[HTTP301] Azubi Recruiting Studie 2020: Jetzt mitmachen!

Was wollen angehende Azubis? u-form Testsysteme bietet in der großen doppelperspektivischen Azubi-Recruiting Trend Studie seit 10 Jahren Einblicke in das, was Azubis – und auch den Ausbildungsverantwortlichen – wirklich am Herzen liegt. Wir wollen ein paar Ergebnisse der aktuellen Studie von 2019 vergegenwärtigen und halten die Links zur Erhebung für 2020 bereit. Los geht’s!

Zunächst wollen wir Eure eventuell noch von den üppigen Feiertagsfestmahlen getrübten Erinnerungen an die Ergebnisse der Azubi-Recruiting Trends Studie 2019 auffrischen. Oder Ihr lest hier in unseren originalen Artikel zu den Azubi-Recruiting Trends 2019 rein.

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Wo angehende Azubis 2019 auf die Suche nach Ausbildungsplätzen gingen

Auch wenn es verlockend ist für Recruiter, sich auf den vermeintlich jungen Plattformen so richtig kreativ austoben zu wollen: Angehende Azubis benutzen Social Media in erster Linie für private Zwecke. TikTok oder Snapachat sind nicht die richtigen Kanäle, um potenzielle Azubis zu ködern. Das gilt nicht nur für die Suche nach Ausbildungsstellen, sondern auch für den Bewerbungsprozess. Apps oder Videos? Bitte nicht!

Denn Azubi-Bewerber sind keine Aliens aus einer digital-entrückten Parallelwelt. Sie nutzen für Jobsuche und Bewerbung im Grunde die gleichen Angebote wie erfahrenere Arbeitskräfte auch. Stellen suchen sie nämlich bei Google, der Bundesagentur für Arbeit oder auf Stellenbörsen. Bewerben möchten sie sich via Bewerbungsformular, E-Mail oder (jetzt wird’s oldschool!) Bewerbungsmappe.

Azubi-Recruiting-Trends-2019-Ausbildungssuche
Quelle: u-form Testsysteme GmbH – Azubi-Recruiting Trends 2019 Management Summary

Das bedeutet nicht, dass Unternehmen augenblicklich alle ihre Social-Media-Zelte abbrechen, den Community Manager feuern und sich nur noch auf die Bundesagentur für Arbeit verlassen sollten. Dafür sollten sie aber ein besonderes Auge auf Google haben – die Studie von 2019 ergab, dass lediglich 10,1% der befragten Ausbildenden Google Ads zur Rekrutierung des Nachwuchses für sich nutzen. Auch Azubi-Marketing bei YouTube kommt zu kurz: fast 87% der Unternehmen nutzen weder YouTube noch Google Ads.

Was Azubis sich 2019 gewünscht haben

Es muss als gute Nachricht für ausbildende Unternehmen betrachtet werden, wenn Schüler sich überhaupt eine Ausbildung als erste Station ihres Berufswegs wünschen. Dass der Trend seit längerem zur Akademisierung geht, ist bekannt. Das hat unter anderem zur Folge, dass sich der Markt für die angehenden Azubis wandelt. Fast 75% der Jugendlichen bekamen 2019 mehr als einen Ausbildungsplatz angeboten. Weitere Informationen zum Thema Arbeitsmarktdaten gibt es hier zum Download:

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Unternehmen können auch beim Nachwuchs nicht nur fordern, sondern müssen auch etwas bieten.

Und was?

Bei den Benefits 2019 ungeschlagen: ein sicherer Arbeitsplatz bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung, also eine Übernahmegarantie. Knapp 58% der befragten Schüler, Azubi-Bewerber und Azubis gaben dies an. Dem stehen etwa 39% der Unternehmen gegenüber, die eine solche Übernahmegarantie anbieten.

Auch richtig super finden es die Jugendlichen, wenn sie nicht alleine auf ihren Fahrtkosten sitzen bleiben. Eine Fahrtkostenübernahme wünschen sich ca. 53% und immerhin 42% der Unternehmen scheinen das zu beachten.

Azubi Recruiting 2020: spannende Fragen für das neue Jahr

Auch dieses Jahr wird uns die Azubi-Recruiting Trend Studie 2020 wieder Einblicke in die Welt der Schüler, Azubis und Azubi-Bewerbern geben – und selbstverständlich wird die andere Seite, die der Ausbildungsverantwortlichen, ebenso nicht zu kurz kommen.

Unter anderem geht es in der aktuellen Erhebung um Fragen, die das Zeitgeschehen betreffen – so etwa: “Wie wichtig ist der Generation der Klimaschutz in den Betrieben?”. Doch auch andere Aspekte des Azubi-Marketings, etwa das Schülerpraktikum als Recruiting-Instrument, sind ein Thema. Und wie ist die Situation in den Ausbildungsbetrieben, z.B. in Bezug auf die Feedback-Kultur?

Das und vieles mehr erfahren wir (und Ihr dann traditioneller Weise auch) im Sommer.

Wer mitmachen möchte oder selber Jugendliche im betreffenden Alter kennt, findet im Anschluss die Links zur Befragung:

    – Hier geht es zur Befragung für Ausbildungsverantwortliche auf testsysteme.de

    – und hier geht’s zur Befragung für Schüler, Azubi-Bewerber und Azubis auf ausbildungsstudie.de

Wie immer warten wir ungeduldig auf die diesjährigen Ergebnisse und wünschen Euch viel Spaß bei der Teilnahme!

Azubi-Recruiting Trends 2019: Sicherheit bleibt wichtigstes Benefit

Immer mehr Jugendliche möchten studieren, immer weniger eine Berufsausbildung absolvieren. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, so hat sich die Anzahl der Azubis um 17% verringert. 2019 übersteigt das Angebot an Ausbildungsstellen erstmals die Nachfrage nach ihnen. Wer mehr Infos zum Thema Arbeitsmarkt bekommen möchte, sollte sich das Webinar am 21.6. nicht entgehen lassen:

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Jetzt könnte man sich natürlich am Kopf kratzen und über die faule Jugend philosophieren. Man kann aber auch versuchen herauszufinden, warum immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. u-form Testsysteme hat sich bereits zum zehnten Mal für die zweite Variante entschieden und für die Studie „Azubi-Recruiting Trends 2019“ insgesamt 3.500 junge Menschen sowie 1.600 Ausbildungsverantwortliche zum Thema „Ausbildung“ befragt. Die für uns wichtigsten und mitunter auch erstaunlichsten Ergebnisse stellen wir Dir in einer Kurzzusammenfassung vor:

Digitalisierung in der Ausbildung

Digitales Lernen geht heutzutage bereits im Kita- und Grundschulalter los und erleichtert vielen Kindern spielerisch das Lernen. An der Berufsschule geht diese Art der Digitalisierung bisher allerdings weitestgehend vorbei. Dass Berufsschulen und auch Ausbildungsbetriebe digitaler werden müssen, ist vielen Auszubildenden immer noch ein wichtiges Anliegen. In der Studie wurde häufig die digitale Kompetenz der Berufsschullehrer bemängelt. O-Ton einer Auszubildenden ist:

„[…]Ich habe es wirklich erlebt, ohne jetzt jemanden schlecht machen zu wollen, dass ein gefühlt 70-jähriger Berufsschullehrer EDV unterrichtet (Thema Excel und Word, leider veraltete Versionen) und die Schüler darauf hinwies, dass das Programm mit dem Kreuzchen in der oberen rechten Bildschirmhälfte zu schließen sei (dem Tonfall des Lehrers war keine Ironie oder Sarkasmus zu entnehmen, er meinte das ernst).[…]“

Wie werden Unternehmen von Jugendlichen gefunden

Auch wenn viele Unternehmen es nicht wahrhaben wollen, aber Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Snapchat spielen eine sehr untergeordnete Rolle auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz: 72,3% nutzen hierfür keinerlei Soziale Medien.

Google ist bei der Kanalauswahl allerdings ganz vorne mit dabei: 84,3% der Bewerber nutzen Google „sehr oft“ oder „oft“, wenn es um die Suche nach einem Ausbildungsplatz geht. Gut die Hälfte der Befragten (54,8%) vertraut auf die Jobbörse der Agentur für Arbeit.
Bei Google selbst suchen die Jugendlichen nach Ort (76,8%) und Ausbildungsberuf (79%), während nur rund ein Drittel gezielt nach einzelnen Branchen (35,6%) oder einem bestimmten Unternehmen Ausschau hält (34,5%).

Quelle: u-form Testsysteme GmbH – Azubi-Recruiting Trends 2019 Management Summary

Hier erkennen wir das erste Problem: Bisher nutzen nur 10,1% der befragten Ausbilder Google AdWords zur Rekrutierung des Nachwuchses. Ganze 86,8% nutzen weder Google noch YouTube für ihr Azubimarketing. Um die 84% der auf Google nach Jobs suchenden Azubis zu erreichen, sollten Unternehmen ihre Auffindbarkeit in Suchmaschinen beispielsweise durch Google for Jobs oder aber durch Google AdWords erhöhen.

Quelle: u-form Testsysteme GmbH – Azubi-Recruiting Trends 2019 Management Summary

Bewerbungen und mögliche Bewerbungswege

Bewerbungen werden laut Studie präferiert über ein Online Formular abgeschickt (34,2%). 23,8% schicken lieber ihre Unterlagen per E-Mail raus und erstaunlicherweise immer noch 21,5% bevorzugen den Versand als analoge Bewerbungsmappe. Apps (2,3%), WhatsApp (1,1%) und Videos (0,7%) haben nach Meinung der Jugendlichen in der Bewerbungsphase nichts verloren. Kurz: Entscheide Dich hier eher für niedrige Bewerbungshürden als für “coole” digitale Trends.

Benefits und Job-Ziele

Hat man erst einmal die Aufmerksamkeit des Bewerbers, werden im nächsten Schritt die Benefits des Unternehmens bzw. der Branche wichtig. Nur weil die Bewerber jung sind, heißt das nicht, dass ihnen Sicherheit im Beruf und Geld nicht wichtig wären. 51,6% möchten am liebsten in ihrem Ausbildungsunternehmen bleiben und nach ihrem Abschluss übernommen werden. 95% ist nach der Ausbildung Jobsicherheit im (Berufs-)Leben wichtig. 94% streben eine Festanstellung an.

Daraus resultiert, dass 58,4% der befragten Schüler, Bewerber und Auszubildende eine Übernahmegarantie nach der Abschlussprüfung als wichtigstes Benefit des Unternehmens sehen. Im Vergleich: Nur 39,1% der Unternehmen bieten ihren Auszubildenden diese Leistung.

Quelle: u-form Testsysteme GmbH – Azubi-Recruiting Trends 2019 Management Summary

Weitere Benefits, die von den Jugendlichen als sehr wichtig eingestuft werden: Fahrtkostenübernahme (53,4%), moderne Arbeitsplatzausstattung (51,8%), Unterstützung bei Nachhilfe und Prüfungsvorbereitung (44,7%) sowie kostenfreie Parkplätze (33,2%).

Beim Kampf um gute Auszubildende sollten sich Betriebe überlegen, welche Benefits sie Azubis bzw. Bewerbern anbieten können und dies auf der Kandidaten-Suche auch deutlich kommunizieren.

Fazit

Die Azubi-Recruiting Trends 2019 zeigen, dass die Vorstellungen von Bewerbern und Ausbildungsbetrieben immer noch an vielen Stellen aneinander vorbei laufen. Um Auszubildende zu erreichen, setzen viele Unternehmen immer noch auf das falsche Pferd: Obwohl fast 85% der Stellensuchenden Google benutzen, verwenden nur ca. 10% der Betriebe die Vorteile der Suchmaschinenwerbung für eine Erhöhung ihrer Reichweite.

Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen versprechen keine rosige Zukunft; jeder Ausbildungsbetrieb, der seine offenen Stellen nicht besetzen kann, sollte die Sorgen und Wünsche seiner aktuellen und zukünftigen Auszubildenden ernst nehmen.

Tauche tiefer in die Azubi-Recruiting Trends 2019 ein und lern’ aus Deinen Fehlern 🙂

Azubi-Recruiting Trends 2018: digital und kreativ ja, zwanghaft hip nein.

Die sechste Azubi-Recruiting Trend Studie von u-form Testsysteme hat sich auch dieses Jahr wieder Azubis und Ausbildungsverantwortliche zur Brust genommen und nachgeforscht, was den Teilnehmern so auf den Nägeln brennt. Wir haben einige Ergebnisse für Euch zusammengefasst.

Teilgenommen haben knapp über 4.300 Auszubildende und solche, die es werden wollen (Azubi-Bewerber), sowie etwa 1.230 Personen, die mit der Ausbildung von Jugendlichen betraut sind. Besonderes Augenmerk der Studie lag auch 2018 auf den Berührungspunkten zwischen Azubi-Recruiting und der Digitalisierung. Wir haben die Themen Digitalisierung, Stellenanzeigen und Vorstellungsgepräche, Snapchat & Co. und die Azubi-Wunschliste 2018 im Programm.

Azubi-Recruiting und die Digitalisierung: Nicht per se “digitalisierungskompetent”

Wer heute nach einer Ausbildung sucht, ist im Zeitalter von Smartphones und Social Media aufgewachsen. Als Pioniere der Digitalisierung fühlen sich die Azubi-Teilnehmer trotzdem nicht unbedingt. Zwar schätzen sich ca. 78% dieser Teilnehmergruppe als den “Veränderungen gegenüber aufgeschlossen, die digitale Technologien mit sich bringen” ein, als “Early Adopter/First Mover” (also als jemand, der neueste Technologien zuerst nutzt) sehen sich jedoch nur knapp 42%. Insgesamt glauben die Azubi-Teinehmer, dass sie über eine solide und alltagstaugliche Anwenderpraxis verfügen, zum Beispiel im Umgang mit Suchmaschinen. Tiefschürfendere Kenntnisse, wie etwa vom Austausch größerer Datenmengen über das Internet, beanspruchen jedoch vergleichsweise nur wenige Befragte (ca. 23%) für sich.

Auf Seiten der Ausbildungsverantwortlichen zeigt sich ein leichter Hang zur Überschätzung, wenn es um die Digitalisierung geht – sowohl bei sich selbst, als auch in Bezug auf die Azubis. So trauen sie ihren Schützlingen mehr Digitalkompetenz zu, als diese sich selbst. Auch beschreiben sich stolze 91% als den Veränderungen durch digitale Technologien aufgeschlossen und sogar 51% als “First Mover”. Dagegen spricht schon das erste konkrete Beispiel, das die Studie anführt, nämlich das der digital geführten Berichtshefte:

Azubi-Recruiting-Berichtsheft
Quelle: u-form Testsysteme GmbH – Azubi-Recruiting Trends 2018 Management Summary

Berichtshefte können seit 2017 rein digital gepflegt und eingereicht werden – was jedoch nur wenige Betriebe tatsächlich anbieten. Ausbildungsbetriebe und Verantwortliche sollten sich um eine realistische Einschätzung der eigenen digitalen Positionierung bemühen. Auch frühere Azubi-Recruiting Studien weisen eher auf ein distanziertes Verhältnis zwischen Betrieben und Digitalisierung hin.

Azubis rekrutieren: Stellenanzeigen und Bewerbungsgespräche

Azubis zu finden ist nicht leicht. Das hat mit dem demografischen Wandel zu tun und mit der Akademisierung, aber auch mit regionalen Faktoren. Und natürlich gibt es hausgemachte Probleme: unzeitgemäße Bewerbungsverfahren zum Beispiel, staubtrockene Stellenanzeigen aus dem Floskel-Baukasten, Fixierung auf Top-Noten und Abiturienten oder abschreckende Vorstellungsgespräche.

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Azubi-Bewerber erhoffen sich von Stellenanzeigen in erster Linie Informationen, aber kein ellenlanges Anforderungsprofil. Sie wollen wissen, was sie mit ihrem Abschluss für Möglichkeiten haben (75%), wie die Ausbildung abläuft (64%), eine Beschreibung des Ausbildungsberuf (57%) und wie es mit der Vergütung aussieht (57%). Und die Ausbildungsverantwortlichen? Finden das alles nicht so wichtig. Sie wollen vor allem die Anforderungen an die Bewerber auflisten (82%). Die Studienmacher dazu:

Angesichts eines Nachfragemarkts, in dem Ausbildungsbetriebe seit Jahren über den „Azubi-Mangel“ klagen, ist das erstaunlich. Unternehmen sollten hier abspecken und den Platz nutzen, um Bewerbern eine Berufsperspektive schmackhaft zu machen.

Als ähnlich angestaubt empfinden Azubi-Teilnehmer häufig die Vorstellungsgespräche. Um die Situation aus ihrer Sicht zu beschreiben: Die Betriebe sollen “nicht immer die gleichen, blöden Fragen” stellen. Zu denen zählt nach Wahrnehmung der Azubis die unsterbliche “Selbstbeweihräucherungsfrage”: “Warum haben Sie sich ausgerechnet bei uns beworben?” (90%). Fast genau so häufig werden die Azubi-Teilnehmer standardmäßig nach ihren Stärken und Schwächen gefragt (82%).

Wie würde es aus Sicht der Azubi-Teilnehmer besser gehen? Mit ca. 69% spielen für sie im Vorstellungsgespräch vor allem Nettigkeit und Sympathie eine wichtige Rolle und darüber hinaus der Eindruck, dass man sich für sie als Person interessiert. Ausbildungsbetriebe brauchen wie alle Unternehmen ein Bewusstsein dafür, dass es nicht länger nur die Azubis sind, die sich bei ihnen bewerben – sondern sie sich umgekehrt auch bei den Azubi-Kandidaten. Ein Bewerbungsverfahren, das einzig auf Selektion ausgerichtet ist, kann in einem von Passungsproblemen gebeutelten Ausbildungsmarkt kaum der Weg zum Erfolg sein.

Azubi-Recruiting via Snapchat? Lieber nicht. Und was ist mit diesen Influencern?

Ausbildungsbetrieben, die die Nähe zur jungen Zielgruppe auf Snapchat oder bei WhatsApp suchen, dürften diese Ergebnisse der Studie nicht gefallen: Die Azubi-Teilnehmer finden zu ca. 53%, dass WhatsApp im Bewerbungsverfahren “gar nicht” eingesetzt werden sollte. Im Detail zeigt sich: Kommunikation via WhatsApp mit anderen Auszubildenen des Unternehmens wird positiv bewertet (55%), während Fragen von Bewerbern vom Betrieb eher nicht über die App beantwortet werden sollten. Denn – Überraschung – zur Kommunikation mit den Betrieben bevorzugen die Jugendlichen klar die gute alte E-Mail: 75% nutzen sie “sehr häufig” oder “häufig”. Bei Snapchat sieht das ähnlich aus:

Azubi-Recruiting-Social-Media
Quelle: u-form Testsysteme GmbH – Azubi-Recruiting Trends 2018 Management Summary

Die Studienmacher kommen zu folgendem Ergebnis:

Die Tatsache, dass die Nutzung einer Plattform in der Zielgruppe der Schüler weit verbreitet ist, bedeutet nicht, dass sich diese Plattform generell fürs Recruiting der Zielgruppe eignet. Mit dem Social-Media-Killerkanal im Azubi-Recruiting ist es also wie mit Godot: Er kommt auch 2018 nicht.

Wenn es um Bezugspersonen geht, spielen im realen Leben die Eltern bei der Berufswahl neben Freunden und Unternehmensvertretern die größte Rolle (77% gegenüber 54% und 50%). Von digitalem Einfluss hingegen kann hier kaum die Rede sein. Online-Influencer sind nur für knapp 6% der Azubi-Teilnehmer wichtig, wenn es um ihre berufliche Zukunft geht. 57% schätzen Influencer sogar als “sehr unglaubwürdig” ein.

Das könnte für Betriebe bedeuten, eher auf die Ansprache von Eltern zu setzen, als große Budgets für Influencer auszugeben. In diesem Bereich bleiben Eltern weit authentischer als fast jeder Youtube-Star.

Azubi-Wunschliste 2018

Die Azubi-Wunschliste beruht auf den freien Textfeldeingaben der Studie und erhält gleichermaßen freche, komische und solche Kommentare, die zum Grübeln anregen. Das wollten wir Euch nicht vorenthalten und haben ein paar Wünsche zusammengefasst und Äußerungen aufgegriffen:

Azubi-Teilnehmer wünschen sich:

  • mehr Möglichkeiten, Ausbildungsplätze erlebbar zu machen. Konkret: Praktika oder Probetage.
  • Transparenz, wenn es um Geld geht. Viele Azubi-Teilnehmer trauen sich nicht, nach der Vergütung zu fragen, weil sie fürchten, man könne ihnen Geldgier unterstellen.
  • Inhalte mobiloptimiert auf ihren Smartphones rezipieren zu können.
  • dass Betriebe die Grenzen bei der Nutzung von Social Media kennen. Jugendliche würden wohl generell am liebsten auf Erwachsene in “ihren” Social Media Netzwerken verzichten.

Azubi-Teilnehmer sagen Dinge wie (O-Ton):

“Wenn man einfach gut mit seinen Azubis umgeht, ist dass besser als jede Kampagne.”

“Mutig sein, aber auch realistisch. Keiner folgt Unternehmen wochenlang auf Facebook/ Instagram, um alles über die Ausbildung zu erfahren. Regelmäßige Infos in Form von Messen, Newslettern oder Info-Videos auf YouTube sind definitiv die beste Wahl!!! Finger Weg von Snapchat und WhatsApp. Wirkt absolut unseriös :D“

“Nicht das typische HR gehacke im Vorstellungsgespräch durchführen, sondern ganz normale Konversationen führen. Eventuell auch jemanden vom Fach dazu holen um die Konversation in Richtung des Fachs zu lenken in die der Bewerber möchte.“

„Den Azubi-Recruitingsprozess kreativer und innovativer gestalten, ohne dabei zu sehr in das Privatleben (WhatsApp oder SnapChat) einzudringen. Dies wirkt dann eher so, als würden Eltern sich auf einmal einen Facebook-Account machen, nur um ‚hipp‘ zu sein – es ist nicht authentisch.“

Fazit

Uff, das war eine Menge Input. Wir wären erstaunt, wenn sich der ein oder andere Ausbildungsverantwortliche ob der Ergebnisse im Bereich Social Media nicht an den Kopf fassen sollte. Ja, was denn nun? Zielgruppen überall hin folgen oder besser nicht? Eine eindeutige Antwort kann es natürlich nicht geben. Die Studie zeigt die Mehrheit der Azubi-Teilnehmer jedenfalls als reflektierte junge Menschen, die bei weitem nicht alles cool finden, was Online-Influencer so daherreden.

Die Azubi-Recruiting Trends 2018 Management Summary gibt es hier für noch mehr Input zum Nachlesen. Wer noch mehr erfrischende, rotzfreche und manchmal sogar anrührende O-Töne von Azubi-Teilnehmern lesen möchte, findet hier auch die Azubi-Wunschliste 2018.