Vor zwei Wochen ging die Frankfurter Buchmesse zu Ende. Auch wenn der Buchmarkt nach wie vor ein starker ist, kommt mir dieses Event zwischen Netzrevolutionen und allen anderen digitalen Bewegungen schon fast wie ein Relikt aus vergangen Zeiten vor. Früher war das Buch als Medium unumstritten, heute ist es auf dem Weg, ein Liebhaberstück zu werden. Zugespitzt: Man greift bewusst zum Buch, um zu entschleunigen. “Ich habe am Wochenende in einem Buch gelesen” – “Oh, wie schön!” Keine Frage, die Lesekultur hat sich gewandelt. Auch wenn E-Books, gemessen an den Umsätzen, nach wie vor eine untergeordnete Rolle spielen, wird heutzutage definitiv sehr viel mehr digitaler Text gelesen, als gedruckter. Die Zeitungen können davon ein Lied singen. Sollte es wirklich so kommen, dass wir in zehn Jahren Bücher so erleben wie heute die CDs in Zeiten von mp3 – würden wir das Buch lange vermissen?
Pic: MattHurst (CC BY 2.0)