Native Advertising mit Employer Branding Listicle

Heute gibt es statt einer Studie mal einen kleinen Case für Euch. Ins Auge gesprungen ist der uns vergangene Woche beim Surfen im Netz. Im Fokus: Native Advertising, ein Listicle und ALDI SÜD.

Native Advertising

Native Advertising ist an sich natürlich keine große Neuigkeit. Bei “Werbung im bekannten Umfeld”, wie es zu deutsch so schön heißt, werden Anzeigen so gestaltet, dass sie sich in Aufbau und Stil kaum von anderen redaktionellen Inhalten unterscheiden. In der Regel werden solche Werbungen aber mit Bezeichnungen wie “Sponsored Post”, “Anzeige”, “gesponsert” oder “Promotion” gekennzeichnet.

Native Advertising im Employer Branding: So finden Nutzer den Artikel
Quelle: Screenshot von zeit.de

Auch das Format Listicle (= sperriges Kunstwort aus englisch “List” und “Article”) hat sich online längst etabliert. Listicles begegnen uns tagtäglich. Die Titel solcher Listen-Artikel-Hybriden sind zumeist mit einem konkreten Hinweis auf die Listenform ausgestattet. Sie heißen dann etwa:”12 Dinge, die Sie noch nicht über die Verdauung Ihres Kanarienvogels wussten” oder “Ihr Chef ist ein gemeingefährlicher Soziopath, wenn er diese 8 Krawatten trägt”. Ihr wisst schon.

Die Inhalte müssen aber bei weitem nicht so belanglos sein wie die hier von mir überspitzten Beispiele. Denn Listicles werden auch für seriöse journalistische Beitrage genutzt. Ihre Beliebtheit kommt nicht von ungefähr, denn sie sind übersichtlich aufgebaut und leserfreundlich – und das besonders auch auf Smartphones. Was spricht also dagegen dieses Format im Employer Branding einzusetzen? Richtig, gar nichts.

Case: ALDI SÜD Listicle

Unter der Überschrift “10 überraschende Fakten über den Arbeitgeber ALDI SÜD, die du noch nicht wusstest” gibt es also Wissenswertes über den erfolgreichen Discount-Riesen zu lesen. Schon die Ansprache deutet darauf hin, dass hier eine junge Zielgruppe ins Auge gefasst wird.

Native Advertising im Employer Branding: So hat Aldi es gemacht
Quelle: Screenshot jetzt.de und anzeige2.jetzt.de

Der Artikel ist deutlich sichtbar als “Sponsored Post” gekennzeichnet. Der geneigte Leser erfährt aus dem Listicle zum Beispiel, wie viele Azubis ALDI SÜD jedes Jahr einstellt oder in welchem Land das traditionelle Weihnachtsgebäck Lebkuchen auch im Sommer über die Ladentheke geht.

Garniert wird das Ganze mit eigenen Fotos (keine Stock-Bilder!) und kurzen und knackigen Texten.

Native Advertising im Recruiting: So hat Aldi es gemacht
Quelle: Screenshot anzeige2.jetzt.de

Der Post endet mit folgendem Infokasten:

Native Advertising bei Aldi
Quelle: Screenshot anzeige2.jetzt.de

 

ALDI, wegen der aktuellen “Einfach”-Kampagne zuletzt nicht selten in der Kritik, hat hier ziemlich viel richtig gemacht. Der Zielgruppe dürfte es gefallen. Wir finden, dass Native Advertising und vor allem das simple aber effektive Format der Listicles gut für’s Employer Branding eingespannt werden können. Besonders im Hinblick auf Azubis, wie wir es in diesem Case gesehen haben, dürfte die lockere Gestaltung mit kurzen Texten und vielen Bildern geeignet sein.

Native Advertising: Die Karriereseite bleibt relevant

Zum Ende ein kleines Gedankenspiel: Jemand aus der Zielgruppe liest den Artikel und möchte sich jetzt weitere Informationen zu dem Unternehmen einholen. Wo wird das wohl passieren? Vermutlich auf der Karriereseite. Es gibt fast keine Maßnahme im Employer Branding oder Personalmarketing, die ohne eine Karriereseite auskommen kann. Dort werden die Informationen eingeholt, dort sind die offenen Stellen zu finden – kurz: Die Karriereseite ist und bleibt das Herzstück des Recruitings.

Schau doch mal in unser Whitepaper und erfahre, wie die optimale Karriereseite aussieht.

US Medienecho: Facebook Recruiting nimmt Fahrt auf

Ein aktueller Artikel aus dem Wall Street Journal macht in den USA derzeit eine große Runde durch alle Medien, von Forbes bis hin zu… ja, Fox-News: Recruiters Troll Facebook For Candidates They Like. Ein Bekannter, der mit Social Media Recruiting vertraut ist und seit eineinhalb Jahren in NewYork lebt, kann sich nicht erinnern, dass dieses Thema je so breit in den Massenmedien diskutiert wurde: “It´s even on the morning shows”.

Nachdem in den USA die klassischen Jobbörsen zunehmend in Bedrängnis kommen und LinkedIn Social Network Nr. 2 wurde, sehen die Analysten nun die 750 Millionen Facebook-Nutzer auf der Landkarte der Recruiter auftauchen. Noch hat LinkedIn diesbezüglich die Nase klar vorne; doch jetzt, wo bemerkt wird, was über soziale Netzwerke so alles möglich ist, da wird natürlich auch geschaut, was links und rechts des Weges liegt. Die Entwicklung von Facebook-Layer-Apps wie BranchOut und BeKnown wird da als zusätzliches Indiz gewertet – in meiner Prognose jedoch allenfalls eine Übergangslösung.

Ein Video-Beitrag mit interessantem Interview: (etwas Werbung vorab)

Wer es etwas lokaler mag, dem sei der ausführliche Artikel “Wie Facebook das Recruiting verändert” aus der WirtschaftsWoche empfohlen.

Pic: garryknight (CC BY-SA 2.0)

[HTTP410] Welche Inhalte bringen Facebook-Likes? Die “Like Log Study” von Yahoo!

Facebook lässt jeden die Anzahl der Likes, Kommentare und (Ex-)Shares nachvollziehen, die für einen Artikel bzw. auf einer URL abgegben wurden. Yury Lifshits hat mit seinem Team in den Yahoo!Labs 45 beliebte News-Seiten über drei Monate beobachtet und die Erkenntnisse in der Like Log Study ausgewertet.

Die Studie zeigt, welche Inhalte von den Lesern geliked werden, das Verhältnis von Seitenrufen und Facebook-Likes (auch viel gelesene Artikel werden nicht unbedingt bei Facebook geteilt) und gibt Handlungsempfehlungen zum erfolgreichen “Sammeln” von Facebook-Engagements mit den eigenen Artikeln. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Die Rankings

Die New York Times sammelte in diesem Zeitraum die meisten Likes: durchschnittlich 2,3 Millionen pro Monat! Den erfolgreichsten Artikel hatte das Wall Streel Journal mit “Why Chinese Mothers Are Superior” – dieser erzielte alleine über 340.000 Facebook-Likes – bis jetzt.

Die Zahlen

Durchschnittlich bringen 1000 Pageviews etwa 10 Likes, über 80% der Likes kommen in den ersten 24h. Danach fällt die Rate extrem ab.
(Das ist natürlich eine Besonderheit von hochfrequenten News-Seiten, zu denen ich ein Blog wie TechCrunch auch zähle. Die Artikel rutschen schnell ‘nach unten’ weg, verlieren an Aktualität und sind dadurch tendenziell noch kurzlebiger, als anderer Online-Content.)

Die Trends

Stories mit den Inhalten: Facebook, Apple, Verizon, Groupon, Future und Infographics bringen viele Likes, insbesondere auf den Tech-Blogs; Artikel über Microsoft, Amazon, Samsung, Cloud Computing oder TV sind – obwohl reichlich vorhanden – nur unterdurchschnittlich viral.

Die Empfehlungen

  1. Zeit und Ressourcen in die Top-Stories stecken.
  2. Gute Stories nachhaltig bewerben, auch wenn sie nicht mehr topaktuell sind.
  3. Mittelmäßig erfolgreiche Artikel analysieren und verbessern.
  4. Mit System die aktuellen Themen und Wünsche analysieren.
  5. In Social Media Optimization investieren.

Mehr Informationen zur Studie in diesem Video oder natürlich auf der Seite der Yahoo Like Log Study selbst.

Wollmilchsau wird 2, und weiter geht’s…

Ganz genau, heute vor zwei Jahren erblickte die “Wollmilchsau” das Licht der Welt. Der allererste Artikel verwies auf die ungenutzten Potentiale des Online-Personalmarketings im Maschinenbau. Seitdem ist eine ganze Menge passiert. Wir haben viel gelernt und Sie, unsere Leser, hoffentlich auch.

Entgegen unseren Gewohnheiten soll dieser Artikel der kürzeste aller “Wollmilchsau-Zeiten” werden. Und damit das auch so bleibt, bedanken wir uns an diesem Geburtstag einfach sehr herzlich bei allen unseren Lesern, Unterstützern, Fans, “Fans” und Ideengebern.

Die Fahrt geht weiter. Steigen Sie ein.

Pic: x-ray delta one