Bewerber, was wollt ihr haben? (Verlosung: Google Nexus 10 Tablet)

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Ich habe vor zwei Wochen die Prognose gewagt, dass das kommende Jahr das Jahr der Bewerber sein wird.  Alle  Innovationen Lösungen der letzten Jahre orientieren sich eher am Recruiter und nicht am Bewerber. Der Grund: die Recruiter sind auf den ersten Blick die mit dem Geld.

Und so muss ich immer wieder aufs neue erleben, wie eine anstehende Jobsuche oder ein anstehender Jobwechsel in meinem Freuendes- und Bekanntenkreis stets für Apathie und verzweifelte Untätigkeit sorgen. Die betroffenen Jobsuchenden werden erschlagen von der völligen Intransparenz des Informationsangebots und darüberhinaus schlechten Lösungen für die Suche, Bewerbung, Bewerbungs-Verwaltung usw. Jobsuche macht einfach überhaupt keinen Spaß und wird gefühlt irgendwie immer komplizierter.

Wenn es Euch, liebe Bewerber unter unseren Lesern, so ähnlich geht, bitte ich Euch an dieser Stelle, uns unter die Arme zu greifen. Damit unsere Prognose Realität werden kann, haben wir angefangen aktiv nach Ideen zu suchen, die Euch, Jobsuchenden, das Leben in 2013 angenehmer gestalten  könnten. Unsere ersten spontanen Ansätze reichen von super einfachten “1-Button Jobsuchmaschinen kombiniert mit 1-Klick Bewerbungsapps” bis hin zu komplexeren Plattformen, die  für jedes Jobangebot alle online verfügbaren Infos ziehen, so ähnlich wie Produktbewertungsplattformen.

Wir merken allerdings, dass wir selbst eine krasse Recruiter-Brille anhaben und daher irgendwie in die falschen Richtungen denken. Helft uns bitte, die Recruiter-Brille abzunehmen!

Wie könnten wir die Jobsuche und den Bewerbungsprozess für Bewerber verbessern und vereinfachen, damit die Jobsuche idealerweise auch noch Spaß macht? 

Unter allen ernsthaften und konstruktiven Vorschlägen, die bis Freitag 21.12.20012 15:00 über Facebook, Blog-Kommentar, Google+, Twitter eingereicht werden, verlosen wir ein Google Nexus 10 Tablet (16 GB)

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Wir freuen uns auf Eure zahlreichen spannenden Vorschläge.

Viel Erfolg!

(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

EDIT: Wir haben ein Gewinner: random.org hat entschieden, dass sich Alexander Allousch über das Nexus 10 freuen kann. Alexander, bitte schicke nochmal deine Kontaktdaten an [email protected]. Wir haben nur Deinen Facebook-Kontakt und die Gewinnspielrichtlinien… Du weißt. 😉

Allen anderen Teilnehmern vielen Dank für die Teilnahme und die tollen Tipps! Beim nächsten Mal viel Glück und ein schönes Weihnachten!

Pic: cc2.0 by x-ray delta one

 

One-Click-Bewerbung mit Mini-Assessment

Von der Social Media Recruiting Conference in Hamburg ist mir vor allem eine interessante Diskussion in Erinnerung geblieben: Es ging  um die One-Click-Bewerbung. Der Bewerber, der sich für eine Stelle interessiert, leitet mit einem einzigen Klick ein XING-, LinkedIn– oder sonstiges Profil an den Arbeitgeber weiter. Es gibt keine Anschreiben, es gibt keine individuelle Anpassung, es gibt kein “ich gehe auf das Stellenangebot und das Unternehmen ein”.

Im Grunde waren sich alle einig, dass die Veränderung des Kommunikationsverhaltens im Netz zwangsläufig dazu führen wird. Wir wollen alles nur noch schneller und einfacher haben. Der Bewerbungsprozess ist keine Ausnahme. Warum sollte sich eine Top-Kraft bei einem Unternehmen über ein langes SAP-HR-Bewerbungs-Formular bewerben, wenn es bei einem anderen heute schon mit einer Facebook-Nachricht und morgen mit einem Klick auf ein daumenbreites Icon auf dem Smartphone geht?

Verständlich waren allerdings die Einwände derjenigen, die den Wandel zur One-Click-Bewerbung zwar kommen sehen, allerdings aus Angst vor einer Flut nicht ernst gemeinter Bewerbungen vor dem Schritt in diese Richtung zurückschrecken. Auch wenn ich gerade im Fachkräfte-Bereich keine Flut an Bewerbungen ausschließlich aufgrund der Einfachheit erwarten würde, könnte in der Tat doch die eine oder andere nutzlose Bewerbung auf dem Tisch der Personaler landen.

Wie könnte man das vermeiden, ohne die Einfachheit zu gefährden? Die erste praktische Lösung, die mir gleich einfiel, wäre eine Two-Click-Bewerbung. Man ermöglicht dem Bewerber tatsächlich per Klick die Einreichung seines Standard-Profils, erweitert die Prozedur jedoch um eine Art Captcha-Abfrage, um ein Mini-Assessment. Um das Profil tatsächlich abzuschicken, muss der Bewerber z.B. eine Multiple-Choice Aufgabe lösen, die zu der angestrebten Position passt.

Würde das Konzept der One-Click-Bewerbung um ein Mini Assessment erweitert, könnte das den Arbeitsmarkt revolutionieren.

Für einen Wirtschaftsprüfer z.B. “Welche der folgenden 10 Aussagen entsprechen nicht den Bilanzierungsgrundsätzen nach US-GAAP?”. Für einen Experten – super easy, eigentlich kein echter Aufwand. Für einen fehlgeleiteten Bewerber kaum zu lösen, ohne wirklich viel Zeit zu investieren. Also hier sind verschiedene Optionen denkbar, wobei ich mir im Moment tatsächlich Multiple-Choice-Fragen oder irgendwelche Bilder-Rätsel am besten vorstellen kann. “Welche Bauteile sind nicht Bestandteile eines Tesla-Transformators?” usw.

Ich bin mir sicher, dass man auf diese Art und Weise, den Bewerbungsprozess erleichtern und sich gleichzeitig vor überflüssiger Arbeit durch völlig unqualifizierte Bewerbungen schützen könnte. Was meint Ihr? Könnt Ihr als Personaler Euch eine ähnliche Integration für Eure Ausschreibungen vorstellen? Was haltet Ihr als Bewerber von einer Two-Click-Bewerbung?

[HTTP410] Bewerberfürsorge ist keine Atomphysik – Wie der “Jobs Status” hilft

Etienne Besson, der Initiator der diesjährigen Schweiz-Ausgabe der “The Recruiting Unconference”, hat uns gestern mit seinem Tweet auf ein interessantes  Bewerbermanagement-Tool, das bei dem CERN-Institut gerade im Einsatz ist, aufmerksam gemacht.

CERN – das sind die Kernphysiker mit dem riesigen Teilchenbeschleuniger. Die tüchtigen Wissenschaftler, die sich so viel mit aufeinandertreffenden Atomen beschäftigen, sind bei Fragestellung rund um aufeinandertreffende Bewerber bzw. Bewerbungen und Personalabteilungen, quasi ganz viele Atome, nicht minder wissenschaftlich gründlich vorgegangen.

Sie haben sich gedacht, dass eben dieses Aufeinandertreffen für die Beteiligten möglichst nachvollziehbar und transparent sein muss. Gar nicht verkehrt bei Bewerbungsprozessen, die zwischen 10 und 15 Wochen dauern können.

Auf der sogenannten “Jobs Status” Seite können die Bewerber ziemlich einfach nachvollziehen, aus welchen Schritten sich der Bewerbungsprozess zusammensetzt, und was gerade mit der eigenen Bewerbung passiert. Für jede Stelle gibt es eine Referenznummer und für jeder Referenznummer erläutert ein simples Ampel-System die Stufe und den Status. “Die Ausschreibung ist zu Ende, es wir gerade einen Longlist erstellt.”.

“Aha, alles klar, ich weiß, was Sache ist und bin beruhigt”, denkt sich der enthusiastische Atom-Physiker beim Anblick dieser Info und kommt erst gar nicht auf die Idee, jemanden von der Personalabteilung mit nachfragenden Anrufen und E-Mails bezüglich seiner laufenden Bewerbung zu nerven. Spart Zeit, Geld und Nerven auf beiden Seiten und vermittelt dem Bewerber das Gefühl, man denke unaufgefordert an ihn.

Ich finde diesen Ansatz sehr gut. Wissenschaftlich nüchtern, ohne  jeden Schnick-Schnack und gleichsam effektiv gelöst.  Eine gute Idee, die sich aus meiner Sicht auf ziemlich allen Karriereseiten gut machen würde.

Was meint ihr dazu? Kennt ihr vielleicht andere Beispiele aus der Praxis, wo tatsächlich an die Bewerber gedacht wird?

Neugier (m/w)


Was ist für Euch die wichtigste Eigenschaft bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters bzw. eines neuen Kollegen?

Für Cap Witkins, einen im Web nicht unbekannten Designer, der gerade beim Amazon im UX Design tätig ist, ist es eindeutig die Neugier.

Er ist überzeugt, dass keine Fähigkeiten und Talente diese Eigenschaft in seinem und in den meisten anderen Berufen ersetzen könnten. Die Neugier befähigt uns, nämlich neue Fähigkeiten zu erlangen, unsere Talente weiterzuentwickeln und noch ungelöste Probleme zu meistern. Und so gehöre die Frage nach der Neugierde seiner Meinung nach in jedes Stellenangebot und jedes Bewerbungsgespräch.

Ausgelöst wurden seine Überlegungen durch ein Gespräch mit einem Berufskollegen, der sich recht desinteressiert im Bezug auf Twitter zeigte.

“Oh, I don’t use Twitter,” one of them said quickly, with disgust. “Oh? What about it don’t you like?” I asked. “Well, I’ve never tried it,” he admitted, “but it seems pretty stupid to me.”

I pressed further and turned out he didn’t know anything about Twitter. Literally didn’t know how it works, why it’s popular, etc. I was blown away. Not by his lack of knowledge, but rather by his lack of curiosity.

Die Überraschung darüber, dass jemanden in seinem Berufsstand sich wirklich “Null” für einen dermaßen einflussreichen Dienst interessierte, führte zu der Idee, in jedem Interview die Fragen nach dem Service XYZ zu stellen.

 “Have you heard of [new app/service]?”

Dabei ist es für Cap unwichtig, ob die Antwort “ja” oder “nein” lautet. Wichtiger ist, welche Richtung das Gespräch von da aus nimmt. Macht sich die natürliche Neugier des Gesprächspartners bemerkbar, spielt das Know-how eine untergeordnete Rolle.

Auch wenn sich diese Sichtweise durchaus als zu vereinfacht kritisieren lässt, gebe ich Cat sehr gerne recht. Nicht nur aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es in vielen Berufen immer weniger darauf ankommt, was man als Mitgift mitbringt, sondern darauf, was man bereit ist neu drauf zu legen.

Der erfahrenste Personaler z.B. bringt heute bestenfalls nur halb so viel, wenn er sich nicht von sich aus für Neuentwicklungen interessiert.

Was meint Ihr dazu?

Pic: cc2.0 1948…curious? by x-ray delta one

[HTTP410] Wie ein QR-Code und ein Smartphone Video Deine Bewerbung zum Sprechen bringen

Wie oft wünschen sich Bewerber, in dem Moment zum potentiellen Arbeitgeber sprechen zu können, wenn er oder sie den Lebenslauf liest. Mit einem Smartphone-Video und einem QR-Code könnt Ihr Euren Traum jetzt wahr machen:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Und für diejenigen, die das jetzt gleich nachmachen wollen, so geht’s:

  1. Mach Dir einen YouTube-Kanal und lade das Video hoch
  2. Bitte jemanden, ein Video von Dir zu machen, während Du Dich Deinem potentiellen Arbeitgeber vorstellst (Smartphone-Kamera reicht)
  3. Druck ein Bild von Dir auf die Rückseite oder auf die letzte Seite des Lebenslauf-PDFs
  4. Schreibe Deinen Lebenslauf
  5. Verlinke das Video in einem QR-Code
  6. Spiel bei Photoshop solange mit Deinem Bild und dem Smartphone-Platzhalter rum, bis es so gut passt, wie im Video
  7. Schreibe eine kurze Anleitung in den Platzhalter
  8. Schick die Bewerbung raus und geh selbstbewusst in das Interview

[HTTP410] Karriereinfos deutscher Automobilhersteller im Online-Check

Nach meinem letzten GenY-Check habe ich mich mal auf die größten deutschen Automarken gestürzt und deren Online-Kommunikation im Hinblick auf Karriere überprüft. Die untersuchten Kanäle waren die Unternehmens-Webseiten, die Facebook-(Karriere)-Pages, Youtube, Twitter und bei einigen auch die Corporate Blogs.

  • BMW
    Auf der BMW Karrierepage gibt es neben Informationen zu Einstiegsmöglichkeiten und einen Blick hinter den Kulissen auch ein “Bewerbungscenter”: Hier lassen sich Bewerbungen hochladen und und eigene Profile anlegen. Auch auf Facebook wird mir einiges geboten: Es werden nicht nur Stellengebote und allgemeine Tipps gepostet, sondern auch Beiträge von Praktikanten für Praktikanten. Auf dem BMW Twitter-Kanal werden, wie auf Facebook, allgemeine Tipps und Stellenangebote getwittert. Bonus hier: Die Follower werden zum Ende von Bewerbungsfristen darüber benachrichtigt. Der Youtube-Kanal bietet unter Anderem Videos über: die “Social Responsibility”, “Diversity”, “Produkte” und “Berufsgruppen” von BMW.
  • Audi
    Auf der Audi-Karrierepage findet man neben den üblichen Informationen auch “magische Montente”, in denen Mitarbeiter in Videos von besonderen Augenblicken berichten. Desweiteren lassen sich dort Steckbriefe, Videos und andere Informationen über den Audi-Nachwuchs ansehen. Auf der Facebook-Seite findet man Fotos von Betriebsführungen und auch hier beschreiben Praktikanten ihren Alltag im Unternehmen. Auf der Twitter-Seite findet man Nachrichten und Stellenangebote. Auf dem Unternehmens-Blog bekommt man weitere Einblicke hinter die Kulissen. Der Fokus des Youtube-Channels, liegt eher auf den Produkten, als auf dem Unternehmens selbst.
  • Daimler
    Auch auf der Daimler-Karriereseite, gibt es die Möglichkeit Bewerbungsunterlagen hochzuladen. Zusätzlich kann man sich über ein “Jobagenten”-Tool, Inhalte aus dem Karrierebereich zusammenstellen. Auf der Facebook und Twitter-Page gibt es allgemeine Informationen zu Daimler, sowie Tipps für das Berufsleben. Es gibt auch eine Job-App für das iPhone, auf der man nach Stellenangeboten suchen kann. Besonderes das Unternehmens-Blog, bietet viele nützliche Informationen rund um Karriere und fungiert hier als Sprachrohr, über das Daimler seine Inhalte und Identität kommuniziert.
  • Opel
    Auf der Website muss man sich durch mehrere Menüpunkte klicken, um auf den Karriere-Bereich zu gelangen. In der oberen Hälfte des Karriere-Bereiches gibt es eine Slideshow mit Bildern von Opel-Mitarbeitern, darunter die nötigsten Basis-Informationen. Auf dem Twitter-Kanal werden auf Deutsch und Englisch Nachrichten zu Opel getwittert. An Stelle einer allgemeinen Facebook-Karriere-Seite tritt eine Ausbildungs-Page, die allerdings keine Informationen für Hochschulabsolventen bietet. Das Unternehmens-Blog bietet da schon mehr Hintergrundinfos rund um Opel und die Arbeit an neuen Modellen.
  • Porsche
    Die Karriere-Seite bietet Schülern, Studenten, Absolventen und Berufserfahrenen einen guten Überblick zum Einstig bei Porsche. Auf Facebook erhält man auch durch Videos einen Einblick in den Arbeitsalltag. Bei Twitter kann man sich die Tweets nur als bestätigter Follower angucken. Auf dem Youtube-Channel gibt es viele Videos über die Produkte, Events und Mitarbeiter von Porsche. Der Unternehmens-Blog wird dafür genutzt, um Nachrichten über Porsche zu kommunizieren.
  • Volkswagen
    Die Informationen auf der Volkswagen Karriere-Seite sind auf das Wesentliche reduziert und bieten so einen schnellen Überblick über die Karrierewege. Auf Facebook findet man viele Karriere-Videos und Fotos von Veranstaltungen, sowie ein kleines Karriere-Blog in den “Notizen”. Hier wird die “Diversity” von VW Kommuniziert: Es gibt z.B. eigene Shortcuts zum Women Experience Day. Es werden News rund um VW getwittert, jedoch nur auf Englisch. Auch auf Youtube findet man viele Karriere- und Produktvideos.

Fazit

Alle genannten Firmen bieten Fachkräften und Absolventen tolle Möglichkeiten, ins Berufsleben einzusteigen. Sie sind in ihrer Wahl der Kommunikationskanäle sehr ähnlich, jedoch gibt es Bereiche, in denen der Eine besser ist als der Andere.

Während alle anderen Automarken eine Karriere-Page auf Facebook betreiben, hat sich Opel z.B. nicht für diesen Weg entschieden. Sie haben dafür eine Ausbildungs-Page auf Facebook, die auf die Kommunikation mit Azubis ausgelegt ist, was für mich als Studenten keine Relevanz hat. Auch die Marken-Fanpage bietet keinerlei Information zu Karriere. Die Opel-Webseite ist eher statisch und konservativ gehalten, der Bereich Karriere, hat auf den ersten Eindruck, einen geringeren Stellenwert als auf den Webseiten der anderen Fahrzeughersteller.

Das beste Unternehmensblog betreibt Daimler, auf dem es ein überdurchschnittlich großes Angebot an Informationen über den Bereich Karriere gibt. Bei Audi gefällt mir sehr, dass sie ihre Praktikanten mit Fotos auf der Facebookseite vorstellen. Man bekommt den Eindruck, dass sie ihre Praktikanten sehr schätzen und großen Wert auf Nachwuchskräfte legen. Die Volkswagen-Webseite, war für mich am einfachsten zu navigieren. Die Seite ist sehr reduziert und auf das Wesentliche konzentriert, macht aber trotzdem einen modernen Eindruck und spricht alle Altersgruppen an.

Die schönste YouTube-Seite betreibt Porsche. Auf der Startseite ihres Kanals, ist eine dynamische Applikation installiert, mit der der Werdegang der Marke dem Werdegang des Nutzers gegenübergestellt wird. Jedoch gibt es auch hier wenig Videos zu konkreten Karrieremöglichkeiten.

Der Automobilhersteller, der mich bei dieser Gegenüberstellung am meisten beeindruckt hat, ist die BMW Group. Der Karrierebereich auf ihrer Webseite ist sehr dynamisch gestaltet und bietet viele Informationen über die Einstiegsmöglichkeiten bei BMW. Es entsteht der Eindruck, dass sie Berufseinsteigern mehr Möglichkeiten bieten können, als die anderen Automarken. Auch ihre anderen Kanäle wie Facebook, Twitter und YouTube sind gut gepflegt und bieten ein breites Spektrum an Informationen für Berufseinsteiger.

[HTTP301] Facebook Timeline als Bewerbung

Keine Ahnung wieso, aber ich spiele seit heute morgen mit der Idee, dass sich die Facebook Timeline perfekt für die Erstellung einer zeitgemäßen Bewerbung eignet. Eine kurze Recherche zeigt, dass ich da sicher nicht der erste bin. Egal, meine eigene Vorstellung davon wurde halt gerade eben konkret. Darüber möchte ich mich kurz mit Euch austauschen.

Ich persönlich würde das so machen:

1. Auf jeden Fall eine separate Facebook Fanpage anlegen.

2. Relevante Daten zur Ausbildung und zum Werdegang auf der Timeline platzieren, mit Verlinkungen auf die entsprechenden Fanpages/oder Seiten

3. In den drei verfügbaren Reitern ein allgemeines Anschreiben und Zeugnisse bzw. Portfolio unterbringen (geht super einfach mit den den Tools von z.B. 247Grad oder Hike)

Fertig ist die moderne Bewerbung!

Eine interessante Idee wäre übrigens auch, die ehemaligen Kollegen und Vorgesetzten zu bitten, eine persönliches Statement als Kommentar unter den jeweiligen Station auf meiner Bewerbungs-Timeline zu hinterlassen. Eine Art lockere Referenz.

Im nächsten Schritt würde ich mir die Karrierepages der für mich interessanten Unternehmen zusammensuchen und die Facebook Teams per direkt Nachricht auf der Fanpage auf meine schöne Bewerbung aufmerksam machen.

Dass die Timeline mit einem Lebenslauf vergleichbar ist, wurde ja schon öfter gesagt. Aber je mehr ich drüber nachdenke, desto realistischer und sinnvoller erscheint mir der Einsatz in der Praxis.  Dem Bewerber bietet die Timeline ein schönes und flexibles Format, ohne Formatierungsprobleme. Dem Recruiter würde die Bearbeitung der Daten in dieser Form, aus meiner Sicht, einige Arbeit ersparen. Klar, ließe sich das alles auch mit einer einfachen Webseite umsetzen. Aber das hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Grund: fehlende Standards. Die Facebook Timeline löst aber dieses Problem.

Jetzt seit Ihr gefragt. Ich würde mich wirklich sehr über Eure Einschätzung freuen, ob Bewerber oder Personaler. Würdet Ihr Euch trauen, eine solche Bewerbung heute schon abzuschicken? Wie würdet Ihr als Personaler mit einer solchen Bewerbung umgehen? Vielleicht hat schon jemand von Euch sogar so eine Bewerbung gebastelt oder erhalten? Wir würden Eure Beispiele natürlich gerne veröffentlichen.

Personaler… warum meldet ihr euch nicht?

Bevor ich mein Praktikum bei atenta angefangen habe, hatte ich eine Phase in der meine Motivation auf einem Tiefpunkt lag. Ich musste im Rahmen eines Praxissemesters an meiner Uni einen Praktikumsplatz finden, was  sich jedoch nicht so einfach gestaltete wie gedacht. Ich hatte schon einen Praktikumsplatz in der Tasche, jedoch teilte mir der Verantwortliche 3 Wochen vor Praktikumsbeginn mit, dass sie sich doch für jemanden anderen entschieden haben. Ich war also im Verzug und musste den ganzen Bewerbungsprozess wieder von vorn beginnen, mit nur 3 Wochen Zeit!

Ich zweifelte etwas an meinen Fähigkeiten und meine Motivation lies auch zu wünschen übrig. Ich bekam erst einen Motivations-Boost, ihr werdet es nicht glauben, nachdem ich mir eine Folge von Spongebob angeguckt habe. Es hört sich vielleicht komisch an wie Spongebob dazu beitragen konnte meine Motivation anzuheben, aber es hat mich total fasziniert, dass sich der kleine Schwamm nie unterkriegen ließ. Egal was alle anderen in Bikini Bottom zu ihm gesagt haben, er war immer motiviert das zu tun was er wollte und war glücklich. Ich dachte mir wenn Spongebob das kann, dann kann ich das erst recht!

Ich fing also hoch motiviert an Bewerbungen zu schreiben und schickte insgesamt 30 Bewerbungen in 2 Tagen ab. Mein Höhenflug erlitt jedoch einen kleinen Dämpfer. Ich erhielt nicht so viele Rückmeldungen wie erhofft und bekam von den 30 Bewerbungen nur eine Handvoll Einladungen zu Bewerbungsgesprächen und ein paar Absagen. Der Rest hat sich gar nicht erst gemeldet. Ich hab mich sehr gewundert so wenig Rückmeldung zu bekommen und fing an, die Unternehmen die mir abgesagt haben oder sich nicht gemeldet haben, anzurufen. Leider konnte mir keiner genau sagen, warum es mit meiner Bewerbung nicht geklappt hat. Sie haben mich entweder abgewürgt, bombardierten mich mit auswendig gelernten Floskeln oder versprachen mir sich bald zu melden, was nur wenige taten. Nur ein Unternehmen hat sich dazu bereit erklärt mir Feedback zu geben und riet mir meine Bewerbung persönlicher zu gestalten.

Es scheint leider üblich zu sein, dass sich Unternehmen nicht melden. Ich verstehe zwar, dass es bei der Flut an Bewerbungen nicht immer möglich ist jedem gerecht zu werden, jedoch würde ich es mir wünschen Feedback zu meinen Bewerbungen zu bekommen, um mich zu verbessern. Es käme auch den Unternehmen zugute, wenn sie es täten. Auf lange Sicht könnten Unternehmen mit etwas Feedback, die Qualität der eingehenden Bewerbungen steigern und einen Nutzen daraus ziehen. Bis es soweit ist, rate ich bei Bewerbungen hartnäckig zu bleiben und immer offen für Änderungen zu sein. Man sollte sich seine Motivation nicht nehmen lassen und ein wenig so sein wie Spongebob: Gehe mit einem Lachen durch das Leben und  verfolge deine Ziele!

Würdet ihr es euch auch wünschen, dass Unternehmen einem mehr Feedback zu Bewerbungen geben?

Pic: Looking Glass (CC BY SA 2.0)

[HTTP410] Parse lockt Entwickler mit einer kleinen Aufgabe

Das Software-Unternehmen Parse lädt potenzielle Arbeitnehmer ein, sich über seine API zu bewerben. Was zunächst aussieht wie eine zusätzliche Hürde, ist näher betrachtet ein interessanter und geschickter Schritt, eine neue Zielgruppe von Entwicklern zu gewinnen, die dem JSON-Code mächtig sind. Alles, was für die Bewerbung erforderlich ist, sind seine eigenen Daten als JSON, mit gesetzten Content-Type als application/json an Parse zu schicken. Sozusagen ein kleiner Bonus für den Bewerber, womit er punkten kann.

Alle  Interessenten sollten sich mal die Details des Bewerbungsverfahrens von Parse anschauen und auch wenn diese Aufgabe kein wirklicher Auswahltest sein soll, so spricht sie dennoch das “Tüftler-Gen” im Entwickler an. Bei mir hat es zumindest gewirkt.

[HTTP410] Ausbildungsplatzsuche 2012 – ein Haufen Schrott

Vor einigen Wochen habe ich einer Freundin bei der Ausbildungsplatzsuche geholfen. Ich musste dafür unser “Social Media Recruiting rocks”-Raumschiff mal ausnahmsweise verlassen, um auf dem Planeten “Deutschland –
Tausende Ausbildungsplätze unbesetzt” auf die harte Realität zu treffen: Alle, die sich mit diesem “Social-Media-Facebook-Fanpage-Recruiting-spannender-Arbitgeber-schnell-reagieren-zuhören-offen-sein-Ding-Bums-Zeugs beschäftigen, bewegen sich ganze Lichtjahre weg von der Mehrheit der deutschen Wirtschaft.

Es ging um einen Ausbildungsplatz als Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen in Hamburg. Ja genau, die Stadt mit dem wachsenden Hafen, mit vielen Logistik-Firmen und mit vielen unbesetzten Ausbildungsstellen. Sollte also kein großes Problem sein?!

Ausbildungsplatzsuche – Die Realität sieht leider so aus:

  1. Einige der Firmen, die es gerade noch irgendwie mit ihren Stellen in die Ausbildungsstellenbörse der Handelskammer Hamburg geschafft haben, verfügten über keine Webseite. Genau, es geht nicht um Facebook oder so; sie hatten einfach keine Seite, wo man sich über das Unternehmen informieren konnte.
  2. Die meisten Firmen mit Webseite hatten einen fürchterlichen Auftritt, mit absoluter Sicherheit schon rein äußerlich wenig attraktiv für die junge Zielgruppe. Das Design: Jahre, wenn nicht Jahrzehnte alt. Nutzerfreundlichkeit ein absolutes Fremdwort. Fast keine interessanten Informationen. Und in vielen Fällen gab es nicht mal einen Karriere- /Job-Bereich, bzw. waren die ausgeschriebenen Ausbildungsstellen auf den Seiten einfach nicht auffindbar.
  3. Das aller Schlimmste für mich war jedoch, dass wir auf die 13, trotz aller Hindernisse, verschickten Bewerbungen insgesamt nicht mehr als 2 Reaktionen erhalten haben. (Die Aktion fand übrigens vor über zwei Monaten statt.).

Auch wenn diese praktische Untersuchung nicht repräsentativ ist, offenbart sich doch ein peinliches Bild. Ein Wirtschaftszweig, der auf Nachwuchs angewiesen ist, gibt sich keine Mühe, sich in irgendeiner Form für die jungen Leute interessant oder zugänglich zu machen. Weiterhin wird das Interesse der Bewerber mit Schweigen im Walde bestraft. Und die Logistikbranche steht damit sicherlich nicht alleine dar.

Doch gerade für kleine Unternehmen in der Hansestadt sei die Lage auf dem Ausbildungsmarkt aus ihrer Erfahrung geradezu “katastrophal”. – schrieb gestern das Hamburger Abendblatt.

Zurecht! Ihr habt nichts anderes verdient.