Google gibt Entwicklern einen zentralen Platz für seine Dienste

Inzwischen hält Google eine Menge an eigenen Diensten bereit und es wird immer schwieriger einen Gesamtüberblick zu bekommen. Hinzu kommt noch, dass Google im Hintergrund ständig an der Weiterentwicklung dieser Dienste arbeitet und fördert. Bisher wurden diese Entwicklungen in eigenen Gruppen geführt, z.B. gab es den Dienst Google-Code, der schon seit einiger Zeit die Entwicklung und Veröffentlichung des eigenen Projekt-Codes fördert. Oder der Google Summer of Code, ein jährliches Programmierstipendium, das Studenten in ihrer Mitarbeit an einem Open-Source-Projekt unterstützt. Doch der Austausch unter den verschiedenen Entwicklern war schwierig. Mit Google Developers sollen diese Entwickler zur einer gemeinsamen Community vereint werden. Für deren Entwicklungen wurde u.a. ein Showcase geschaffen, der zurzeit schon 133 (Stand: Februar 2012) Entwicklungen beherbergt. Auch ein User-Bereich (Share your story), in dem man sich mit einem Video vorstellen und neue Ideen einreichen kann, wird zur Verfügung gestellt. Keine schlechte Idee von Google, den kostbaren Entwicklern unter die Arme zu greifen. Löblich!

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Pic: pennuja (CC BY-SA)

Twitter verkauft vollen Zugriff auf API und Daten

Hintergrund: Über die Twitter-API (Programmierschnittstelle) haben Drittanwendungen, Software und Web-Services Zugriff auf Tweets bzw. deren Inhalte. Das nutzen Twitter-Clients wie Seesmic oder Hootsuite, oder auch unzählige andere Dienste, die auf Tweets zugreifen und damit was auch immer anstellen. Bereits 2009 hat Twitter angekündigt seine API “Firehose” weiter zu öffnen – gegen Bezahlung. Damit bekommen Anwendungen die direkte Verbindung zu Twitters Innersten – sie hätten damit Zugriff auf sämtliche Daten, die ein Tweet enthalten kann und zwar sobald dieser im Twitter-System angekommen ist. Überlicherweise kann (1.) nur ein Tteil der Daten (2.) auf Anfrage abgerufen werden. Das geht zwar recht fix, ist aber genaugenommen nicht wirklich “Echtzeit” – technisch gesehen.

Twitter kündigte nun seinen zweiten großen API Deal an: Nach Gnip hat nun auch Mediashift den vollen API-Zugriff: Inhalt des Tweets, Nutzername, Ort, Twitterbio des Verfassers, dessen momentaner Standort etc.. Über 40 dieser Informationsklassen enthält ein einzelner Tweet.

Zusätzlich verfügbar sind Informationen aus Konten anderer Netzwerke, die mit Twitter vernetzt sind (z.B. LinkedIn). Da diese Datenmenge (derzeit 140 Millionen Tweets pro Tag!!) für einen herkömmlichen Service-Anbieter kaum zu beherrschen ist, entsteht hier ein interessantes Geschäftsmodell: Mediashift zum Beispiel scannt alle Tweets nach Keywords und verkauft dann individuell gefilterte und aufgearbeitete Ergebnisse an seine Kunden. Der Preis variiert dabei nach der Komplexität des Filters. Read Write Web drückt das so aus:

Want a feed of negative Tweets written by C-level execs about any of 10,000 keywords? Trivial! Basic level service, Halstead says! Want just the Tweets that fit those criteria and are from the North Eastern United States? That you’ll have to pay a little extra for. The possibilities are staggering.

Es ergeben sich in der Tat enorme Möglichkeiten. Wer Twitter als Echtzeitdatenbank dessen, was Menschen weltweit mchen, was sie interssiert, was sie suchen etc. respektiert, der bekommt so Zugang zu einem wahren Schatz an aktuellen Daten und Informationen.

Pic: Twitter und psd

Freiwillige Arbeit

„Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“ (Perikles)

Freiwillige Arbeit – nein, ich rede nicht von Überstunden – ist ein wichtiger Bestandteil des weltweiten Sozialsystems. Diese Form der “Freiwilligkeit” taucht mit dem ersten großen staatlichen System im alten Griechenland auf: Während es in früheren Kulturen selbstverständlich war, für das Allgemeinwohl zu sorgen, so wurde es später zur besonderen Tugend. In komplexeren Systemen herrscht in weiten Teilen Spezialisierung und  Aufgabenteilung. Wer eine (entlohnte) Aufgabe also erfüllt hat, der hat auch seinen Dienst an der Gesellschaft getan – möchte man meinen. Er investiert dann höchstens noch etwas Kraft in den engeren Familien- oder Freundeskreis.

Da aber auch diese persönlichen Strukturen in den westlichen Industrienationen immer brüchiger werden, bekommt das Ehrenamt eine immer größere Bedeutung – ohne diese Freiwilligen wäre ein Großteil der heute dringend benötigten karitativen Dienste nicht möglich. Das GOOD-Magazine erhebt in Zusammenarbeit mit Hyundai den freiwilligen Einsatz von Kraft und Zeit. In dieser interaktiven, laufend aktualisierten Grafik kann man verfolgen, wie viele Menschen, wie lange, welchem Zweck helfen.

Tiere, Kunst und Umwelt liegen dabei weit vorne. Typisches Phänomen: Einen Baum zu pflanzen, ist weitaus weniger belastend, als z.B. mit Obdachlosen, Kranken oder Alten zu arbeiten. (Geht mir genauso, muss ich gestehen.)

UPDATE (28.2.): Übers Wochenende hat sich einiges getan: Kunst steht immer noch hoch im Kurs, die Tiere mussten sich aber zugunsten des Punktes “Erholung/Freizeit” auf Platz 3 zurückziehen.

Pic: R. Engelhardt (CC BY-SA 2.0)