[HTTP410] Arbeit in einer automatisierten Welt – Wochenschau-Podcast

Welchen Stellenwert hat menschliche Arbeit in einer automatisierten Welt? Auch diese Frage beschäftigte das Netz in den vergangenen Tagen. Hier ist die neue Ausgabe der Wollmilchsau-Wochenschau, unserer Zusammenfassung zum Hören.

Und das waren die Themen der vergangenen Tage:

Eine erfolgreiche Woche wünscht das Wollmilchsau-Team!

Eilmeldung: Microsoft kauft LinkedIn

Es ist die Top-Meldung zum Start in die Woche: Das Karrierenetzwerk LinkedIn wird durch den Software-Riesen Microsoft zum stolzen Preis von 26,2 Milliarden US-Dollar übernommen.

In den vergangenen Jahren hat sich der Computermarkt massiv gewandelt, Microsoft arbeitet an einer Strategie, um zukunftsfähig zu bleiben. Eigenen Aussagen zufolge sollen durch die Übernahme insbesondere die eigenen Dienste Office 365 (der Cloud basierte Office-Service auf Abo-Basis) und auch Dynamics (die eigene CRM-Lösung) gestärkt werden.

Revolution der Zusammenarbeit

Das Business-Netzwerk LinkedIn hat weltweit über 433 Millionen Nutzer, davon 8 Millionen in Deutschland. Microsoft hat es in den vergangenen Jahren deutlich verpasst, im Bereich der Networking-Lösungen für Unternehmen aktiv zu werden. Das wird sich nun ändern. Zuletzt durch die Übernahme des Microblogging-Dienstes Yammer und dessen Integration in Office 365 Anfang dieses Jahres und nun die Übernahme von LinkedIn will Microsoft das moderne Arbeiten revolutionieren.

Ein Meilenstein für das flexible Arbeiten

Sämtliche Services von Microsoft können so noch besser miteinander vernetzt und einem enormen weltweiten Netzwerk zugänglich gemacht werden. Damit würde nicht zuletzt auch für das flexible bzw. mobile Arbeiten ein wichtiger Meilenstein gesetzt werden – Teams können so unabhängig von Ort und Zeit in virtuellen, mobilen Arbeitsräumen zusammenarbeiten. Nicht zuletzt auch durch die bereits existierende Integration des Kommunikationsdienstes Skype bietet Microsoft mit seinen Lösungen so diverse Möglichkeiten des Ideenaustauschs sowie der Teamkommunikation.

Verbessertes Recruiting

Durch die Integration von LinkedIn in die bestehenden Software-Dienste können sich Unternehmen zukünftig noch besser miteinander vernetzen, Kooperationen und gemeinsame Projekte können einfacher realisiert werden, indem beispielsweise Dokumente über die Plattform mit relevanten Kontakten geteilt werden können bzw. diese zur Zusammenarbeit und der gemeinsamen Kommunikation eingeladen werden können.

Dies dürfte auch Auswirkungen auf das Recruiting bzw. Talent Management haben. So könnten beispielsweise in Zukunft noch einfacher Talent Pools angelegt und verwaltet werden.

[HTTP410] Am Anfang stand das Wort – heute ist visueller Content mächtiger

Es ist keine bahnbrechende Neuigkeit, sondern längst Realität: Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen sinkt – bei einem Erwachsenen von 12 auf durchschnittlich 8 Sekunden in den letzten 15 Jahren. Visueller Content wird von Usern zunehmend besser verarbeitet als früher und gewinnt daher an Bedeutung.

Das schlägt sich natürlich in unserer Kommunikation nieder – und dadurch unmittelbar in den sozialen Medien. Schon letztes Jahr wurden jeden Tag über 3 Milliarden (!) Fotos via WhatsApp, Instagram, Facebook und Snapchat geteilt. Auch hier heißt es: Tendenz stark steigend. Grund genug für Unternehmen also, diese Verhaltensänderung nicht zu unterschätzen und ihre Marketingstrategien anzupassen (Weisheit der Woche ←).

Photosharing in Zahlen

Quelle: KPCB Internet Trends Report 2016

Bildtrends 2016

Unternehmen, die mit Bildern arbeiten wollen, brauchen eine Strategie – und Inspiration. Wer nicht sicher ist, was sich 2016 im Netz gerade großer Beliebtheit erfreut, möge seinen Blick auf die folgenden Beispiele richten. Cool ist, wer:

  • den aktuell vielleicht wichtigsten Trend überhaupt im Auge behält: Flat oder auch Flat Lay beschreibt eine optische Anordnung, bei der mehrere Gegenstände flach liegend von oben abgelichtet werden – und vereint damit gleich mehrere aktuelle visuelle Trends: organisiert, geometrisch, clean, mit starken Kontrasten.

Visueller Content im Flat Lay

(Unser Bild mit Anfängerfehler inklusive: die Spiegelung in der Sonnenbrille – aber hey, #authentisch!).

Total im Trend ist außerdem, wer…

  • mit großen, verspielten und bunten Schriftarten experimentiert. Im Englischen auch als bold bezeichnet, steht das als fester Begriff für fett gedruckte Lettern – aber eben auch für gewagt, verwegen und kühn.
  • Retrodesigns oder Bohomuster verwendet.
  • auf Minimalismus und geometrische Formen setzt.

Visueller Content in der Kommunikation

Für Unternehmen muss das nicht bedeuten, dass sie nur noch fett gedruckte Texte publizieren dürfen oder sich ihre Mitarbeiter für Vogelperspektiven ständig auf wackelige Stühle stellen sollen. Es sollte jedoch bekannt sein, dass visueller Content die wachsenden sozialen Netzwerke derzeit stark prägt und es sich schon deshalb lohnt, sich zu dem Thema ein paar tiefgründige Gedanken zu machen.

Wenn man es dann schon so weit geschafft hat, gibt es simple Anknüpfungspunkte:

  • Es braucht einen Plan! Nachgewiesenerweise besitzen 56% der Content-Verantwortlichen aber leider keinen. Aus den Fehlern anderer lernen? Schwierig, aber machbar!
  • Auch ohne Grafiker-Ausbildung ein paar klassische Grundregeln beachten – Stichwort Farbwahl oder das Verwenden von möglichst wenigen verschiedenen Schriftarten.
  • Das richtige Targeting: bestimmt nicht nur über Inhalte, sondern auch über die Plattform der Verbreitung. Welcher visueller Content funktioniert bei welchem Netzwerk und bei der gewünschten Zielgruppe?
  • Urheberrecht nicht vergessen – im Dschungel der Richtlinien bei der Verwendung fremder Bilder stets die Augen weit offen halten.
  • Videos posten.

Außerdem: Instagram Business Profiles

Wo wir schon beim Thema sind: Instagram, eines der bildgewaltigsten Netzwerke überhaupt, hat letzte Woche erfreuliche Neuigkeiten verlauten lassen. Eigener Aussage nach wurde mit hunderten von Unternehmen gesprochen, die sich von Instagram mehr Möglichkeiten zur (Unternehmens-)Selbstverwirklichung gewünscht haben. Und siehe da, Instagram hat sie erhört!

Mit der Überschrift Coming soon wurden einige neue Business-Features angekündigt:

Business Profiles – Wer sein Profil offiziell als ein Business Profile registriert, kann über einen neuen Contact Button wählen, wie Kunden mit dem Unternehmen in Verbindung treten sollen – per Mail, Telefon oder Textnachricht. Außerdem können andere Tools wie Insights und Promote freigeschaltet werden und eine Kartenfunktion eingebunden werden, die dem Nutzer Auskunft über Standorte gibt.

Insights – Ermöglicht registrierten Unternehmen umfassende Einblicke in die Welt der Instagram-Statistiken, ohne dass ein zusätzliches Tool von Nöten ist. Unternehmen können dann unmittelbar in der App Informationen über ihre Follower sichten, zum Beispiel zur Demographie oder welche Posts gut performen.

Promote – Erlaubt erstmals, bereits veröffentlichte Posts nachträglich zu bewerben. Das Wählen der Zielgruppe kann Instagram überlassen werden oder selbst getätigt werden. Posts können einen unbegrenzten Zeitraum lang beworben werden.

Derzeit sind diese neuen Features noch nicht in Deutschland verfügbar – die USA, Australien und Neuseeland machen den Anfang. Wir sind gespannt, wie diese neuen Funktionen angenommen werden und halten Euch selbstverständlich auf dem Laufenden!

[HTTP410] Die Angst vor Robotern

51,9 Prozent der deutschen Auszubildenden bereitet es Sorgen, dass einfache, sich wiederholende Arbeiten zukünftig von Maschinen übernommen werden. Das ergab die aktuelle Studie Azubi Recruiting Trends. Und 28,4 Prozent der befragten Azubis haben sogar Angst vor einer zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt.

Als ich diese Zahl gesehen habe, wollte ich das zunächst nicht glauben. Mein erster Gedanke: Was ist denn da schief gelaufen? Woher kommt diese negative Einstellung gegenüber dem technologischen Fortschritt? Wer, wenn nicht besonders die jungen Generationen, sollte daran interessiert sein, die Weiterentwicklung des Arbeitens – und damit auch die Automatisierung – voranzutreiben!?

Horrorszenario

Die scheinbare Angst: Immer mehr Menschen werden arbeitslos, werden nicht mehr gebraucht und müssen um ihre Existenz bangen? Maschinen werden uns beherrschen, die Welt regieren – der Mensch wird zum fremdbestimmten, durch Maschinen gelenkten Sklaven, zum Ausgebeuteten einer selbsterschaffenen Roboter-Spezies? Das klingt nach zu viel Science Fiction.

„Monkey Work“ wird obsolet

Es ist doch gerade die neue Bequemlichkeit, die wir am technologischen Wandel so schätzen. Einkäufe können wir ja bereits bequem von zu Hause erledigen und sogar liefern lassen, zukünftig sogar von Robotern. So wird es auch der Arbeit ergehen: unliebsame, monotone Tätigkeiten werden wegfallen. “Monkey Work” wird künftig von Maschinen übernommen. Wir können uns also zukünftig mehr den wirklich spannenden Aufgaben widmen. Oder vielleicht werden wir auch einfach weniger arbeiten können und damit mehr Freizeit haben.

Das wertet doch unsere menschliche Arbeit, also die, die wirklich nur von Menschen gemacht werden kann, enorm auf. Und natürlich werden auch viele Jobs entstehen. Wir stehen am Beginn einer technologischen Revolution, deren Ausgang kaum jemand kennt. Es ist also wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, sie zu verstehen und natürlich selbst aktiv zu gestalten. Denn auch das ermöglicht uns diese Revolution: ungeahnte Möglichkeiten der Teilhabe.

Verantwortung ernst nehmen

Das Ergebnis der Studie verrät, dass Schulen und Ausbildungsbetriebe auf ganzer Linie versagt haben. Statt junge Menschen fit für die Zukunft zu machen, sie zu bilden und zu fördern, ist das Gegenteil passiert. Insbesondere die Schulen müssen aktiv werden und ihren Bildungsauftrag ernst nehmen, also die Auseinandersetzung mit der Welt von morgen in den Unterricht integrieren. Denn nur so lernen junge Menschen, Ängste abzubauen, Neues zu verstehen und die technologische Gesellschaft von morgen zu gestalten.

Virtual Reality als sinnvolle Ergänzung zu Stellenanzeigen

Als Kind war ich immer fasziniert von Flugsimulatoren, die damals als neue Attraktion auf dem Rummel angepriesen wurden. Man konnte zwischen Achterbahnfahrt und Safari-Tour wählen – das waren die Anfänge von Virtual Reality in der breiten Masse. Heute brauchen wir dazu keine Flugsimulatoren mehr, jeder kann sich den Spaß ins eigene Wohnzimmer holen – oder ins Personalmarketing für das eigene Unternehmen.

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Tipp: Wer sich nicht zu den Early Adoptern zählt und beim Thema Virtual Reality nur Bahnhof versteht, der findet unten eine Infobox.
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Virtual Reality hält Einzug im Personalmarketing

Bewegtbild hat einen festen Platz im Personalmarketing – Virtual Reality in Zukunft genauso. Laut Schätzungen wird die weltweite Anzahl der aktiven Nutzer stark ansteigen – von 0,2 Millionen im Jahr 2014 auf 171 Millionen im Jahr 2018. Eine Befragung der Jobbörse Jobstairs unter Personalentscheidern zeigt, dass zwei Drittel der Befragten VR-Technologien als gewinnbringende Erweiterung bisher eingesetzter Videoformate sehen – um die Aufmerksamkeit für das eigenen Unternehmen zu steigern (60 Prozent) und einen authentischen Einblick ins eigene Unternehmen zu geben (50 Prozent).

Sinnvolle Ergänzung für Stellenanzeigen

Der Bitkom geht von 14 Millionen potentiellen Anwendern in Deutschland aus. Im Alter zwischen 14 und 28 Jahren können sich 28 Prozent vorstellen, VR-Technologien zu nutzen. Eine Befragung von Jobware unter 30 Studierenden an der Rhein-Main-Universität ergab, dass ein Drittel glaubt, durch Virtual Reality werde das Interesse des Bewerbers erhöht – als eine sinnvolle Ergänzung für herkömmlichen Stellenanzeigen. Aber nicht erst in zehn Jahren! Wer seine Kandidaten wirklich beeindrucken will, sollte jetzt damit anfangen und nicht erst, wenn es alle anderen auch tun. Nur Mut!

Erste Beispiele für den Einsatz von VR im Recruiting

Erste Unternehmen haben das schon erkannt. Einige Beispiele zum Anschauen:

[su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=xPZn7lCDa_M”][su_service title=”Bayer” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Mit der Kampagne #BAYER360 können Bewerber den Standort des Pharmakonzerns in 360-Grad-Videos erkunden.[/su_service][/su_lightbox]

[su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=MAxAmsu0JIk”][su_service title=”British Army” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Kandidaten können sich über die VR-Brille ein realistisches Bild von der Arbeit in Krisengebieten machen und Panzerfahrten erleben.[/su_service][/su_lightbox]

[su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=H2SAf94m02g”][su_service title=”Deutsche Bahn” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Wie die Arbeit im DB-Werk aussieht, können sich Bewerber in virtuellen Rundgängen quasi hautnah anschauen.[/su_service][/su_lightbox]

Das Arbeiten wird revolutioniert

Soweit so gut. Doch da geht noch einiges, denn VR-Technologie ermöglicht weitaus mehr als nur 360-Grad-Videos. Nutzer werden vom bloßen Betrachter zum Akteur. Sie können sich mittlerweile in virtuellen Welten fortbewegen und dort mit anderen Personen interagieren. Hier ein paar Ideen, wie ihr Virtual Reality in der HR-Arbeit nutzen könnt:

[su_service title=”Employer Branding” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Statt die Büroräume nur in 360-Grad-Videos zu zeigen, könnt ihr Kandidaten virtuell durch eure Büroräume führen, mit den zukünftigen Kollegen sprechen lassen – bis hin zum Probearbeiten. Der Kandidat kann das bequem von zu Hause aus machen. [/su_service]

[su_service title=”Recruiting” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Dank zeitversetzter Videointerviews können Bewerbungsgespräche schon orts- und zeitunabhängig geführt werden. In Zukunft werden Interviews simuliert. Kandidaten und Recruiter sind an verschiedenen Orten, haben aber dank VR-Brille trotzdem das Gefühl, face-to-face miteinander zu sprechen. So werden zukünftig auch Assessments durchgeführt – um zu sehen wie Bewerber sich in kritischen Situationen verhalten.[/su_service]

[su_service title=”Onboarding” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Statt langweiliger Powerpoint-Präsentationen zum Unternehmen werden Büro-Rundgänge bald virtuell durchgeführt. Neue Mitarbeiter laufen virtuell durch das Gebäude und erfahren, wo die verschiedenen Abteilungen sitzen und wie die Kaffeemaschine bedient wird.[/su_service]

[su_service title=”Teamarbeit” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Ungeahnte Möglichkeiten auch für die Zusammenarbeit in Teams. Ganze Arbeitsumgebungen werden simuliert. Es wird viel einfacher, von zu Hause aus oder unterwegs zu arbeiten. Bequem zu Hause in Jogginghose am Schreibtisch sitzen, VR-Brille auf und schon sitzt man neben den Kollegen im Meeting.[/su_service]

[su_service title=”Aus- und Weiterbildung” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Und auch die Aus- und Weiterbildung wird sich grundlegend verändern. Komplexe Vorgänge oder schwer zu erklärende Prozesse lassen sich mit VR darstellen. Die Lücke zwischen Theorie und Praxis wird kleiner, indem Mitarbeiter konkrete Situationen erleben und Wissen direkt anwenden können. Das funktioniert bei der Lokführer- und Pilotenausbildung schon mehrere Jahre mit Simulatoren.[/su_service]

Technik muss bedient werden können

Also gut, Virtual Reality ist “the next big thing”, das sollte spätestens jetzt klar sein. Aber nun bitte keine halbgaren Ideen – das Ganze muss natürlich auch durchdacht und nicht einfach nur “fancy” sein. Und was nützt die tollste Technik, wenn sie nicht bedient werden kann! Es muss also gewährleistet sein, dass die Kandidaten den Zugang zur VR-Technologie haben. Dazu kommen die Technik und das Know-how für die Erstellung virtueller Welten. Und zu guter Letzt muss sich der Einsatz ja auch in den Zahlen bemerkbar machen – also in Bewerberzahlen (nicht nur auf dem Konto). Ich bin gespannt auf die nächsten Virtual Reality Beispiele im Personalmarketing.

Definition Virtual Reality

Wer nicht zu den Technikbegeisterten gehört, der verliert bei dem Thema schnell den Überblick. Was ist Virtual Reality denn nun eigentlich?

Mit Virtual Reality bezeichnet man die Darstellung von virtuellen, am Computer erstellten Welten – fiktiv oder der Realität entsprechend. Als Nutzer glaubt man, selbst Teil dieser Welt zu sein bzw. sich in ihr zu bewegen. Virtual Reality funktioniert durch Immersion, also das Eintauchen in fremde Welten, mit allen Sinnen. Es können nämlich sogar Sinneseindrücke, neben dem Visuellen und der Akustik auch Gerüche und Berührungen, simuliert werden. Dazu werden Head Mounted Displays (HDM) genutzt, also am Kopf befestigte Bildschirme wie z.B. Cardboards, Brillen oder Helme, mit denen sich der User in 3-D-Welten bewegt.

[su_row][su_column size=”1/2″][su_lightbox src=”https://vimeo.com/151216217″][su_service title=”What is Virtual Reality?” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Bildschirmfoto 2016-05-26 um 11.03.55[/su_service][/su_lightbox][/su_column] [su_column size=”1/2″][su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=8l22WV-VdNc”][su_service title=”Die Zukunft von Virtual Reality” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Bildschirmfoto 2016-05-26 um 11.01.16[/su_service][/su_lightbox][/su_column][/su_row]

Glossar

[su_accordion]
[su_spoiler title=”Augmented Reality (AR)” icon=”chevron”]…bedeutet wörtlich übersetzt erweiterte Realität. Dabei werden reale und virtuelle Welt miteinander vermischt. So können Zusatzinformationen in Echtzeit zu Bildern und Videos hinzugefügt werden. Das findet bereits jetzt schon Anwendung bei Reise-Apps. Der User öffnet dabei die Kamera an seinem Smartphone, hält diese auf eine Sehenswürdigkeit und bekommt Hintergrundinformationen im Display eingeblendet.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Cardboard” icon=”chevron”]…ist eine Halterung aus Karton mit zwei Linsen, mittels derer das Smartphone zur VR-Brille umfunktioniert werden kann. Mit der Installation entsprechender Apps können so auf kostengünstige Weise virtuelle Welten betrachtet werden.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Field of View (FoV)” icon=”chevron”]…ist der Blickwinkel des Users – also der Bereich, den er durch seine Brille wahrnehmen und sehen kann. Das ist natürlich abhängig vom jeweils genutzten Gerät. Optimal ist natürlich ein Field of View von 360 Grad, bei dem der Nutzer sich bewegen und sein gesamten Umfeld wahrnehmen kann.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Head Tracking” icon=”chevron”]…ist die Erkennung der Blickrichtung des Nutzers. Dreht der Nutzer beispielsweise seinen Kopf nach links, so muss das Blickfeld möglichst verzögerungsfrei ebenfalls nach links rotieren.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Head-Mounted-Display (HMD)” icon=”chevron”]…ist eine am Kopf des Nutzer befestigte Technik zur Betrachtung virtueller Welten – z.B. Cardboards, VR-Brillen oder -Helme.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Immersion” icon=”chevron”]…beschreibt das Gefühl des Eintauchens in virtuelle, durch Computer geschaffene Welten und die Identifikation mit der entsprechenden Rolle, also auch die verminderte Wahrnehmung der realen Welt.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Motion Tracking” icon=”chevron”]…ist, ähnlich wie beim Head Tracking, die Erkennung der Bewegungen des Nutzes und deren Übersetzung in die virtuelle Welt.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Oculus Rift” icon=”chevron”]…ist eine VR-Brille mit großem Sichtfeld, die es dem Nutzer ermöglicht, in virtuelle Welten einzutauchen. Seit Anfang 2016 ist die Brille auf dem Markt. (Fun Fact: Im Jahr 2014 wurde das Unternehmen Oculus Rift von Facebook für 2,3 Milliarden US-Dollar aufgekauft. Das zeigt, welches Potential der Konzern in der neuen Technologie sieht.)[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Positional Tracking” icon=”chevron”]…erfordert aufwändige Technik und ermöglicht die Bewegung des Users im Raum. Dabei messen externe optische Sensoren die Position, sodass die entsprechende Bewegung in Echtzeit, also verzögerungsfrei, übertragen wird. Dadurch hat der Nutzer das Gefühl, sich frei in der virtuellen Welt zu bewegen. Er ist also nicht an eine feste Position gebunden.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Presence” icon=”chevron”]…ist der Zustand der gefühlten tatsächlichen Anwesenheit in der virtuellen Welt, die der User wahrnimmt. Je stärker die Immersion, desto stärker natürlich auch dieser Zustand.[/su_spoiler]
[/su_accordion]

Was sind Chatbots und wo sind ihre Grenzen?

Wie Henner Knabenreich kürzlich richtig bemerkte, scheint es im Augenblick eine gewisse Aufregung um “Chatbots” zu geben. Stefan Scheller hat sich des Themas bereits gründlich angenommen und erklärt, was das Ganze soll. Ich hoffe, dass ich aus meiner Perspektive ebenfalls Sinnvolles beitragen kann.

Grundsätzliches zum Chatbot

Chatbots sind keine neue Erfindung! Vielleicht kann sich jemand an den Chatbot “Stella” der Uni Hamburg erinnern, der von 2004-2015 online war und die Studenten bei der Orientierung in der Online-Bibliothek unterstützte. Die breitere Wahrnehmung des Begriffs wurde vermutlich im Zusammenhang mit der Funktion des Collaboration Tools #slack im Jahr 2014 angestoßen. Im Sommer 2015 bekam sie einen weiteren Schub dank des Messengers Telegram. Ein Jahr später, im April 2016, zog Facebook nach und machte den Chatbot zum Trend.

Eine schöne Definition des Begriffs findet sich in einer Präsentation aus dem Jahr 2003 auf den Seiten der Humboldt Universität Berlin.

Chatbots – Eine Definition

  • to chat: plaudern, sich unterhalten
  • bot: Roboter
  • Chatbot: Programm, mit dem man sich in natürlicher Sprache unterhalten kann

So gesehen, hatten wir alle bereits mehrfach in unserem Leben mit solchen Programmen zu tun, vermutlich ohne uns darüber bewusst zu sein. Jedes Mal wenn wir die Hotline unseres Telefonanbieters oder unserer Bank anrufen, haben wir nämlich mit einem (Telefon-)Chatbot zu tun.

Wir sagen zum (Telefon-)Chatbot “1” oder “M I T A R B E I T E R” und der Chatbot nennt unseren Kontostand bzw. schickt uns in die längste Warteschleife der Welt. Der einzige Unterschied zwischen dem Chatbot Eurer Bank und den Chatbots von Facebook und Co. besteht darin, dass die Eingabe der Anweisungen sowie die Ausgabe der Resultate in einem Fall per Telefon (audio) und im anderen per PC-/Handy-Tastatur/-Display (visuell) erfolgt. Die technologische Basis ist identisch. (Lernfähige Bots schließe ich bei dieser Betrachtung aus.)

Grenzen der Chatbots

Ob als Telefon-  oder als Online-Variante, in beiden Fällen sind die (sinnvollen) Bots dazu da, bestimmte Vorgänge zu vereinfachen. In beiden Fällen stößt die Bot-Technologie an die gleichen Grenzen: die Erkennung des Sinns hinter einer menschlichen Aussage.

Verwende ich nämlich Aussagen, die der Bot nicht kennt oder aufgrund seiner Programmierung nicht korrekt einordnen kann, werde ich nicht das gewünschte Ergebnis erhalten. Versucht mal, zum Telefon-Bot statt “Mitarbeiter” – “Jemand mit Ahnung” zu sagen.

Warum die Sinn-Erkennung so komplex ist, kann man ganz aktuell im Google Research Blog nachlesen. Die Technologie entwickelt sich ständig weiter. Die Perfektion ist jedoch noch weit entfernt. Wie soll eine von Menschen programmierte Maschine die Menschen perfekt verstehen, wenn die Menschen schon im Gespräch miteinander den Sinn und die Intention ihrer Aussagen nicht immer korrekt zuordnen können?

Chatten mit Chatbot Julie
Julie ist ein recht intelligenter Chatbot.

Konzeption eines Chatbots

Hat sich eine realistische Erwartungshaltung eingestellt, kann über nützliche und praktikable Ansätze für die Verwendung von Chatbots nachgedacht werden. Konzeptionell könnte man dabei in etwa so vorgehen.

Frage 1: Welche Vorgänge soll mein Bot vereinfachen?
Frage 2: Welche Handlungen müssen dazu ausgeführt werden?
Frage 3: Durch welche Anweisungen/Verhaltens-Muster sollen diese Handlungen ausgelöst werden?

Entwerfen wir nun einen ganz einfachen Chatbot.

1: Mein Bot soll die Begrüßung in meiner Chat-Gruppe für mich übernehmen.
2: Er soll “Hallo” sagen, wenn ein anderer Chat-Teilnehmer eine Begrüßung eintippt.
3: Hi, Hey, Hello, Howdy,  Hallo, Ey, Moin, Moinsen, Moinmoin, Servus

Scheint einfach. Doch was passiert, wenn ein Chat-Teilnehmer “Heeeyyy” oder “Wie geht’s” eingibt? Ausgehend von meinem Konzept – nichts! Mein Bot wird schweigen.

Ich hoffe, dass dieses Beispiel ein Gefühl dafür vermittelt, wie komplex ein wirklich sinnvoller Service orientierter Bot werden könnte. Stellt Euch vor, Ihr setzt einen HR-Bot ein, der allen Besuchern Eurer Chat-Gruppe auf Anfrage Informationen zum Ablauf der Bewerbung zuschickt. Versucht Euch vorzustellen, wie viele Kommandos man einprogrammieren müsste, wenn man die Nutzer ohne eine einschränkende Anleitung (a là geben Sie “1” ein, um Infos zur Bewerbung zu erhalten) mit dem Bot konfrontierten möchte. Huh, so einige sind das. Und was, wenn ein Fremdsprachler sich meldet? Stille oder unbefriedigende Ergebnisse für den Nutzer.

Einen weiteren Versuch zum Bau eines Chatbots haben wir nicht nur beschrieben, sondern auch selbst umgesetzt.

Stellt man sich auf der anderen Seite Bots vor, die über eine sehr eingeschränkte Zahl von Kommandos gesteuert werden sollen, die dem Nutzer bekannt sind bzw. vor der Nutzung kommuniziert werden, wird es realistischer.

Hallo Nutzer, willkommen in unserem Karriere-Chat,

gib “Bewerbung” ein, um dich zu bewerben.
gib “Info” ein, um Infos zu erhalten.
gib “Jobs” ein, um die offenen Stellen anzuzeigen.
gib “Mitarbeiter” ein, um mit einem Mitarbeiter zu chatten.

Aber da sind wir ja wieder bei unserer typischen Telefon-Hotline nur in Grün. Hilfreich? Durchaus. Service-Revolution? Kaum.

Interessante HR-Chatbots?

Praktischer finde ich aktuell die Idee, Chatbots zur Vereinfachung der internen (HR-)Prozesse einzusetzen. Bitte bedenkt dabei, dass um Chatbots überhaupt verwenden zu können, eine Chat-Anwendung in irgendeiner Form Teil Eurer Prozesse sein muss. Denn wenn kein Facebook Messenger, Telegram, Slack, eine Desktop-Chat Anwendung oder eine in die Webseite oder Intranet-Seite integrierte individuelle Chat-Anwendung verwendet wird, wo soll bitte schön ein Chatbot zum Einsatz kommen? Und ob das überall Sinn macht…? Naja.

Sagen wir mal, Ihr verwendet Slack für die interne Kommunikation/Kollaboration. Für Slack gibt es eine ganze Reihe von HR-Chatbots, die unterschiedlichste Aufgaben übernehmen. Sammeln von Feedback, regelmäßiges Loben, Krankheiten und Abwesenheiten erfassen, Einforderung von irgendwelchen Unterlagen von den Mitarbeitern oder Bewerbern. Teilweise wird man sogar bei der Rekrutierung neuer Kollegen unterstützt. Doch wie sieht die praktische Zusammenarbeit mit einem Bot aus?

“Pilot” soll z. B. dabei helfen, neue ITler zu finden. Ein Sourcing-Bot? Hört sich super an. Das “Gespräch” verläuft etwas schleppend. Es tut sich was. Es stellte sich heraus, dass Pilot meine Wünsche lediglich an einen dahintergeschalteten Personalvermittler übermittelt. Mehrwert: Ich konnte das per Chat machen und der Personalvermittler musste mir keine Basis-Fragen stellen. Über die Qualität des Ergebnisses kann ich nichts sagen.

Slack Chatbot "Pilot"

Ein ähnliches Konzept wurde unter dem Namen #slackhackhr auf dem von Eva Zils kürzlich durchgeführten HR-Hackathon umgesetzt. Letztendlich wir die Zukunft solcher Sourcing-Bots eher von der Güte der Sourcing-Mechanismen im Hintergrund abhängen. Also dem Bestandteil, der mit dem Bot an sich nichts zu tun hat.

Neuer Versuch. Ich hätte gerne ein praktisches Beisiel, das tatsächlich die Prozesse sinnvoll verkürzt. “Howdy” soll ein cooler, lernfähiger, eigenständig erweiterbarer Bot sein, der repetitive Aufgaben übernehmen kann. “Howdy” ist so nett, dass er mir gleich bei der Installation seine Basis-Kommandos verrät.

Slack Chatbot "Howdy"

Ich lasse Howdy mal einen Test-Lauf für ein Stand-Up Meeting machen.

Testlauf mit Chatbot "Howdy"

Ok. Das ist doch schon mal was. Howdy ist ein Informationssammler. Man schickt ihn los und er befragt das Team oder von mir aus die Bewerber zu irgendwelchen relevanten Themen. Kann funktionieren. Ich vermute, dass man aus diesem Bot theoretisch noch mehr herausholen kann.

Was noch? Es gibt aktuell noch den Facebook-Jobsuchbot (für Jobsuchende) von Jobmehappy, über den schon viel geschrieben wurde. Dieser Chatbot ist im Grunde eine Schnittstelle zu einer Jobsuchmaschine, die so über den Facebook-Messenger oder die Facebook-Fanpage bedient werden kann, ohne die Webseite der Jobsuchmaschine aufrufen zu müssen.

Letzten Endes geht es immer wieder darum, durch standardisierte Ansagen standardisierte Abläufe auszulösen. Ob man dadurch Prozesse tatsächlich sinnvoll vereinfachen kann, hängt ganz von den Prozessen ab. Wie unser Ralf letzte Woche zusammenfasste, bleiben schlechte Prozesse auch nach oder trotz der Digitalisierung schlecht. Ein Chatbot, so trendy das Thema auch sein mag, kann da nicht helfen.

Fazit

Ihr merkt vielleicht meine leichte Skepsis. Ich finde Bots an sich ja toll. Ich verstehe lediglich die Aufregung nicht. Man kann theoretisch echt viel machen. Vor allem viele Spielereien. Am Ende des Tages stellt sich die Frage nach dem Sinn. Ein Chatbot ist einfach eine weitere Art der Nutzeroberfläche, die mit einer darunter liegenden Logik/ mit dem darunter liegenden Prozess verbunden ist. Ist ein Bestandteil Mist, ist das Ganze automatisch Mist.

Ein tolle neuartige Nutzeroberfläche wird das, was darunter liegt, nicht besser machen. Eine schlecht umgesetzte neuartige Nutzeroberfläche, kann einer guten darunter liegenden Logik schaden. Nicht die Chatbots sind die Zukunft. Es waren, sind und bleiben durchdachte Nutzeroberflächen kombiniert mit durchdachter Logik und durchdachten Prozessen.

Mobile Recruiting Studie 2016: Personaldienstleister

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Hinweis: Hier gibt es die Ergebnisse zur Mobile Recruiting Studie 2016 der DAX Unternehmen.
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Endlich wieder Stoff aus dem Hause Wollmilchsau! Heute gibt es für Euch die neue Mobile Recruiting Studie 2016: Personaldienstleister!

Im September letzten Jahres haben wir in der Mobile Recruiting Studie 2015 zum dritten Mal untersucht, wie es die 160 an der deutschen Börse notierten Unternehmen mit ihrer Mobile Candidate Experience halten. Das ist auch bei der Veröffentlichung dieser Personaldienstleister-Studie wieder Programm.

Als wir vor zwei Jahren die erste Mobile Recruiting Studie 2014: Personaldienstleister veröffentlicht haben, waren wir von den Ergebnissen – Ihr erinnert Euch vielleicht – mehr oder minder enttäuscht. Denn die doch eher bescheidenen Zahlen von 2014 waren leider mal wieder ein Beispiel für den zähen Willen zu Veränderungen im digitalen HR-Bereich. Das gilt für den Personaldienstleistungssektor genau so, wie für die DAX-Unternehmen.

Bei den DAX-Unternehmen konnten wir dann aber letztes Jahr endlich ein paar wirkliche Verbesserungen feststellen. So etwa im Bereich der mobiloptimierten Karriere-Webseiten, in dem Informationen über das betreffende Unternehmen zu finden sind. Können die Karriereseiten der Personaldienstleister da mithalten?

MRP_Grafik1

Naja. 56% der großen Personaldienstleister haben ihre Karriereseite nicht für mobile Geräte optimiert. Gut, das sind immerhin 22% optimierte Seiten mehr als 2014. An und für sich ist das natürlich ein Fortschritt. Aber es bedeutet eben auch, dass 2016 nur 44% der Personaldienstleister ihren mobilen Bewerbern eine angemessene Möglichkeit bieten, sich von unterwegs (oder dem heimischen Sofa aus) über das Unternehmen zu informieren.

Es bleiben also weiterhin über die Hälfte der Stellensuchenden bereits beim ersten Schritt der mobilen Jobsuche auf der Strecke. Mit Informationen über das Unternehmen ist es aber noch lange nicht getan. Der mobile Bewerber will mehr! Durch die Jobbörse surfen, Stellenanzeigen studieren und (sollte er fündig geworden sein) sich möglichst einfach bewerben.

Einfache Bewerbungen vom Smartphone oder Tablet aus funktionieren aber nur dann, wenn das (schon in der Desktop-Version bisweilen nervige) Online-Bewerbungsformular auch speziell für sie konzipiert wurde. 2014 war das gerade mal bei einem Viertel der untersuchten Unternehmen der Fall. Wie sieht es dieses Jahr aus?

Mobile Recruiting Studie 2016- Personaldienstleister_Grafik2

Mit 45% optimierten Bewerbungsformularen bewegt sich hier der Fortschritt etwa im selben Rahmen wie bei den Karriere-Webseiten. Wir werden nicht müde daran zu erinnern, dass alle Mühen hinsichtlich mobiloptimierter Karriereseiten, Jobbörsen und Stellenanzeigen für die Katz sind, wenn der Bewerber im letzten – und vielleicht entscheidenden – Moment auf ein Formular trifft, dass für ihn quasi unbenutzbar ist. Vor allem dann, wenn der übrige Bewerbungspfad von der Informations- über die Stellensuche und die Anzeige hin bestens für das Smartphone geeignet war.

Die Enttäuschung dürfte dann besonders groß sein. Neben einer wohl möglich verlorenen Bewerbung gibt das für die betroffenen Unternehmen noch ganz dicke Minuspunkte bei der Mobile Candidate Experience gratis oben drauf. Ob das wirklich in ihrem Interesse liegen kann? 

Was sich ansonsten in den anderen Bereichen getan hat und ob auch die Personaldienstleistungsunternehmen die Einbindung von XING- und/oder LinkedIn-Bewerbungen für sich entdeckt haben, erfahrt Ihr in unserer Mobile Recruiting Studie – wie gewohnt mit Handlungsempfehlungen, Positiv- und Negativbeispielen und ganz viel (Hass-)Liebe.

Und falls beim Schmökern die Frage aufkommen sollte, wie es um die mobile Reichweite Eurer eigenen Karriere-Webseite bestellt ist, halten wir in der Studie einen Gutschein für einen kostenlosen Reichweiten-Check bereit!

Mobile Recruiting Studie 2016 – Personaldienstleister: Hier gibt’s den vollständigen Report zum Download

Wie Facebook seinem angeblichen Niedergang trotzt

Woran denkt Ihr zuerst, wenn es um das Stichwort Social Media geht? Klar, an Facebook.

Trotzdem konnte man in den letzten Jahren zunehmend den Eindruck gewinnen, Facebook schwämmen die (jugendlichen) Felle davon. Facebook Niedergang? Schon 2013 titelte der Tagesspiegel plakativ: “Facebook ist out – Tumblr ist in”. Im Artikel ist die Rede von amerikanischen Teens und Twens, die Facebook schon seinerzeit total uncool fanden.

Ist Tumblr der Facebook Niedergang?

Bei Tumblr hingegen, das sich strukturell sehr von Facebook unterscheidet und dessen Fokus auf der Weiterverbreitung von Fotos liegt, wären die jungen Leute sicher vor ihren nervigen Nachbarn, Eltern und Lehrern, so der Artikel. Sorry aber, Tumblr who?

2016 kann sich in den USA vor allem die Social Media App Snapchat über rasant steigende Partizipation freuen. In Deutschland steht Snapchat aktuell ganz kurz vor dem großen Durchbruch.

So spricht sich fröhlich weiter herum, dass junge Leute von Facebook längst die Nase voll hätten und zu alternativen Netzwerken wie Instagram (das mittlerweile auch zum Hause Facebook zählt) oder eben Snapchat abwandern.

Doch, weit gefehlt.

Das Whitepaper 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus des amerikanischen Unternehmens comScore Inc. von letzter Woche zeigt uns: Das Gegenteil ist der Fall.

Leading Social Networks - Facebook Nutzerstruktur

Quelle: comSpace Inc. 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus

Wer Facebook nicht sofort entdeckt hat, möge seinen Blick in die ganz obere rechte Ecke richten. Facebook führt in den USA – auch bei den verloren geglaubten jüngeren Zielgruppen – noch immer die Riege der sozialen Netzwerke an. Die Grafik zeigt die Häufigkeit der Besuche der Internetnutzer für die verschiedenen Plattformen pro Monat in Prozent und wie lange die Nutzer dort bleiben.

Facebook verfügt somit nicht nur über die meisten Besucher, sondern auch über die höchste Verweildauer und Teilnahme. Weit, aber wirklich weit abgeschlagen folgen auf den Rängen 2 und 3 Snapchat und Instagram.

Die Grafik zeigt eindrucksvoll, dass Facebook seinen Wettbewerbern auch heute noch um einige Längen voraus ist. Es wird 2,5 mal so lange genutzt wie die zweit platzierte Social Media Plattform Snapchat.

Interessant ist auch, dass Facebook mobil (also via Smartphone oder Tablet) sogar noch besser angenommen wird als in der klassischen Nutzungsweise vom heimischen Desktop aus. Zusammen mit den anderen Diensten wie dem Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp (ebenfalls von Facebook aufgekauft) beansprucht das Unternehmen aus dem Silicon Valley über 20% der Zeit, die die Befragten insgesamt auf ihren mobilen Geräten den digitalen Medien widmen, für sich.

Facebooks Anteil der auf digitalen Medien verbrachten Zeit

Quelle: comSpace Inc. 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus

Dazu heißt es im Whitepaper:

Facebook is the #1 digital media property by time spent. While it maintains an impressive double-digit market share of desktop time spent, it really shines on mobile platforms, where its four core apps each contribute a meaningful share of engagement.

Fest steht, dass sich die jungen Leute auch anderen Social Media Netzwerken zuwenden. Aber das bedeutet eben nicht im automatischen Umkehrschluss, dass sie sich von der Mutter aller sozialen Netzwerke abwenden. Man ist ja multitaskingfähig.

All jene, die Facebook zuletzt den unaufhaltsamen Untergang prophezeit haben, dürfen dies für’s Erste als widerlegt betrachten. Denn das Netzwerk ist weit davon entfernt, nur noch aus aktiven Mitgliedern im Alter 35+ zu bestehen. Vielleicht posten nicht mehr gefühlte 99% täglich ihr Mittagessen oder den letzten emotionalen Breakdown wegen einer/eines Verflossenen.

Aber die jungen Leute sind noch da.

Wenn Ihr neben diesen doch erfreulichen News aus der Social Media Welt auch noch Neuigkeiten zu Themen wie Multi-Platform, Mobile oder E-Commerce erfahren möchte, findet Ihr das Whitepaper von comSpace hier zum Download als PDF.

Die perfekte Stellenanzeige? Roboter hilft!

Gibt man die perfekte Stellenanzeige in die Google-Suche ein, erhält man eine recht lange Liste mit How-To Artikeln und Checklisten. Sie alle ähneln sich sehr. Es geht im Grunde stets darum, das Unternehmen vorzustellen, die wichtigen Fragen und Anforderungen zu berücksichtigen sowie der Anzeige eine lesbare Struktur zu verpassen.

Eine weitere Gemeinsamkeit aller (mir bis dato) bekannten How-Tos ist, dass die verwendete Sprache an sich kein Thema ist. Welche Begriffe und welche Formulierungen sollte der Verfasser einer Ausschreibung verwenden und welche nicht? Wie lang sollten die Sätze bzw. die Anzeige insgesamt sein? Wie kriegt man “den richtigen Ton” hin?

sprundelnder_profi

Wer sich schon mal bewusst mit Stellenanzeigen beschäftigt hat, wird mir womöglich beipflichten, dass minimale Änderungen der Texte manchmal in deutlichen Verbesserungen der Ergebnisse resultieren können. Doch da es leider keinen systematischen Leitfaden für den richtigen Ton zu geben scheint, sind wir gezwungen, nach unserem Bauchgefühl vorzugehen. Manchmal funktioniert’s und manchmal eben nicht. Aber wir wissen nicht 100% genau wieso.

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Wäre es nicht schön… . Genau. Ich bin eben auf das Start-Up “Textio” gestoßen, das in die spannende Lücke der algorithmischen Stellenanzeigen-Analyse vorrückt. Man tippt seinen Text ein und bekommt Hinweise darauf, was in der Anzeige alles toll und was Schrott ist. So eine Art “Zielgruppen-Ton- und AGG-Checker”.

Textio Anzeigenanalyse

Die schlaue Maschine im Hintergrund generiert die Vorschläge natürlich auf Basis von sehr sehr vielen Auswertungen von Stellenanzeigen und derer erzielten Ergebnisse. Und so lassen sich auch eigene Anzeigen bzw. einzelne Muster daraus im Vergleich zur Datenbasis einordnen.

Ist die Anzeige z. B. zu kurz geraten, wird gezeigt und erklärt, dass eine erhebliche Anzahl von erfolgreichen Anzeigen eine höhere Text-Länge aufwies. Ist das Verhältnis von “Wir” und “Du” unvorteilhaft, wird man ebenfalls aufgeklärt. Genau wie bei einer ganzen Reihe weiterer Qualitätsmerkmale. Sehr schön gemacht.

textio_tipps

Leider funktioniert das Tool nur mit englischen Texten. Ich bin sicher, es finden sich aber genug unter Euch, deren Firmen in englischer Sprache ausschreiben. Probiert’s aus. Übrigens, es gibt auch ein Recruiting-Mail Modul.

Kritisch zu hinterfragen ist auch bei dieser Daten getriebenen Lösung, wo zum Teufel die US-Firmen die notwendigen Mengen an Daten auftreiben. Wo gibt es diese Daten über erfolgreiche und nicht erfolgreiche Ausschreibung, auf denen Textio aufbaut? Wie haben sie diese gesammelt? Warum gibt’s die nicht in Deutschland, damit wir auch hier so etwas bauen können? Haben sie die Daten vielleicht von einem Bewerbermanagementsystem-Anbieter…? Und schließlich, wie trennen sie in der Praxis die Effekte der Sprache, des Inhalts und des Arbeitgeber-Image von einander? Naja, alles andere Themen.

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Lässt man sich darauf ein, dass das hier wirklich funktioniert, sind solche Lösungen in (naher) Zukunft Standard. Denn ein Mensch kann kaum einschätzen, wann es an der Zeit, in einer Anzeige oder auf der Karriere-Seite “Big Data” durch  z.B.”Daten getrieben” zu ersetzen, weil das erstere den Techies inzwischen peinlich ist und die Bewerber eher vergrault. Eine Maschine, die genug Daten zur Verfügung hat, kann das. Roboter-Recruiting oder auch genannt Robot Recruiting ist somit auf dem Vormarsch.

Wieder mal 1:0 für Roboter-Recruiter vs. Bauchgefühl-Recruiter! Oder was meint Ihr?

[HTTP301] Personalmarketing bei YouTube – ohne eigenes Video

Für Jugendliche in den USA ist YouTube laut einer Forrester Umfrage die “coolste” Social Media Plattform. Und in der Similarweb-Auswertung der beliebtesten Webseiten in Deutschland steht YouTube auf Platz 3 – gleich hinter Google und Facebook. Und vielleicht ist dem einen oder anderen Großstädter unter Euch vor einigen Wochen auch aufgefallen, dass YouTube-Stars bzw. -Kanäle inzwischen ähnlich wie TV-Produktionen auf den Werbetafeln der Innenstädte beworben werden.

Forrester Studie - Cool Social Tools

Es ist offensichtlich ordentlich was los auf YouTube. Aus diesem Grund stellen sich mir heute zwei Fragen. Warum wird so selten bis gar nicht Personalmarketing bei YouTube genutzt? Und warum denken alle (so meine Vermutung), dass man ein eigenes mehr oder minder gelungenes Video benötigt, um von der Reichweite und den Vorteilen von YouTube in unserem Kontext zu profitieren? Ich denke, die zweite Frage ist die Antwort auf die erste.

Vor ca. drei Jahren habe ich schon mal darüber geschrieben, dass YouTube vor allem als eine Werbeplattform anzusehen ist und dementsprechend als Personalmarketing-Kanal eingesetzt werden kann. Seitdem ist in dieser Richtung leider nicht viel passiert. Außer, dass wir von einer kleinen Arbeitgeber-Video-Welle erfasst wurden. Das war’s. Anders wird die Plattform nicht benutzt. Zeit das Thema aufzufrischen.

  1. Es gibt viele tolle Videos, die von vielen Menschen geschaut werden.
  2. Jeder kann (auch mit kleineren Budgets) relativ einfach Werbung in vielen dieser Videos platzieren.
  3. Es stehen unterschiedliche Formate zur Verfügung. Video und Text.

YouTube - Anzeigenformate

Also warum nicht mal eine Karriere-Webseite oder eine konkrete Stellenausschreibung z.B. über eine Anzeige in einem Video oder gleich in mehren passenden Videos bewerben?

Die Schaltung von YouTube-Werbung erfolgt über den Google-Dienst AdWords. Ihr zahlt dabei nur für ein konkretes Ergebnis. Zum Beispiel wenn Eure Video-Ad Einblendung vollständig angesehen (Cost-per-View) oder eine Text-Anzeige angeklickt wurde (Cost-per-Click).

Die Targeting-Optionen sind recht vielfältig: Sie reichen von der Schaltung in einem ganz konkreten Video, über die Auswahl von Videos anhand von Demographie, bis zur Auswahl anhand von den Suchbegriffen, die ein Nutzer in der YouTube-Suche eingibt.

Sucht jemand z. B. nach Videos zum Thema Weiterbildung PHP, könnten wir unsere Kampagne in den Videos, die als Ergebnis ausgegeben werden, platzieren. Oder wir haben gerade von einem Video erfahren, dass bei unserer Zielgruppe besonders beliebt ist. Dann können wir versuchen, unsere Botschaft in diesem konkreten Video zu platzieren.

Apropos beliebte Videos. Mit dem YouTube Dashboard könnt Ihr untersuchen, welche Videos nach Geschlecht und Altersgruppe in einem bestimmten Land gerade beliebt sind. Nicht unbedingt relevant für YouTube-Targeting im Personalmarketing-Kontext. Dennoch spannend zu sehen, was Menschen aktuell bewegt – Inspiration 🙂

YouTube Dashboard als Inspiration fürs Targeting

Zugegeben, ohne vorhandene Google AdWords Praxis ist die Schaltung von YouTube-Werbung ein Unterfangen, das eine gewisse Einarbeitung benötigt, wenn Ihr das selbst angehen wollt. Es könnte sich allerdings lohnen, sich selbst oder mithilfe anderer mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Behaltet das Thema 2016 auf dem Schirm.

Und falls Ihr Fragen habt, haut uns einfach an.