[HTTP410] People Analytics zum Anfassen

Im seinem Artikel über Personalarbeit bei Google hat Jan im Juli das Thema “People Analytics” als “eines der heißesten HR-Trendthemen” bezeichnet. Daran hat sich auch in den letzten Monaten nichts geändert. Analysiert man die weltweiten Suchbegriff-Trends, stellt das laufende Jahr den Höhepunkt des Interesses für die Begriffe People Analytics und HR Analytics dar.

Das Interesse an Begriffen wie HR Analytics und People Analytics steigt stetig an.

Auch wenn der deutschsprachige Raum etwas hinterher hängt, dieser Trend wird sich nicht so schnell ändern. Große Unternehmen entdecken das Thema und positionieren sich gerade. Zuletzt kaufte Microsoft die Firma VoloMetrix, die den E-Mail Verkehr und die Kalender der Mitarbeiter auswertet, um die Produktivität zu analysieren und Verbesserungen vorzuschlagen. Die Kauf-Begründung des Microsoft CEOs:

Even small improvements in a person’s day-to-day effectiveness can add up to significant value for an organization and greater employee happiness. … Giving people access to real data and objective, personalized feedback can lead to a virtuous cycle of improvement for both individuals and their company.

Das hört sich toll an. Alles soll besser und alle sollen happy werden. Doch ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder Bewohner der Arbeitswelt, den neuen Möglichkeiten offen gegenüber steht. Gerade hierzulande dürfte die Vorstellung einer systematischen Sammlung und Auswertung von Mitarbeiterdaten noch bei vielen von Euch, ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, vorsichtige Zurückhaltung, Misstrauen oder gar Angst und Schrecken auslösen.

Christopher Mims von der New York Times stellt sich die “düstere” nahe Zukunft in etwas so vor und spricht wohl vielen Skeptikern aus der Seele:

Imagine a top corporate executive of the future. Instead of finding out what’s going on in her company by asking her subordinates, she consults a digital dashboard that tells her everything from who is at their desk to how happy they are about it.

The result is something academics have dubbed “people analytics,” and it treats the humans in an organization just like any other asset in the supply chain: as something that can be monitored, analyzed and reconfigured.

Ich bin mir persönlich jedoch nicht so sicher, ob die negativ anmutende, unmenschliche Interpretation der Technologie tatsächlich die treffende ist.

Ein einfaches Beispiel: In vielen Unternehmen werden die Krankheitstage erfasst. Am Ende des Jahres schaut sich der Manager seine Excel-Tabelle an und stellt fest, dass der Mitarbeiter A – X Krankheitstage aufweist. Ohne zusätzliche Kennzahlen, wie z. B. Durchschnitt nach Alter, Position, Branche und sonstige Leistungsmerkmale, könnte die Beurteilung zu einer recht subjektiven Angelegenheit werden. Gerade wenn der Manager dem Mitarbeiter gegenüber voreingenommen ist. Das Ergebnis kann auf diese Weise “unmenschlicher” ausfallen, als bei einer emotionslosen “People Analytics Maschine”, die einfach alle relevanten Werte zur Verfügung hat und einbezieht, um eben eine möglichst objektive Empfehlung auszusprechen.

Technologie und Systematik muss nicht zwangsläufig böse und unmenschlich sein. Ich denke, das menschliche Misstrauen wird oft dadurch bedingt, dass wir einfach nicht genau wissen, wovon wir reden. Wir lesen etwas von Überwachung und malen uns die schlimmsten Szenarien aus.

Der People Analytics Software Anbieter Talent Lab sieht das wohl ähnlich. Auf ihrer Seite kann jeder ihre Software auf spielerische Weise erkunden und besser nachvollziehen, was der Einsatz in der Praxis bedeutet und bringen kann. Es stehen mehrere ausführliche Datasets zur Verfügung. Politiker Sportler und sogar Superhelden können quasi als Mitarbeiter unter die Lupe genommen werden. Eine schöne Idee. Probiert’s aus. Vielleicht hilft es dabei, etwas Misstrauen abzubauen. Vielleicht aber auch nicht.

People Analytics Software Anbieter Talent Lab zeigt sein Dashboard

Hier habe ich z. B. das Superhelden-Unternehmen nach den Kriterien Gute/Böse sowie Intelligenz geclustert. Viel Spaß beim Spielen!

In eigener Sache: Das neue Jobspreader-Dashboard

Es gibt heute eine gute Nachricht für unsere bestehenden und zukünftigen Jobspreader-Kunden. Seit gestern ist das überarbeitete Jobspreader-Dashboard online.

Die Transparenz der Ergebnisse lag uns bereits seit den ganz frühen Anfängen unserer Personalmarketing-Software (um 2010) am Herzen. Unsere Kunden hatten schon immer Zugriff auf ihre Zahlen. In der jüngeren Vergangenheit genügte der Auswertungsbereich unseren eigenen Ansprüchen allerdings nicht mehr so ganz und so haben wir uns im Frühling an die Arbeit gemacht.

Folgende Ziele hatten wir dabei im Blick:

  • ansprechendes Design
  • wesentlich einfachere Bedienung
  • ausschließlich relevante Daten
  • bequeme mobile Nutzung (Smartphone & Tablet)

Einfach gesagt, wir wollten ein Dashboard kreieren, mit dem Personaler gerne arbeiten. Wir hoffen sehr, dass es uns gelungen ist. Zahlen sollen Spaß machen!

Jobspreader-Dashboard - Auswertung

Jobspreader-Dashboard - Aufrufe insgesamt

Das und noch mehr Spaß findet Ihr im neuen Jobspreader-Dashboard. Los, los, los, liebe Kunden, einloggen!

Falls Ihr noch nicht zu unseren Kunden zählt und keinen Zugang zum Dashboard habt, könnt Ihr schnell und unkompliziert einen Test-Zugang erhalten. Schreibt dazu bitte Johanna Hartz unter demo[ät]wollmilchsau.de an. Wir freuen uns auf Fragen und Feedback.

Und wem unsere Lösung noch gänzlich unbekannt ist, empfehle ich die aktuelle Jobspreader-Produktseite oder eine persönliche Unterhaltung mit unserem Team. Es wird Zeit, neue Wege im Personalmarketing zu gehen.

Alle Zahlen im Blick mit Google Analytics Dashboards

Vor ein paar Monaten habe ich in einem Grundlagen Artikel zum Thema Google Analytics für Personaler aufgezeigt, was für interessante Erkenntnisse Personaler für ihre tägliche Arbeit mit wenigen Klicks gewinnen könnten. Natürlich nur, wenn sie sich für die Zahlen interessieren. Der Artikel ist damals ganz gut angekommen, und so denke ich, dass tatsächlich Interesse an diesem Thema besteht.

Für diejenigen von Euch, die sich auf der Suche nach der passenden Daten bereits fleißig durch Ihre Analytics klicken, möchte ich gerne eine Arbeitserleichterung vorstellen, die Ihr vielleicht noch nicht kennt: die Google Analytics Dashboards.

Google Analytics Dashboards

Ein Dashboard dient dazu, alle Berichte und Werte, die für Eure Arbeit regelmäßig relevant sind, in einer einzigen Übersicht zu vereinen. Einmal erstellt, spart Euch ein Dashboard sehr viel Zeit. Außerdem lässt sich eine standardisierte Übersicht mit allen wichtigen Kennzahlen auf einen Blick eleganter und einfacher Euren Kollegen und Vorgesetzten vorführen und erklären. Hier nur eins der möglichen Beispiele (Ausschnitt).

Woher kommen die Besucher der Karriere-Webseite?

Die Erstellung der Dashboards erfordert natürlich eine gewisse Zeit. Der Aufwand hängt von Euren Analytics-Kenntnissen ab. Es stehen anpassbare Widgets zur Verfügung. Aber man muss schon wissen, welche Werte wichtig sind, wie man sie am besten kombiniert und in einem Widget abbildet. Das ist natürlich der springende Punkt, an dem vermutlich einige von Euch keine Lust mehr haben werden. Verstehe ich, geht mir ehrlich gesagt auch so.

Doch es gibt einen eleganten Ausweg. Und zwar die Google Marketing Platform – eine große Datenbank mit vorgefertigten Dashboards, die von anderen Nutzern erstellt und zur freien Verfügung gestellt wurden. Es gibt allgemeine Vorlagen für die wichtigsten Kennzahlen einer Seite sowie ganz spezielle, die Themen wie SEO, Responsiveness, bestimmte Online-Marketing Maßnahmen, Social Media, Conversions, Performance etc. bedienen. Einfach aussuchen und importieren. Fertig!

Vorgefertigte Dashboards der Community

Nach dem Import erscheint das importierte Dashboard in der Übersicht Eurer Dashboards und kann sofort eingesetzt werden. (Wichtig zu merken: Zuordnungen, die mit Conversions zu tun haben, müssen unter Umständen an Eure Ziel-IDs angepasst werden.)

Social Media Dashboard auf die eigenen Zahlen anwenden

Um diese Zahlen Schritt für Schritt zusammenzusuchen würdet man sonst schon einige Zeit benötigen, gerade wenn das Instrument Google Analytics noch nicht 100% vertraut ist. Ein weiterer Vorteil der fertigen Dashboards ist, dass Ihr damit “spielen” könnt. Editiert die Widgets und versucht zu verstehen, wie sie aufgebaut sind. Ziemlich schnell werdet Ihr eigene Anpassungen und Erweiterungen vornehmen können. Und falls was kaputtgeht, Dashboard-Vorlage löschen und neu importieren.

Google Analytics Widgets

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Interesse wecken. Es würde mich freuen, wenn diese Arbeitserleichterung ein paar erfahreneren Nutzer und auch Analytics-Neueinsteiger zu neuen/besseren Erkenntnissen und mehr Zeit für andere wichtige Dinge verhelfen würde. Lasst mich bitte wissen, ob bei Euch Dashboards bereits im Einsatz sind bzw. ob Ihr Euch vorstellen könntet, mit so einer Hilfe grundsätzlich mehr mit Analytics zu arbeiten.

Hat vielleicht jemand Vorschläge, welche Werte unbedingt in einem HR-Dashboard auftauchen sollten? Wir könnten ja so eine Vorlage kollektiv erarbeiten. Möchte jemand vorhandene Entwürfe teilen?