Community-Management-ABC für Karrierepages & Mitarbeiterblogs

Wer durch gutes Employer Branding eine starke Arbeitgebermarke geschaffen hat, sollte dies auch extern kommunizieren. So kann eine gut geführte Facebook-Karrierepage ebenso wie ein Mitarbeiterblog positiv zur Arbeitergebermarkenbildung beitragen. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein geplantes und beständiges Community Management, das in den Dialog mit den Fans geht und potenzielle Mitarbeiter neugierig auf das Unternehmen macht. Nur, wie macht man das?

A) Die Analyse

Bevor man eine Karrierepage oder einen Mitarbeiterblog eröffnet, sollte man sich über einige Punkte im Klaren sein:

  1. Was ist das Ziel meines Social-Media-Auftritts?
  2. Wie fügt er sich in meine Employer-Branding- und Recruiting-Strategie ein?
  3. Wen soll er erreichen?

Eine ausführliche Analyse meiner Zielgruppe und deren Tummelplätze im Web ergibt unabdingbare Informationen, die zunächst gesammelt werden müssen. Neben den potenziellen zukünftigen Arbeitnehmern dürfen aber auch die eigenen Mitarbeiter nicht vergessen werden:

  1. Wie stehen sie zum Unternehmen?
  2. Gibt es bereits Stimmen und Meinungen im Social Web über mein Unternehmen?
  3. Wie stark identifizieren sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen, kennen sie seine Werte und wissen sie wofür das Unternehmen steht (internes Employer Branding)?

Aus der Beantwortung dieser Fragen kann nun eine Strategie für den Employer-Branding-Auftritt und das Community Management im Social Web entwickelt werden.

B) Die Strategie

Die Aufstellung einer strategischen Maßnahmen-Planung, in die bereits alle Beteiligten mit einbezogen werden sollten, ist der Grundstein und sollte vor Beginn einer Social-Media-Kampagne aufbereitet werden. Entscheidend ist dabei die folgende Frage: Wie kann ich meine Employer-Branding-Ziele direkt in das Community Management implementieren?

Nach der Analyse kann, mit den daraus folgenden Ergebnissen, die Erstellung einer Ziele-Zielgruppen-Matrix helfen, die einzelnen Maßnahmen zusammenzufassen und visuell zu veranschaulichen.

Mögliche Strategie-Rubriken sind:

Gängige Recruiting-Zielgruppen sind natürlich:

  • Schüler
  • Studenten
  • Absolventen
  • Young Professionals
  • Berufserfahrene

Die Clusterung dieser Punkte mit den entsprechenden Maßnahmen in einer Matrix dient später auch als Grundlage des Redaktionsplans, der als Übersicht für anstehende Projekte und Verantwortlichkeiten dient. Jedes der im Redaktionsplan bedachten Postings sollte später auf die Employer-Branding-Strategie einzahlen und dementsprechend überdacht sein, aber nicht die Spontanität nehmen, die eine lebendige Seite benötigt.

Karriere-Fanpage der Techniker Krankenkasse

C) Content Marketing

1. Information

Einer der wichtigsten Aspekte der im Content Marketing ausgespielt werden kann, ist die Verbreitung von Informationen über das Unternehmen. Bebilderte Einblicke in die verschieden Fachabteilungen, gegebenenfalls mit dem Einsatz von Testimonials, die authentisch (!) ihren Arbeitsplatz präsentieren oder die Einbindung von Jobangeboten für die verschiedenen Karrierestufen. (Auch hier empfiehlt es sich, nicht stumpf die Angebote zu posten, sondern diese in einem ansprechenden Format zu veröffentlichen). Sofern das Unternehmen über eine gute Employer-Branding-Strategie verfügt, sollte es viele schöne Möglichkeiten geben, das Arbeitsleben und die Arbeitskultur darzustellen. Wichtig ist es auch, die eigenen Mitarbeiter zu motivieren, sich am Austausch mit den Fans und bei internen Themen zu beteiligen.

2. Support

Durch eine breit gefächerte Vernetzung innerhalb des Unternehmens ist es dem Community Management möglich, auf der Pinnwand oder im Blog gestellte, fachspezifische Anfragen direkt an einen Ansprechpartner in der jeweiligen Fachabteilung weiterzuleiten und schnellstmöglich zu beantworten – bestenfalls erhält das Community Management bereits vorher einen Einblick in alle Abteilungen und erstellt einen FAQ-Katalog, in dem wiederkehrende Fragen bereits abgeklärt sind oder nachgetragen werden können. Serviceanfragen, wie sie auf gewöhnlichen Fanpages häufiger auftauchen, wird es weniger geben, aber der Administrator sollte für alle Eventualitäten, sprich auch negative Kommentare, geschult sein. Sinnvoll ist, bei größeren Communities die Erstellung von Guidelines, die Netiquette,  Tonalität und auch die Reaktion im Eskalationsfall bereits im Vorfeld zu klären.

3. Infotainment

Neben den Informationen über das Unternehmen und die Produkte und die Supportleistung des Community Managements ist auch der Unterhaltungswert ein nicht zu vernachlässigender Punkt, der letztendlich auch dem Employer Branding zu gute kommt. Während es bei vorangegangenen Punkten sehr auf Fakten ankommt, kann hier auch mal ein spielerischer Faktor involviert werden. So werden beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse kleine Bildergeschichten eingesetzt, die die Mitarbeiter in unterschiedlichen Szenarien agieren lassen, die charmant Fakten oder die Unternehmenskultur rüberbringen. Hier ist Storytelling gefragt, die Augen offen halten oder interessanten Content selber schaffen, so wie es gerade TimoCom mit ihrem “Walking in a Timo Wonderland” zur Vorweihnachtszeit perfekt vorgemacht hat.

Community Management auf der Karriereseite von BMW

D) Die Verantwortlichkeiten

Die Rollenverteilung aller internen und externen Beteiligten muß im Vorfeld geklärt sein. Vom Verantwortlichen, dem „Master of Redaktionsplan“, der direkt mit den Fans interagiert und sich um sämtliche Belange der Community kümmert, bis hin zu den Ansprechpartnern in­­­ den verschieden Personal- und Fachabteilungen. Wichtig ist dabei die Abstimmung der Prozesse zwischen den Beteiligten, damit ein kontinuierlicher Informationsfluss auf den Plattformen gewährleistet werden kann. Der bzw. die Hauptverantwortlichen (Social Media HR Team) ist/sind hierbei auf die enge und zuverlässig Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern in den Fachabteilungen oder unterschiedlichen Niederlassungen angewiesen.

Fazit

Community Management, egal ob für Karrierepages oder Mitarbeiterblogs, ist ein komplexes Geflecht, das gut durchdacht und professionell angegangen werden sollte. Eine Seite oder ein Blog, der nicht mit entsprechendem Enthusiasmus, Einsatz und Fachpersonal geführt wird, kann letztendlich auch nicht zum gewünschten Erfolg führen. Wer jetzt aber anhand der oben aufgeführten Punkte bereits die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und fragt, wie er das denn alles wuppen soll, der kann sich auch jederzeit an uns wenden, wir wissen wie das geht.

[HTTP410] Best Practice: Bosch – Eine Facebook-Karrierepage mit Sternchen

Vor einigen Wochen habe ich euch Karriereseiten aus dem Bereich deutscher Automobilhersteller vorgestellt. Heute habe ich mir ein Unternehmen der Technologie- und Dienstleistungsbranche vorgenommen: Bosch.

Was sollte eine gute Facebook Karriereseite bieten?

Informationen – Support – Entertainment. Sowohl für den externen Betrachter und potenziellen Bewerber, als auch für die derzeitigen Mitarbeiter. Eigentlich eine ganz einfache Formel. Für meine Analyse habe ich mir zuerst die Unternehmens-Homepage angesehen. Diese bietet im besten Fall bereits eine gute Basis für unternehmensbezogenen Content. Anschließend konnte ich so feststellen, ob die Unternehmen ihr eigenes Kapital auf Facebook auch einzusetzen wissen. Hier mein Ergebnis:

bosch karriereseite karrierepage facebook

Bosch Karriere

Ich glaube, selten hat mir das Durchforsten einer Facebook-Karriereseite so viel Spaß gemacht wie bei Bosch Karriere. Möglicherweise war ich aber auch schon so beeindruckt von deren Homepage, dass ich einfach gute Laune hatte, was ja durchaus auch die Betrachtungsweise beeinflussen kann. 😉

Was ich auf der Homepage bereits erlebt habe (und ich habe mir sogar den Unternehmensleitfaden durchgelesen) spiegelt sich auch auf der Facebookseite wieder. Hier steht der Mensch und die Firmenkultur im Vordergrund.  „Wir sagen: „Jeder Erfolg hat seine Geschichte“. Und so bieten wir Dir viel Raum für Deine eigene Erfolgsgeschichte – in Deutschland und überall auf der Welt. Das gilt in unserem Unternehmen und auf unserer Facebook-Karriereseite natürlich immer für beide Geschlechter.“

Ihre Auszeichnung als familienfreundlichstes Großunternehmen Deutschlands 2012, zeigt sich unter Anderem durch dem Wiedereinsatz ehemaliger Mitarbeiter als externe Berater auch nach der Rente (jung lernt von alt und umgekehrt) oder die flexiblen Arbeitszeitenmodelle, die sich den persönlichen Gegebenheiten der Mitarbeiter anpassen. Ein schönes Beispiel, wie man dies auf Facebook mitteilt ist die Vorstellung einzelner Mitarbeiter mit einem Album +++ Flexibel: unserer Mitarbeiter und Arbeitszeitmodelle +++ Wir lernen Margit kennen, die seit rund einem Jahr im weltweiten Einkauf von Maschinen, Anlagen und Einrichtungen, Dienstleistungen und Komponenten tätig ist. Wir können ihrem bisherigen Lebenslauf, der auf die verschiedenen Bilder der Mitarbeiterin aufgeteilt ist, folgen und erfahren, wie für sie die Teilzeit im Detail aussieht. Alles ist machbar.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der auf der Facebookseite immer wieder auftaucht ist, das Engagement der Mitarbeiter für den guten Zweck. +Bosch Mitarbeiter setzen sich mit Kunst für „Herzenssache“ ein+  Ein schönes Album, dass den Weg des 11 köpfigen Teams über 3 Monate bei ihrem Projekt verfolgt, eine Lichtinstallation zu bauen (ein wunderbare Gelegenheit auch ein bisschen Product Placement zu betreiben), die später versteigert wird. Hier wurden sogar Wochenenden geopfert und es macht Spaß zu sehen, dass man trotzdem ehrlich erfreute und stolze Gesichter auf  den Bildern sieht.

bosch facebook karriereseiten

Neben den vielen sehr persönlichen Postings, die auch mal die Mitarbeiter in den USA am Grand Canyon zeigen, wird auch die Internationalität und die Austauschmöglichkeiten rund um den Globus hervorgehoben. So kann ich beispielsweise im  „5-Minuten Praktikum“ bei Bosch Türkiye“ den türkischen Mitarbeitern  meine Fragen per Videochat zu Bosch Türkiye stellen und sogar mit dem General Manager einen kleinen Plausch halten.

Es werden auch weitere Themen der Homepage wieder aufgegriffen, wie der backstage@bosch-Tag, der interessierten Studenten die Möglichkeit bietet, für einen Tag hinter die Kulissen bestimmter Jobs zu schauen. Oder auch bosch@women das dem Gleichstellungsgedanken von Bosch zuspielt, der immer wieder sowohl auf der Homepage, als auch bei Facebook in den Fokus gerückt wird. Die Zielgruppe Frauen will man sich hier nicht entgehen lassen.

Etwas vermisse ich aber doch. Bosch bietet im Rahmen seiner Employer-Branding-Strategie nicht nur verschiedene Arbeitszeitmodelle, sondern es gibt auch eine Theatergruppe, eine Bigband, das Orchester und Chöre, die teilweise deutschlandweit auftreten oder die verschiedenen Sportprogramme, die für jeden etwas bieten. Darüber habe ich zu mindestens in den letzten Monaten nichts gefunden, schade eigentlich.

Aber zurück zu den positiven Punkten. Für mich persönlich eine schöne Sache ist der Einsatz von wiederkehrenden Themen, bei der die Fans nach einiger Zeit, aufgrund der optischen Zusammenfassung, bereits nach einer Sekunde wissen, worum es geht. Das hat Bosch mit  +++bosch denkt: xyz+++ eingeführt. Hier werden in einfachen Grafiken Fakten zu Produkten und dem Unternehmen geliefert. Einziger Wermutstropfen: diese gesammelt in einem Album wäre zum Durchstöbern noch besser. 🙂

bosch facebook karriereseite

Neben diesen Informationen kommt natürlich auch noch ein kleiner Unterhaltungsfaktor hinzu und so wurde genutzt, dass Jamie Oliver zur Bosch Bohrmaschine griff und einem Kürbis damit das passende Halloween-Outfit verpasste. Erkenne Gelegenheiten, wenn sie kommen.

Bevor ich mich jetzt aber noch weiter der guten Postingideen wie dem Bewerbungsphoto-Gewinnspiel hingeben, kurz ein paar Anmerkungen zum Support. Hier wird schnell, freundlich und geduldig vom Community-Management-Team geholfen, hier werden die Namen des jeweiligen CMlers als Absender genannt. Besonders gut, wenn offensichtlich die Zusammenarbeit mit den anderen Bosch-Seiten stimmt und so kurzerhand, der Kollegen von Bosch Home Deutschland die passende Antwort gibt.

Bosch Karriere Facebook Community Management

Zu guter Letzt will ich auch noch kurz auf die Tabs unter dem Headerbild eingehen. Hier kann ich mir nicht nur unter dem Job-Tab die 1.326 Job-Ads aus den internationalen Standorten ansehen, sondern kann mir Videovorstellungen aus den einzelnen Bereichen ansehen, mich direkt über den Einstieg als Schüler, Student etc. informieren oder mir die weltweiten Standtorte von Bosch auf der Weltkarte ansehen und mich direkt weiter zu deren Homepages oder Facebookseiten weiterklicken. Und besonders der Kununu-Tab ist interessant und sicherlich auch mutig, allerdings muss sich Bosch hinter den recht guten Ergebnissen aus über 500 Bewertungen nicht verstecken.

Hätte ich nicht diesen schönen Arbeitsplatz bei der Wollmilchsau, wäre Bosch sicherlich meine nächste Anlaufstelle. 🙂

Bosch Karriere, weiter so!
In diesem Sinne, Schrauben dreh, Muddern drehn.

[HTTP410] Karriereseiten auf dem Prüfstand – Heute: Automobilindustrie

kolumne_5

Karriereseiten sind eine feine Sache. Aber auch hier gibt es gravierende Qualitätsunterschiede. Ich habe 5 deutsche Karriere-Seiten aus dem Bereich Automobil auf ihren Gesamtauftritt und das Community Management hin untersucht. Und hier sind meine Ergebnisse:

 

BMW Karriere Facebook

BMW Karriere
Ist mit knapp 157.000 Likes die größte Seite und zwar zu Recht. Zuerst fällt mir die klare Bildsprache auf. Man sieht, dass die Bilder aus einem Guss kommen. Der weiße Rahmen um jedes Bild plus Störer mit Head- und Subline tun ihr übriges für einen klaren Wiedererkennungswert. Ausserdem bekommt jedes Posting durch die +++ in der Headline und dem Absatz eine besondere Gewichtung. Hier wird eine klare CI verfolgt, die die Seite professionell und strukturiert wirken lässt.

Das Monitoring und der Support sind gut. Schön ist auch zu sehen, dass BMW Mitarbeiter mit Ihrem Privataccount Antworten auf die Fragen anderer User geben. So etwas macht eine gesunde Community aus, der Community Manager gibt nur noch Impulse mittels Posts und reagiert, wo es von Nöten ist. Die Interaktion findet von alleine statt.

BMW karriere_1

Sehr gelungen ist auch die Personalisierung der Admins „Liebe Grüße Lisa vom BMW Karriere Team“.
Und geht ein Admin, fließen Tränen bei den Mitgliedern der Community .

BMW karriere_2

Opel Karrierepages Facebook

Ausbildung @ Opel
Hier sticht mir als Erstes das nichtvorhandene Design der Tabs ins Auge, ja ich kann da einfach nicht aus meiner AD-Haut, aber in diesen spiegelt sich auch der Rest der Seite wieder. Für die Opel Karrierefanpage, so scheint es, gibt es kein Konzept. Die Bilder sprechen keine gemeinsame Sprache und könnten von jeder beliebigen Automobil Karrierepage stammen.

Ein angelegtes Event der Seite dümpelt verlassen, dafür aber mit Knallfarben versehen, einsam vor sich hin. Einige typische Community Management Regeln werden hier ausser Acht gelassen. So kann ich beispielsweise dem Verlauf eines Chat nicht folgen, weil die User nicht direkt angesprochen bzw. verlinkt werden.

Opel_karriere_1

Seit dem 25. Oktober posten die Auszubildenen David und Danielle, deren persönliche Vorstellung schon mal ein großer Schritt in eine bessere Richtung ist. Viel Erfolg 🙂

Volkswagen Karriere

Volkswagen Karriere
Hier sprechen die Bilder die Volkswagensprache, sie sind zwar nicht so durchgestylt wie bei BMW, aber  der Wille ist da. Man bekommt schnell ein Gefühl für das Miteinander bei Volkswagen, es werden keine einzelnen Mitarbeiter  gesondert vorgestellt, dafür aber Gruppenevents wie beispielsweise der Women Experience Day.

vokswagen_karriere_1

Es gibt leider sehr wenig Interaktion auf der Seite. Einige Leserkommentare bleiben unkommentiert, dabei ist doch gerade ein Lob eine tolle Möglichkeit ein Gespräch aufzunehmen.

Daimler Career Facebook

Daimler Career
Als ich die Tabs unter dem Header sah, dachte ich sehr schön! Leider taucht das Design der Tabs nirgendwo auf der Seite erneut auf. Schade.

Interessant und anders als bei den anderen Seiten steht hier das Auto sehr stark im Fokus. 
Dass der Mercedes schnittig aussieht, weiß doch jeder Azubi. Mich interessiert: wie wird das Arbeiten dort sein, was sind die Benefits und wann darf ich den Ersten Probefahren?!

Ein weiterer Punkt der mir aufgefallen ist: Man kann sich hier nicht einigen, ob die Seite auf deutsch oder auf englisch moderiert wird, was ich persönlich für sehr irritierend halte. Auch ist der Einsatz der +++ hier ohne erkennbares System aufgenommen worden.

Sehr gut hingegen ist der freundliche Umgangston mit den Fans und potenziellen zukünftigen Bewerbern.

Daimler_career_1

Audi Karriere facebook

Audi Karriere 
Anfänglich war ich etwas verwirrt: Bilder beinhalteten schwarze oder weiße Balken mit Schrift, manchmal auch ein roter Störer, manchmal auch grau, eckig, gerade, schräg. Allerdings gibt es seit einigen Wochen einen immer beständigeren Einsatz der Elemente. Trial & Error ist ja durchaus erlaubt 😉

Davon abgesehen habe ich hier auch ein paar gute Ideen gefunden, wie man auf Facebook vorgehen kann: „Unsere Audi Praktikanten – der erste Tag“  Schöne Wertschätzung der möglichen Bewerber von Morgen.

Oder, ganz im Sinne von gutem Employer Branding auf Facebook der Hinweis auf die „Audi Sommerkinder“

Audi Sommerkinder

Kleiner Wermutstropfen noch am Ende: Auf die Zeichnungen der User auf der Wall wird überhaupt nicht eingegangen, dabei wollen die bestimmt ein Wort der Anerkennung hören, wie auf der Audi DE Fanpage, da gibt’s zu mindestens mal ein anerkennendes Like der anderen Fans 😉

Fazit
BMW Karriere wird nicht umsonst als eines der Paradebeispiele für einen gelungenen Karriereauftritt bei Facebook genannt, hier steckt Arbeit und Engagement in jedem Detail. Der Ansatz bei Audi ist auch gut, weiter so! Auf anderen Seiten herrscht mir persönlich zu sehr das: „Ach, einfach machen“ vor. Für einen guten und ergebnisorientierten Facebookauftritt sollte man sich ein Konzept überlegen, Personal haben und den Willen zu investieren. Von nichts kommen ja bekanntlich keine guten Bewerber ;). Dies gilt bei Karrierepages ebenso wie auf jeder anderen Fanpage.

In diesem Sinne
Ahoi, Merret

Pic: Greg Gjerdingen CC BY 2.0

Employer Branding oder: Die goldene Uhr

Wer 25 Jahre seinem Unternehmen treu war, der bekommt ein Kalauergedicht vorgetragen, dem werden die Hände geschüttelt, in eben diese wird ein großer Strauß Blumen gedrückt und mit etwas Glück gibt es obendrein für die geleistete Arbeit eine goldene Uhr. Herzlichen Glückwunsch!

So war es einmal. Man ging eine mehr oder minder lebenslange Beziehung mit der Firma ein, bis dass die Rente euch scheide. Kaum ein Arbeitgeber musste sich mit Arbeitgebermarkenbildung beschäftigen oder gar einen Feel-Good-Manager engagieren um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Diese Zeiten sind vorbei. Wirklich.

Heute ist zwar ein sicherer Arbeitsplatz Bestandteil des modernen Glücksprinzips, aber ebenso legt man Wert auf Selbstverwirklichung und Spaß bei der Arbeit. Die Angebote des Arbeitgebers rund um das eigentliche Aufgabenfeld, können ggf das I-Tüpfelchen sein, warum sich der Kandidat für Unternehmen B entscheidet und nicht für A.

Diese Benefits haben viele Arbeitgeber zu bieten, einen Betriebskindergarten, freies Essen, Massagen, Homeoffice und flexible Arbeitszeitmodelle. Das ist toll. Aber wenn keiner davon weiß, bleiben die Kandidaten trotzdem aus. Es gilt, dieses auch nach Außen hin zu kommunizieren. Employer Branding, jetzt kommst du!

Ich werde euch in meiner Kolumne zukünftig Beispiele für gutes und nicht ganz so gelungenes Employer Branding auf Facebook und Mitarbeiterblogs zeigen. Natürlich immer mit meinem Background als Community Managerin.

Im Vorfeld habe ich mir schon mal folgende Fragen gestellt:
1. Wie funktioniert Employer Branding auf Blogs und auf Facebook & Co.?
2. Ist Community Management auf Karriereseiten anders?

Was würde euch zum Thema Community Management und Employer Branding interessieren?

Recruiting Unconference #Tru Berlin. Aus dem Reisetagebuch einer Wollmilchsau.

pulli_wollmilchsau_merret

Für die Wollmilchsau war ich vorletzte Woche auf der Dmexco und der Zukunft Personal in Köln und vergangene Woche auf der #Tru in Berlin.

Da ersterer Ausflug mehr zum Einstieg in die schier unergründlichen Geheimnisse des  Personalwesens diente und ich auf der Dmexco einfach ein bisschen die Nase in den Wind bezüglich Agenturen, Trends und neuester Errungenschaften halten wollte, werde ich mich jetzt dem Tag auf der #Tru widmen.

In Berlin war die Atmosphäre durch die Location, dem Co Working Space Ahoy! Berlin und das jüngere Publikums anders, als noch einige Monate zuvor bei der ersten deutschen #Tru in Düsseldorf.  Auch hier herrschte fröhliches, geordnetes Chaos, wie es sich für eine Unconference gehört: Es gibt Trackleader, die eine Session zu einem vorher festgelegten Thema moderieren, ohne Powerpoint oder vorgeplantem Ablauf. Jeder darf mitdiskutieren, ähnlich wie man dies von Barcamps bereits kennt.

Mit dem ersten Track „Content is King – Community Management is Queen“ durfte ich die #Tru Berlin eröffnen – Welche Plattformen neben Facebook nutzen Unternehmen zum Rekrutieren von Kandidaten und macht das immer Sinn? Wie kann man Facebook für Employer Branding nutzen? Storytelling – und wo bekomme ich das Material her? Es wurde diskutiert, wofür das digitale Herz schlägt. In Einem waren sich die Anwesenden aber einig: Es gibt zwar kein Patentrezept für das Führen einer Community, aber die Möglichkeiten, die beispielsweise eine gute Facebookseite für das Unternehmen bietet, sind enorm. Nach 60 Minuten war meine Session leider schon wieder vorbei und es ging weiter mit Themen wie “Video Interviews”, “Employee Referral Programs” oder “The CV is dead”.

Besonders spannend war die Session zum Thema: „Mobile Recruiting. Sind die Arbeitgeber schon bereit dafür?“ von Lars Nuschke. Während in Düsseldorf das Thema noch verhalten diskutiert wurde, gab es in Berlin kaum ein Halten mehr und der Tenor war „Mobile Recruiting? Aber sicher“.

dmexco_tru_zukunft_wollmilchsau

Alles in Allem war die #tru wieder eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, was ich fleißig getan habe. Und natürlich war es eine großartige Möglichkeit, meine neue Wollmilchsau Kaputzenjacke auszuführen, denn wir sind ja jetzt ganz offiziell die Wollmilchsau GmbH.

In diesem Sinne,
Wollmilchsau Ahoi,
Merret

“Community Manager? Und jetzt noch mal auf deutsch”

Wenn ich gefragt werde, was ich beruflich mache, komme ich ins Stolpern. Denn sofern nicht in der Social Media Welt zu Hause, kann selten jemand etwas mit meiner Berufsbezeichnung „Community Managerin“ anfangen. Und bin ich eigentlich wirklich ein Community Manager, oder nicht doch eher ein Social Media Manager oder ein Content Manager oder Grafikerin?

Der deutsche Verband der Community Manager hat mal versucht die verschieden Social Media Berufsfelder zu differenzieren, ich finde mich in allen wieder.

1. Als Community Manager versuche ich, unsere Communities zu unterhalten, ich passe auf, dass Netiquetten eingehalten werden und greife gegebenenfalls ein. Keine Frage bleibt unbeantwortet, auch wenn sie bereits 137 mal gestellt wurde. Ich kenne meine Influencer und treuen Fans und die, die mir jedes Wort im Mund umdrehen werden.

2. Für guten Content überlege ich mir Konzepte, wie man beispielsweise ein wiederkehrendes Thema einbringen kann, bei dem die User regelmäßig integriert werden können.

3. Ich stöbere nach Geschichten aus dem Unternehmen (Nina springt Fallschirm in Ihrer Freizeit? Klasse, greifen wir auf) oder suche nach themenrelevanten und aktuellen Geschichten und Artikeln aus dem Netz.

4. Photoshop und Indesign sind alte Kumpels von mir und werden für ansprechendes Bildmaterial hinzugezogen. Ich ziehe auch gerne los um eigenen Content in Form von Videos und Fotos zu schaffen.

5. Besonders wichtig ist mir der Austausch mit anderen Community Managern. Wie gehen sie Probleme an und reagieren auf eine bestimmte Situation, oder was ist denn da schon wieder bei Facebook los!? Oftmals lassen sich Regelungen, die bei Seite A gut funktionieren nicht auf Seite B übertragen, sondern es muss nach einer communityspezifischen Lösung gesucht werden. Aber ein Erfahrungsaustausch erweitert auch den eigenen Communityhorizont.

6. Ich behalte die Zahlen im Auge. Was performt gut, zu welcher Uhrzeit? In Reportings werden die wichtigsten Fakten zusammengetragen, um im besten Falle, daraus zu lernen und die Konzepte zu optimieren.

Dass die Aufgabenfelder eines Community Managers in jedem Unternehmen so unterschiedlich sind, wie die Abteilungen in denen Social Media angesiedelt sein kann, macht es um so spannender und abwechslungsreicher. Wer macht bei Euch das Community Management?

In meinen nächsten Kolumne werde ich Euch die oben angeführten Punkte aus meinem daily Business jeweils genauer erklären und für den Bereich Employer Branding und Recruiting aufbereiten.

Bis zum nächsten Mal
Karla Kolumna Aka  Merret

Mein Einstand bei der Wollmilchsau – Was mach ich eigentlich hier?

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Seit 24 Tagen arbeite ich bei der Wollmilchsau. Ich könnte jetzt im Sinne von Employee Branding anfangen zu erzählen, wie gerne ich hier arbeite, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. Heute will ich darüber schreiben, was ich hier eigentlich mache.

Auf meiner Visitenkarte müsste eigentlich stehen: Community Management, Art Direktion und auch ein bisschen FeelGood Management, für mich die ideale Kombination meiner Skills.

Der Bereich Employer Branding und Personalmarketing dagegen ist teilweise noch #Neuland für mich. Meine bisherige Community Manager Laufbahn war gepflastert von der Kommunikation mit internationalen Autofans,  der Bespaßung von Kanada-Liebhabern und der Auseinandersetzung mit Telekommunikationskunden. Jetzt liegt eine ganz andere Facebookcommunity vor mir und ich lerne sie gerade kennen.

Es ist ruhiger als auf anderen Facebookpages, auf denen ich die Community mit Imperativen a la like, tag, share oder mit Bärenbabies zur Interaktion mit der Marke animieren konnte und mir die Kommentare um die Ohren flogen. Dafür wird hier ernsthafter und gehaltvoller aber auch zaghafter kommentiert.

Seit ein paar Wochen taste ich mich vorsichtig an die Community heran, habe immer ein Auge auf die Reichweite, die Likezahlen und die Kommentare um herauszufinden, wie unsere Fans ticken.

Es wird sicher auch noch weitere 24 Tage dauern, bis ich ein besseres Gefühl für einzelne Fans entwickle oder ein Gespür für Themen, die euch interessieren, aber ich bin optimistisch und freue mich auf dieses Kennenlernen.

Als Community Managerin sehe ich es als Herausforderung an, eine gute Mischung an Content zu bieten, angefangen bei themenrelevanten Postings, wie unsere Blogbeiträge, ebenso wie einen Einblick in unser Agenturleben, was mir derzeit besonders leicht fällt, denn guten Content zu finden ist hier bei der Wollmilchsau nicht schwer. Dennoch ist es nicht einfach, die Community zu begeistern und zur Interaktion zu bewegen. Dass Jan 1 Kilo Haribo von einem Workshop mitbringt, freut uns hier in der Agentur ungemein, aber was habt ihr davon? Die Wollmilchsau predigt von Employer Branding und Mitarbeitermotivation und ich möchte euch zeigen, dass wir das hier auch selber leben.

Wir haben Großes vor und nehmen euch via Facebook mit auf diese Reisen. Eins aber kann ich euch versprechen: es wird keine animierten Katzenbabys geben. (Außer wir bekommen ein Agenturkatzenbaby!)

In diesem Sinne, Facebook lebt von euch und ich stehe bei Fragen & Feedback immer zur Verfügung.

Pic: Merret Thomsen

Außerirdisches Employer Branding

Wie findet man gute Mitarbeiter für eine Marskolonie? Ja genau – Arbeiten auf dem MARS! Diese fantastische Perspektive bietet die Non-Profit Organisation “Mars One”, die sich vorgenommen hat, im Jahr 2023 eine bewohnte Kolonie auf dem Mars aufzubauen.

Die Herausforderung des Teams hinter dem Projekt besteht nun darin, geeignete Kandidaten zu finden, die sich zum Mars schicken lassen. Der/die Haken dabei: a) man kann nicht einfach irgendjemanden dahin schicken (wegen Raumschiff, Technik, Kolonie bauen und so was) und b) ist man erst mal auf dem Mars, kann man leider nicht mehr zurück (zu teuer, und wieso eigentlich).

OK. Auch wenn sich das Ganze zunächst nach einem Riesenspaß anhört, kann ich mir kaum vorstellen, dass sich die Spitzenköpfe unserer Gesellschaft einfach so mal eben in einen Käfig auf einen ungemütlichen Planeten für den Rest ihres Lebens katapultieren lassen würden. Hier ist Übrezeugungsarbeit gefragt.

Wie muss das Employer Branding eines Arbeitgebers aussehen, für dessen Ideen man sein Leben, seine Perspektiven, sein ALLES, bei einer Reisebereitschaft von 100% aufgibt? (Das wüßten die Beratungsunternehmen und manche Hamburger Werbeagenturen sicher auch gern 🙂 ).

1. Nun, zunächst kommuniziert man eindrucksvoll, emotional und mitreißend die Unternehmens-Mission, mit der sich die richtigen Leute identifizieren können.

 

Stellt Euch bitte ein ähnlich gemachtes Video für Euer Unternehmen vor. An der Stelle, wo “MARS” gesagt wird (1:20), käme Euer Firmenname 🙂

2.  Man baut eine coole und lebendige Community auf. Mit vielen zum Thema und zur Vision passenden Beiträgen aus Text, Bild und Video. Liefert realistische Eindrücke.

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Man bleibt dran, schafft Gesprächsthemen und hält Gespräche am Leben, sorgt durch ordentliches Community-Management dafür, dass die Themen von der Community nach außen getragen werden, um einen noch größeren Kreis zu erreichen und die Aufmerksamkeit der potentiellen Kandidaten zu erzielen.

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Zwischendurch freut man sich ein wenig darüber, dass die Maßnahmen greifen und offenbar die richtigen Zielgruppen ansprechen. Im Fall von Mars One sind das logischerweise junge, idealistische, schlaue und technikaffine Menschen.

wisdom_pro_mars_one_analyseAuswertung mit Wisdom Pro.

3. Irgendwann wird die Arbeit belohnt. Das Fernsehen berichtet, die Wollmilchsau schreibt, und die Bewerber kommen plötzlich wie von ganz alleine. Beam me up, Scotty!

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Aber mal im Ernst. So außerirdisch schwer ist das doch alles gar nicht. Oder was meint ihr?!

 

 

Pic: CC 2.0 BY x-ray delta one