Wenn es um den Arbeitsplatz der Zukunft geht, gibt es einiges zu berichten. Die Digitalisierung wird unsere Arbeit und die Orte, an denen wir ihr nachgehen, verändern. Und das auf verschiedenen Ebenen: strukturell, in der Architektur, mit Hard- und Software Lösungen oder auch von unterwegs.
In dieser Ausgabe unserer Wochenschau haben wir uns für euch im Gewimmel der Trends und Vorhersagen mal ein wenig umgeschaut und ein paar spannende Aussichten zusammen gestellt.
Der klassische Arbeitsplatz, das Büro, befindet sich schon jetzt im Wandel. Kreativität, Netzwerken, Wohlbefinden – damit beschäftigen sich neue Konzepte. Die abstrakte Work Landscapeaus der niederländischen Designschmiede RAAAF, die an einen “Affenfelsen” erinnert, ist eine Möglichkeit. Neben der architektonischen Gestaltung sind auch die Möglichkeiten von Hard- und Software vielfältig – das reicht von Telepräsenzrobotern bis zu Gamification.
Auch Tracking Apps werden immer beliebter, um Stresslevel oder körperliche Fitness zu überwachen. Vorsicht aber vor Missbrauch!
Doch der Kollege der Zukunft muss ja gar nicht unbedingt im Büro vor Ort sitzen, denn Co-Working-Spaces sind angesagter denn je. Das Schweizer Start Up Unternehmen Pop up Office bietet seinen Kunden sogar an, landesweit für sie einen Ort für effizientes Arbeiten zu finden – ob im Café, in Galerien oder Ateliers oder sogar in Möbelgeschäften.
Zuletzt dürfen die großen Spielräume nicht vergessen werden, die Virtual Reality zu bieten hat. In seinem Artikel hat Ralf die zahlreichen Möglichkeiten ja schon einmal aufgegriffen.
Mehr gibt es im Podcast zu erfahren! Was erwartet Ihr vom Arbeitsplatz der Zukunft?
Heute, am 21. Juni, ist in Deutschland der Tag des Schlafens. Leider handelt es sich hierbei nicht um einen gesetzlichen Feiertag, obwohl ich persönlich sehr dafür wäre. Wofür ich persönlich auch sehr bin, sind Naps.
Im Grunde genommen soll der Tag des Schlafens – auf den die kürzeste Nacht des Jahres folgt – daran erinnern, wie essentiell gesunder Schlaf für die Menschen ist. Wieso erholsamer Nachtschlaf wichtig ist, dürfte auf der Hand liegen. Die meisten von uns haben wohl Erfahrungen damit, was “schlechter Schlaf” am folgenden Tag anrichten kann. Müdigkeit und Gereiztheit sind nur der Anfang – dauerhafte Schlafstörungen können ernstzunehmende Gesundheitsschäden verursachen.
Auch Naps sind gesund
Doch nicht nur der nächtliche Schlaf ist ne super Sache. Auch Naps, also kurze Schläfchen zwischendurch, sind viel besser als ihr Ruf. In der öffentlichen Wahrnehmung heißt es häufig, Mittagsschlaf (der trotz seines Namens nicht an die Mittagszeit gebunden ist) sei nur etwas für Kinder, Kranke und Alte. Wer häufiger ein Schläfchen einlegt, läuft Gefahr, als faul und wenig ehrgeizig abgestempelt zu werden.
Eine glatte Fehleinschätzung. Müdigkeit und Erschöpfung treten bei vielen gesunden Erwachsenen im Laufe des Tages auf, häufig nach dem Mittagessen oder am frühen Nachmittag – zu Zeiten also, zu der viele Beschäftigte bei der Arbeit sind. Aber bei der Arbeit schlafen? Hierzulande kaum vorstellbar.
Doch zahllose Studien zu diesem Thema haben ergeben, dass bereits sehr kurze Naps zwischen 10 und 20 Minuten beachtliche positive Effekte für den Schlafenden mit sich bringen, Stichwort “Power-Nap”. Dazu gehören:
starke Erhöhung von Aufmerksamkeit und Leistung – nicht nur kurzfristig, sondern auch für den Rest des Tages.
positive Effekte fürs Lernen und das Gedächtnis
Reduzierung von Stress, mehr Entspannung
Laune verbessern
günstiger als Starbucks (denn wird alles richtig gemacht, wirken Naps besser als Kaffee – sogar noch besser: erst Kaffee, dann Nap)
Es sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass Naps, vor allem wenn sie zu lang ausfallen, auch negative Effekte nach sich ziehen können. Wer zu lange schlummert, läuft Gefahr, sich anschließend desorientiert, verwirrt und miesepetrig zu fühlen – im schlimmsten Fall noch Stunden nach dem Nap.
Arbeitsplatz und Mittagsschlaf – unvereinbar?
In den USA gibt es bereits Firmen, die ihre Vorurteile gegen kurze Schläfchen am Arbeitsplatz überwunden haben – schließlich profitierten sie von fitten und aufmerksamen Angestellten. Firmen wie Ben & Jerry’s, Nike, Zappos und natürlich Google haben eigens Räume mit Wohlfühlatmosphäre geschaffen, um ihren Arbeitnehmern das Schlafen zu erleichtern.
In Deutschland sind wir davon wohl noch ein ganzes Stück entfernt. Zwar ist die Mittagsruhe als Relikt früherer Zeiten noch ein Begriff, aber kennt Ihr deutsche Unternehmen, die Naps zu ihren Benefits zählen und sich um gute Bedingungen gekümmert haben? Wenn ja, lasst hören!
Nichtsdestotrotz ist es aber möglich, sich selbst zu helfen. Wer selten bis nie Mittagsschlaf hält, dem könnte es bisweilen schwer fallen, die nötige Ruhe für kurze Naps zwischendurch zu finden. Hier gibt’s also noch ein paar Tipps für potentielle Mittagsschläfer am Arbeitsplatz, die nicht mit einem natürlichen Talent dafür gesegnet sind, so wie ich.
Eine tolle Zusammenfassung rund ums Thema Napping gibt’s hier. Und wer mit Naps nichts anfangen kann, dem bleibt immer noch, sich der Grundbedeutung des Tag des Schlafens zu entsinnen und heute früh ins Bett zu gehen. In diesem Sinne: Schlaft schön!
In der aktuellen HR Tech Europe Studie “Critical HR Realities for 2015” zählen der Erfolg des Unternehmens, die Reduzierung der Kosten sowie die Zufriedenheit der Kunden und Qualität der Leistung zu den Top 3 Herausforderungen, zu deren Bewältigungen HR maßgeblich beitragen kann und muss – um einen wunderbaren Arbeitsplatz zu schaffen. Als erfolgsentscheidend hierbei betrachten die befragen HR-Verantwortlichen in zunehmenden Maße technologische Faktoren, wie z.B. “Quality Analytics”, “Quality HR Systems” oder “Business Systems Integration” in Kombination mit prozessbedingten Verbesserungen. Macht soweit Sinn, oder?! Die meisten HR Systeme sind Mist, HR Analytics hängen hinterher und die Positionierung von HR in den meisten Unternehmen ist nicht optimal. Kriegt man das geregelt, wird alles besser. Nun, ich denke, dass die Technisierung und Prozessoptimierung tatsächlich durchaus sinnvoll sind. Die Zeit, in der wir leben, bringt einfach gewisse Notwendigkeiten mit sich. Dennoch darf der ganze BigData-, Analytics-, SaaS- Alarm, den wir erleben und selbst vorantreiben nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Erreichung der oben angeführten Ziele maßgeblich von der Zufriedenheit der beteiligten Menschen abhängt. Und so dürfte DIE tatsächlich größte Herausforderung für HR fortan darin bestehen, zwischen ausreichender Technisierung und Erarbeitung moderner Arbeitskonzepte zu balancieren. Wie schaffen wir es, die Menschen auf der einen Seite immer besser zu messen und Ihnen gleichzeitig das Gefühl zu geben, dass sie Vertrauen genießen?! ARTE hat zu diesem Thema einen wunderbaren Beitrag unter dem Namen “Mein wunderbarer Arbeitsplatz” geleistet. In dieser Dokumentation findet Ihr viele spannende Ideen und Konzepte aus der Praxis einer besseren Arbeitswelt, aus der Praxis von “befreiten Unternehmen”.
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Ist die Vorstellung abwegig, dass in der Zukunft eine voll technisierte HR-Abteilung auf Basis von präzisen Datenerhebungen und Messungen sinnvolle und fundierte Vorschläge zur Verbesserung der Unternehmens -Struktur, -Führung, -Kultur erarbeiten kann, die von der Unternehmensführung auch noch ernst genommen und umgesetzt werden? Wir werden sehen.
63% wollen vom heimischen PC, 51% vom Smartphone oder Tablet auf die Arbeitsunterlagen und -netzwerke zugreifen können.
60% legen Wert auf ihr Recht, ihre Arbeitsleistung nach einem flexiblen Zeitplan erledigen zu können, wobei…
…70% die regelmäßige Anwesenheit in einem Büro für unnötig halten.
25% geben sogar an, von zu Hause eine höhere Produktivität erreichen zu können.
Das Thema Home-Office ist im Gesamtkomplex Work/Life-Balance eines der meistdiskutierten. Zumal die Rahmenbedingungen dafür vergleichsweise einfach zu schaffen sind. Die größte Hürde dabei ist vermutlich die technische Verfügbarkeit aller Dokumente. Dennoch setzte sich das Home-Office in der breiten Masse bis dato nicht durch – im Gegenteil: viele Freelancer verlegen ihren Arbeitsplatz wieder freiwillig in Bürogemeinschaften und Co-Working-Spaces. Ähnlich bei uns: Obwohl sämtliche Voraussetzungen geschaffen sind, treffen wir uns jeden Morgen im Büro. Warum?
GigaOm untersuchte das den Einsatz von moderner Technik junger Arbeitnehmer am Arbeitsplatz. Besonderer Fokus liegt auf Kommunikation, Problemlösung und Lernen. Ein Ergebnis davon: Sie wissen sich selbst zu helfen. Millennials ziehen für Problemlösungen zunehmend ihr eigenes Netzwerk bzw. ihre eigenen Quellen zu Rate, bevor sie eine betriebliche Support-Anfrage stellen oder den Vorgesetzten um Hilfe bitten. Dies gilt auch, wenn es darum geht sich neues Wissen anzueignen.
Millennials googeln um ein Problem zu lösen
“Glauben Sie nicht, wenn jemand eine Krankheit hat, dass er dann zehnmal mehr weiß nach zwei Stunden surfen als sein Arzt?”, fragte Gunter Dueck provokativ auf der re:pulica 2011. Natürlich nicht wirklich, aber eine eigene Recherche kann schon oft weiter helfen. Entweder, sie befähigt einen tatsächlich, Aufgaben selbstständig zu lösen, oder sie hilft wenigstens dabei, Probleme soweit einzugrenzen, dass ein betriebsinternes Hilfegesuch sehr viel genauer und konkreter formuliert werden kann. Davon profitieren letzendlich alle – vorausgesetzt die Mitarbeiter haben überhaupt freien Zugang zum Netz. Wer seine Mitarbeiter z.B. keine privaten Mails schreiben lässt, der kann auch nicht vom Wissen derer Netzwerke profitieren.
Da tut man alles, um Bewerber auf die Karriere-Website zu bringen und dann? Auf der Zielgraden knicken viele Arbeitgeber ein und verschenken unnötig Potential auf der eigenen Page: “Zu überladen, zu kompliziert, zu ungenau – mit ihren Portalen im Netz schrecken viele Unternehmen potenzielle Bewerber ab”, schrieb die FTD im April. “Das Internet ist Heimat der vergebenen HR-Chancen”, titelte das österreichische Wirtschaftsblatt. Jobvite hat mit einem eBook Positiv-Beispiele gesammelt und aufbereitet, was diese Seiten richtig machen: 21 career sites that sell.
Unterteilt ist das Ganze in sechs Kapitel, von denen jedes einige Beispiele mit Best-Practice-Lösungen enthält. Jede macht dabei etwas anderes, zahlt aber auf das gleiche Qualitätskriterium ein.
1) Die Karriereseite muss die Marke widerspiegeln
Beim Facebook-Game-Entwickler Zynga hat jede Jobsparte einen eigenen Avatar aus dem Farmville-Clon “Frontier-Ville”:
2) Erzählt etwas vom Arbeitsplatz.
Bei Shutterfly würfelt ein Zufallsgenerator in der Sidebar Bilder vom Arbeitsplatz mit Gründen, dort zu arbeiten, zusammen.
3) Wer sind die zukünftigen Kollegen?
Auf der Twitter-Karriereseite wird diese Frage mit einem kurzen Video beantwortet.
4) Die Jobs müssen gut beschrieben sein.
So macht es Yelp: Eine Stellenbeschreibeung, die keine Wünsche offen lässt. Wer sind wir, was sollst Du tun, was musst Du mitbringen?
5) Es darf nicht schwer sein, sich zu bewerben.
Keep it simple: Bei HUGE dauert das Ausfüllen des Bewerber-Formulars nur wenige Minuten.
6) Analysiert, was auf der Page passiert.
Ein letzter wichtiger Punkt. Schaut, woher die Bewerber kommen, und vor allen Dingen: Schaut, was sie auf der Seite tun. Gängige Analyse-Tools sollten genutzt werden!
Flache Hierarchien, dynamische Zeitmodelle und Raum für Persönlichkeit und eigene Kreativität. Sieht so der Arbeitsplatz der Zukunft aus? In vielen jungen Firmen ist das schon heute Realität – sie wurden gegründet von Gleichdenkenden, und deren Ideale wurden dort verwirklicht. Aber wie lange brauchen Traditionsbetriebe um sich umzustellen? Ist das eine Frage des Generationenwechsels an Führungspositionen und somit nur eine Sache der Zeit? Oder ist es vielmehr eine Frage der Unternehmensstrukturen und der gefestigten Abwicklungen?
So unterschiedlich die einzelnen Ansichten in den Unternehmen selbst, so unterschiedlich auch die Auffassungen und Erwartungen der einzelnen Mitarbeiter. Eine us-amerikanische Studie von Spherion erkennt deutliche Unterschiede zwischen dem traditionellen Arbeitsumfeld und dem kommenden, neuen Firmenmilieu.
Deutlich wird, dass sich die Prioritäten der Arbeitnehmer radikal wandeln: Weg vom “Erfüllen” gegen Lohntüte, hin zu engagierter und persönlicher Teilhabe an der gemeinschaftlichen Fortentwicklung des Unternehmens – auch zum eigenen Vorteil. Wenn man die Beweggründe vergleicht, die traditionelle und moderne Arbeitnehmer zu den jeweiligen Stichworten des Arbeitsalltags angeben, sind zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen an den eigenen Job erkennbar:
Während bei kommenden Arbeitnehmern eine offensive, selbstbewusste Einstellung auszumachen ist, spielen bei den traditionellen Zurückhaltung, Unterordnung und Angst eine große Rolle, wenn es um Entscheidungen und Motive geht.
Auch die Ansprüche an den eigenen Arbeitsplatz weichen stark voneinander ab. Während im herkömmlichen Anstellungsverhältnis ein passiver Umgang mit Vorgesetzten und Strukturen vorherrscht, ist die Erwartung junger Arbeitnehmer geprägt von aktiver Beteiligung an der strategischen Planung und flexible Gestaltung der Arbeit:
Was wird sich durchsetzen? In modernen, jungen Firmen ist das nicht wirklich die Frage. Aber wie sieht es zum Beispiel bei konventionellen KMUs aus? Wie können diese junge Talente halten oder gar dazu bewegen, ihre Arbeitskraft bei ihnen zu investieren? Wer sich initiativ engagiert, nicht nur die Nine-To-Five absitzt und unter Umständen selbst noch am Wochenende erreichbar ist, der lässt sich nicht mit einem Obstkorb im Büro zufrieden stellen. Wo liegen also die Präferenzen?
Während Arbeitgeber noch davon ausgehen, dass Management-Klima und das Verhältnis zu Vorgesetzten die wichtigsten Faktoren zu Zufriedenheit am Arbeitsplatz seien, stehen diese bei den Angestellten an hinterer Stelle – sie fordern in erster Linie eine Anerkennung und Wertschätzung im Job und dementsprechend eine angemessene Vergütung.