Heute, am 21. Juni, ist in Deutschland der Tag des Schlafens. Leider handelt es sich hierbei nicht um einen gesetzlichen Feiertag, obwohl ich persönlich sehr dafür wäre. Wofür ich persönlich auch sehr bin, sind Naps.
Im Grunde genommen soll der Tag des Schlafens – auf den die kürzeste Nacht des Jahres folgt – daran erinnern, wie essentiell gesunder Schlaf für die Menschen ist. Wieso erholsamer Nachtschlaf wichtig ist, dürfte auf der Hand liegen. Die meisten von uns haben wohl Erfahrungen damit, was “schlechter Schlaf” am folgenden Tag anrichten kann. Müdigkeit und Gereiztheit sind nur der Anfang – dauerhafte Schlafstörungen können ernstzunehmende Gesundheitsschäden verursachen.
Auch Naps sind gesund
Doch nicht nur der nächtliche Schlaf ist ne super Sache. Auch Naps, also kurze Schläfchen zwischendurch, sind viel besser als ihr Ruf. In der öffentlichen Wahrnehmung heißt es häufig, Mittagsschlaf (der trotz seines Namens nicht an die Mittagszeit gebunden ist) sei nur etwas für Kinder, Kranke und Alte. Wer häufiger ein Schläfchen einlegt, läuft Gefahr, als faul und wenig ehrgeizig abgestempelt zu werden.
Eine glatte Fehleinschätzung. Müdigkeit und Erschöpfung treten bei vielen gesunden Erwachsenen im Laufe des Tages auf, häufig nach dem Mittagessen oder am frühen Nachmittag – zu Zeiten also, zu der viele Beschäftigte bei der Arbeit sind. Aber bei der Arbeit schlafen? Hierzulande kaum vorstellbar.
Doch zahllose Studien zu diesem Thema haben ergeben, dass bereits sehr kurze Naps zwischen 10 und 20 Minuten beachtliche positive Effekte für den Schlafenden mit sich bringen, Stichwort “Power-Nap”. Dazu gehören:
- starke Erhöhung von Aufmerksamkeit und Leistung – nicht nur kurzfristig, sondern auch für den Rest des Tages.
- positive Effekte fürs Lernen und das Gedächtnis
- Reduzierung von Stress, mehr Entspannung
- Laune verbessern
- günstiger als Starbucks (denn wird alles richtig gemacht, wirken Naps besser als Kaffee – sogar noch besser: erst Kaffee, dann Nap)
Es sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass Naps, vor allem wenn sie zu lang ausfallen, auch negative Effekte nach sich ziehen können. Wer zu lange schlummert, läuft Gefahr, sich anschließend desorientiert, verwirrt und miesepetrig zu fühlen – im schlimmsten Fall noch Stunden nach dem Nap.
Arbeitsplatz und Mittagsschlaf – unvereinbar?
In den USA gibt es bereits Firmen, die ihre Vorurteile gegen kurze Schläfchen am Arbeitsplatz überwunden haben – schließlich profitierten sie von fitten und aufmerksamen Angestellten. Firmen wie Ben & Jerry’s, Nike, Zappos und natürlich Google haben eigens Räume mit Wohlfühlatmosphäre geschaffen, um ihren Arbeitnehmern das Schlafen zu erleichtern.
In Deutschland sind wir davon wohl noch ein ganzes Stück entfernt. Zwar ist die Mittagsruhe als Relikt früherer Zeiten noch ein Begriff, aber kennt Ihr deutsche Unternehmen, die Naps zu ihren Benefits zählen und sich um gute Bedingungen gekümmert haben? Wenn ja, lasst hören!
Nichtsdestotrotz ist es aber möglich, sich selbst zu helfen. Wer selten bis nie Mittagsschlaf hält, dem könnte es bisweilen schwer fallen, die nötige Ruhe für kurze Naps zwischendurch zu finden. Hier gibt’s also noch ein paar Tipps für potentielle Mittagsschläfer am Arbeitsplatz, die nicht mit einem natürlichen Talent dafür gesegnet sind, so wie ich.
Eine tolle Zusammenfassung rund ums Thema Napping gibt’s hier. Und wer mit Naps nichts anfangen kann, dem bleibt immer noch, sich der Grundbedeutung des Tag des Schlafens zu entsinnen und heute früh ins Bett zu gehen. In diesem Sinne: Schlaft schön!