[HTTP410] Aktualität und Real-time Web: wartest Du noch oder weißt Du schon?

Das krisengebeutelte, doch für alle Internet-Begeisterten höchst spannende, Jahr 2009 beendeten wir mit einer Zukunftsprognose. Der Bereich der Personalsuche könne sich dem logischen und unvermeidlichen Sprung des informationstechnologischen Fortschritts auf die nächste Stufe, dem Echtzeitweb, nicht entziehen. Diese Reaktion eines unserer Leser deutet auf eine gewisse Verwirrung rund um das Thema hin.

“[…] Ihr ratet in eurem Artikel, dass die Auseinandersetzung mit dem Echtzeitweb (Real-time Web) für Personaler sehr wichtig ist. Dann kommen einige Aussagen bzgl. der Schnelligkeit, der Informationsflut und dem Zusammenfließen dieser Informationen. Dies sind allerdings nur weitere Indizien eurer Kernaussage, ohne dass ihr die eigentliche Frage, nämlich: “Warum ist es wichtig für uns Personaler”, beantwortet. Dies interessiert mich aber besonders. Warum darf ich diesen Zug nicht verpassen?

Die vermeintliche Antwort: “Feuer mit Feuer zu bekämpfen”, wirft ebenfalls eine weitere Frage auf: “Wie sollte mein Gegenfeuer aussehen und wie mache ich es an?” […]”

Auch wenn wir überzeugt sind, dass Denkanstöße im Zusammenhang mit Technik-Folgen-Abschätzung vielfach hilfreicher sind als praktische Anleitungen, wollen wir unsere Sicht der Dinge in diesem Fall gerne etwas konkretisieren.

Wo fangen wir an?! Was verbirgt sich hinter dem Modewort Echtzeitweb (eng. Real-time Web), für das es lediglich in der englischsprachigen Ausgabe von Wikipedia eine sehr vage Erläuterung gibt?

Im Grunde ist Real-time Web (für uns) einfach eine Abkürzung für: “Die Informationen, die für mich relevant sind, erreichen mich online morgen bedeutend schneller, als das heute der Fall ist und gestern noch der Fall war. Im Optimalfall erreichen Sie mich umgehend nach Ihrer Veröffentlichung”.
Was ist heute und was war gestern anders?!

Internet Gestern, Heute und Morgen im subjektiven Schnelldurchlauf:

Gestern:

Das Internet der 90er Jahre war geprägt durch viele zersplitterte Seitenkataloge (Directories) und aufkommende kleinere und größere Suchmaschinen (WebCrawler, Lycos, Infoseek, usw.), die durch manuelle Eingabe und/oder durch automatisierte Crawler versucht haben, möglichst viele Internetseiten zu erfassen. Von einer annähernd umfassenden Erfassung des Webs waren sie alle recht weit entfernt. Wurde eine neue Information veröffentlicht oder eine neue Webseite erstellt, war es durchaus wahrscheinlich, dass sie nur wenige bis gar keine Menschen erreicht. Denn sie war sehr schwer bis gar nicht auffindbar.

Analogie:

Du stehst auf dem Flughafen in Schanghai. Dein Partner, der sich im Hotel im Stadtzentrum befindet, muss mit einem Leihwagen, ohne Navigationssystem und ohne Sprachkenntnisse zu Dir, um Dir Deinen Aktenkoffer zu bringen. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Dein Aktenkoffer dich nach einigen Umwegen irgendwann mal erreicht. Es ist jedoch ebenfalls wahrscheinlich, dass Du Deinen Flug und die nächsten Folgeflüge verpassen wirst und zurück ins Hotel fahren musst.

Heute:

Das Internet der 00er Jahre erlebt eine entscheidende Verbesserung der Suchalgorithmen. Große Suchmaschinen wie Google erreichen eine beeindruckende Abdeckung und erfassen Billionen von Internetseiten. Kaum eine der öffentlich zugänglichen Informationen/Webseiten bleibt unbemerkt. Die Erfassung neuer Inhalte erfolgt in der Regel innerhalb weniger Stunden bis weniger Tage nach Veröffentlichung. Die Wahrscheinlichkeit, eine relevante Information zu finden, steigt gewaltig. Fraglich bleibt weiterhin die Aktualität. So kann es heute immer noch passieren, dass Du wichtige aktuelle Informationen zu spät findest oder dass wesentlich ältere Informationen im Suchmaschinenranking vor den aktuellen erscheinen. Aktualität war in den vergangenen 10 Jahren nicht die erste Priorität.

Analogie:

Du stehst auf dem Flughafen in Schanghai. Dein Partner, der sich im Hotel im Standzentrum befindet, nimmt einen öffentlichen Bus, um Dir Deinen Aktenkoffer zu bringen. Im Gegensatz zum ersten Fall kannst Du sicher sein, dass Dein Aktenkoffer am Flughafen ankommt. Abhängig von äußeren Umständen wie Verkehr usw. ist eine zumindest kleine Verspätung sehr wahrscheinlich. In diesem Fall wirst Du den Folgeflug garantiert erreichen. Du wirst heute nicht in Schanghai bleiben müssen.

Morgen:

Im Internet des begonnenen Jahrzehnts wird die Aktualität von Informationen die erste Priorität erhalten. Im Gegensatz zu den 90ern, als der Großteil der Informationen im Web für die Wirtschaft und den Alltag noch keine große Relevanz besaß, ist die Art, die Qualität und somit die Relevanz eines immer größeren Teils der Informationen für die verschiedenen Bereiche der Weltwirtschaft sehr hoch. Und eine Information ist nur für den gut, der sie am schnellsten (rechtzeitig) erhält. Darauf beruht die Schlussfolgerung, dass die aktuellen Informationen die nicht aktuellen Informationen im Suchranking der dominierenden und nicht dominierenden Suchmaschinen nach und nach verdrängen werden.

Analogie:

Du stehst auf dem Flughafen in Schanghai. Dein Partner, der sich im Hotel im Standzentrum befindet, setzt sich in den Transrapid, um Dir Deinen Aktenkoffer zu bringen. Wenige Minuten später hast Du Deinen Koffer und erwischst Deinen Flug.

Fazit:

Wenn es darum geht, Informationen von A nach B zu bringen, ist das Echtzeitweb der Transrapid der Datenautobahn.

“Warum ist es (das Echtzeitweb) wichtig für uns Personaler? Warum darf ich diesen Zug (Transrapid 🙂 ) nicht verpassen?”

Das Echtzeitweb ist wichtig für Personalsuchende, weil sowohl sie selbst als auch die Stellensuchenden dank der derzeitigen Entwicklung, die über das Social Web im Echtzeitweb mündet, einen wesentlich schnelleren, kostengünstigeren und unbegrenzten Zugang zu aktuellen, relevanten Informationen erhalten werden, als das bisher der Fall war.

Diese Priorisierung der Aktualität von Informationen wird, bezogen auf die Verbreitung von Stellenanzeigen, z.B. dazu führen, dass die Stellenanzeigen der Unternehmen, die diese nicht im Echtzeitweb veröffentlichen, in den Suchmaschinen auf die hinteren Plätze verschwinden. Als Folge daraus erhalten solche Stellenanzeigen weniger Aufmerksamkeit von den Stellensuchenden und die Unternehmen weniger Bewerbungen. Die Tragweite dieser Entwicklung für das einzelne Unternehmen muss im Kontext des demografischen Wandels und des War for Talents nicht erläutert werden.

Mindestens ebenso wichtig ist das Echtzeitweb für Personaler im Rahmen der Informationsbeschaffung – gleichgültig ob es darum geht, vor der Konkurrenz über neue Kandidaten für schwer zu besetzende Vakanzen zu erfahren oder unverzüglich über frisch gefällte Urteile im Arbeitsrecht oder über sonstige berufsrelevante Nachrichten mit Einflusscharakter informiert zu sein. Da der Wandlungsprozess hin zum Echtzeitweb noch nicht abgeschlossen ist, müssen Personaler, die von den Vorteilen hochaktueller Informationsflüsse profitieren wollen, in die Bereiche des Internets vorstoßen, die heute das Echtzeitweb ausmachen: soziale Netzwerke wie Facebook und Microbloggingdienste wie Twitter.

[HTTP301] Social Media Suchmaschinen: Twitter Personensuche mit Buzzom.com

Die Begriffe Social Media und Echtzeit sind aus dem heutigen Web kaum wegzudenken. Die sich verändernden Informationsverteilungsprozesse stellen neue Herausforderungen an die Suchmaschinen. Möglichst lückenlose und vor allem zeitnahe Erfassung der im immer schneller werdenden Web veröffentlichten Informationen wird in naher Zukunft über Erfolg oder Mißerfolg entscheiden. Neben den großen Playern wie Google, Yahoo und Bing, ist in den vorgangenen Monaten eine ganze Armee kleinerer Suchmaschinen entstanden, die sich der Entwicklung zeitgemäßer Suchalgorythmen verschrieben hat.

Wir sind gespannt, wie sich dieser Bereich in 2010 entwickeln wird. Im Moment ist es allerdings recht schwierig, den Überblick zu behalten. Fast täglich erfährt man von neuen Suchmaschinen, und es fällt manchmal schwer, auf Anhieb zu entscheiden, wodurch sich gerade diese von den 10+x anderen unterscheidet.

Wir haben uns vorgenommen, den Markt für Echtzeit- und Social Media Suche in diesem Jahr etwas genauer zu beobachten und interessante sowie vielversprechende Tools an dieser Stellen vorzustellen.

Mit Buzzom.com ist eine Kombination aus Twitter Suchmaschine und Managementsystem auf den Wollmilchsau Radar gekommen, die in erster Linie im Bereich der Personensuche mehrere sinnvolle Funktionen bequem vereint.

Es ist möglich, Twitter Nutzerprofile (Bios) gezielt nach Stichpunkten zu durchsuchen. Dazu kommt die Namenssuche und die Suche nach Twitterati in bestimmten Städten. Außergewöhnlich ist die Kombination der Personensuche mit der Stichpunktsuche in den Tweets. Das heißt, Sie können mit der selben Suchmaschine z.B. nach Personen mit einem bestimmten Beruf aber auch nach Personen, die sich über ein bestimmtes Thema unterhalten haben, suchen. Dafür mußten wir bisher zwei Suchmaschinen einsetzen.

Ein weiterer Vorteil für den Nutzer liegt in der Einfachheit der Bedienung. Die Auswahl der Suchmöglichkeiten oder ihre Kombination erfolgt durch Anklicken von Optionen und nicht durch Eingabe von erweiterten Suchbefehlen.

Bei ausführlicheren Tests sind leider einige Mängel in der Darstellung und Anordnung der Ergebnisse sowie in Bezug auf die Anzahl der erfassten Profile aufgefallen.

Insgesamt betrachtet ist Buzzom jedoch ein vielversprechender Kandidat und das eigene Twitter Management System mit Statistiken, Postingtools usw. hebt es aus den Reihen ähnlicher Dienste heraus.

 

Vorschaubild – “Magnifier” by mullica

[HTTP410] Jobmesse mal anders: The Hacker Dojo Job Fair

Aus Unzufriedenheit mit dem typischen Ablauf von Karrieremessen, auf denen in erster Linie Lebensläufe verteilt und gesammelt werden, veranstaltet das kalifornische Programmierer-Zentrum “Hacker Dojo” eine eigene Jobmesse, und stellt dabei das klassische Jobmesse-Konzept kurzerhand auf den Kopf:

“Auf der Programmierermesse sind die Jobsuchenden diejenigen, die die Präsentationen halten und die Recruiter diejenigen die herumlaufen. Stellen Sie sich das Ganze wie einen Wissenschafts-Wettbewerb vor, bei dem die Projekte und Nebenprojekte der Programmierer die “Forschungsarbeiten” darstellen, die Recruiter die “Preisrichter” und die Vorstellungsgespräche und hoffentlich Stellenangebote die “Preise””.

Die Idee dahinter ist, den Kandidaten die Möglichkeit zu geben, ihr Können direkt auf der Messe zu zeigen, anstatt nur darüber zu reden und Lebensläufe zu verteilen. Die teilnehmenden Arbeitgeber/ Recruiter und die Kurzprofile der Programmierer werden auf der Messewebsite der Community veröffentlicht, so dass sich die Teilnehmer vorab ein Bild machen können wer erscheint.

Auch wenn dieses Konzept nur in relativ kleinem Rahmen funktioniert, ist es ein sehr interessanter Ansatz, der insbesondere dazu beitragen könnte, Angebot und Nachfrage in Nischenbereichen zusammenzubringen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, ob es in Deutschland schon vergleichbare Veranstaltungen gegeben hat und welche Erfahrungen die Teilnehmer ggf. gemacht haben?

Twitter auf Deutsch, der Aufstieg des Echtzeitwebs und die Konsequenzen fürs Recruiting 2010

“Endlich ist es soweit…”

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Die Einführung einer deutschen Twitter-Version ist nicht ganz so bedeutungslos, wie es manch einem erscheinen mag. Denn auch wenn man den Deutschen im Allgemeinen recht gute Englischkenntnisse nachsagt, trifft das längst nicht auf alle zu. Die Möglichkeit, Twitter in seiner Muttersprache nutzen zu können, wird sich also zweifellos positiv auf die Nutzerentwicklung auswirken. Positiv ist dies insbesondere, da Twitter längst mehr ist als ein Dienst zur Versendung SMS-artiger Kurznachrichten. Twitter ist die Speerspitze des Echtzeitwebs. Und das Echtzeitweb steht gerade am Beginn eines Entwicklungssprungs, dessen Auswirkungen sich erst 2010 abzeichnen werden.

Wenn dann für alle erkennbar wird, welche Erkenntnisse und Verhaltensdaten man aus einem Datenpool von täglich mehr als 100 Millionen “Echtzeitnachrichten” mit entsprechenden Business Intelligence Lösungen gewinnen, und wie man sie geschäftlich nutzen kann, wird es Zeit zu handeln.

Personalern (und Unternehmen an sich) ist deshalb dringend zu raten, die Auseinandersetzung mit den geschäftlichen Folgen des Echtzeitwebs und seinen Auswirkungen auf das Recruiting nicht hinauszuzögern. Im Gegensatz zu früheren Entwicklungen wird ihnen das Echtzeitweb keine Zeit zu langem Nachdenken lassen. Denn die Inhalte, aus denen es besteht, sind innerhalb von zahlreichen Microblogging Plattformen und Sozialen Netzwerken längst vorhanden. Durch die zeitgleiche Öffnung der größten dieser Plattformen werden diese Echtzeitdaten 2010 schlagartig zusammenfließen und dank der Integration in die Trefferlisten von Google, Bing und Yahoo im Rahmen unserer eigenen Suchanfragen wieder zu uns allen zurück fließen. Dabei werden sie weniger aktuelle Daten, wie z.B. Firmen- und Karrierewebsites, auf die hinteren Plätze verweisen und ein Stück weit aus der öffentlichen Aufmerksamkeit verdrängen. Dieser Entwicklung können Unternehmen und Recruiter nur entgegenwirken, indem sie Feuer mit Feuer bekämpfen und selbst ins Echtzeitweb vorstoßen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen besinnliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Jahr 2010!

Real-time web tag at #leweb – Vorschaubild

Studie: Bewerbung und Online-Reputation, welche Fehler führen zur Absage?

Kurz vor Jahresende wollen die Absolventenvermittlung alma mater und Karriere-Blogger Jochen Mai die Frage klären, welche Bewerbungs-Fauxpas das Fass aus Sicht von Personalern zum Überlaufen bringen. Zu diesem Zweck führen Sie eine anonyme (!) Kurz-Umfrage durch. Da die Resultate für Bewerber und Personaler von größtem Interesse sind und die Teilnahme nur zwei Minuten dauert, würden wir uns freuen, wenn Sie an der Umfrage teilnehmen. Die Multiple-Choice Fragen drehen sich neben Bewerbungsfehlern um die Nutzung sozialer Netzwerke zur Überprüfung der Online-Reputation. Das Ergebnis wird also in jedem Fall aufschlussreich sein. Es wird Ende Januar in vollem Umfang auf beiden Blogs veröffentlicht.

Zur Umfrage

 

skull and barrel – Vorschaubild

[HTTP410] Microsofts Personensuchmaschine EntityCube

Personensuchmaschinen sind beliebt. Insbesondere seit durch den Aufstieg des Social Web eine kontinuierlich wachsende Zahl von Menschen online miteinander kommuniziert. Persönliche Neugier, berufliches Interesse oder eine Mischung aus beidem treibt sie regelmäßig dazu, eine Antwort auf die Frage zu suchen, wer denn der Gegenüber eigentlich ist.

Da die steigende Online-Aktivität dazu führt, dass personenbezogene Daten auf hunderten von Websites, Foren und Netzwerken verteilt sind, lässt sich diese Frage jedoch auch mit Hilfe von Personensuchmaschinen nicht immer leicht beantworten. Denn die Zahl personenbezogener Treffer nimmt mit der Zeit ebenso zu, wie die Zahl kommunizierender Webuser.

Microsoft hat mit EntityCube People nun eine Personensuchmaschine gelauncht, die nicht darauf abzielt, alle zu einer Person im Netz vorhandenen Daten herauszufiltern, sondern dem Suchenden eine Zusammenfassung zu der gesuchten Person zu liefern.

Die Suche nach dem eigenen Namen wird bei den meisten Lesern nicht genug Daten zutage fördern, um das ganze Spektrum von EntityCube zu zeigen. Erst die Suche nach Personen des öffentlichen Lebens lässt erahnen, was die Entwickler hinter EntityCube im Sinn haben.

EntityCube

Ziel ist offenbar nichts geringeres, als eine Personensuchmaschine zu entwickeln, die die im Netz verfügbaren Informationssplitter nicht nur zu einem kompakten Profil einer Person vereint, sondern auch einen Überblick über den sozialen Kontext der Person zu geben und im Rahmen einer “Guanxi Map” ihr soziales Einflussvermögen darzustellen.

guanxi-map

So faszinierend diese Idee ist, befindet sich das Ganze derzeit noch im Entwicklungsstadium und hat wie alle Personensuchmaschinen mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, vor allem natürlich mit der Abgrenzung namentlicher Doppelgänger. Aber auch die Zuordnung von Social Network Profilen bleibt vorerst unklar. Obwohl eine “SNS” Kategorie für Social Networking Sites existiert, findet man dort ausschließlich Twitter-Accounts, während Profile bei Facebook, Xing, Linkedin, friendfeed, identi.ca etc. in der Kategorie “Web Page” angezeigt werden. Aber trotz dieser Kinderkrankheiten deutet sich mit EntityCube das Entstehen einer neuen Generation von Personensuchmaschinen an.

Recruiting mit Mobile Assessment Games

Mobile Assessment Games: Könnten Sie sich vorstellen, Spiele im Rahmen Ihrer Mitarbeiterauswahl einzusetzen? Damit meinen wir hier keine klassischen Assessment Center, sondern Computerspiele oder ähnliche virtuelle Umgebungen. Bewerber lösen berufstypische Aufgaben am Bildschirm, um zum Bewerbungsprozess zugelassen zu werden. Ob Sie es wußten oder nicht, so etwas gibt es schon länger und es wird von großen und kleinen Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Die Firma Cyquest aus Hamburg ist z.B. seit Jahren ein Spezialist für eAssessment und spielerische Selftest-Lösungen. Das “Probier Dich aus“, entwickelt für die Commerzbank, führt die Bewerber spielerisch durch die typischen Ausbildungsberufsbilder der Bank. Zugegeben, wir haben’s nicht zu Ende gespielt aber waren uns nach wenigen Minuten sicher, dass am Ende des Spiels beide Seiten einschätzen können, ob sie zueinander passen oder nicht. Wir haben gleich nach den ersten Aufgaben eingesehen, dass der Beruf des Bankkaumanns nichts für uns ist. 🙂

Spannend gestaltet sich die (nähere) Zukunft solcher Anwendungen. Die Welt wird mobil. Für 2010 werden 1 Milliarde! “Mobile Web”- Nutzer erwartet. Auch wenn es hierzulande weiterhin gegenteilige Meinungen gibt, sind wir fest davon überzeugt, dass auch das Recruiting mobil wird. Und das bedeutet nicht nur die Suche nach Jobs, sondern auch die daran anknüpfenden Bewerbungsprozesse. Warum also nicht auch die spielerische Bewerbervorauswahl mit Mobile Assessment Games?!

Ein mögliches Szenario:

Ein Elektriker fährt am Samstag zu einem Fußballspiel mit dem Zug – Fahrtdauer 30 min.
Er nutzt die Zeit, um über sein Mobiltelefon bzw. über eine passende Applikation nach interessanten Stellenanzeigen zu suchen. Er findet eine und klickt auf den Button “Bewerben”. Um sich bewerben zu können, wird er allerdings aufgefordert an einem kleinen Testspiel teilzunehmen. Er stimmt zu. Die entsprechende Applikation installiert sich automatisch auf seinem Telefon und startet. Der Elektriker hat 5 Min. Zeit, um Fehler in einem komplexen Schaltkreis festzustellen. Gelingt es ihm, kann er sich bewerben. Gelingt es ihm nicht, hat die Personalabteilung eine unnötige Bewerbung weniger zu bearbeiten.

Dass dieses Szenario nicht in einer sciencefictionartigen Zukunft spielt, zeigt das kleine iPhone Spiel SkyTroller. Es läßt den Spieler die Aufgaben eines Fluglotsen übernehmen. Auch wenn das Spiel offenbar (noch) nicht als offizielles Instrument eines Bewerbervorauswahlverfahrens gedacht war, hat es bei uns keine Zweifel hinterlassen, dass eine Bewerbung als Fluglotse in unserem Fall keinen Sinn macht.

skytroll

Es ist eine Frage der Zeit, bis erste Unternehmen auf die Idee kommen, solche bezahlbaren und bei intelligenter Gestaltung auch effektiven Mittel einzusetzen. Das Read Write Web Blog Blog erkennt darüber hinaus Personalmarketingpotential einer Anwendung wie SkyTroller für die Gewinnung neuer Mitarbeiter und liegt damit richtig. Bleibt abzuwarten, wer sich 2010 traut, die in 2009 entstandenen innovativen Möglichkeiten zu nutzen.

[HTTP410] Bewerbermanagement mit Zoho Recruit

Kennen Sie Zoho? Dann wird’s höchste Zeit. Hinter dem Namen Zoho verbirgt sich das aktuell umfangreichste Paket an Online-Softwarelösungen (SaaS) für den Unternehmensalltag. Die Palette reicht von E-Mail und Office-Anwendungen bis hin zu CRM-Systemen und individuell gestaltbaren Datenbank-Lösungen. Kleinen und mittelgroßen Unternehmen bieten sich unglaubliche Möglichkeiten. Und das entweder kostenlos, oder zu Preisen, die weit unter denen der Desktop Softwarelösungen Ihres Vertrauens liegen.

Wir selbst nutzen schon länger einige Module von Zoho und haben uns ganz besonders über die kürzliche Einführung des Bewerbermanagemensystems Zoho Recruit gefreut. Mit dem auch kostenlos nutzbaren Modul erhalten Personalberater, -Vermittler aber auch Unternehmen mit und ohne Personalabteilungen die Möglichkeit, ihre Bewerbungsprozesse zu automatisieren und komplett online zu verwalten.

zoho-ui

Das System ist übersichtlich und recht einfach zu bedienen. Es besteht aus folgenden Kernmodulen:

Job Openings (Stellenangebot)

Hier erstellen und verwalten Sie Ihre Stellenanzeigen. Die Details können flexibel angepasst werden. Alle Anzeigen können problemlos in Ihre Seite eingebettet werden. Onlinebewerbungen landen dann auch automatisch in Ihrem System

Candidates (Kandidaten)

In der Kandidatenverwaltung importieren Sie Ihre bereits vorhandenen Daten, analysieren eingehende Bewerbungen und verfolgen Ihren gesamten Bewerbungsprozess.

Interview (Bewerbunggespräch)

Hier legen Sie Termine für Bewerbungsgespräche fest und können betroffene Kandidaten automatisch informieren lassen.

Clients (Kunden)

Dieser Bereich ist ausschließlich für Berater und Vermittler interessant und dient der Kommunikation mit den Kunden.

Die aktuell größte Schwäche von Zoho Recruit ist die fehlende deutsche Übersetzung. Diese sollte allerdings nicht allzu lange auf sich warten lassen. Die meisten Zoho-Anwendungen haben schon eine.

Nutzen läßt sich das System trotzdem. Dank der sehr flexiblen Gestaltung der Formulare lassen sich die Anzeigen- und Bewerbungsformular-Felder auf deutsch beschriften. Unten sehen Sie zwei Beispiele: eine dynamisch eingebundene Stellenbörse mit Suchfunktion und Bewerbungsmöglichkeit, sowie ein ebenfalls dynamisch eingebundenes Bewerbungsformular.

Registrierung, Einrichtung, Erstellung und Einbindung dauern keine 30 Min. Zoho Recruit ist allemal einen Blick wert.

Eigene Stellenbörse

Bewerbungsformular

Jobsuche mit dem iPhone: there’s an App for that!

Nach wochenlanger Anspannung ist es endlich soweit: die erste Version unserer jobtweet iPhone App hat den Approval Process bei Apple erfolgreich durchlaufen und ist seit gestern Nacht im App-Store erhältlich :-). Besonders stolz sind wir darauf, dass jobtweet.de damit die erste deutsche Jobsuchmaschine ist, die ihren Nutzern die mobile Jobsuche mit dem iPhone ermöglicht.

Features:

– Jobsuche auf deutsch, englisch, französisch & russisch
– Ergebnisversand via Email
– Speicherung des Suchverlaufs
– Twitter Profilsuche

Diese App ist nur der Auftakt des Mobile Recruiting in Deutschland und wir arbeiten bereits an einer Folgeversion. Um die mobile Jobsuche so schnell wie möglich voranzubringen, braucht es aber mehr als nur eine Handvoll Köpfe. Wir freuen uns deshalb auf Ihr konstruktives Feedback und Ihre Verbesserungsvorschläge!

Sourcing mit Twitter-Listen

Nachdem wir neulich aus unseren Twitter-Listen ein Widget mit “Personalergezwitscher” für zur Einbindung ins eigene Blog gemacht haben, wollen wir heute zeigen, wie man sich die Twitter-Listenfunktion für die Personalsuche zunutze machen kann. Twitter-Listen können Recruitern viel Aufwand beim Sourcing sparen, da man statt einzelner Kandidaten gleich eine ganze Liste potentieller Kandidaten erhält. Wie aber findet man Listen mit Twitterati, die für die zu besetzende Position in Frage kommen? Natürlich mit unser aller Lieblingssuchmaschine. Geben Sie einfach folgende Suchkette bei Google ein:

Muster: site:twitter.com inurl:Suchwort

Nehmen wir an Sie suchen jemanden im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO), dann lautet Ihre Eingabe:

Beispiel: site:twitter.com inurl:seo

Da “SEO”, ähnlich wie auch “PR” und “Social Media”, international gebräuchliche Begriffe sind, haben wir die Suche durch die Auswahl “Seiten auf Deutsch” zusätzlich eingeschränkt, um nur Ergebnisse aus dem deutschsprachigen Raum zu erhalten.

twisten_sourcing1

Falls Sie Listen mit mehreren Begriffen suchen möchten, beispielsweise “PR” und Kommunikation, ergänzen Sie die obige Kette einfach um einen weiteren inurl: -Befehl:

twisten_sourcing2

Bei Ihren eigenen Experimenten sollten im Hinterkopf behalten, dass Sie auf diese Weise derzeit vor allem web- und medienaffine Berufsgruppen finden werden. Falls Sie merken, dass  diese Art der Suche für Ihre Zwecke zu ungenau ist, empfehlen wir Ihnen die “Profil-/ Biosuche” von jobtweet.de.

Darts and cobwebs – Vorschaubild