[HTTP410] LinkedIn für Business-Netzwerken und HR-Kommunikation

LinkedIn hat kürzlich in einer internationalen Studie herausgefunden, dass 9 Minuten am Tag ausreichen, das eigene Business-Netzwerk erfolgreich zu pflegen und zu vergrößern. Und damit das noch einfacher geht, haben sie neben dem neuen Design auch eine neue iPad-App gelauncht, die ich morgen im Rahmen des Events “Drei Köpfe – drei Meinungen” zusammen mit Anna Brüning und Martin Meyer-Gossner einem Praxistest im Business-Netzwerken unterziehen werde. Parallel zu unserem Testbericht, habt Ihr die Möglichkeit, uns Fragen zu stellen. Anna zum Thema Karriere und Business-Netzwerken für Frauen, Martin zur technischen Seite des Social Webs und mir zu Employer Branding und Recruiting im Social Web. Und natürlich zur LinkedIn iPad App. Unter allen fleißigen Fragestellern werden 5 iPad DODOcases verlost, auch wenn Wollmilchsauleser natürlich keine so trivialen Anreize brauchen, sondern von ihrer Neugier getrieben werden ;-).

Und als wären das noch nicht genug Neuigkeiten von LinkedIn, hat die Digitalsparte der MSLGROUP noch ein Whitepaper veröffentlicht, das die Möglichkeiten von LinkedIn als Kommunikationstool beleuchtet und das anzugucken sich lohnt.

 Disclaimer: LinkedIn ist aktuell Werbepartner der Wollmilchsau.

Geld in der Hosentasche: Mobile Ads sind voller Erfolg für Facebook

Nachdem sich der Wirbel um den (zugegebenermaßen missglückten) Facebook-Börsengang etwas gelegt hat, offenbart ein nüchterner Blick: Facebook größte Baustelle ist nach wie vor der Sektor “Mobile”. Obwohl bzw. gerade weil die Hälfte der 900 Millionen Facebook-Nutzer das Netzwerk regelmäßig über mobile Endgeräte nutzen. Und diese sagenhaften 450 Millionen Nutzer fielen bis dato komplett durch das Monetarisierungsnetz, da sie weder Facebook-Ads zu sehen bekamen, noch die wenigen Facebook-Anwendungen nutzen konnten, mit denen Facebook Geld verdienen könnte (Wobei ein Großteil der Einnahmen schon lange aus dem Ad-Geschäft kommt).

Das Feld für Mobile Ads hat Facebook bereits mit dem Einführen der Sponsored Posts und den späteren Erweiterungen dieses Konzepts (Sponsored Stories) bestellt und fährt jetzt die erste Ernte ein. Seit Anfang Juni sind die Mobile Ads in Form von gefeatureten Posts für alle Werbetreibenden verfügbar und die Ergebnisse können sich sehen lassen:

  • Die Click-Through-Rate ist doppelt so hoch, wie es bei den vergleichbaren Desktop-Stories der Fall ist. (Und mehr als 10x so hoch wie bei den klassischen Sidebar-Ads!)
  • Der für Facebook generierte Umsatz ist im Vergleich zu den Desktop-Angeboten etwa 2.5x höher.

Diese Zahlen und weitere Zusammenhänge sind auf dieser Grafik übersichtlich dargestellt:

Facebook Ads Infographic

Source: OnlineMBA.com

Pic: Mike Schmid (CC BY-SA 2.0)

 

Wie wird man internationaler Sexbuch-Verleger?

Der “gebrochene Lebenslauf” stellt Personaler und Unternehmen vor eine echte Herausforderung. Wenn sich Menschen nicht mehr an das halten, was sie eigentlich studiert haben und kreuz und quer durch Branchen und Berufe springen – wie sollen sie dann dann noch zu fassen sein? Karriereleitern werden zu Achterbahnen und gute Kandidaten sind schon wieder ganz wo anders, bevor Personaler sie überhaupt ins Blickfeld bekommen. Das war früher einfacher. Da war völlig klar, wie der ideale Karriereweg aussieht: Einstieg hier, dann ein paar Aufstiege in gleicher Position bei der nächstgrößeren Firma bei besserer Bezahlung. Und dann nochmal Selbstständigkeit oder Rente. Und heute? Da werden Unternehmensberater plötzlich Bootsbauer und Ärzte plötzlich Verleger von Büchern mit dem Schwerpunkt Sex, Drogen und Rock’n’Roll:

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Miki Bunge, Gründer des Goliath-Verlags auf der Kurzvortrags-Reihe “Pecha Kucha” in Berlin. Pic: Andrew Ciscel (CC BY 2.0)

[HTTP410] Bundeskampagne “Fachkräfteoffensive”: Konkretes gesucht!

Das Bundesministerium für Arbeit startet in Kooperation mit den Arbeitsagenturen und dem Wirtschaftsministerium eine großangelegte Kampagne zur Fachkräftesicherung. Hierfür wurden zwei Online-Plattformen ins Leben gerufen: Die Inlandsplattform “Fachkräfteoffensive” mit einem Informationsangebot für Unternehmen und Fachkräfte und das Auslandsportal “Make it in Germany”, das für Deutschland als Ort mit hoher Lebensqualität und guten Arbeitsverhältnissen wirbt.

Die beiden Plattformen sind technisch gut und schick gemacht, insbesondere die Inlandsversion. Inhaltlich flacht leider alles relativ schnell ab, sobald man sich etwas in die Tiefe klickt. Wird auf der Startseite noch der dringende Handlungsbedarf mit interaktiver Grafik und Imagevideo deutlich vermittelt, so werden auf den Unterseiten dann recht wahllos (Text)-Informationen darüber zusammengewürfelt, was der Mittelständler denn nun tun könne. Neben HR-Basisinformationen beschränken sich diese auf die üblichen Tipps (“Analysieren und bewerten Sie Ihre Position”),  “Frauen und Alte fördern” ist da schon einer der innovativeren Punkte. Positiv hervorzuheben, ist der Verweis auf den INQA-Unternehmenscheck “Guter Mittelstand”, der es ermöglicht, das eigene Unternehmen nach einem auf den ersten Blick durchdachten Prüfschema unter die Lupe zu nehmen.

Bundeskampagne zur Fachkräftesicherung

So spärlich der Bereich “Unternehmen” ist, so nichtssagend ist das Angebot für Fachkräfte aus dem In- und Ausland. (“Suche Dir einen Job, z.B. auf einer Jobsuchmaschine!”) Wow! Ok, deutsche Fachkräfte müssen nicht darauf hingewiesen werden, dass sie gebraucht werden. Ob ich mich als Ausländer allerdings von der englischsprachigen Version von “Make it in Germany” überzeugen lasse, wage ich zu bezweifeln. Immerhin werden mir dort einige behördliche Informationen zu Arbeitsbedingungen, Visa etc. geboten.

Nun will ich nicht zu viel meckern: Der Auftritt ist sehr viel besser als vieles, das man von Regierungsseite in den letzten Jahren gewohnt war; technisch sogar fast vorbildlich. Und dass es an den Inhalten hier und da hapert, ist nicht überraschend: Solange sich viele Unternehmen so schwer tun, mal die Ärmel hochzukrempeln und ein attraktives Selbstbild herauszuarbeiten, lässt sich das von Ministerien auch nicht wirklich erwarten. Die Probleme sind groß – Lösungsansätze spärlich. Bis sich das ändert, bleibt die Offensive eher ein kleines Geplänkel.

[HTTP410] Social Recruiting in der Schweiz: Facebook überholt Xing

Nach dem „Trend Report Online-Recruiting Schweiz 2012“ von Prospective gewinnt das Mobile Recruiting immer mehr an Bedeutung. Über 250 Arbeitgeber und 1200 Arbeitnehmer in der Deutsch- und Westschweiz wurden nach ihrem Verhalten und ihren Vorlieben bei Stellen- und Informationssuche sowie den Bewerbungsprozessen befragt.

Einige Ergebnisse der Studie:

  • Das Nutzen von Mobile Recruiting steigt exponentiell. Während 2011 gerade mal 11% der Arbeitgeber hier Potentiale ausloteten, so sind das 2012 bereits 29%.
  • 70% der Smartphone-Nutzer würden mobile Stellenanzeigen nutzen. 17% nutzen bereits heute ihr Smartphone zur Stellensuche, 53% zeigen sich zumindest interessiert.
  • Facebook vs. Xing: 2012 suchten erstmals mehr Arbeitnehmer bei Facebook nach offenen Stellen, als bei Xing. Die Unternehmen hingegen posten weiterhin bei Xing.

Facebook vs. Xing

Auch Interessant:

Deutsch- und Westschweiz haben unterschiedliche Informationsbedürfnisse. Während die Deutschschweizer Wert auf Fotos von echten Mitarbeitern und einen Blick hinter die Kulissen legen, sind den Westschweizern eher Informationen zu dem Bewerbungsprozess und Bewerbungstipps wichtig.

Auch zu weiteren Themen des Social Recruitings hält der Report einige spannende Zahlen bereit. Mehr bei trendreport.prospective.ch.

Die lustigsten Recruiting-Videos

Es gibt viele verschiedene Arten ein Video aufzunehmen. Es gibt rein informative Videos, die eher ernst sind – oder auch Videos, in denen davon geschwärmt wird, wie schön es ist, in diesem Unternehmen zu arbeiten. Die besten Videos aus meiner Sicht sind jedoch die Fälle, in denen die Mitarbeiter ihr Unternehmen auf die Schippe nehmen oder ihr Video sonstwie lustig gestalten. Einige Beispiele:

So wird Employer Branding richtig gemacht:

Recruiting mal anders:

Eine andere Art, Talente zu binden:

Das beste schlechte Recruiting-Video:

Testimonials mit witzigen Elementen:

Kennt ihr noch coole Recruiting-Videos? Postet den Link!

Pic: PopCap

[HTTP410] Thomas Sattelberger zu Social Media HR (Video)

Am 10. Mai fand im ehemaligen Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg in Königswinter der 14. Deutsche Personalberatertag statt. Ich hatte 2010 schon die Gelegenheit, das wunderschöne klassische Ambiente dieser Location und den Blick über das Rheintal zu erleben und habe mich deshalb umso mehr über die Einladung des BDU gefreut, dieses Jahr mit einem Vortrag über Social Media Marketing für Personalberater wieder dabei zu sein. Neben dem Ambiente hat mich auch die Möglichkeit gereizt, Thomas Sattelberger live zu erleben. Herr Sattelberger war bis vor Kurzem nicht nur Personalvorstand der Deutschen Telekom, sondern auch einer der ersten Konzern-Personalmanager in Deutschland, der die Chancen von Social Media im Recruiting und Personalmanagement erkannt hat. Wer sie noch nicht kennt, dem empfehle ich die Zusammenfassung seiner Diskussionssession “Enterprise 2.0 meets HR” mit Prof. Peter Kruse von 2010. Inzwischen wirkt Thomas Sattelberger bei der “Initiative Neue Qualität der Arbeit” mit und hat auf dem Personalberatertag eine tolle und frauenquotenfreie Keynote über Diversity & Disruption gehalten, was mich aber nicht davon abgehalten hat, ihn trotzdem kurz zu Social Media HR zu befragen. Film ab:

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Und für alle, die noch mehr von Thomas Sattelberger sehen oder wissen möchten, um welche Themen es auf dem Personalberatertag sonst noch ging, hier der offizielle Videorückblick des BDU:

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Die Social Media Recruiting Studie 2012 – Mitmachen und Weitersagen!

Auch dieses Jahr fragt Eva Zils wieder nach der aktuellen Rolle von Social Media im Recruiting und Unternehmen. Was hat sich in den vergangenen 12 Monaten getan? Mehr Budget? Weniger Skepsis? Fragen, auf die wir gerade im deutschsprachigen Raum immer noch dringend Antworten brauchen. In diesem Sinne:

  1. Bitte einmal diese Fragen zum Social Recruiting beantworten. Hauptsächlich Multiple-Choice-Fragen, selbstverständlich anonym und in nicht mehr als 10 kurzen Minuten erledigt. Und dann…
  2. …bitte weitersagen!! Je mehr Teilnehmer, desto valider die Ergebnisse. Und davon profitieren wir letzten Endes alle gemeinsam! Jeder Teilnehmer bekommt auf Wunsch die Ergebnisse zugesandt.

Wer nochmal einen Blick auf die Ergebnisse der 2011er-Umfrage werfen möchte: Sie kann hier herunterladen werden werden (pdf).

Pic: Scott Mc Loed (CC BY 2.0)

Videokampagne: Christoph Krachten (Clixoom) fühlt Azubis auf den Zahn

Video (oder bedeutungsschwangerer: “Bewegtbild”) spielt auch im Online-Recruiting eine immer wichtigere Rolle: Letzte Woche erzählte uns Stefan Rohner von livejobs.ch etwas über deren Ansatz des Video-Recruitings; Ende letzten Jahres hatten wir die Handelskammer Hamburg und azubot im Interview, die gemeinsam eine Initiative mit Azubi-Videos gestartet hatten. Eine solche Kampagne läuft auch bei der Handelskammer Köln, die sich prominente Verstärkung gesucht hat: Christroph Krachten, YouTube-Star und das Gesicht der überaus erfolgreichen Webinterview-Reihe Clixoom nimmt sich junge Azubis zur Brust. In gewohnter Manier lässt sich Christoph durch das Umfeld seiner Interview-Partner führen und vermittelt so Ausbildungsbrufe mit einem (zumindest für Ausbildungs-Videos) hohen Entertainment-Faktor.

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Was die IHK Köln hier perfekt löst: Die Information werden im regulären Rahmen einer bekannten Web-Sendung vermittelt (und vermarktet). So braucht es keine großen Überlegungen, wie man denn ein schönes Video mit dennoch ausreichend Authentizität in den Kasten bekommt. Ein versierter Moderator wie Christoph Krachten schaukelt das Kind von ganz alleine und Clixoom bzw. die dahinter stehende momento media GmbH nutzt die etablierten Vertriebskanäle.

[HTTP410] Pealk: einfache App für einfaches LinkedIn-Recruiting

Ich habe gerade eine kleine neue Recruiting-App namens “pealk” entdeckt. Sie soll den Recruitern, die bei LinkedIn nach potentiellen Kandidaten suchen, das Leben erleichtern.

Das Prinzip ist einfach: pealk ist eine einfache und übersichtliche Suchoberfläche für LinkedIn. Einmal mit Eurem LinkedIn Profil eingeloggt, könnt Ihr mit den üblichen Optionen, wie Stichwortsuche, Beruf, Firma usw. nach Kandidaten suchen.

Die gefundenen Profile werden dann in Form eine Kachel-Wand dargestellt. Jede Kachel enthält die wichtigsten Infos: aktuelle Position, andere Positionen bzw. vorherige Position, Name, Branche, Region, Anzahl der Verbindungen. Einmal drauf geklickt öffnet sich das vollständige Profil. Man kann es mit einem Sternchen markieren, eine Notiz dazu schreiben und zu der Targetliste hinzufügen.

Die Targetliste ist sehr praktisch. Man packt da einfach alle interessanten Profile rein und kann sie gleich nach der Suchrunde oder zu einem späteren Zeitpunkt bearbeiten.

Bearbeiten heißt bei Pealk “Engage”. Hier erstellt man Mailvorlagen und verschickt (Massen-)Mails an die Kandidaten aus der Targetliste. Alles super einfach und per Drag & Drop. Schlauerweise bietet Pealk vor dem Versand einer vorformulierten Mail die Option, jede Nachricht für den jeweiligen Empfänger individuell anzupassen. Man wird sogar drauf hingewiesen, dass Standard-Mails nicht empfehlenswert sind.

Pealk - Start a new campaign

Die Möglichkeit, die gestarteten Recruiting-Kampagnen zu tracken, setzt dem kostenlosen Tool die Krone auf. Es überwacht die verschickten Mails und die erreichten Ergebnisse wie z. B. Antworten und Bestätigungen. Sogar externe Interaktionen (außerhalb von pealk oder LinkedIn) wie z. B. Telefonate lassen sich einfach in den Prozess integrieren.

Insgesamt haben sich die vier Jungs aus Frankreich echt was Feines Ausgedacht. Eine super einfache App, die aus meiner Sicht dennoch alle entscheidenden Funktionen umfasst, die das (LinkedIn-) Recruiter-Herz begehrt. Dazu gibt es keine wirkliche Anmeldung, sehr kurze Lernzeit und das Ganze auch noch völlig kostenlos.

Pealk macht Spaß. Und dabei möchte man fast übersehen, dass es noch gerade bei deutschen Profilen Probleme gibt, eine hohe Ergebniszahl zu erreichen. Ich kam auf knapp 14000 Profile. Die App ist recht neu und noch in der BETA-Phase. Ich hoffe sehr, dass sie sich in dieser Sache schnell weiter entwickeln. Ansonsten ist pealk gut und nützlich. Die sperrige LinkedIn-Suche wurde neu interpretiert und mit praktischen Funktionen versehen. Probiert’s bitte aus und berichtet uns von Eurem Eindruck.