So lautet wohl die Zukunftsversion dieses bekannten Sprichworts, wenn es das 21. Jahrhundert überleben will. Denn eine Untersuchung beruflicher Facebook-Verflechtungen von 4400 Personen zeigt einmal mehr, das sich die Trennung von Privat- und Berufsleben zunehmend auflöst. Ziel der vom Software-Anbieter AVG in 11 Ländern durchgeführten Befragung, war wohl ursprünglich uns mit den Ergebnissen ordentlich Angst einzujagen und Sicherheitssoftware zu verkaufen. Aufgezogen haben sie das auch richtig gut, mit eigenem “Digital Diaries” genannten Kamapagnenblog und passenden aber leider ziemlich stumpfen Angsmachfilmchen bei YouTube. Der älteste Sales-Trick der Welt. Aus meiner Sicht ging dieser Schuss allerdings mächtig nach hinten los, denn die Daten lassen sich auch ganz anders interpretieren. Das Märchen vom bösen Boss und den hinterhältigen Kollegen, die sich bei Facebook Stasi-like mit einem anfreunden, um einen zu bespitzeln lässt sich nämlich kaum aufrechterhalten. Denn das sich bei Facebook sogar im paranoiden skeptischen Deutschland 19 Prozent mit Ihrem Vorgesetzten vernetzen und 51 Prozent Ihren Kollegen dieselben Inhalte zeigen, wie ihren Freunden, ist nicht als Warnsignal zu verdammen, sondern als Vorbote eines Kulturwandels zu begrüßen. Es ist ja nicht so, als wüssten die alle nicht,was sie tun. Die Ursache liegt wohl viel eher darin, das moderne Arbeitsbeziehungen von Vertrauen und einer offenen Kommunikationskultur geprägt sind. Wer will schon bei einer Firma arbeiten, deren Führungskultur dadurch gekennzeichnet ist, das man das Privatleben gegen sie verwendet? Ihr vielleicht?
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