[HTTP410] Der Social Recruiting Report 2011

Nach jobvites Job Seeker Nation Report kommt nun die diesjährige Erhebung der Gegenseite – der Social Recruiting Report 2011. Auch wenn wir hier ausschließlich die USA betrachten, die in Sachen Social Media Recruiting ein bis zwei Jahre Vorsprung haben, so zeigt dieser Blick über den Tellerrand immerhin, was möglich ist bzw. zukünftig möglich sein wird. Auch wenn sowohl Jobmarkt als auch Unternehmenskultur hierzulande anders sind – dieser extreme Trend wird sowohl in der Jobsuche als auch im Recruiting weiter Fuß fassen. (Zum Vergleich: Die Ergebnisse des letzten Jahres.)

Kernaussagen des Social Recruiting Report 2011

Befragt wurden 800 Personaler und Headhunter in den USA:

  • 64% der Befragten haben im Jahr 2011 über soziale Netzwerke eingestellt, 58% waren es im Jahr 2010.
  • 55% erhöhen ihre Budgets für Social Recruiting, nur 16% für Stellenbörsen.
  • Empfehlungen bringen nach wie vor die beste “Bewerberqualität”: 10% aller empfohlenen Kandidaten wurden eingestellt, im Vergleich zu den 1% Einstellungen aus den herkömmlichen Bewerbern
  • 64% der befragten Unternehmen nutzen mindestens zwei Netzwerke für das Recruiting, 40% nutzen drei oder mehr.
  • Die meisten “sozialen” Einstellungen liefen über LinkedIn ,die bessere Empfehlungsquelle war allerdings Facebook und Twitter.
  • 77% der Befragten spüren verstärkten Wettbewerb um Talente, fast zwei Drittel (61%) beabsichtigt, im kommenden Jahr direkt von Wettbewerbern zu rekrutieren.

Und zum Abschluss spendiert uns jobvite noch die obligatorische Infografik, die die Erkenntnisse der beiden Studien geschlossen betrachtet:

Social Recruiting Report 2011 - Infografik

Ausblick 2011 – Die größten Hürden auf dem Weg zum Social Enterprise

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Jan fragt: “Welches sind die größten Hürden für ein Unternehmen auf dem Weg zum Social Enterprise?”

Tobi sagt: Ich sehe die größte Herausforderung für Unternehmen darin, seine gewachsenen Strukturen in vergleichsweise kurzer Zeit an eine neue Art der Innen- und Außenkommunikation anzupassen. Das ist, selbst wenn alle Beteiligten überzeugt und mit Elan bei der Sache sind, nicht einfach, da hierfür selbst im innersten Kern eines Betriebes grundlegende Veränderungen zugelassen werden müssen.

Eine weitere Schwierigkeit liegt in der Zielsetzung. Unternehmen wird gesagt, sie müssten in Social Media aktiv werden, oft bevor sie selbst den Wunsch danach verspüren – geschweige denn eine eigene Idee haben, was und wen sie “dort” eigentlich erreichen wollen. Viele Unternehmen sind nicht im Web zuhause und brauchen dort eine kompetente und maßvolle Führung, in der Potentiale und Handlungsstrategien gemeinsam erschlossen werden.

Alex sagt: Vor einigen Wochen entschied sich unsere verhältnismäßig kleine Firma, eine eigene Facebook Fanpage für die Marke atenta aufzusetzen. Die Firma, die inzwischen für zahlreiche Online und Social Media Aktivitäten bekannt ist, sollte selbst mehr in den Vordergrund gerückt werden.

Bei diesem Vorhaben haben wir trotz unserer Erfahrung auf dem Gebiet feststellen müssen, dass wir mit 3 Fragen bzw. Unsicherheiten konfrontiert werden, die uns etwas stutzig machten.

1 – Welche Inhalte sollen auf dieser Fanpage erscheinen?
2 – Wer von uns ist für die Redaktion verantwortlich?
3 – Wie oft muss auf der Fanpage etwas passieren, damit die Sache außer Zeitverlust tatsächlich etwas bringt?

Diese 3 Fragen haben uns einige Tage Kopfzerbrechen bereitet, bis wir entschieden haben, wieder mal den “Small is Beautiful” Joker zu ziehen und einfach loszulegen.

Wenn Sie wissen wollen, welche Hürden ein Unternehmen einer bestimmten Größe überwinden muss:

nehmen Sie diese 3 Fragen, addieren 700 Tage fehlende Erfahrung dazu, subtrahieren die Erfahrung Ihres internen Social Media Experten, multiplizieren das Ergebnis mit der Zahl der beteiligten Abteilungen und multiplizieren das Ergebnis erneut mit der Zahl der Geschäftsführer bzw. Vorstände, die davor mit ihrem Durchschnittsalter minus 25 potenziert wurde. Und dieses Ergebnis wird wiederum mit der Zahl der Kanäle/ Plattformen/ Lösungen multipliziert, die eingesetzt werden sollen. Sie erhalten die Zeit (in Stunden), die nötig ist, um loslegen zu können bzw. die nötig ist, um alle denkbaren Hürden zu überwinden.

[((3+700 - interne Erfahrungstage) * Abteilungen ) * Geschäftsführer^(Durchschnittsalter - 25)] * Kanäle = Take Off Time

Für die wissenschaftliche Richtigkeit der Formel übernehme ich keine Gewähr. Aber nach meinen Berechnungen müsste ein Mittelständler ohne einen internen Sozial Media Master, mit einem 60 jährigen GF und einer kleinen Personalabteilung, die bei Facebook mitspielen will, etwa 3 Monate (90 Arbeitstage) Vorbereitungszeit benötigen. Ein junges Start-Up mit einem erfahrenen Autodidakten wäre nach ca. 3 Std. startklar.

Pic: ShaZ Ni is back