[HTTP301] Programmierer und Kreative sourcen

Ich bin heute auf eine recht interessante Sourcing Idee gestoßen. Für Techies und Kreative gibt’s abseits von den populären Netzwerken eine ganze Reihe von Plattormen und Communities, wo man sich unter seinesgleichen austauschen, Hilfe einholen und Arbeitsbeispiele bzw. Portfolios vorzeigen kann. Der Vorteil dieser Plattformen ist, dass die Teilnehmer dort wesentlich mehr relevante Informationen preisgeben als z.B. bei Facebook, LinkedIn, Twitter usw., die wiederum die Suche und Ersteinschätzung vereinfachen. Warum diese Kanäle also nicht auch als Sourcing-Plattformen für den teilweise schwer zugänglichen Arbeitnehmermarkt nutzen?

Die folgenden Foren und Communities werden zwar überwiegend von internationalen Nutzern besiedelt, jedoch finden sich dort auch immer mehr Teilnehmer aus Deutschland. Und bei dem herrschenden Mangel, z.B. gerade im IT-Bereich, sollte man auch noch so kleine Pools berücksichtigen.

GitHub

Auf GitHub stellen Entwickler und Programmierer ihre Code Beispiele online, diskutieren drüber und arbeiten gemeinsam daran. Selbstverständlich lässt sich anhand solcher Beispiele “erraten”, in welchem Bereich die Schwerpunkte liegen. Das interne Suchsystem ist nicht optimal. Die externe Google-Suche bietet dafür recht flexible Möglichkeiten:

site:github.com “location * Berlin” python django
site:github.com ”location * Berlin” (php OR ruby OR coldfusion OR “cold fusion”)

github

Coroflot.com

Coroflot richtet sich vornehmlich an Designer, die ihre Portfolios  dort hosten. Aktuell sind es fast 250.000. Ich komme auf etwa 4500 Profile aus Deutschland.

site:coroflot.com inurl:profile intitle:Germany
site:coroflot.com inurl:profile (actionscipr OR as3 OR flash) intitle:Hamburg

Coroflot

CarbonMade

CarbonMade ist eine Plattform, auf der sich fast 400.000 Techies und Kreative aufhalten. Viele der Nutzer bieten Ihre Dienste als Freelancer an, was aber kein Hindernis sein sollte, ihnen ein gutes Angebot zu machen. Abgesehen davon ist eine gute Quelle für Freelancer auch nicht verkehrt.

site:carbonmade.com (inurl:projects OR inurl:about)  location * germany photoshop

CarbonMade

Krop.com

Krop.com ist ebenfalls eine Plattform für Techies und Kreative. Die Profile bzw. Portfolios sind hier in der Regel recht umfangreich. Die Zahl der deutschen Nutzer ist mit unter Tausend jedoch recht überschaubar. Bei der Suche ist darauf zu achten, die Jobkategorie auszuschließen.

site:krop.com -inurl:jobs , germany
site:krop.com -inurl:jobs Hamburg, germany photographer

Krop.com

StackOverflow

StackOverflow ist eine ziemlich lebendige Community für Techies, wo es um Ideenaustausch und um gegenseitige Beantwortung von technischen Fragen geht. Die Fragen und Themen sind sehr gut verschlagwortet.

site:stackoverflow.com/users (python OR perl OR lamp OR php OR ruby) “location *  Hamburg”

StackOverflow

Das soll fürs erste genügen. Natürlich sind diese Plattformen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn es gibt noch viel mehr da draußen. Als Recruiter/Sourcer muss man heute einfach die Augen offen halten und stets bereit sein, abseits der vertrauten Pfade nachzusehen, auch wenn die Aussichten auf Erfolg zunächst nicht eindeutig einschätzbar sind.

Fallen Euch weitere Experten-Communities ein, die für die anderen Leser interessant sein könnten?

P.S. Wem der Aufbau von Suchketten noch nicht wirklich vertraut ist, dem empfehle ich einige ältere Tutorials aus unserem Blog oder aber unser Buch, das die Arbeit mit Suchketten von A biz Z verständlich vermittelt.

Keine Angst vor Code: Tutorials für den sanften Einstieg

Im Web 2.0 kann jeder mit wenigen Klicks seinen eigenen Auftritt gestalten – und inzwischen sieht das auch noch ganz annehmbar aus. Die Möglichkeiten enden nicht bei Profilen in den einzelnen sozialen Netzwerken, auch eine Homepage oder ein Blog lassen sich über Baukästen wie Jimdo oder Blogportale wie Posterous oder wordpress.com einfach und schick zusammenbasteln. Und ganz ohne eine Zeile Code…

…sollte man meinen. De facto muss jedoch, sobald eine kleine Individualisierung gewünscht wird, oft selbst Hand angelegt werden, von plötzlich auftauchenden Problemen ganz zu schweigen. Das Netz ist zwar voller Tutorials und Anleitungen, von denen viele jedoch etwas abschreckend wirken – zumindest für den blutigen Anfänger. Techies haben leicht mal so eine Art, mehr Wissenslücken aufzureißen als zu schließen ;). Aber da ich diese Woche gleich zwei, wirklich schön gemachte Walkthroughs gefunden habe, könnte Ihr nun den IT-ler, der sonst wegen jeder Kleinigkeit genervt wird, auch mal positiv überraschen. Und falls Ihr das schon alles kennt: So kann man es erklären!

Level 1: Don’t Fear the Internet

In (bis dato) 4 Video-Tutorials werden zunächst ein paar Basics besprochen, bis man schnell die ersten Code-Fetzen lernt. Angenehm ist, dass die Videos Mut zur Lücke haben, sie versuchen also nicht zu erklären, was zu Beginn eh keine Rolle spielt. Hier wird z.B. der Aufbau und die Struktur von HTML-Tags an einem Hamburger erklärt. Grandios! dontfeartheinternet.com

Level 2: Codeacademy

Den nächsten Schritt in die Materie macht die Codeacadamy: Hier lernt man bereits die Grundzüge der Webentwicklung, die über das visuelle Gestalten hinaus gehen und zu konkreten Anwendungen führt. Diese interaktiven Module sind aus didaktischer Sicht sicher das beste, nehmen allerdings auch etwas mehr Zeit in Anspruch. Danke an Mediadonis für den Tipp. codecademy.com

Level 3: SELFHTML

Jemand meinte einmal:

ernsthaft: für #selfHTML müsste @stefanmuenz eigentlich mal ein bundesverdienstkreuz bekommen, für verdienste um den standort deutschland.

Recht hat er! Auch wenn es eher ein Nachschlagewerk als ein Tutorial ist, es liefert seit den 90er-Jahren Antworten auf viele Fragen, die sich zu HTML, CSS, JavaScript und andere Technologien stellen können – sofern die Fragestellung konkret genug formuliert werden kann. selfhtml.org

Pic: Verity Cridland (CC BY 2.0)

Apply with LinkedIn – Die One-Click-Bewerbung für jede Website

LinkedIn kommt mit einem schicken PlugIn für die (Karriere-)Website um die Ecke: Apply with LinkedIn – ein Bewerbungs-Button, der mit ein paar Zeilen Code via copy&paste in das eigene Jobangebot eingebaut werden kann. Interessenten bekommen die Gelegenheit, sich mit dem eigenen LinkedIn-Profil zu bewerben. Der Personaler bekommt die Bewerbung per Mail oder gleich in das (unterstützte) Bewerbermanagementsystem gespeist.

So funktioniert Apply with LinkedIn

Das Ganze funktioniert denkbar einfach. Nach wenigen Minuten im Generator ist der Code erstellt und einsatzbereit. Dabei lassen sich auch noch Ja/Nein-Fragen, Job-IDs und Tracking-Daten implementieren. Mit einem Logo-Import und einer frei wählbaren Rahmenfarbe lässt sich das Outfit noch an die eigene CI anpassen. Als Bewerber habe ich im letzten Schritt die Möglichkeit, eine alternative E-Mail oder Telefonummer anzugeben:

Das "Apply with LinkedIn"-PlugIn

LinkedIn geht damit einen guten Schritt auf die Unternehmen zu und bringt sie näher an die Kandidaten. Bewerbungshürden werden weiter abgebaut und der Erstkontakt wird deutlich vereinfacht. Eine One-Klick-Bewerbung hat etwas Spontanes und Unverbindliches, ist aber wegen des hinterlegten Profils dennoch gehaltvoll. Ich gehe mit meinem LinkedIn-Profil ja nicht auf große Spam-Tour, kann mich aber als Person zu einem Job vorstellen. Als Unternehmen kann ich damit nicht nur meine Karrierepage aufwerten, ich kann auch bei anderen (javascriptfähigen) Online-Auftritten (Homepage, Blogartikel, etc.) die Möglichkeit einer direkten Bewerbung/Vorstellung einbauen. Auch eine gute Gelegenheit für Unternehmen, die bis jetzt noch gar keine Online-Tools im Recruiting einsetzen, nun damit zu beginnen.