Vier gute Recruiting-Videos mit vier unterschiedlichen Ansätzen

Über Recruiting-Videos zu lästern, ist ja recht einfach geworden. Es gibt genug Nachschub und immer wenn man dachte, der Tiefpunkt wäre erreicht, kommt etwas um die Ecke, mit dem nun wirklich keiner mehr gerechnet hätte. Ganz speziell mit Videos aus dem eigenen Sprachraum gehen wir hart ins Gereicht: “Uhh, wie deutsch!”, “Ohh, die schwäbeln aber!”, “Ihh, wie spießig!”.

Viele gute Haare lassen wir aber auch an den ehemals großen Vorbildern aus den USA nicht: “Viel zu glatt, typisch amerikanisch!”. Da kann einem als Unternehmen schon fast die Lust vergehen, ein solches Projekt überhaupt anzufassen. Gott sei Dank lassen sich davon die wenigsten beeindrucken und produzieren weiterhin Recruiting-Videos aller Qualitäten – auch gute! Und von denen würde ich heute gerne einmal drei vorstellen. Einfach als Motivation und Gegengewicht. Allesamt solide Arbeiten mit recht unterschiedlichen Ansätzen:

Personalmarketing Video: Der Mensch im Mittelpunkt

Das Unternehmen freenow mit Hauptsitz in Hamburg setzt in ihrem Employer Branding Video ganz auf Menschlichkeit und Individualität. Ein Video, das die Möglichkeiten hinter den einzelnen Jobs und gleichzeitig die Internationalität des Unternehmens einfängt.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.
Produktion: Pictima

Recruiting-Video: Die Arbeit im Mittelpunkt

Was macht eigentlich ein Wirtschaftsingenieur oder ein Produktionstechnologe? Ganz allgemein und insbesondere bei der Turck-Gruppe, eine Unternehmensgruppe auf dem Sektor der Industrieautomation. Turck legt in diesem Video den Schwerpunkt auf ihre Ausbildungsberufe, um dem potenziellen Nachwuchs die sperrigen Berufsbezeichnungen etwas näherzubringen.

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Produktion: Turck TV

Das Unternehmen im Mittelpunkt

NR Metallbau hat seinen Sitz in Straelen am Niederrhein und bietet Lösungen für Fenster- und Fassadenbau an. In ihrem Recruiting-Video konzentrieren sie sich auf die Besonderheiten des Unternehmens und welche verschiedenen Möglichkeiten man insbesondere als Auszubildender auch nach der Ausbildung im Unternehmen hat.

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Produktion: Pictima

Recruiting Video kreativ und aktuell

Die GaLaBauer von GB Gartenbau aus Willich suchen nach neuen Kolleg:innen. Und greifen für diese Suche mal eben den krassesten Trend auf, den es gerade in YouTube-Deutschland gibt: 7 vs. Wild

Das Intro-Video von 7 vs. Wild haben die Willicher dabei satirisch so umgeformt, dass eine Aufforderung zur Bewerbung daraus entsteht.

👌 Richtig gut gemacht, nah am Original, perfekt weitergedacht.

👍 Stand jetzt hat das Video auf YouTube knapp 330.000 Aufrufe, 35.000 Likes und knapp 3.500 Kommentare. Ausnahmslos positiv.

Das Video bescherte der GB Gartenbau Willich insgesamt 3570 Abonnenten auf ihrem YouTube-Kanal. Man kann also davon ausgehen, dass auch zukünftige Recruiting Videos eine erhöhte Reichweite bekommen.

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Produktion: GB Gartenbau Willich

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Disclaimer: Hierbei handelt es sich um einen Artikel aus dem Jahr 2013, den wir mit neuen Recruiting-Videos aktualisiert haben.

Puppenspiel: Die Allianz A-Team Azubis auf Facebook

Die Allianz ist ja schön länger mit einer Karriere-Page auf Facebook zugange. Neu dazu gekommen ist die  Seite Allianz A-Team Azubis für – ganz genau – Azubis, bzw. jene die es werden wollen. Die Seite ist an das neue Facebook-Seitenlayout angepasst und auf der Wall werden bereits kräftig Corporate-Inhalte gepostet.

Da das A-Team auch ein Gesicht bekommen soll, wird es auf einer Unterseite mit persönlichen Fotos vorgestellt. Auch die neue Funktion: “Seiteninhaber” sollte dabei wohl nicht ungenutzt bleiben.  Zu 2.0ig wollte die Allianz dann aber doch nicht werden, und hat tatsächlich vom jedem Team-Mitglied ein Fake-Profil erstellen lassen, bestehend aus dem Vornamen und dem Nachnamen “Allianz”. Teilweise mit Foto, manche sogar mit einem “Ich bin weg”-Profilbild.

Da frage ich mich doch nach dem Sinn: Warum belässt man es nicht bei dem Inforeiter? Ein offensichtlich extra für die Seite angelegtes, leeres Profil vermittelt doch kein Stück mehr Persönlichkeit. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ganz ehrlich: Auch ich habe schon (vorübergehend!! ;)) das ein oder andere “Anna Bolika” und “Frank N. Stein”-Profil auf Facebook eröffnet, aber dann zu technischen Testzwecken oder dergleichen. Nie im Leben käme ich auf die Idee, diese Handpuppen im Kontakt zu Kunden (bzw. Bewerbern, Freunden oder sonstigen Kontakten) einzusetzen – von der nutzerrechtlichen Grauzone in der wir uns da bewegen mal ganz abgesehen.

Wer soll hier vor wem geschützt werden? Die echten Profile des A-Teams vor den Bewerbern, oder die Bewerber vor dem A-Team? In den Zusammenhang liest sich auch eine Passage der “Spielregeln” für diese Seite ganz amüsant:

Unzulässig sind insbesondere folgende Inhalte:
(…) Äußerungen zu Parteien, Marken, Organisationen, Unternehmen, Religion, Personen und Interessengruppen.

Na dann wird es aber eng mit den Themen! Worüber soll denn auf der Seite gesprochen werden? Über das Wetter? 😕

Genug gemeckert: Sonst lässt  sich die Seite gut an und sammelte bereits über 200 Fans. Mit etwas weniger Angst vor dem Social Media-Wasser wird sie vielleicht eine der ersten erfolgreichen Pages nur für Azubis.

Pic: PhylB