[HTTP410] Sourcing mit Facebook Graph Search – ein Videobeweis

Vor knapp zwei Wochen hatte Jan die ersten öffentlich verfügbaren Informationen sowie seine Überlegungen und Einschätzungen zur Nutzung der neuen Facebook Graph Search für Sourcing zusammengefasst. Während wir gespannt auf unseren Beta-Zugang warten, um die Praxistauglichkeit endlich testen zu können, kam der US-Recruiter Glen Cathey bereits in den Genuss eines Beta-Zugangs.  Äußerst freundlich von ihm, einen Video-Mitschnitt seiner ersten Sourcing-Versuche mit der neuen Facebook-Suche online zu stellen. Das dürfen wir Euch nicht vorenthalten.

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Die wichtigsten Beobachtungen auf einen Blick:

  • Man erhält Zugang nicht ausschließlich auf seine Freunde bzw. ihre Freuende, sondern auf Nutzer außerhalb des Netzwerks.(Sehr schön! Ich bin bis jetzt vom Gegenteil ausgegangen.)
  • Es stehen sinnvolle Filter zur Verfügung, wie Beruf, aktueller Arbeitgeber, Arbeitgeber, Ort.
  • Die Suche führt zu nutzbaren Ergebnissen (zumindest bei den Beispielen mit größeren Unternehmen).
  • Boolesche Logik (OR | AND) funktioniert (noch?) nicht.
  • Die Bereitschaft der Nutzer, ihre beruflichen Daten einzugeben und freizugeben haben natürlich Einfluss auf die Zahl der Ergebnisse.
  • Die Zahl der Ergebnisse kann noch nicht mit “professional Networks” mithalten.

Zwischenfazit:

Facebook Graph Search wird in der Tat sinnvoll für Sourcing und Recruiting eingesetzt werden können. Wie erfolgreich, hängt von eurer konkreten Zielsetzung ab. Grobe Suche funktioniert ganz gut. Wenn’s spezieller wird, kommen wir mit noch Facebook noch nicht sehr weit. Dennoch bin ich zum jetzigen Punkt eher positiv überrascht. Was meint ihr dazu? Übrigens, falls ihr auch auf der Warteliste für einen Zugang steht, denk dran, die Sprache in den Einstellungen auf (US) English umzustellen, um schneller dran zu kommen.

[HTTP301] Mobile Recruiting: die vier Schritte zum mobilen Talentmanagement

Wenn Ihr es im September nicht geschafft habt, Euch hier bei uns das mobile Recruitingcamp in Atlanta live anzusehen, ist Eure YouTube-Watchlist gerade um ein paar Vorträge und Interviews reicher geworden. Für diejenigen, die nicht die Zeit haben, das alles selbst zu gucken, habe ich mich geopfert und präsentiere Euch jetzt den wichtigsten Vortrag der Konferenz. Gesprochen hat darin Mobile Recruiting Pionier Ed Newman zum Aufbau einer mobilen Talentstrategie.

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Hier Eds Roadmap für mobiles Talentmanagement in vier Schritten:

1) Optimierung aller Inhalte für Smartphones

Hier betont Ed, dass es nicht nur um die mobile Optimierung von Jobs und Unternehmenseinblicken geht, sondern darum, die gesamte Candidate Experience mobiloptimiert zu gestalten. Da ein Großteil aller Emails inzwischen auf mobilen Endgeräten gelesen werden, müssen z.B. auch alle in Emails verlinkten Inhalte mobiloptimiert sein, um eine konsistente nutzerfreundliche Candidate Experience zu gewährleisten.

2) Aufbau von Verknüpfungen – Bekanntmachung der mobilen Talent Attraction Angebote

Als Beispiele für die Verknüpfung des mobilen Angebots mit den bestehenden Recruiting und Employer Branding Maßnahmen des Unternehmens empfiehlt Ed u.a. den Einsatz von SMS und QR-Code-Kampagnen mit Gamification-Elementen zur Anstachelung der Interaktionsbereitschaft seitens der Talente.

3) Dialog aufbauen – Kandidatenkontakt vertiefen

Erst hier empfiehlt sich laut Ed für die meisten Arbeitgeber der Einsatz von nativen Smartphone Apps, da Bewerber i.d.R. kaum gewillt sein werden, während der Jobsuche von jedem Unternehmen mit einer Hand voll Stellen eine App zu installieren. Wenn man sie aber bereits zu Dialog und Interaktion motiviert hat, steigt die Bereitschaft. Der Vorteil von nativen Apps ist dann die Möglichkeit, Push-Benachrichtigungen über interessante Recruiting-Events und Angebote zu verschicken.

4) Integration aller Systeme der HR-IT

Der letzte Schritt zu einer vollkommenen Mobile Recruiting Strategie besteht schließlich in der Integration der unterschiedlichen Elemente der HR-IT – also dem Bewerbermanagementsystem, der Online-Bewerbung und ähnlichem. Wichtig ist hier, dass nicht nur die reinfließenden Informationen wie Bewerbungen mobilfähig sind, sondern auch die rausgehenden wie z.B. Emails über den Bewerbungseingang. Falls Ihr Eure Candidate Experience an die mobile Revolution anpassen möchtet, diskutieren wir mit Euch gerne die Möglichkeiten und entwickeln mit Euch eine Mobile Recruiting Strategie.

[HTTP410] Active Sourcing bei Google+

Auch wenn ich persönlich Google+ weiterhin eher aus dem Pflichtgefühl eines Online-Marketers als aus Leidenschaft nutze, ist das Netzwerk mit inzwischen 500 Millionen registrierten und 135 Mio aktiven Mitgliedern weltweit ein stetig wachsender Talentpool signifikanter Größenordnung. In der DACH-Region zählt G+ Ende 2012 immerhin 5,5 Mio registrierte Mitglieder und damit fast so viele wie XING.

Die zentrale Frage für Recruiter ist natürlich immer die nach der Erschließung berufs- und personenbezogener Informationen und nachdem wir zuletzt vor eineinhalb Jahren darüber geschrieben haben, ist es Zeit für ein Update. Deshalb habe ich gestern mal wieder das Active Sourcing bei Google+ und die entsprechenden Personensuchmaschinen getestet.

Die Suche über Google selbst funktioniert nach wie vor mit der bewährten Röntgenmethode, die Alexander in “Personalsuche bei Google+” vorgestellt hat.

Von den drei damals vorgestellten Suchmaschinen existiert inzwischen eine nicht mehr und eine weitere ist aus Usability-Gründen nicht länger empfehlenswert. Zwei Suchmaschinen haben mir aber nicht nur von der Such-Feature-Dichte her gefallen, sondern verfügen mit jeweils etwas mehr als 40 Mio indexierten Profilen auch bereits über eine ausreichende Grundgesamtheit, um für deutschsprachige User nutzbar zu sein.

Der Veteran “Find People on Plus” bietet nicht nur die bei Weitem größere Auswahl an Such-Features, sondern ist meiner Meinung nach auch nutzerfreundlicher und bleibt daher mein persönlicher Favorit.

Find People on Plus

Davon unabhängig solltet Ihr auch “Unearth+” auf dem Zettel haben, mit dem Ihr zwar nicht anhand des Beziehungsstatus nach Nutzern suchen könnt, aber nach Beruf und Ort, was ja fürs Recruiting deutlich wichtiger ist. 😉

Unearth+

Am besten probiert Ihr beide mal aus und bildet Euch Eure eigene Meinung. Bei dem G+ Statistikdienst Circlecount habe ich übrigens noch ein nettes Diagramm zur Nutzerverteilung nach Berufsbildern gefunden, wonach G+ besonders gut für das IT, Engineering, Fotografen und Studenten-Recruiting geeignet ist. Leider lässt sich das noch nicht nach Ländern filtern, aber die bereits existierende Länderauswahl lässt hoffen, dass das bald möglich ist:

Google+ Berufsverteilung

Happy Hunting!

[HTTP410] (Personal)marketing 2013: Owned Media

Mindshare hat sich die Zahlen des Werbemarktes 2012 angesehen und wagt einige Prognosen für die kommenden 12 Monate. Ich habe mir mal angesehen, welche das sind und was das fürs Personalmarketing 2013 bedeuten könnte.

Grundsätzlich scheint der deutsche Werbemarkt zu stagnieren; insbesondere im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das letzte Quartal 2012 für Print und Außenwerbung kein besonders gutes. Während Out-Of-Home-Media mit einem Minus von 3 Prozent noch recht stabil bleibt, muss Print ein Minus zwischen 8 und 12 Prozent wegstecken. Das ist schon amtlich und vermutlich auch ein wenig den öffentlichkeitswirksamen Problemen von Frankfurter Rundschau und Financial Times Deutschland geschuldet.

Das von Onlinern gerne zitierte Printsterben hat hier zum ersten Mal den Bereich Zeitschriften und Magazine verlassen und zwei große (und beliebte) deutsche Zeitungen getroffen. Im Personalmarkting werden 2013 auch die Printanzeigen einer neuen Prüfung unterzogen werden – gerade in Bezug auf die Nachhaltigkeit dieser Investitionen. Out-Of-Home Media ist im Personalmarkting ja häufig eher eine flankierende Maßnahme und wird als solche wohl auch stabil bleiben.

Online/Digital bekommt nach wie vor die größeren Stücke des Kuchens. Trotz Stagnation konnten hier bis zu 10% zulegen. Hier sind vor allem Social Media, Mobile und Video wichtige Motoren. Google-Ads und andere Paid Media wachsen und fallen lediglich mit den üblichen Entwicklungen. Hierin lässt sich allerdings der wohl deutlichste Trend ablesen: Owned Media.

“Red Bull hat es vorgemacht”, schreibt Mindshare und spielt damit auf deren Content-Marketing an, das 2012 mit Red Bull Stratos die Investitionskosten von 25 Millionen mit einem Vielfachen an Werbewert wieder einholte. Natürlich werden HR-Abteilungen in den nächsten Jahren noch keine vergleichbaren Ereignisse produzieren, aber das Grundprinzip, Werbeinhalte über eigene Kanäle und Formate zu verbreiten, wird sich 2013 weiter festsetzen. Und, so meine persönliche Prognose, TV wird dabei noch eine größere Rolle spielen, als man heute glauben mag. Die möglichen Querinteraktionen TV <> Online/(Couch)-Mobile sind noch bei Weitem nicht erschlossen. We’ll see…

Interesse an gemeinsamen Konzepten? Get in touch! 🙂

[HTTP410] Old-School Recruiting vs. New School Recruiting

Vor einiger Zeit haben wir hier eine Infografik geposted, die die Evolution der Recruiter seit den 80ern jahrzehnteweise beleuchtet. Gestern bin ich bei Twitter dank Marcus Fischer auf eine ähnlich amüsante Gegenüberstellung zum Technologiewandel im Recruiting gestoßen, die ich Euch nicht vorenthalten will:

Old School Recruiting vs. New Skool Recruiting

infographic: herdwisdom pic: twentysevenphotos (CC BY-SA 2.0)

RecruitIn – Active Sourcing leicht gemacht

Die Direktsuche im Web ist eines unserer Lieblingsthemen und spielt eine immer entscheidendere Rolle im War for Talents. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich vor einigen Tagen RecruitIn entdeckt habe.

RecruitIn, das Active Sourcing Tool

RecruitIn ist ein einfach zu bedienendes Active Sourcing Tool, das Recruitern dabei hilft, auch ohne fortgeschrittene Active Sourcing Kenntnisse Suchketten für die googlebasierte Kandidatensuche bei LinkedIn, Xing und Viadeo zu bilden. Das Design ist an LinkedIn angelehnt, auf das Wesentliche reduziert und insgesamt schön schlicht gehalten:

Das Active Sourcing Tool RecruitIn bietet cleanes Design und einfache Suchfunktionen

Trefferqute mit Active Sourcing

Da Aussehen aber ja nicht alles ist, habe ich mich mal auf die Suche nach einem Vertriebsleiter in Hamburg gemacht und bin mit der Ergebnisliste durchaus zufrieden. Mit solchen Trefferquoten macht Active Sourcing Spaß:

Die Trefferquoten des Active Sourcing Tools überzeugen

Wenn Ihr lernen wollt, wie die für RecruitIn verwendete Boolesche Suchlogik funktioniert, um sie spezifisch für Eure eigenen Active Sourcing Projekte einzusetzen, empfehle ich Euch unser “Praxishandbuch Online-Personalsuche”, das nach dem Ende der Buchpreisbindung jetzt nur noch 29,90 € kostet. Alternativ könnt Ihr natürlich auch einen Workshop mit uns buchen.

Happy Headhunting!

Guerilla Recruiting auf trojanische Art

Heute morgen bin ich auf eine tolle Guerilla Recruiting Kampagne für Webdesigner aufmerksam geworden, die ich Euch aufgrund ihres kreativen und leicht übertragbaren Ansatzes zur Nachahmung empfehlen möchte. Bei der Ansprache machte sich Ogilvy Brüssel die unter Webdesignern weitverbreitete Gewohnheit zunutze, Branchensoftware wie Photoshop auf Filesharing-Plattformen runterzuladen. Die Agentur verpackte ihr Stellenangebot also in einer entsprechend benannten Datei und lud sie kurzfristig auf alle einschlägigen Filesharing-Portale. Aber lassen wir sie selbst erzählen:

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Pirate Recruitment at its best! Aber mit etwas Hirnschmalz lässt sich dieser Ansatz leicht auf andere Berufsgruppen übertragen. Bekannte Beispiele sind Stellenanzeigen auf Pizzen und im Website-Quellcode oder die Bewerbung über Programmierschnittstelle, aber auch Design-Templates, Software-Hilfen für Fortgeschrittene Nutzer von Excel, SAP oder CAD-Software kann ich mir gut vorstellen. Fällt Euch noch was ein?

DB-Kampagne mit großem Kaliber: “Kein Job wie jeder andere”

Personalmarketing ist irgendwie immer noch das kleine Geschwisterchen des Produktmarketings und deshalb kriegt es auch nicht so viel Taschengeld. Richtig große crossmediale Personalmarketing-Kampagnen sind deshalb leider ein seltenes Vergnügen. Der demografische Wandel und das Demografie-Management scheinen da allerdings einiges in Bewegung zu bringen. Denn mit der Personalmarketingkampagne “Kein Job wie jeder andere” startet nach der Telekom nun auch die Deutsche Bahn eine crossmediale und dauerhaft angelegte Employer Branding Kampagne.

Angesichts von 7000 (!) jährlich zu besetzenden Arbeitsplätzen geht es neben der Pflicht, sich dem Volk als Arbeitgeber ins Bewußtsein zu brennen, in der Kür darum die Vielseitigkeit des Arbeitsplätze-Angebots bei der Bahn bekannt zu machen. Denn bei der Bahn, und das schreibt Euch bitte hinter die Ohren, könnt ihr nicht nur Zugführer,Schaffner oder Gastro-Fachkraft werden, sondern zwischen über 500 (!) Berufen wählen. Vermittelt wird diese Vielfalt mit einer Plakat- und Anzeigenkampagne, der es erstmalig gelingt “die Komplexität des Gesamtkonzerns DB je Anzeige auf drei Begriffe zu reduzieren.

 Dieser Einschätzung schließe ich mich gerne an und die Komplexitätsreduktion ist neben der emotionalen Vermittlung des Vielfaltsgedankens auch die zentrale Stärke der Kampagne. Denn nicht nur die Anzeigen, sondern auch die Navigation der neu gelaunchten Karriere-Website ist auf das Wesentlich reduziert und bietet ein schönes Gegenbeispiel für überladene Konzern- Karrierewebseiten. Nicht zuletzt dank der auf der Einstiegsseite deutlich verlinkten Jobbörse.

Das einzige Haar in der Suppe sind aus meiner Sicht die im Hintergrund rumschwirrenden Mini-Bubbles, die mir persönlich zu viel Unruhe verbreiten und von den Inhalten ablenken. Unser Konzepter sagt zwar, sie würden den Vielfaltsanspruch der Bahn unterstreichen, ich frage mich nur, wer das den anderen hunderttausend Webusern erklären wird ;-). Genug genörgelt, auf zum großen Finale. Denn es wäre natürlich keine Personalmarketing Großoffensive, wenn sie nicht das Potenzial hätte, die ganze Nation zu erreichen. Das schafft man heutzutage natürlich nur mit einem Format, mit Video. Und das läuft neben den offiziellen (ARD, ZDF) und den inoffiziellen Volkssendern (RTL, Sat1, Pro7) demnächst auch im Kino. Hat es aber auch verdient:

Worüber ich leider noch nicht mehr in Erfahrung bringen konnte, ist die Frage ob den sozialen Medien neben der Verwendung der Kampagnenmotive eine weitere Rolle zugedacht ist? Ich bin gespannt!

Native Ads: Vom Werber geliebt, vom Nutzer gehasst

Online-Ads spielen in sozialen Netzwerken eine wachsende Rolle. Mal als klassisches Banner, immer häufiger jedoch adaptieren moderne Werbeformen die typischen Web 2.0-Elemente “Content” und “Social” und passen sich so perfekt an ihre Umgebung an: Native Ads. Sponsored Posts und Stories nutzen die Interaktionen des eigenen Facebook-Netzwerks mit der Marke und präsentieren diese dem Nutzer als Werbebotschaft, Twitter schiebt Promoted Posts in die eigene Timeline und auch auf YouTube verschwimmen die Grenzen zwischen User-Generated-Content (UGC) und Promo-Spots zusehends.

Das nervt viele Nutzer. Eine Untersuchung von MediaBrix zeigt, wie sehr sich Konsumenten von den unterschiedlichen Formen der Native Ads gestört und getäuscht fühlen:

  • 45% lehnen Twitters Promoted Posts ab.
  • 57% halten Sponsored Stories bei Facebook irreführend.
  • 61% empfinden Infomercials als täuschend.
  • Das gleiche halten 66% von Advertorials.
  • Mit 86% werden Video-Ads, die vorgeben (Netzwerk-)Content zu sein als die trügerischste Werbeform empfunden.

Pech gehabt – Kontakt ist Kontakt? Das Ganze bleibt leider nicht ohne Folgen: 85% geben an, diese Form des Video-Advertisings hätte keine oder negativen Einfluss auf die Wahrnehmung der betreffenden Marke zur Folge gehabt. 72% bei Facebooks Sponsored Stories, 62% bei den Promoted Posts.

Ich persönlich sehe das etwas entspannter, auch wenn ich die berufliche Brille absetze (oder es zumindest versuche). Ich arrangiere mich gut mit all der Werbung die mich umgibt, erkenne vermutlich auch sehr viel mehr als bezahlte Botschaft, als es der Durschnittsnutzer könnte. Dessen Verhältnis zu Werbung ist oft von Misstrauen geprägt, dementsprechend reagiert er dann auch etwas “überreizt”, sobald er etwas als solche erkennt. Aber es hilft nichts, er macht nun mal den Großteil aller Zielgruppen aus. Als Werber oder Unternehmen müssen wir den richtigen Weg finden, ihn anzusprechen. Also entweder wir verzichten auf native Werbung – oder sorgen dafür, dass der Nutzer sie nicht erkennt. Alles andere ist ähnlich plump wie Scripted Reality-Shows. Und wie ich mich bei diesen fühle, kann ich recht genau formulieren: Verarscht!

Pic: goldberg (CC BY-SA 2.0)

Fünf vermeidbare Fehler beim Active Sourcing

Beim Active Sourcing gibt es mehrere kritische Punkte, von der ersten Kontaktaufnahme bis zum nachhaltigen Eindruck. Cap Watkins ist heute Lead Designer beim Online-Marktplatz Etsy, hat schon einige kapitale Arbeitgeberwechsel hinter sich (Amazon, Formspring, Zoosk) und dementsprechend seine Erfahrungen mit Recruitern gemacht. Resultierend aus diesen seine fünf Tipps für Recruiter, zusammengefasst und frei eingedeutscht:

  1. Kontakt bitte über die öffentlich zugänglichen Wege
    Vorweg: Die private Handynummer gehört nicht dazu! Nicht umsonst pflegen wir unsere Profile in diversen Netzwerken und stellen uns hier zur Verfügung. Ein Anruf setzt den Kandidaten gleich in die Defensive – kein guter Start.
  2. Lest Euch bitte die Profile durch und wisst, wen ihr kontaktiert
    Cap Watkins beispielsweise ist Designer. Zwar hat er auch Erfahrungen mit Ruby on Rails, PHP, Python, ihn wegen dieser Eintragungen aber als System-Administrator oder Entwickler anzusprechen beweist nur, dass das Profil nicht richtig gelesen wurde und damit: Desinteresse.
  3. Macht kein Geheimnis aus dem Job
    Jemanden ansprechen, um dann konspirativ mit der Firma hinter dem Berg zu halten ist Blödsinn – zumindest solange es kein Geheimdienst ist.
  4. Lasst Firmenvertreter sprechen
    Wenn sich – ich zitiere – “[email protected]” meldet, merkt man gleich, wie wichtig es dem Unternehmen ist, dass gerade dieser eine Kandidat auf dem Stuhl sitzt. Nämlich gar nicht.
  5. Sei kein Arsch
    Sollte an sich selbstverständlich sein, auch wenn sich herausstellt, dass der Kandidat doch nicht der richtige für den Job ist. Wer einen positiven Eindruck hinterlässt wird u.U. weiterempfohlen. Alte Weisheit: Man trifft sich immer zweimal im Leben.