, Lieferanten und Geschäftsfreunde auf eure Fanpage ein

Jetzt wo ihr eure Kollegen und die engsten beruflichen Kontakte für die Fanpage gewonnen habt, ist es an der Zeit auch Kunden, Lieferanten, Geschäftsfreunde und alle, die sich sonst für euer Unternehmen interessieren, auf eure Page einzuladen. Und am besten geht das natürlich im Rahmen eures Newsletters. Da das im Enzelfall mal mehr (Marketing) und mal weniger (Recruiting) Sinn macht, müsst ihr selbst abwägen, ob sich das lohnt.

14. Schaltet Online-Werbung zu Stichworten aus eurer Themenwelt

Nachdem ihr jetzt alle Menschen eingeladen habt, zu denen euer Unternehmen Kontakt pflegt, lohnt es sich, auch Menschen einzuladen, die euer Unternehmen noch nicht kennen, sich aber für euer Thema interessieren. Das funktioniert am besten über kontextbezogene Online-Anzeigen. Am naheliegendsten sind da natürlich Ads und Sponsored Stories bei Facebook, aber auch Google AdWords und andere Möglichkeiten sind eine Überlegung wert, solange sie ein gezieltes Targeting zulassen.

15. Crossmedia/ Offline-Marketing

Jetzt wo die digitalen Präsenzen des Unternehmens und die Profile der Mitarbeiter mit der Vanity-URL bestückt und alle Online-Kontakte über die Existenz der Unternehmenspage informiert sind, solltet ihr über Crossmedia Marketing nachdenken. Das Ziel ist ganz einfach und klar: die Vanity-URL muss auf alles drauf was man anfassen und angucken kann und wo sie nicht hinpasst, kommt stattdessen ein kleines Facebook-Logo hin, um wenigstens darauf hinzuweisen, dass Euer Unternehmen bei Facebook ist. Spontan denke ich da an Visitenkarten, Briefumschläge, Briefpaper, Broschüren, Verpackungen, Messeposter, Firmenwagen und Firmen-Laptops, Aufkleber. Aber Euch fällt da sicher noch mehr ein.

16. So, und bevor ihr jetzt all diese Punkte umsetzt noch ein letzter Tipp: Denkt bitte erst noch ein bisschen über Tipp Nr. 1 nach!

Viel Erfolg!

Die Social Media Recruiting Conference in Hamburg – Am 13./14. Oktober 2011

 

Termine in 2012 für Zürich, Wien, Hamburg gibt’s hier!

 

Die Social Media Recruiting Conference vollendet diesen Herbst ihr erstes Lebensjahr. Nach dem Auftakt 2010 in der Hansestadt und einem Gastspiel in Wien, findet nun die dritte Veranstaltung wieder in Hamburg statt. Am 13. und 14. Oktober werden wir uns im Steigenberger Hotel den Trends, Methoden und vielen Praxisbeispielen des Recruitings im Web 2.0 widmen.

Nach der rasanten Entwicklung im Bereich der sozialen Netzwerke und den wachsenden Erfahrungen in den Unternehmen, ist auch die SMRC ein Stück “reifer” geworden. Natürlich werden wir nach wie vor einen Blick auf die Potentiale des Web 2.0 werfen, doch der Anteil an konkreten Planungs- und Umsetzungsthemen wird noch größer sein. Das zeigt sich schon am ersten Seminartag mit den großen Themenblöcken Planung und Management, insbesondere aber am darauf folgenden Workshoptag: Hier werden die Seminarteilnehmer in den Bereichen Social Media Recht, Monitoring und Suchmaschinenoptimierung fit für den praktischen Einsatz im Web 2.0 gemacht. Wir freuen uns, dafür eine Liste von großartigen Rednern und Workshopleitern präsentieren zu können.

Aus der Agenda: (Auszug)

  • Employer Branding & Recruiting im Social Web – eine Bestandsaufnahme
  • Planung und Vorbereitung eines Social Media Auftritts für Employer Branding & Recruiting
  • Facebook- und Blogmanagement in der Unternehmenspraxis
  • Serious Gaming als Recruiting-Tool
  • Social Media Monitoring
  • Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenmarketing im Recruiting-Kontext
  • Social Media Recht

Infos und Anmeldung

Werft für weitere Informationen einen Blick auf den vollständigen Konferenzplan.
Den direkten Link zur Anmeldung findet Ihr hier. Wir würden uns freuen, Euch in Hamburg begrüßen zu dürfen!

Hintergründe und einen Rückblick auf die bisherigen Konferenzen auf der SMRC-Page. Und Yvonne Neubauer hat mir bei startupcareer mit ein paar Fragen zur SMRC auf den Zahn gefühlt.

Pic: Wimox (CC BY-SA 2.0)

Ein Tag als … bei DDB Tribal – YouTube Custom Channel

Google hat zum AgencyTube-Wettbewerb geladen: Agenturen waren gehalten, sich oder einen Kunden mit einem eigenen Custom-Channel auf YouTube zu präsentieren. Verpasst? Grund genug sich in den Hintern zu beißen, denn den individualisierbaren Markenkanal gabs kostenfrei dazu und darf behalten werden! Verpasst hätte man damit aber auch die Chance, eine gute Idee umzusetzen:

Interone zB. verlost eine Werbekampagne, für (D)ein ganz persönliches Anliegen. DDB Tribal nutzt die Gelegenheit für eine Runde Employer Branding und präsentiert einen Tag in der Agentur – aus der Sicht verschiedener Personen, jedoch synchron gefilmt. Die Perspektiven lassen sich jederzeit wechseln und auf den unteren Monitoren vergleichen.

Ein Klick ins Bild bringt Euch direkt zum YouTube-Channel. Viel Spaß bei DDB Tribal!

Pic: JasonLangheine (CC BY 2.0)