Personalvermittlung und Personalberatung hoch im Kurs

Die Aktienmärkte gelten bei den Volkswirten als Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung. Die Trends, die durch die Aktienkurse abgebildet werden, sind der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung in der Regel 6 bis 12 Monate voraus.  Eine Erklärung dafür ist, dass die Marktteilnehmer in die zukünftigen Aussichten eines Unternehmens investieren bzw. in ein in der Zukunft liegendes Ergebnis, dem sie eine akzeptable Eintrittswahrscheinlichkeit beimessen.

Richtig spannend wird es, wenn man sich vor Augen führt, dass es theoretisch möglich ist, dass eine stark antizipierte Entwicklung, zu einem Verhalten der betroffenen Personen führt, die direkt oder indirekt dazu beitragen kann, dass diese antizipierte Entwicklung  auch tatsächlich statt finden. Nach dem Motto: ” Ich glaube, dass es der Wirtschaft besser gehen wird, also verhalte ich mich so, als ob es der Wirtschaft besser gehen würde. Im Endeffekt geht es der Wirtschaft dann auch tatsächlich besser. Vor allem, wenn alle anderen auch so handeln.”

Wie auch immer, wenn Sie das Gefühl haben, alle sprechen vom Ende der Krise und einem bevorstehenden Boom, Sie selbst jedoch keinen klaren Anhaltspunkt für oder gegen diese Theorien haben, kann ein Blick auf die Börse zumindest ein wenig mehr Licht ins Dunkel bringen.

Ich habe mich heute spontan gefragt, ob es für mein Bauchgefühl, dass es der Personalbranche im nächsten Jahr wesentlich besser gehen wird, greifbare Indikatoren gibt. Zu diesem Zweck habe ich die relativen Aktiencharts von 6 Unternehmen aus dem Personalbereich verglichen, in der Hoffnung einen Trend zu erkennen. Es gibt nicht viele börsennotierte Unternehmen in diesem Bereich. Also nahm ich die größten, die mir sofort eingefallen sind: Michael Page, Adecco, Randstad, Manpower, Heidrick & Struggles und Korn & Ferry. Ein bunt gemischter Haufen aus Personalvermittlern und Personalberatern / Headhuntern.

Wie man ganz gut erkennen kann, erreichten alle Vertreter gerade eben in etwa den Stand von vor zwei Jahren (mit einem deutlichen positiven Ausreißer). Der Trend ist insgesamt und ohne größere Abweichungen positiv.

Aktienexperten finden den dazugehörigen interaktiven Chart hier.

Pic: Cartoon Foto by believekevin

Aktien und Arbeitnehmer – eine Analogie

Was hat die Börse in den Tagen der Finanzkrise mit dem Thema Personalpolitik in den Unternehmen zu tun? Sehr viel!

Wer die entsprechenden Artikel in der Tagespresse und im Internet verfolgt, wird feststellen, dass sich die Aktienkurse und die Zahl der Beschäftigten in immer mehr Unternehmen in die gleiche Richtung bewegen – nach unten.

Nach Massenentlassungen der Investmentbanken hört man inzwischen auch außerhalb der Finanzbranche von Einstellungsstopps und Mitarbeiterabbau.
Wer sind bloß diese Menschen, die sich von heute auf Morgen von ihren Werten trennen? In Bezug auf die Aktienmärkte würde Herr Kostolany von den sogenannten “Zittrigen” sprechen. In der Phase des Booms sind Sie auf den Zug aufgesprungen. Ohne langfristige Strategie und zum Teil vielleicht sogar, ohne tatsächlich ausreichend Eigenmittel zu besitzen.

Nun haben die Zittrigen Angst, alles zu verlieren. Sie verkaufen alles – rette sich wer kann. Sie verkaufen schlechte Werte, sie verkaufen gute Werte und erzeugen damit immer mehr Angst und Unsicherheit, die wiederum zu weiteren Verkaufswellen führen.

Dieses Prinzip scheint auch für die Personalpolitik mancher Unternehmen zu gelten. Man hat sich womöglich übernommen. Man hat Angst die Ergebnisse zu verfehlen. Die Konsequenz – Entlassungen, bei denen mit Sicherheit viele gute Köpfe unter die Räder kommen. Dazu verbreitet man eine Unsicherheit in den Unternehmen, die alles andere als förderlich ist.

Doch das Ganze hat auch ein Gutes. Denn panikartige Massenverkäufe treiben auch die Preise solider Anlagewerte nach unten. An den Börsen sind liquide Investoren bereits wieder auf Einkaufstour. Sie nutzen die Gelegenheit, die besten Titel unter Wert einkaufen zu können. Ihre Strategie ist gut überlegt und langfristig. Die Rendite, die Sie mit Ihren Anlagen erzielen werden, wird deutlich über der Rendite der Zittrigen und kurzfristig denkenden Anleger liegen.

Diese Strategie eignet sich auch für personalsuchende Mittelstandsunternehmen. Langfristig denkende Unternehmer sollten die aufkommende Unruhe nutzen und Ausschau nach den besten Köpfen halten. Eine Krise, wie wir sie im Moment erleben, ist eine gute Zeit, um durch kluge Personalpolitik langfristige Wettbewerbsvorteile auszubauen.

Denn gute Mitarbeiter sind wertvoller als die attraktivsten Wertpapiere.