[HTTP410] Personalberatung rekrutiert mit Empfehlungsprogramm bei Facebook

Ich bin in letzter Zeit immer häufiger im russischsprachigen Internet unterwegs. Zum einen, weil wir dort seit einigen Monaten ein Projekt betreiben. Zum anderen vernehme ich dort zum Teil eine ansteckendere Dynamik und Experimentierfreudigkeit.

Ganz beiläufig erfuhr ich in einem Podcast-Interview von einer Personalberatung, die innerhalb von etwa einem Jahr mit Hilfe einer eigenen Facebook-Applikation ca. 600 Besetzungen erzielen konnte. Das macht hellhörig. Während bei uns in Deutschland nicht mal größere Unternehmen mit vergleichbaren Zahlen glänzen können und die Mehrheit der KMUs, die sich auf Facebook zwecks Personalgewinnung einlassen im Moment noch recht abwartend, verloren und unbeholfen erscheinen, werden auf dem Markt mit NUR 6 Millionen Facebook-Nutzern wirklich vorzeigbare Ergebnisse erzielt.

Wie geht das? Pruffi.ru ist eine recht junge russische Personalberatung, die sich ausschließlich auf Headhunting für das Internet-Business spezialisiert. Vor einem Jahr haben sie die Facebook-Anwendung “Pruffi Friends” rausgebracht, über die man sich a) auf die offenen Stellen selbst bewerben kann und b) seine Freunde empfehlen kann. Der entscheidende Unterschied von Pruffi Friends zu den hierzulande bekannten überladenen Karriere-Netzwerk-Empfehlungs-Spammer-Apps (BranchOut & Co.) ist die Einfachheit und der sofort sichtbare Vorteil für den Vermittler: 1000€ pro erfolgreiche Einstellung. Das war’s.

Es läuft so. In 20 Sekunden hat man die App zugelassen. Erhält sofort Zugang zu den aktuellen Jobs und kann sofort Freunde aus der Facebook-Freundesliste mit einer kurzen Begründung von mindestens 150 Zeichen und einem optionalen Link auf ein Resumé oder Profil empfehlen. Ein Freund pro Stelle pro Tag. Motiviert wird man zusätzlich mit einer Liste von Personen, die durch ihre Empfehlungen bereits Geld verdient haben.

Pruffi nutzt das Empfehlungsprogramm bei Facebook

Ergänzt wird das ganze Konzept mit sinnvollen Einstellungsmöglichkeit, wie automatische Benachrichtigung über neue Jobs. Zum Start der Applikation wurde eine iPad Verlosung veranstaltet. Die Teilnehmer sollten Einladungslinks zur App an ihre Freunde verschicken. Die TOP-20 Promoter sollten jeweils ein iPad bekommen.

Vielmehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht kommentieren. Außer, so kann’s offenbar gehen! Ich denke, wir sind uns einig, dass das hier eigentlich von jedem Unternehmen umsetzbar wäre. Es ist wirklich nicht die Technik, die uns allen hier im Wege steht.

Was uns in Deutschland überwiegend noch fehlt, ist das danach. Keiner will sich kümmern, ausdenken, vorantreiben. Zur russischen Personalberatung lässt sich in diesem Zusammenhang noch sagen, dass sie auch noch eine lebendige Facebook-Community von über 13.000 Fans aufgebaut haben, wo es eigentlich nur um Jobs geht. Welche Personalberatung oder KMU kann das schon von sich behaupten?! Bin auf Eure Meinungen gespannt!

[HTTP410] Infografik: Social Media oder Suchmaschinenmarketing (SEO/SEM)?

Eigentlich wurde die Frage, ob man sich heute eher auf Social Media oder auf Suchmaschinenmarketing für Traffic- bzw. Leadgenerierung fokussieren sollte, hier im Blog und an anderen Stellen bereits ausreichend behandelt. Ob Marketer oder Personalmarketer – wer sich heute online erfolgreich positionieren will, muss beide Aspekte gleichermaßen im Auge behalten.

Also doch kein Social vs. Search?

Eine gute virale Employer Branding Kampagne, die ordentlich Likes, Tweets und G+s sammelt, ist meiner Meinung nach nur halb so gut, wenn die Karrierepage (Stellenbörse auf der Webseite), auf der der Suchende letztendlich landen soll, für Suchmaschinen nur schwer oder gar nicht zu erfassen ist. Der virale Effekt verglüht und es bleibt nichts übrig. Daher nochmals ein besonderer Hinweis an die Personaler: Falls in Eurem Unternehmen Bewerbermanagementsoftware mit integrierter Stellenbörse eingesetzt wird, lasst Euch zumindest hier die Suchmaschinenfreundlichkeit bestätigen. Viele der aktuell verbreiteten Lösungen sind nämlich diesbezüglich Schrott.

Selbstverständlich gilt der Gedanke auch umgekehrt. Eine gut optimierte und indexierbare Karrierseite/Stellenbörse, die keine Interaktionen im Social Web verursacht, verschenkt viel Potential. Dabei kann man mit Kleinigkeiten anfangen. Sind denn Eure Stellen (oder weitere relevante Inhalte) mit Social Buttons (Likes usw.) versehen?

Falls ja, werdet ihr Euch freuen, dass Google Analytics seit Neuestem erweiterte Möglichkeiten zur Messung und Auswertung Eurer Social Aktivitäten bzw. Interaktionen zur Verfügung stellt. Welche Interaktion wie viele Nutzer gebracht hat, wie lange sie auf der Seite bleiben, was sie da machen, wie sie im Vergleich zum Suchtraffic konvertieren, was sie letztendlich kosten – sind die Fragen die man jetzt wesentlich einfacher beantworten können wird.

Wenn Euch noch ein schöner  Bildbeweis der hier formulierten Theorie zum Einsatz beim nächsten Meeting fehlt, bitte sehr:

Social vs. Searchvia

Red Bull: Content-Marketing auf höchstem Niveau

Inhalte und deren gekonnte Vermittlung sind das Wesen jeder (Unternehmens)kommunikation. Und dass sich diese von der möglichst breiten Streuung einfacher Botschaften zum Erzählen komplexer Geschichten wandelt, hat Jan gerade kürzlich beschrieben. Beispielhaft für diese Wandlung: Red Bull.

“Red Bull verleiht Flügel!” Diesen Slogan und eine Serie sympathischer Werbecartoons – viel mehr brauchte es in den frühen 90er Jahren nicht, um den Red Bull Energy Drink erfolgreich am Markt zu platzieren. Das sieht heute anders aus: Red Bull ist eine Marke, die eine Vielzahl von Sport-, Fun- und Lifestyle-Veranstaltungen organisiert und selbst vermarktet. Das Getränk selbst spielt im Marketing kaum eine Rolle. Jeder kennt es und mit einem Marktanteil von 70% muss es sich auch nicht groß gegen andere Konkurrenten durchsetzen. Wichtig ist, dass Verbraucher die Marke Red Bull (im wahrsten Sinne des Wortes) “auf dem Schirm” behalten.

Zu diesem Zweck wurde 2007 das Red Bull Media House gegründet, das heute millionenschwere Medienproduktionen in Eigenregie umsetzt. Vorbei also die Zeiten, in denen das Unternehmen von Presse- und Fernsehproduktionen abhängig war. Eigene Inhalte werden für Print, TV, Mobile und Digitalverwertung aufbereitet, selbst ein Musiknetzwerk haben die Österreicher ins Leben gerufen. Medienpartner und andere Publisher können die vorproduzierten Inhalte abrufen und verbreiten – und damit die Red Bull-Markenbotschaft.

“The Red Bull Media House is the centre of the global Red Bull media network across all relevant media channels and products. It offers a unique variety of media content in lifestyle, fun and sports. Furthermore, it holds business opportunities (…) and provides you, as a media partner, with fresh and innovative media content.”

Mit The Art Of Flight wurde 2011 gar ein kommerziell vertriebener Snowboard-Film als Werbeträger entworfen. Um nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Portfolio zu bringen: Red Bull veranstaltet Motocross-, Snowboard- und AirRace-Meisterschaften. Selbst ein Papierflugzeug-Contest wird wirkungsvoll in Szene gesetzt. Nächstes Großprojekt: Red Bull will mit einem Fallschirmsprung aus der Stratosphäre den Weltrekord brechen:

Auf die Flugszenen müssen die TV-Sender noch warten, bis der Hauptsprung absolviert wurde. Perfekte Choreographie!

Nicht zuletzt unterhält Red Bull mit Red Bull Racing und Toro Rosso zwei Formel 1-Rennställe und stellt mit Sebastian Vettel den amtierenden Weltmeister. Dieser begrüßt uns auch auf der Red Bull-Startseite mit einem eigenen Blogartikel zum Saisonauftakt am vergangenen Wochenende. Hier wird, wie auf allen anderen Online-Auftritten das Content-Konzept voll durchgezogen: Videos, Artikel und Inhalte aus den zahlreichen Social Networks bieten das Bild einer hochprofessionellen Medienseite, nur ein paar vereinzelte Red Bull-Dosen erinnern hier noch an das Kerngeschäft der Österreicher.

[HTTP410] Totgesagte leben länger: Twitter wächst und wird Werbemarkt

Facebook hat Twitter als Synonym für Echzeitkommunikation und Web 2.0 weitestgehend aus den Schlagzeilen verdrängt. Wurde 2009 die grüne Revolution im Iran noch als “Twitter-Revolution” bezeichnet, so war es im Arabischen Frühling 2011 schon eine “Facebook-Revolution”. So neugierig viele auf Twitter waren, die Kurznachrichten in 140 Zeichen lösen noch heute bei vielen Unverständnis aus. Und nichts desto trotz wächst Twitter weiter. In Deutschland, wo fast alle sozialen Netzwerke Nutzer verlieren, ist Twitter weiter auf leichtem, aber stabilen Wachstumskurs. In den USA, wo Twitter eine sehr viel breitere Nutzerbasis hat, verzeichnet der Dienst sogar respektable Zuwächse – neben Facebook:

Twitter vs. Facebook

Gut fürs Geschäft?

Man könnte sagen, das Thema “Twitter in der Unternehmenskommunikation” ist erwachsen geworden. Oder gar weitestgehend verschwunden? Nur auf den ersten Blick. Viele Corporate-Accounts sind dort inzwischen sehr erfolgreich und haben aus den Fehlern der Anderen viel lernen können. Überlebt haben in erster Linie Publizierende. Aber auch eine Vielzahl an News- und Servicediensten laufen über Twitter extrem gut. Dennoch habe ich den Eindruck, dass sich der private Nutzer den Raum Twitter zurückerobert hat und dort auch nicht viel mehr zulässt als den vielzitierten “echten Mehrwert”. Bedeutet für Unternehmen nicht nur die Möglichkeit, durch eigene Auftritte zu überzeugen; auch die Rolle des Nutzers als Multiplikator sollte ernster genommen werden. Und zwar jenseits vom Retweet der eigenen Meldung.

Werbetreibende planen für 2012 jedefalls erhebliche Investitionen für Twitter: Von allen Social Networks steht Twitter sogar an zweiter Stelle, direkt nach Facebook. Immerhin 39% aller Agenturen wollen auf Twitter Kundenkontakte knüpfen und pflegen – mehr als bei YouTube:

Social Media Budgetverteilung

Ich für meinen Teil habe Twitter in den letzten Monaten auch wieder sehr lieb gewonnen und plane nicht nur, dort mehr Zeit zu verbringen, sondern auch selbst wieder aktiver zu werden. Das Gleiche gilt auch für unsere Coporate-Accounts.

[HTTP410] Storytelling als Zukunft des Marketings – die Coca Cola Strategie

Fast jeder von uns erinnert sich an Situationen in seiner Kindheit, in denen Erwachsene uns mit Hilfe von Geschichten dazu gebracht haben, bestimmte Dinge zu tun oder uns für bestimmte Dinge zu interessieren – Storytelling. Ich erinnere mich beispielsweise an den Vater eines Freundes, der uns bei Wochenendspaziergängen regelmäßig “Geschichten aus seiner Jugend” erzählte. Neben der Freude, die er am Erfinden der Geschichten hatte, diente seine Mélange aus Räuberpistole und Schatzmärchen wohl auch dazu, die Spaziergänge interessanter zu machen als sie für Kinder gewöhnlich sind und so Genörgel zu vermeiden. Sonst wären wir unterwegs nicht immer zufällig über halbzerissene Schatzkarten eines abenteuerlichen Bandenbosses gestolpert, die uns dazu brachten, den Spaziergang freiwillig zu verlängern :-D. Aber genug meiner Erinnerungen. Ich wollte mit dieser Episode lediglich Eure Erinnerungen und Euer Bewusstsein für die Macht von Geschichten wecken. Denn viele von uns werden sich in den kommenden Jahren intensiv damit befassen (müssen), was eine gute Geschichte ausmacht und wie man sie erzählt. Denn die Fähigkeit gute Geschichten zu erzählen, egal ob mit Bildern, Videos oder Texten, wird in der bunten Welt des Social Webs unsere einzige Chance sein, uns Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Carolyn Everson, Vize-Präsidentin des globalen Anzeigenverkaufs bei Facebook, hat diese Herausforderung bei der kürzlichen Ankündigung von Ads in der Timeline und den Activitystreams in einer hübsch klingenden Vision formuliert:

Etwas deutlicher gesprochen, wird gutes Storytelling zukünftig die erfolgreichen und interessanten Unternehmen von den Langweilern und Erfolglosen unterscheiden. Ein Unternehmen, das die Bedeutung von Storytelling für den eigenen Erfolg bereits erkannt hat, ist Coca Cola. Und als Konsequenz hat Coca Cola das eigene Storytelling und das seiner Kunden in den Mittelpunkt seiner Marketingstrategie bis zum Jahr 2020 gerückt. Was sie sich dabei gedacht haben und wie sie das anstellen wollen, seht Ihr in diesem Video:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Wie wichtig findet Ihr Storytelling? Habt Ihr Euch im Employer Branding oder Marketing schon daran versucht? Kennt Ihr gelungene Beispiele für Storytelling im (Personal-)Marketing? Dann teilt Sie bitte in den Kommentaren!

[HTTP410] Parse lockt Entwickler mit einer kleinen Aufgabe

Das Software-Unternehmen Parse lädt potenzielle Arbeitnehmer ein, sich über seine API zu bewerben. Was zunächst aussieht wie eine zusätzliche Hürde, ist näher betrachtet ein interessanter und geschickter Schritt, eine neue Zielgruppe von Entwicklern zu gewinnen, die dem JSON-Code mächtig sind. Alles, was für die Bewerbung erforderlich ist, sind seine eigenen Daten als JSON, mit gesetzten Content-Type als application/json an Parse zu schicken. Sozusagen ein kleiner Bonus für den Bewerber, womit er punkten kann.

Alle  Interessenten sollten sich mal die Details des Bewerbungsverfahrens von Parse anschauen und auch wenn diese Aufgabe kein wirklicher Auswahltest sein soll, so spricht sie dennoch das “Tüftler-Gen” im Entwickler an. Bei mir hat es zumindest gewirkt.

Jobsuche und Recruiting bei Pinterest

Pinterest ist das nächste große Ding! Da ist sich das Web so einig wie schon lange nicht mehr. Und die Begeisterung für die Online-Pinnwand ist hochgradig ansteckend: Pinterest ist kinderleicht, spricht den Entdeckertrieb an und hat für jeden was zu bieten. Vom Freizeit-User, der sich an schönen Bildern rund um seine Hobbies erfreut und auf eine visuelle Entdeckungsreise geht, bis hin zu Bloggern und Online-Marketern, die neben dem Spaß vor allem den Traffic lieben, den sie mit ihren Alben und Bildern von Pinterest auf Ihre Blogs und eCommerce-Seiten leiten.

Aber auch für die Jobsuche und das Recruiting bei Pinterest gibt es tolle Möglichkeiten. Allein die Suche nach “CV” oder nach “resume” lässt ein wahres Inspirationsgewitter von grafischen und plastischen Kreativ-Lebensläufen auf einen herabregnen. Und kreativ sollte der Lebenslauf schon aussehen, wenn er bei Pinterest für Aufsehen sorgen soll. Wie so ein grafischer Lebenslauf aussehen kann, könnt Ihr Euch neben Pinterest z.B. auch hier anschauen. Und keine Bange, falls ihr euch nicht zu den Photoshoptalenten zählt. Dann helfen Dienste wie flowcv.com dabei, Euren Lebenslauf grafisch aufzupimpen. Anschließend registriert Ihr einen Pinterest-Account und richtet Euch dort verschiedene Pinnwände ein, die Ihr neben Eurem Lebenslauf mit anderen Bildern und Grafiken zur Schärfung Eures Profils bestückt und dann promoted.

Und wie man Pinterest für Recruiting nutzen kann, zeigt diese tolle Kampagne von GREY Deutschland:

Habt Ihr noch andere Ideen, wie man Pinterest für Jobsuche, Employer Branding oder Recruiting nutzen kann? Oder kennt Ihr noch weitere Kampagnen? Dann teilt sie bitte mit uns in den Kommentaren!

Das 1×1 der Display Ads – Teil 1: Formate und Positionen von Online-Werbebannern

Das Werbebanner ist fast so alt wie das Internet selbst. Als statisches Bild, Animation oder auch nur als Textlink ist es eine einfache und flexible Möglichkeit, die eigene Website zu monetarisieren oder eigene Werbebotschaften zu verbreiten. Und auch wenn heute viele andere Formen von Online-Werbung sehr erfolgreich sind, hat das einfache Banner noch immer eine große Bedeutung. Daran konnte auch die zunehmende Verbreitung von Werbeblockern nicht viel ändern. Grund genug, sich den Oldie des Online-Marketings einmal genauer anzusehen.

Dieser erste Teil wirft einen subjektiven Blick auf die Display Ad Formate sowie deren Vor- und Nachteile in der Praxis. Die genauen Bezeichnungen schwanken und überschneiden sich im Gebrauch teilweise sehr. Auch die Erfahrungen, die ich mit diesen Formaten gemacht habe, werden eventuell von anderen abweichen. Ergänzungen und andere Einschätzungen hierzu gerne in die Kommentare!

Banner

Struktur einer Banner-AdDas Banner, heute Synonym für jegliche Arten von Werbe-Displays: Vom Halfsize-, Fullsize- bis zum Superbanner geht es über die gesamte Breite der Website. Es hat mittlere Aufmerksamkeitswerte und ist oft noch recht günstig. Mankos: aufgrund des Formats beschränkte Gestaltungsmöglichkeiten. Auch wenn es bei Seitenaufruf garantiert im Blickfeld ist – sobald der Nutzer auch nur einmal das Mausrad bewegt, ist es aus dem Bild verschwunden. Eine tiefere Positionierung ist hier empfehlenswert.

Halfpage

Struktur einer Halfpage-AdGanz andere Möglichkeiten bietet da die Halfpage-Ad. Mit wuchtigem Format setzt sie sich neben die Hauptinhalte in die Sidebar. Schön zu designen, (fast) nicht zu übersehen und trotzdem kaum störend, da sie den Seitenkern nicht berührt. Eigentlich mein Favorit, auch wenn man beachten sollte, dass keine relevanten Navigations- oder Menüpunkte in der Seitenleiste zu tief nach unten rutschen.

Skyscraper

Struktur einer Skyscraper-AdVerbannt man die Halfpage aus dem Korpus der Website und “klebt” sie an dessen Rand, so spricht man vom Skyscraper. Er ist schlanker gestaltet, dafür etwas höher. Er stört die Nutzererfahrung kaum, kann natürlich auch mal leicht übersehen werden. Skycraper fallen daher oft durch knalligere Farben oder Animationen auf. “Skyscraper” steht auch oft synonym für alle hochformatigen Displays. Die solide Durchschnittswahl für jedermann. *gähn*

Wallpaper

Struktur einer Wallpaper-AdGleiche Grundidee beim Wallpaper: Das Layout der Website wird nicht gestört, dafür wird in deren Hintergrund großflächig geworben. Die Größen gehen hier vom Skyscraper “um die Ecke” bis hin zu Formaten, die den gesamten Hintergrund einnehmen. Wird mit zunehmend höheren Bildschirmauflösungen beliebter – Nutzer mit alten Screens sehen aber dementsprechend wenig! Gestalterisch kann man sich hier voll austoben und die ganze Website in die eigene Werbewelt einbetten.

Rectangle

Struktur einer Rectangle-AdIhr wollt auf keinen Fall übersehen werden: Dann knallt ein Rectangle mitten zwischen die Inhalte. Maximale Awareness, flexibles Format und idealerweise eine thematische Integration führen zu guten Click-Through-Raten. Oder nicht? Nicht unbedingt: Die Dinger nerven viele nämlich derart, dass eine Seite die sie verwendet fast automatisch an Trust verliert und Nutzer schon beim ersten Anblick abspringen. Der Ätz-Faktor wird nur noch übertroffen vom…

Pop-up

Struktur einer Popup-AdPop-up. Diese Unart wird kollektiv derart abgelehnt, dass alle modernen Browser einen Pop-up-Blocker fest integriert haben. Pop-ups werden also nur in einem Bruchteil der Seitenbesuche überhaupt angezeigt. Und wenn man das Teil dann entnervt wegklicken möchte, beschert man dem Werbenden oft noch einen versehentlichen Besuch. In der “Frauen aus Deiner Umgebung”-Branche sicher noch ein rentables Mittel, für alle halbwegs seriösen Werbetreibenden aber keine Option. Leider versuchen es nach wie vor viele.

Layer

Struktur einer Layer-AdNicht viel anders verhält es sich mit den unterschiedlichen Formen von (Flash-)Layern. Leider sind diese auch auf vielen Premiumseiten im Einsatz und einer der Hauptgründe, warum ich einen Adblocker verwende. Auf der Suche nach einem klitzekleinen “Schließen”-Button hat der Nutzer trotz allem nicht das Gefühl, so hart gehijacked worden zu sein, wie es bei einem Pop-up der Fall ist. Aus diesem Grund hält sich das Layer wacker und macht nicht zuletzt Mobile-Nutzern das Leben zur Hölle.

Jedes Format gibt es natürlich in vielen Darstellungsformen. “Expandables” beispielsweise vergrößern sich beim Mouseover oder schieben sich in den Vordergrund. Auch die Inhalte sind flexibel: Bild, Video, interaktive Banner mit keinen Spielen oder dergleichen – alles ist machbar.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welches sind Eure Lieblinge als Werber? Oder welches Eure Hassobjekte als Nutzer?

[HTTP410] Gibt es sie doch, die Jobbörse 2.0?

Über Online-Jobbörsen schreiben wir selten, hauptsächlich aus Mangel an Neuerungen. Das Rad haben zwar auch die Gründer von GetHired nicht neu erfunden, aber wie es sich für ein Startup aus Palo Alto gehört, brechen sie mit dem herrschenden Branchenparadigma “wer sich zuerst bewegt, verliert”. Wie in allen Jobmärkten können Recruiter bei GetHired Stellen ausschreiben und Jobsuchende können ein Profil anlegen, auf dessen Grundlage sie dann per Email über passende Stellenangebote benachrichtigt werden. Soweit im Westen nichts Neues. Aber schon die Suche nach dem typischen Eingabefeld für Job Title und Ort erfolgt vergebens und deutet darauf hin, dass der Fokus hier anders gelagert ist als bei üblichen Jobbörsen. Und als Jobbörse 2.0 bezeichnet sich GetHired selbst als videobasierte Social Recruiting Plattform. Und hier wird es interessant, denn:

  • Kandidaten-Profile sehen neben dem Upload von Lebenslauf und Referenzschreiben auch Videos und Podcasts vor.
  • Recruiter können Stellenausschreibungen optional um Fragen ergänzen, die im nächsten Schritt das Pre-Screening erleichtern
  • GetHired bietet Unternehmen ein integriertes Bewerbermanagementsystem, mit dem sich auch die Bewerber anderer Jobbörsen verwalten lassen, was insbesondere für KMU ohne eigene Bewerbermanagementlösung ein echter Mehrwert ist (und davon gibt es viele).
  • Über einen integrierten Kalender können direkt die Vorstellungsgespräche mit den Kandidaten terminiert werden
  • und über das integrierte Video-Konferenzsystem können die Bewerbungsgespräche in der ersten Runde bequem am Rechner gemacht werden, ohne sich Gedanken um die Technik machen zu müssen.
  • Um die Jobbörse 2.0 zu vervollständigen, können bei der auf das Interview folgenden Kandidatenauswahl innerhalb des Systems mehrere Recruiter miteinander kollaborieren.
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Nach diesem Blick in die Zukunft der Jobbörsen möchte ich Gerhard Kenk im Namen aller Wollmilchsäue herzlich zum 12-jährigen Geburtstag seiner HR-Plattform Crosswater Job Guide gratulieren, ohne deren News und Jobbörsen-Verzeichnisse viele von uns in der Vergangenheit ein schwereres Recruiter-Leben gehabt hätten. Danke Gerhard, mach weiter so!

[HTTP410] Personalsuche mit TV-Werbung vs. Online-Video Ads

Wer hat gestern DSDS (Deutschland sucht den Superstar) geguckt? Die Sendung, die keiner guckt, außer mir. Irgendwo in der Mitte gab’s eine Werbeeinblendung, die mich ausnahmsweise aufhorchen ließ. McDonald’s sucht Azubis und Studenten per TV-Werbung.

Den folgenden Spot kann man mögen oder nicht. Er spielt mit den Sorgen der Jugend, wie schlechte Noten und einkommensschwache Herkunft. McDonalds ist die Lösung – wird dem hoffnungslosen Zuschauer suggeriert. Und das zur absolut besten Sendezeit, die man sich dafür ausdenken kann. TOP!

Mag sein, dass McDonald’s nicht der erste Laden ist, der diesen Weg geht. Vielleicht war das auch nicht ihr erster Spot. Auch die Telekom soll sich schon mal auf die Personalsuche mit TV-Werbung begeben haben. Wie auch immer, die Präsenz solcher Spots wird mir persönlich erst jetzt wirklich bewusst. Die ersten Konzerne fahren schweres Geschütz auf im Kampf um den Nachwuchs und die Fachkräfte.

Wie kann nun der Rest drauf reagieren, wenn zukünftig diese “Großnetzfischerei” mit Bewegtbild zur Mode werden sollte? Budgets für TV-Werbung bei DSDS haben die meisten sicher nicht.

Diejenigen sollten sich heute schon umfassend mit den aktuellen Möglichkeiten des Fernsehens von morgen auseinander setzen – mit dem Online-Video. Ist Euch bewusst, dass ein Viral-Video bei YouTube nicht der einzige Weg ist, die hippe Zielgruppe über Video-Content auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen?

Im Vergleich zu TV-Werbung vielfältigere und flexiblere Online-Video Ad Formate erlauben es, schon mit kleinen Budgets gutes Zielgruppen-Targeting zu betreiben. Warum lässt man nicht z.B. in einer für Eure Zielgruppe nützlichen Online-Videoreihe, die von anderen erstellt wurde, eine Text-Ad oder von mir aus ein Pre-Roll (Video-Spot vor dem eigentlichen Video) anzeigen? Die Marketing-Leute machen das schon vor (siehe z.B. DSDS Clips bei Clipfisch) – wie immer die von den größeren Playern.

Die Kleineren nutzen diese Möglichkeiten nicht und schon gar nicht für die Personalsuche. Warum nicht? Dabei ist das doch gar nicht so kompliziert. Eine Video-Ad wird heute bei YouTube so schnell und einfach erstellt, wie ganz normale Google-AdWords.

Ich bin auf Eure Meinungen gespannt. Was haltet Ihr von dem Gedanken, in einzelnen Online-Videos Personalwerbung zu schalten? Wir werden wohl demnächst ein paar Selbstversuche anstellen.