[HTTP410] Arbeitsmarkt 2025: Fachkräftemangel lässt keine Entspannung erwarten

Das Potential an Erwerbspersonen wird einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge bis zum Jahr 2020 um 1.8 Millionen abnehmen – Fachkräftemangel. In den darauf folgenden fünf Jahren wird sich diese Rückentwicklung wiederholen, sodass zum Jahr 2025 nochmal 1.8 Millionen Personen aus dem Pool der potentiellen Arbeitnehmer schwinden werden.

Verhältnis Angebot und Bedarf an Arbeitskräften

Die IAB stellt bei ihrer Prüfung dem erwarteten Angebot an Arbeitskräften den zu erwartenden Bedarf selbiger gegenüber. Bei einer solchen Rechnung ergibt sich auf den ersten Blick eine Entspannung des Arbeitsmarktes:

Übersicht ausgewählter ArbeitsmarktgrößenGrafik: IAB

Dem prognostizierten Erwerbspersonenpotenzial von 41.1 Millionen stünden 39,7 Millionen Erwerbstätige gegenüber. Dadurch würde die gesamte Unterbeschäftigung rein rechnerisch bis 2025 auf unter 1,5 Mio. Personen sinken.

Arbeitsmarktbilanz und Unterbeschäftigung in Deutschland 1995 bis 2025Grafik: IAB

Fachkräftemangel besonders in Technologie- und Dienstleistungbranchen

Auch wenn in den Medien dies schon als frohe Botschaft kommuniziert werden möchte, darf nicht vergessen werden, dass ein Großteil der angebotenen Arbeitsplätze mit qualifiziertem Personal besetzt werden muss. Die Branchenübersicht der Wachstumspotentiale des McKinsey-Reports zu den Zukunftsperspektiven für die deutsche Wirtschaft 2020 zeigt deutlich, dass nationales Wirtschaftswachstum eng mit der Technologie- und Dienstleistungsparte zusammenhängt.

Branchenübersicht zum Anteil einzelner Sektoren an der GesamtbeschäftigungGrafik: McKinsey

In diesen Bereichen braucht man hochqualifizierte Arbeitskräfte um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Nur wenn diese sich aus dem Bewerberpool rekrutieren lassen, kann man von einer Entspannung des Arbeitsmarktes ausgehen. Die entsprechenden Prognosen zum Fachkräftemangel werden gespeist aus den Aussichten des demografischen Wandels und stetig abnehmender Berufsqualifizierung.

War for Talents

Der War for Talents ist bis jetzt noch nicht einmal in seiner heißen Phase: Wenn die ersten Unternehmen aufgrund von fehlendem Fachpersonal die Türen schließen müssen, wird in der Folge die gesamte Wirtschaft geschwächt. Von Entspannung kann also keine Rede sein.