Seit das Wissen um soziale Netzwerke die Recruiting-Szene erreicht hat, brandet immer mal wieder die Frage auf, ob Recruiter denn jetzt Bewerber-Screenings im Social Web machen oder nicht. In bester deutscher “Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps”-Manier geht damit meist die Forderung einher, Recruiter hätten sich nicht für das Privatleben der Mitarbeiter zu interessieren, begleitet von dem impliziten Vorwurf, sie seien ja vor allem auf der Suche nach dem Haar in der Suppe. Artig bekunden dann die Vertreter der Zunft öffentlich, in ihren Unternehmen geschähe das nicht und überhaupt hätten sie dazu keine Zeit. In Gesprächen untereinander streitet allerdings kaum ein webaffiner Recruiter ab, dass er oder sie sich regelmäßig den digitalen Fußabdruck, zumindest ausgewählter Kandidaten, anguckt.
Aber, und das ist aus meiner Sicht der entscheidende Punkt, das geschieht i.d.R. primär aus dem Wunsch heraus, ein “runderes” Bild des Menschen zu gewinnen, der sich hinter dem CV verbirgt. Es geht nicht darum, die Leichen im Keller auszugraben, sondern einen zukünftigen Mitarbeiter als Mensch in seiner Gesamtheit besser einschätzen zu können.
Das sich das Social Media Bewerber-Screening genauso häufig zu Gunsten wie zu Ungunsten der Kandidaten auswirkt, zeigt die folgende Infografik und differenziert dabei auch sehr schön zwischen den Gründen für Einstellung oder Absage.