[HTTP410] Der Skateboard-CV

Wow, der Lebenslauf von Baptiste Chatellier schafft es in Sachen Kreativität und Ausführung spielend an die Spitze meiner persönlichen CV Hall of Fame. Baptiste hat seinen CV nämlich als Skateboard gebaut. Als passionierter Art Director und Grafik-Designer, der gerne mit den Händen arbeitet, baut Baptiste seine Boards schon seit längerem selbst. Im Bestreben um ein möglichst persönliches Design und die Aufmerksamkeit Pariser Recruiter hat er nun eigens ein Skateboard für seinen CV gebaut und ihn eingraviert. Neben der kreativen Idee steht das CV-Board für ihn symbolisch stellvertretend für einen kompletten Projektzyklus, von der Planung über die Ausführung bis zur Dokumentation. Und dokumentiert hat Baptiste sein Projekt in einem ein schönen Making-of Video seines Skateboard-CVs.

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Falls Ihr jetzt mehr von Baptistes Arbeiten sehen und ihn kontaktieren wollt, guckt mal in seine Béhance-Portfolio oder auf seine Website.

[HTTP410] Content Marketing: “Warum” und “Wie”

Ja, Buzzword. Dennoch merkt man in Gesprächen, dass die Vorstellungen darüber, was Content Marketing nun eigentlich sei und wie dieses umzusetzen ist, sehr weit auseinander gehen. Dass Red Bull Stratos “sowas” war, darüber ist man sich meist einig, genauso darüber, dass ähnliche Projekte für Unternehmen gängiger Größe utopisch sind. Aber auch das lässt sich überdenken: Was das gesamte Projekt so gigantisch teuer gemacht hat, war der technische Aufwand und die nötige Manpower, eine Stratossphären-Mission auf die Beine zu stellen. Dass es den Weltraum braucht, um eine für die eigene Marke signifikante Menge Menschen vor dem Bildschirm zu fesseln, das glaube ich nicht. Zwei schöne Slideshare-Präsentationen von Ogilvy habe ich heute morgen zu dieser Frage gefunden.

5 Reasons Content is the New Currency

Kluger, sehr amerikanischer Titel. Die Idee, Content als Währung zu sehen ist aber alles andere als falsch. Während wir hier noch häufig mit dem Begriff “Storytelling” arbeiten, nimmt “Content Currency” da etwas die verschwurbelte Romantik raus. Es geht nicht darum, Menschen mit guten Geschichten ans eigene Lagerfeuer zu locken, sondern darum, mit Geschichten markenbezogenen Mehrwert zu schaffen. Inhalt ist kein Linkbait, Inhalt ist etwas wert.

The 7 Principles of Social Design – How to Make Content Shareable

Je nach Typ des Inhalts, ist seine Teilbarkeit ein wesentlicher Faktor. Und das bedeutet nicht, ein paar Like- und Tweet-Buttons auf die Seite zu klatschen, sondern den Inhalt so entwerfen, produzieren und auszuliefern, dass Menschen in überhaupt teilen wollen – also ihn als (mit)teilenswert erkennen. Mehr dazu in der am Ende der Präse verlinkten Artikel auf Fast Company.

Personalmarketing mit mobilen Ads

Pay-per-Click Werbung ist inzwischen kein unbekanntes Thema mehr. Ob bei Google, Facebook, LinkedIn usw. haben wir die Möglichkeiten, Werbeanzeigen zu schalten, die nur im Fall eines Klicks bezahlt werden müssen. In Abhängigkeit von der Plattform bestehen unterschiedliche Optionen, die Anzeigen auf die Zielgruppe zuzuschneiden. Ob auf der Basis des Kontexts, der geographischen Lage, der demographischen Kriterien oder sogar der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Arbeitgeber oder Berufsgruppe. Das ist toll! Und deswegen legt dieser Bereich kontinuierlich zu.

Auch manchen Personalern ist diese Werbe-Form inzwischen nicht mehr unbekannt. Und so trifft man hier und da auf kleine Stellenanzeigen zwischen der gewohnten Produkt- und Dienstleistungswerbung. Meiner Meinung nach noch viel zu selten. Bedenke man doch die theoretisch realisierbaren Kosten-Leistungs-Vorteile gegenüber einer Standard-Stellenanzeige in Print und Web.

pay per click personalmarketing

Manche Marktteilnehmer freuen sich über die Zurückhaltung der Personaler im Bezug auf die Möglichkeiten von PPC-Werbung für das Personalmarketing und Recruiting. So stellte Stepstone in der kürzlich veröffentlichten “Stepstone Recruiting Trends 2013” Studie sicher nicht ohne Freude fest:

“[…]Soziale Netzwerke sind erst an neunter Stelle auf der Liste der am häufigsten genutzten Recruiting Kanäle. Weniger als die Hälfte der Stellensuchenden suchen über diesen Weg einen Job. Befragt nach  den Gründen, warum soziale Netzwerke nicht zur Stellensuche genutzt werden, geben 38% an, dass sie Facebook, XING, LinkedIN & Co. einzig für private Zwecke nutzen. 32% schließen Soziale Netzwerke bei der Jobsuche aufgrund von Datenschutzbedenken aus. 29% finden dort zu wenig passende Jobangebote und jeder Fünfte beklagt die umständliche Jobsuche in Sozialen Netzwerken. […]”

wogegen:

“[…] 99% der Stellensuchenden nutzen Online Stellenbörsen bei ihrer Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen. 90 % der Arbeitgeber nutzen ebenfalls Online Stellenbörsen und 75 % geben sogar an, dass Online Stellenbörsen für sie der effizienteste Recruiting-Kanal sind. […]”

Nun, Stepstone selbst scheint sich auf die eigenen Zahlen nicht zu verlassen und bewirbt seine Stellenanzeigen bei Facebook (siehe Anzeige oben in der Mitte). Warum? Ganz einfach. Verkaufe eine Stellenanzeige auf Deiner Plattform für einen hohen Festpreis, kaufe “getargetete” PPC-Klicks bei Facebook günstig ein, lass den Kunden glauben, dass Jobbörsen Klicks/Ergebnisse bringen und soziale Netzwerke nicht.

Im Grunde ist nichts dagegen einzuwenden. Nur, das könnt ihr doch auch… . Man schalte eine Anzeige bei sich auf der Karriereseite “for free”, kaufe PPC-Klicks bei Facebook, Google, LinkedIn usw. OK! Liebe Leute, traut Euch, etwas früher mit neuen Formaten zu experimentieren. Wenn die Großen (Budgets) verstanden haben, dass und wie sie funktionieren, seid ihr wieder zu spät. Und damit nun zum eigentlich Thema des Posts 🙂 Neben neueren Modellen, wie PPC-Stellenanzeigen oder Anzeigen-Flatrates, solltet ihr Euch so langsam mit den (Personalmarketing-)Möglichkeiten auf den mobilen Geräten beschäftigen.

Mobile ist auf dem Vormarsch. Ach was? Langweilig, aber wahr! Facebook hat gerade verkündet, dass die Einnahmen aus den mobilen Ads deutlich steigen. Heißt – immer Mehr Menschen klicken auf mobile Ads. Das Coole ist – das mobile Werbeformat ist noch nicht verbraucht. Die Marketer munkeln, dass die Klickraten der mobilen Ads (noch) höher sind, als die der Anzeigen im Web. Kein Wunder, dass dem Markt für mobile Werbung insgesamt hohe Wachstumsraten vorausgesagt werden.

mobile ads us

Wenn ihr Euch bereits mit Pay-per-Click Formaten im Web beschäftigt, könnt ihr schon heute recht einfach dank den Werbe-Optionen von Facebook und Google die mobilen Nutzer erreichen und testen, ob es für Eure Zwecke funktioniert. Das besonders Spannende an der mobilen Welt ist, dass man auch abseits der großen Anbieter und der aus dem Web bereits bekannten Formate ganz neue Wege einschlagen kann. Ich denke da an Werbung bzw. Stellenanzeigen in Apps.

Einfaches Beispiel: Ihr sucht jemanden, der sich mit Google-Analytics auskennt. Für iOS, Android und Windows Phone gibt es gute Apps, die ein guter Web-Analytiker mit Sicherheit verwendet, um von unterwegs die wichtigen Kennzahlen seiner Projekte zu verfolgen. Warum ihn nicht direkt während dieser Tätigkeit ansprechen?! Eine recht plausible Optionen, wie ich finde.

mobile job ad

Kombiniere solche neuen Möglichkeiten mit altbewährten, wie Targeting anhand von demographischen Kriterien, Gerätetypen usw. und es sind quasi keine Grenzen für spannende mobile Personalmarketing-Kampagnen gesetzt.  Wem diese Vorstellung ebenfalls als sinnvoll und interessant erscheint, sollte sich nun über die Mobile Advertising Anbieter informieren. Bevor die Werbeplätze von den Jobbörsen besetzt und zum Festpreis weitergegeben werden 🙂

Wenn ihr Unterstützung bei den hier angesprochenen Themen benötigt, steht unser Team gerne zur Verfügung. Ansonsten freue ich mich auf Eure Meinungen dazu. Würdet Ihr auf mobile Personalmarketing setzen? Habt ihr vielleicht schon erste Erfahrungen?

Schöne Recruiting-Videos selbst drehen – geht das?

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Die Überlegung, Unternehmen mit einer Kamera ohne professionelle Teams kleine Filmchen drehen zu lassen, ist nicht neu. Der Büro-Rundgang von Lukas Gadowski ist auch nach sieben Jahren(!) noch ein Beispiel dafür, wie mit wenig Aufwand ein netter Clip entstehen kann…

 

Andererseits: Hat die Welt nicht genug Wackelvideos gesehen? Jede B- und C-Marke produziert inzwischen Videos auf hohem technischem Niveau und spült sie in unsere Newsfeeds und Online-Portale. Wer klickt dazwischen heute noch so einen schmierigen Pixelbrei an? Und auch wenn sich moderne Smartphones mit HD-Videos brüsten: So wirklich überzeugend sind auch die nicht. Zittrige Kameraführung und übersteuerter Ton lassen Nutzer schnell wieder abspringen, selbst wenn das Video inhaltlich interessant wäre. Unsere Toleranzschwelle ist inzwischen einfach zu niedrig.

Werden DIY-Videos also aus dem Marketing verdrängt? Filme zu drehen, ist eine hohe handwerkliche Kunst. Von der mechanischen Technik, über das Einfangen des Bildes bis hin zu Storytelling und Schnitt gibt es viel was man gut machen kann – und noch viel mehr Möglichkeiten es zu verkorksen. Völlig zurecht kostet die Produktion eines guten Videos einige Taler.

Nun habe ich mich letztes Wochenende mit zwei Werbefilmern unterhalten, die mir einen Trend bestätigt haben, den ich schon Mitte 2012 einmal angesprochen habe: Action-Sport-Kameras. Ursprünglich dafür entwickelt, sie am eigenen Körper oder an seinem Sportgerät zu befestigen, um seine Aktivitäten zu filmen – in guter Qualität, ohne Wackelei. Für um die 300€ bekommt man hier eine Kamera mit einem wirkungsvollen Bildstabilisator und einem Weitwinkelobjektiv, mit dem einfach alles schon mal “ganz gut” aussieht. Verwackeln ist mit dieser Kamera quasi unmöglich und durch den Weitwinkel kann man auch einfach mal drauflosfilmen, ohne sich große Gedanken um die Perspektive machen zu müssen. Für manche Profi-Filmer die Pest, wie Instagram für Fotografen, für andere hingegen ein wunderbares und respektiertes Werkzeug.

 

Ich selbst habe nun schon zweimal etwas Sport mit der GoPro gefilmt und bin von der Einfachheit, mit der ansehnliche Videos entstehen beeindruckt. Natürlich braucht es für ein Corporate-Video auch noch eine gute Idee und ein Team, das ein einer solchen Umsetzung Spaß haben könnte. Ich glaube aber dennoch, dass eine solche Kamera im richtigen Amateur-Team zu tollen Ergebnissen führen kann:

 

Hauptsache, es versucht niemand zu “rappen”… 😉 Im Ernst: Was meint Ihr, wäre das bei Euch umsetzbar? Oder bist Du Profi-Filmer und hast dazu eine ganz andere Meinung? Ab damit in die Kommentare!

Pic: rtadlock (CC BY 2.0)

Wie das Mobile-Web unser Such- und Surfverhalten beeinflusst

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Nachdem es schon lange als große Sache angekündigt wurde, nimmt das Thema Mobile dieses Jahr zunehmend Fahrt auf. Auch Google kommt derzeit alle paar Wochen mit neuen Produktideen, Studien und Anwendungsbeispielen und die Ecke. Passend zu unserer Mobile Recruiting-Studie hier ein paar Zahlen und Fakten, um das Mobile Recruiting in den Kontext aktueller Untersuchungen zu Surf- und Konsumverhalten zu setzen:

Zum einen ein wirklich nett gemachter Kurzfilm, der mit Rückwärtsgeschichten deutlich macht, wie sich z.B. eine einfache Shoppingerfahrung durch das Smartphone und (vor allen Dingen) durch Online-Angebote, die diese Technologie nutzen sinnvoll verbessern und grundlegend verändern kann.

 

Zum anderen veröffentlichte Google in Zusammenarbeit mit Nielsen im März noch die “Mobile Search Moments Study”, die das Suchverhalten der Nutzer unter die Lupe nimmt. Die empfehlenswerte und hübsch gestaltete Studie selbst kann man sich hier anschauen, eine Zusammenfassung gibt es auch als Infografik bei uns. Meine Lieblingszahl sind die 77% mobiler Suchanfragen, die vom Sofa oder von Schreibtisch gestellt werden. Hier wird besonders deutlich, dass das Mobile Web nicht nur unterwegs stattfindet, sondern vielmehr in Abhängigkeit zu mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Tablet zu sehen ist.

Pic: +gAbY+ (CC BY 2.0)

Gelangweilte Nutzer? Folgen für Facebook-Recruiting und Personalmarketing

Facebooks Wachstum ist ins Stocken geraten, in jungen Altersgruppen geht die Zahl der Nutzer sogar leicht zurück. Was bedeutet das für Facebook? Was für Werbetreibende und Recruiter?

Auf den ersten Blick wenig. Eine statistische Sättigung war angesichts der enormen Nutzerzahlen in Westeuropa und den USA zu erwarten. Auch wenn wir in Deutschland mit 30% noch eine relativ niedrige Penetration haben, so liegt das eher an Bevölkerungsstruktur und Online-Verhalten als an Facebook. Einfach ausgedrückt: Wer etwas bei Facebook zu suchen hat, ist dort – wer sich von Facebook fern hält, findet derzeit keine neuen Gegenargumente. Davon ausgenommen die Altersgruppe 45+.

Was uns allerdings zu denken geben sollte, ist die veränderte Nutzungspraxis: Dass die Jugend z.B. vermehrt Instagram fürs alltägliche Fotoposten und -kommentieren nutzt, ist ein recht deutliches Zeichen für eine subjektive, persönliche Facebook-Sättigung. Die Vision, Facebook als ultimatives Netz im Netz zu etablieren, wird sich so wohl nicht verwirklichen. Facebook ist nach wie vor Kontaktnetzwerk und Kommunikationszentrale. Dass aber sämtliche anderen Online-Aktivitäten bei Facebook abgebildet werden, ist immer weniger der Fall. Das mag verschiedene Gründe haben: Das Facebook-Profil ist zu einer recht offiziellen Sache geworden, inzwischen ist man mit den Eltern und Lehrern, Vorgesetzten und Kollegen vernetzt. Immer mehr Nutzer, immer mehr Seiten – das ungezwungene Netzwerken ist vorbei. Bestand der Newsfeed früher noch aus einer Menge lustiger Bildchen, Farmville- und Mafia-Wars-Anfragen, so sind es heute (von Facebook gut gefilterte) Nachrichten der Profile und Pages, mit denen man häufig interagiert – oder die dafür bezahlen. Da bietet Instagram als eine der Facebook-Alternativen für die Jüngeren mehr Freiheit und eine sehr viel bessere Handhabbarkeit.

Die Vorstellung, dass der Onliner immer mehr Zeit auf Facebook verbringt und deswegen ganz natürlich in Kontakt mit all den schönen Unternehmensauftritten kommt, ist spätestens heute nicht mehr zeitgemäß. Wir werden uns weiterhin häufig bei Facebook einloggen, aber sehr viel gezielter, orientierter, konzentrierter. Facebook-Engagement von Unternehmen muss sich daran anpassen. Facebook bietet dafür in erster Linie immer neue Werbeformen und Möglichkeiten, sich ins Blickfeld der Nutzer zu schieben. Viele verschiedene Optionen bei den Sponsored Stories/Posts, zunehmendes Retargeting und nicht zuletzt: die Private-Message an Facebook-Nutzer, mit denen man nicht selbst vernetzt ist. Die wird nämlich bald gegen einen kleinen Obolus direkt in der Mailbox des anderen auftauchen und nicht, wie bisher, im Ordner “Sonstiges” versauern. Da freut sich der Recruiter.

Fazit:

Bei Facebook wird sich noch einiges ändern, in unserer Nutzung des Netzwerks ebenfalls. Die reine Aufenthaltsdauer dort wird – da bin ich mir sicher – weiter abnehmen, die Bedeutung Facebooks in der weltweiten Online-Landschaft hingegen bleibt mindestens stabil. Personalmarketing und Recruiting bei Facebook wird weiter kein Selbstläufer sein und muss alle paar Monate neu gedacht werden. Gut so.

[HTTP410] Stellenbeschreibung abschaffen! Die Zukunft der Stellenanzeige.

Stellenbeschreibungen sind nutzlos und sollten abgeschafft werden! Dafür gibt es mehrere gute Gründe:

  1. Sie sind viel zu lang. Das ist eine Tatsache. Vor allem, wenn man an die mobilen Nutzer denkt.
  2. Sie spiegeln selten die Realität wieder. Weder im Bezug auf die Stelle noch im Bezug auf die Darstellung des Unternehmens.
  3. Keiner liest sie wirklich durch. Sonst müssten Personaler nicht Berge unpassender Bewerbungen durchwühlen.

Diese, wie ich finde, treffende Überlegung vertreten die US Recruiting-Experten Jim Stroud und David Martin. Ihrer Meinung nach liegt die Lösung der erwähnten Probleme nicht in der Optimierung der üblichen Stellenanzeige, sondern in ihrer Neuerfindung. Dabei sollten in erster Linie die Vorlieben der mobilen Nutzer und die Möglichkeiten der mobilen Geräte berücksichtigt werden.

Das Konsumieren von Informationen auf mobilen Geräten ist schnell, einfach, intuitiv und im Optimalfall nicht langweilig. Und ob es einigen gefällt oder nicht – alles, was nicht so funktioniert, wird von der Mehrheit der Online-Nutzer, ob mobil oder nicht mobil, zunehmend abgelehnt.

Im Bezug auf die Gestaltung von Stellenanzeigen könnte z.B. die Kombination von absoluten Schlüsselinformationen mit Video- bzw. Bild Material in mobil-optimierter Form die naheliegendste und schon heute problemlos umsetzbare Alternative sein.

Denkt man weiter in die Zukunft, sind noch mehr Verbesserungen für die Jobsuchenden drin.  Zum Beispiel bessere und schnellere Einschätzung und Vergleichbarkeit der Jobangebote durch standardisierte Verschlagwortung. Oder eine sehr weit gehende inhaltliche Vereinfachung oder Schaffung von Jobs auf der Grundlage von Bewerber-Wünschen.

  1. Unternehmen: “Wir möchten hier zum Mars fliegen. Wer kann uns helfen?”
  2. Bewerber: “Mein Traumjob – weit Reisen, dorthin, wo es keine Touristen gibt! Hier ist mein LinkedIn-, XING- oder Facebook-Profil.”
  3. Recruiter: “Wenn das kein Kandidat für den ersten bemannten Testflug ist?!”

Verschlagwortung: Rakete, Weltall, Reisebereitschaft 🙂

Wir selbst sind noch nicht ganz so weit, machen uns aber seit 2012 ernsthafte Gedanken über die Verbesserung der Stellenanzeige und werden die Erkenntnisse mit Sicherheit bereits in diesem Jahr in unsere Arbeit einfließen lassen. Mit der vereinfachten Stellenanzeige auf unserer eigenen Firmenseite haben wir zumindest jetzt schon gute Erfahrungen gemacht – ca. 70% passende Bewerbungen und eine Bewerberin wurde eingestellt.

Was haltet ihr von diesem Thema? Ist die klassischen Stellenanzeige schon bald Geschichte?

Jobsuche mit Facebook – wissenschaftlich betrachtet

Seid ihr gerade auf der Suche nach einem neuen Job? Oder kennt ihr jemanden, der gerade einen sucht? Soziale Netzwerke wie Facebook, auf denen wir in den Online-Kontakt mit unserem persönlichen Netzwerk treten können, spielen bei der Suche nach einem neuen Job eine immer größere Rolle. Entscheidend ist allerdings, wie genau sie dabei eingesetzt werden.

Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung von Facebook in Zusammenarbeit mit der Carnegie Mellon University unterstreicht die Bedeutung des Kontakts zu den engen Freunden für die Erfolgsaussichten der Jobsuche in sozialen Netzwerken. Entgegen der “strength of weak ties” (die Stärke schwacher Beziehungen) Theorie erhöht offenbar gerade der verstärkte Kontakt zu den engsten Freunden deutlich die Wahrscheinlichkeit eines neuen Jobs.

Enge Kontakte als Vorteil

Mögliche Erklärungen für dieses Ergebnis sind der höhere Wille zu helfen und eine höhere Treffsicherheit der Tipps und Empfehlungen. Enge Freunde kennen einen sehr gut und haben ein vitales Interesse an der Verbesserung der Situation. Die Kehrseite der Medaille kann allerdings das erhöhte Stress-Level sein, den enge Freunde mit ihren aufdringlichen und ungeduldigen Anfeuerungen tendenziell eher erzeugen.

Austausch mit Freunden kann zu erhöhtem Stress-Level führen

Das beste Rezept dürfte also sein: bei der Jobsuche die engsten Freunde konstant auf dem Laufenden zu halten, die besonders stressigen darunter eher vermeiden. Bzw. sich auf den möglichen Stress im Vorfeld bewusst vorbereiten. Von nichts kommt ja bekanntlich nichts.

Das komplette Paper kann übrigens hier heruntergeladen werden.

Letztendlich belegt auch diese Studie die Tatsache, dass soziale Netzwerke online nach den gleichen Prinzipien funktionieren wie unsere sozialen Netzwerke offline. Eine interessante Untersuchung zum Thema der Rolle der Kontakte bei der Jobsuche, die übrigens auch bereits eine kritische Betrachtung der Rolle der schwachen Kontakte enthält, gibt es z.B. von Peter Preisendörfer und Thomas Voss aus dem Jahr 1988 (Arbeitsmarkt und soziale Netzwerke: Die Bedeutung sozialer Kontakte beim Zugang zu Arbeitsplätzen). So viel hat sich wirklich nicht verändert.

Und so verwundert es mich mal wieder, dass bedeutende Teile unserer Gesellschaft in diesem und anderen Kontexten die “Sozialen Netzwerke” immer noch als etwas Unergründliches wahrnehmen.

Digital überholt Print: Axel Springer AG setzt aufs richtige Pferd

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Das Verlagshaus Springer zählt zu den größten Medienunternehmen Deutschlands. Nicht nur als Herausgeber von Welt und BILD, zahlreichen Zeitschriften und Magazinen, sondern auch als Betreiber eigener Vertriebsnetzwerke von der Druckerei bis zum Pressehandel. Eines muss man diesem Konzern lassen: Er hat die “Gefahren” des digitalen Wandels in der Medienbranche bereits früh erkannt und rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen: Der frühe Ausbau der Online-Portale, die ersten Paywall-Experimente und ein Kai Diekmann, der sich ein halbes Jahr im Silicon Valley herumtreibt um sich inspirieren zu lassen.

Das Ergebnis: Trotz sinkender Zahlen, einigen Konsolidierungen und kleineren Stopps hat Springer noch keines seiner großen Formate aufgaben müssen. Deren unrühmliche Rolle in der aktuellen Debatte um das Leistungsschutzrecht einmal außen vor gelassen: Die Axel Springer AG hat früh reagiert und investiert und zeigt damit anderen Großverlegern die Richtung der nächsten Jahre. 2012 erwirtschaftete der Konzern mit seinen Online-Angeboten erstmals mehr, als mit dem herkömmlichen Zeitungsgeschäft. Und das als der Printriese Deutschlands.

Übrigens: Schaltet noch jemand Anzeigen in Zeitungen? Anybody? 🙂

Pic: paper10101 (CC BY-SA 2.0) und Statista (CC BY-ND 3.0)

Recruiting goes Hollywood: “The Internship” aka “Generation Praktikum”

Endlich. Hollywood dreht sein erstes Recruiting-Video. Nachdem es bereits eine ganze Menge schreckliche und lustige Recruiting-Videos gibt, nimmt sich Hollywood jetzt des Themas an und dreht einen Film über den Recruitingprozess bei Google. Als Stars der Produktion “The Internship” fungieren die Spaßkanonen Owen Wilson und Vince Vaughn, die sich frisch gefeuert, als alternde Praktikumsanwärter bei Google mit einem Haufen junger Geeks einen Wettbewerb um die wenigen Praktikumsplätze bei Google liefern müssen. Trailer ab:

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Während der amerikanische Originaltitel mit “The Internship” neutral gewählt wurde, war man sich hierzulande wohl einig, das der Filmtitel ohne die typisch deutsche Prise Skeptizismus keine Einnahmen generieren würde und nannte ihn kurzerhand “Generation Praktikum”. Findet Ihr das überzogen, findet Ihr das gut oder ist Euch das egal? Sagt uns Eure Meinung mit einer kurzen Begründung, denn unter allen Kommentaren bis morgen Abend verlosen wir eine DVD der deutschen Praktikanten-Komöde “Résiste – Aufstand der Praktikanten”.