Employer Branding auf der Facebook Timeline

Seit Facebook Ende Februar auf seiner Marketing Conference (fMC) die Einführung des Timeline-Designs für Pages angekündigt hat, zieht sich ein Rattenschwanz von Artikeln durch die Blogosphäre, die die Ankündigungen beleuchten und die Implikationen des neuen Designs für Unternehmen reflektieren. Wenn Ihr Euch im Detail für die Änderungen interessiert, empfehle ich die Videomitschnitte der fMC, die deutsche Facebook-Beschreibung der neuen Features (inkl. Vorschau der eigenen Page), das dazugehörige PDF und diesen detaillierten Artikel von Thomas Hutter.

Für alle, denen dazu die Muße fehlt, hier die wichtigsten Änderungen in Kurzform:

1) Das Timeline-Design besteht aus einem Kopfbereich mit großer Headergrafik und der zeitstrahlartigen Chronik (wie bei den privaten Profilen), die das nachträgliche Einpflegen von Ereignissen der eigenen Unternehmensgeschichte bis zum Jahr 1000 erlaubt. Der Kirche von Irland ist das zwar nicht genug aber für die meisten Unternehmen sollte es reichen :-D.

Von den 111 Pages in unserem Facebook Karrierepages Ranking haben Stand heute 19 auf das neue Design umgestellt. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich aber, das eine Reihe von Unternehmen die Gelegenheit zu einem Relaunch ihres Gesamtauftrittes nutzen werden und sich mit der Umstellung daher noch etwas Zeit lassen. Ein schönes Beispiel zur Veranschaulichung des neuen Designs ist die Karrierepage von Südzucker:

Wenn Ihr Anregungen für die Gestaltung Eurer Timeline-Banner sucht, empfehle ich Euch das Pinterest-Board “Facebook Timeline Galore” von Beginners-Mind Blogger Jörn.

2) Es wird keine Welcome-Tabs mehr geben, Erstbesucher einer Fanpage landen künftig immer auf der Chronik. Was ich angesichts der flächendeckenden Sinnlosigkeit der Dinger jenseits des Like-Gebettels sehr begrüße.

3) Die für Apps bisher geltende Maximalbreite von 520 Pixel vergrößert sich auf 810 Pixel. Diese Änderung wirkt sich nicht auf die Funktionsfähigkeit Eurer bestehenden Apps aus. Da die größere Breite neue Möglichkeiten eröffnet und andere Ansprüche an das Design stellt, empfiehlt sich jedoch in vielen Fällen eine Anpassung bestehender Apps. Wir arbeiten jedenfalls schon an der Anpassung der Designs unserer Facebook-Jobbörse und haben die Timeline Early Adopter unter unseren Kunden bereits umgestellt.

4) Darüber hinaus gibt es noch einige Änderungen bei den Facebook-Ads. Der Fokus verschiebt sich hier von Werbeanzeigen zu Storytelling und -promotion.

Stichwort Storytelling; beim Durchsehen der Karrierepages ist mir aufgefallen, wie schwer es vielen Unternehmen immer noch fällt, ihre Arbeitgebermarke bei Facebook deutlich herauszustellen und ihr Arbeitgebermarkenversprechen durch die Summe ihrer alltäglichen Posts anschaulich und überzeugend zu kommunizieren. Da Facebook durch die Chronik künftig “magaziniger” wird, bietet es sich m.E. an, hier zukünftig noch mehr mit Grafiken, Schnappschüssen und Videos arbeiten.

Zur Inspiration hier einige Beispiele für Facebook Employer Branding, von denen ich zukünftig gerne mehr sehen würde:

Eine klare Aussage darüber, was von dem Unternehmen als Arbeitgeber zu erwarten ist

 Einblicke in die kleinen Dinge des Arbeitsalltags, die die Firmenkultur ausmachen und unterstreichen

und davon…

gibt es mehr…

als man denkt…

Beiträge, die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen und/ oder ihren Einsatz würdigen (inkl. CSR)

wofür es…

ebenfalls viele…

Möglichkeiten gibt

:

Und zu guter Letzt sollten Humor…

und Hilfsbereitschaft nicht fehlen:
Wenn Ihr noch andere Dinge kennt, die auf einer Karrierepage nicht fehlen sollten, ab damit in die Kommentare!

Open Graph-Apps selbst erstellen: Ein erster Versuch

Die Idee hinter den Open Graph-Apps ist simpel: Die neuen Apps werden mit sozialen Eigenschaften versehen und können so das Verhalten des Benutzers auf seiner Timeline (deutsch: Chronik) widerspiegeln. Ein Beispiel: Ein Artikel auf einem Blog wird mit einer sozialen Eigenschaft verknüpft (z.B. lesen) und sobald er aufgerufen wird, sehen wir diese Aktion auf unserer Facebook-Timeline. Auch wenn diese Apps momentan wegen der teils “unkontrollierbaren Selbstständigkeit” zurecht kritisiert werden – kann man diese neuen Möglichkeiten schon selbst nutzen?

Die momentane Situation sieht so aus, dass Facebook vorerst nur einer kleinen Gruppe von Partnern die Möglichkeit gegeben hat, solche sozialen Apps zu veröffentlichen. Aber natürlich ist es interessant, eine solche App selbst zu entwickeln. Man kann jetzt schon seine Apps mit Open Graph Eigenschaften versehen, nur das Ergebnis auf seiner Timeline kann man noch nicht sehen. Ich habe es jedenfalls nicht geschafft, meine eigenen Apps auf irgend eine Art und Weise auf meine Timeline zu bringen. Mein letzter Versuch war, eine kleine Landkarten-App zu bauen, die meine tägliche Route zur Arbeit darstellt:

Das Erstellen der Open Graph Eigenschaften hat schon mal geklappt und der Facebook-Debugger hat in der Vorschau alle Punkte korrekt auf der Karte aufgelistet. Ich konnte sie sogar schon zur meiner Timeline hinzufügen, nur sind die Aktivitäten dort nie aufgetaucht. Man muss an dieser Stelle auch erwähnen, dass zur Zeit nur die Admins und die autorisierten Testuser die App-Aktivitäten sehen können. Aber genau das hat bei meiner kleinen Geo-App nicht geklappt. Open Graph ist noch in der Beta-Phase und wird voraussichtlich erst dann vollständig freigegeben, wenn alle User die Timeline bekommen haben. Also müssen wir uns wohl noch ein wenig gedulden.

Nichts desto trotz bekommt man einen guten Eindruck, wie umfangreich der Open Graph sein wird. Es ist deshalb nicht verkehrt, jetzt schon die ersten Apps mit Open Graph Eigenschaften auszustatten. Dazu werden die neuen Tags in den Header unserer Seite gesetzt und somit als Open Graph-Objekte definiert. Die Interaktionen werden später in den App-Einstellungen vorgenommen. Und wenn die Beta vorbei ist, können wir mit unserer App gleich online gehen.

Hat schon jemand Erfahrungen mit Open Graph sammeln können oder auch schon solche Apps selbst gebaut und das Ergebnis auf seiner Timeline sehen können?

Pic: wwarby (CC BY 2.0)