Stellenanzeigen bei Twitter & Co. – Die bessere Alternative zu Online-Jobbörsen?

Seit zwei Jahren haben wir unseren Jobspreader, das Multiposting-Tool für Stellenanzeigen im Echtzeitweb nun im Einsatz. Zeit eine Bilanz zu ziehen: Cost-Per-Click Preise zwischen 0,25€ und 2,25€ (natürlich in Abhängigkeit von der gesuchten Fachkraft) machen das Stellenposten auf Twitter, Facebook, Google Buzz und anderen Real-Time Diensten zu einer echten Alternative zu herkömmlichen Online-Jobbörsen.

Der zunehmende Erfolg dieser Plattformen als Kanal für Stellenanzeigen ist nicht weiter überraschend. Alleine Twitter verzeichnet schon über eine Milliarde Suchanfragen über die eigene Search-Engine pro Tag! Und das ist nur ein Teil des gesamten Kosmos aus unterschiedlichen Diensten, die heute das bilden, was als Echtzeitnetz bezeichnet wird. Dieser Meinung ist auch Jasmin Triebkorn von der Duerenhoff GmbH, eine auf SAP-Spezialisten ausgerichtete Personalberatung:

“Wir glauben, dass die klassische Online-Stellenbörse immer mehr Konkurrenz aus dem Bereich Social Media bekommt und wir möchten als moderne Personalberatung diesen Bereich für unser Unternehmen weiter ausbauen.”

Das Argument Jobbörsen seien, im Gegensatz zu Twitter und Co., Interessenplattformen mit einer dementsprechend affinen Zielgruppe, zieht nicht mehr. Das inzwischen marktübliche Kostenmodell CPC argumentiert mit den tatsächlich getätigten Zugriffen, nicht einfach mit “Millionen von potentiell erreichbaren Kontakten” oder TKP.

Ein Nutzer, der auf eine Stellenanzeige in seinem Netzwerk klickt, ist mindestens ebenso interessiert, wie jener, der auf einer Stellenbörse stöbert – wenn nicht mehr: Er weiß, dass er über die Echtzeitsuche die aktuellsten Stellenangebote von zeitgemäßen Unternehmen bekommt. Bewerber, die diesen Weg gehen, sind in der Regel auch ernsthafte Interessenten.

Hier setzt unser Tool Jobspreader an: Es liest die aktuellen Stellenangebote von den Karriere-Websites unserer Kunden aus und verbreitet sie vollautomatisch auf unterschiedlichen Real-Time-Plattformen. Und damit die Einträge auch stets präsent bleiben, werden die Meldungen in regelmäßigen Abständen repostet. So bleibt nicht nur der Bestand innerhalb der Netzwerke, sondern auch die Sichtbarkeit für Suchmaschinen gewährleistet, auch wenn die Jobangebote schon etwas “älter” sind und in den Echtzeit-Suchergebnissen bereits von aktuelleren verdrängt worden wären. Wollte man diese Arbeit manuell erledigen, wäre sie mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden.

Unternehmen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung nutzen inzwischen die Möglichkeit, einer automatisierten Einspeisung. So versprach sich die Duerenhoff GmbH eine Verbesserung ihrer Online-Präsenz “und damit verbunden eine Steigerung der Bewerberzahlen für unsere ausgeschriebenen SAP-Stellen.”, so Jasmin Triebkorn. “Zudem wollen wir Bewerbern die Möglichkeit bieten, noch aktueller und schneller über unsere SAP Jobs informiert zu werden.” Triebkorn weiter: “Zudem nutzen wir den jobspreader, um unsere Stellenangebote zeitgleich auf mehreren Seiten zu veröffentlichen. Durch die Vernetzung verschiedenster Social Media Plattformen sind wir praktisch “minutenaktuell” in der Lage unsere Stellenangebote auszuschreiben.”

Auch BASF hat den Jobspreader im Einsatz und verspricht sich eine erhöhte Aufmerksamkeit: “Unser Ziel war und ist es, auf BASF als Arbeitgeber neugierig zu machen und dabei die Vielfalt, die BASF an Einstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bietet, zu präsentieren.”, erklärt Ute Richter von BASF.

Das Franchise-Netzwerk Mail Boxes Etc hat ähnliche Erwartungen an das Auftreten in Echtzeit-Netzerken: “Ziel mit Social Media ist es, einerseits MBE allgemein bekannter zu machen und andererseits die Zahl der Franchiseinteressenten und potentielle Kunden zu erhöhen”, so Claudia Griessel von MBE.

Uns interessiert natürlich besonders: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen gemacht? Wieviel zahlt Ihr dort für einen echten Klick, der den Suchenden auch noch direkt auf Eure Karriereseite führt?

eBook: 21 erfolgreiche Karriere-Websites

Da tut man alles, um Bewerber auf die Karriere-Website zu bringen und dann? Auf der Zielgraden knicken viele Arbeitgeber ein und verschenken unnötig Potential auf der eigenen Page: “Zu überladen, zu kompliziert, zu ungenau – mit ihren Portalen im Netz schrecken viele Unternehmen potenzielle Bewerber ab”, schrieb die FTD im April. “Das Internet ist Heimat der vergebenen HR-Chancen”, titelte das österreichische Wirtschaftsblatt. Jobvite hat mit einem eBook Positiv-Beispiele gesammelt und aufbereitet, was diese Seiten richtig machen: 21 career sites that sell.

Unterteilt ist das Ganze in sechs Kapitel, von denen jedes einige Beispiele mit Best-Practice-Lösungen enthält. Jede macht dabei etwas anderes, zahlt aber auf das gleiche Qualitätskriterium ein.

1) Die Karriereseite muss die Marke widerspiegeln

Beim Facebook-Game-Entwickler Zynga hat jede Jobsparte einen eigenen Avatar aus dem Farmville-Clon “Frontier-Ville”:

Zyngas Karriereseite spiegelt die Marke wider

2) Erzählt etwas vom Arbeitsplatz.

Bei Shutterfly würfelt ein Zufallsgenerator in der Sidebar Bilder vom Arbeitsplatz mit Gründen, dort zu arbeiten, zusammen.

Shutterfly bietet auf der Karriereseite Einblicke in Arbeitsplatz und Arbeitgeberqualitäten.

3) Wer sind die zukünftigen Kollegen?

Auf der Twitter-Karriereseite wird diese Frage mit einem kurzen Video beantwortet.

4) Die Jobs müssen gut beschrieben sein.

So macht es Yelp: Eine Stellenbeschreibeung, die keine Wünsche offen lässt. Wer sind wir, was sollst Du tun, was musst Du mitbringen?

Yelp setzt auf der Karriere-Webseite auf umfassende Job-Beschreibungen.

5) Es darf nicht schwer sein, sich zu bewerben.

Keep it simple: Bei HUGE dauert das Ausfüllen des Bewerber-Formulars nur wenige Minuten.

Huge hat ein schlankes und einfaches Bewerbungsformular auf der Karriereseite eingebunden.

6) Analysiert, was auf der Page passiert.

Ein letzter wichtiger Punkt. Schaut, woher die Bewerber kommen, und vor allen Dingen: Schaut, was sie auf der Seite tun. Gängige Analyse-Tools sollten genutzt werden!

[HTTP410] Neuzugänge im Ranking der Facebook Karrierepages

In letzter Zeit bekommen wir immer häufiger Anfragen von Fanpage-Betreibern, die gerne in unser Ranking der deutschsprachigen Karrierepages (bei Facebook oder als  Web App) aufgenommen werden möchten. Das freut uns natürlich sehr. In den letzten Wochen neu dazugekommen sind:

Damit sind derzeit 81 Karrierepages bei uns gelistet. Wir wollen hier nochmals ausdrücklich die Einladung an alle Karrierepage-Betreiber aussprechen, sich bei uns zu melden! Die Page muss dabei folgende Voraussetzungen erfüllen:

  1. Es muss ein klarer Fokus auf das Thema Karriere erkennbar sein. (Da natürlich jede Unternehmenspage irgendwie auch auf die Arbeitgebermarke einzahlt, werden idealerweise Karrierewege im Unternehmen aufgezeigt oder Stellenangebote gepostet.)
  2. Die Seite muss mehr als 50 Fans haben…
  3. …und aktiv sein. Wir haben auch einige Seiten wieder aus dem Ranking genommen, da sich die Unternehmen Facebook anscheinend den Rücken gekehrt haben.

Wer das Ranking als App auf seiner Facobook-Page einbinden möchte, der kann das selbstverständlich gerne und einfach tun: Hier klicken und dann “Zu meiner Seite hinzufügen / Add to My Page” auswählen.

Pic: What Makes The Pie Shops Tick? (CC BY-2.0)

[HTTP410] BMW Karriere – Die erste deutsche Facebook-Karrierepage mit 20.000 Fans

Im Oktober letzten Jahres war es BMW, die als erste deutsche Karrierepage, die 10.000 Fans erreichten. Heute, nicht ganz acht Monate später ist BMW nach wie vor an der Spitze der deutschen Karrierepages und hat nun auch die Schallmauer von 20.000 Fans durchbrochen. Die BMW-Unternehmenspage hat zwar inzwischen die Marke von 5 Millionen Nutzern geknackt, stellt ihre kleine Schwester damit aber nicht in den Schatten. Als reine Karrierepage für den deutschsprachigen Raum ist die Fanzahl beachtlich! Natürlich ist die Zahl alleine nicht viel wert, sie begründet sich allerdings auf der konsequent guten Arbeit des Teams. > Zur BMW Karrierepage

Das Geheimnis ihres Erfolgs

  • Die Karrierepage stellt ausreichend Informationen zur Verfügung. Ein Infotab informiert über die Karrieremöglichkeiten bei den Bayern. Schüler, Studenten und Professionals sehen auf einen Blick, welche Richtungen sie einschlagen können und offene Stellen werden direkt auf der Facebook-Page eingebunden.
  • Fragen werden individuell und mit Anteilnahme beantwortet: Standard-Reaktionen wie “Danke für Ihr Interesse, besuchen Sie nun unsere Website!” finden sich hier nicht. Die Frage wird auf Facebook gestellt – die Antwort wird auf Facebook gegeben. Und wenn eine Anfrage mal zu komplex, oder auf der Karrierepage falsch sein sollte, dann weiß das Team immerhin genau, wo dem Fragenden geholfen werden kann.
  • BMW hat starke Bilder und hochwertige Medienangebote, die auch auf der Karrierepage Verwendung finden. Erstklassige YouTube-Videos, Entwürfe von Prototypen, schicke Bilder der unterschiedlichen Modelle und Standorte – die Page macht einfach Spaß! Tipp zum Nachmachen: Das Team spielt auch gerne mit Pinnwand-Fotos um die Aufmerksamkeit für einzelne Posts in den Timelines der Fans zu steigern:
  • BMW hat ein vielseitiges Netzwerk an Online-Angeboten und so immer die Möglichkeit, Interessierte an eine Stellen zu schicken, an denen weitere, speziellere Einblicke geboten werden können. So endet die BMW-Entdeckungsreise nicht auf der Karrierepage, sondern führt weiter – und im Idealfall wieder zu ihr zurück, bzw. direkt zur Bewerbung.
  • BMW hat ein extrem positives Image – auch das sollte nicht vergessen werden. Die Besucher der Seite stolpern nicht zufällig über diese Seite, sie kennen BMW und haben von diesem Unternehmen sowohl einen Eindruck als Autobauer, als auch als Arbeitgeber, bei dem Ingenieure innovative Arbeit leisten können. Hier zahlt sich die langfristige Investition in eine Arbeitgebermarke aus.

Die 20.000 Fans markieren auch einen Meilenstein für das Facebook Recruiting und Employer Branding in Deutschland: Wer gute Arbeit leistet und seine Zielgruppen richtig anspricht kann hier erfolgreich sein. Glückwunsch an BMW Karriere!

Pics: BMW und hdaniel (CC-BY-2.0)

[HTTP410] Facebook Wegelagerei: Fan-Gating

Qualität ist meistens wichtiger als Quantität. Diese Weisheit scheint zumindest in der Offline-Welt kaum jemand ernsthaft anzuzweifeln. In der schönen neuen, bunten Online-Welt müssen wir offenbar noch überzeugt werden, dass sie wirklich zutrifft. Anders lässt sich nämlich die Fixierung auf Klicks, Follower und Fans oft nicht erklären. In Ermangelung von allgemein anerkannten und erprobten Qualitätskriterien für Online- bzw. Social Media Auftritte ist es heute für die Mehrheit der Teilnehmer (Unternehmen) ein naheliegender Ausweg, sich auf harte Fakten, wie Menge bzw. Größe, zu konzentrieren und sie mit Qualität gleichzusetzen. Soweit mein persönlicher Eindruck.

Spannend zu bobachten ist es, mit welchen Mitteln dann versucht wird, das Rennen um die gesteckten “Qualitätsziele” zu machen. Eine im Ausland und inzwischen hierzulande  gerne vorgeschlagene Methode zur Fanzahlsteigerung bei Facebook hat es mir in letzter Zeit besonders angetan – das sogenannte “Fan-Gating”.

Kurzdefinition von Fan-Gating: Der Nutzer wird gezwungen, Fan einer Fanpage zu werden, und erhält erst dann Zugang zu vermeintlich exklusiven Inhalten. Wird er nicht Fan, kann er mit der Fanpage praktisch nichts anfangen.

Vermutlich liegt die zunehmende Beliebtheit dieses Umgangs mit dem Nutzer daran, dass er gewisse Übereinstimmungen mit bewährten (offline) Denk- /Verhaltensmustern (z.B. “Eintritt nur für Clubmitglieder = alle wollen unbedingt rein” ) aufweist und deshalb als Methode so vertraut und zuverlässig scheint, ohne hinterfragt zu werden. Aber lassen wir die pseudopsychologischen Erkenntnisse. Für mich ist das unübertrieben mit das unsinnigste, was man einem potentiellen Facebook Fan antun kann.

Ich weiß nicht, wie Ihr auf Fan-Gates reagiert, aber ich mache Folgendes:

a) Wenn ich zufällig auf einer Seite lande und von einem Fan-Gate gezwungen werde, Fan zu werden, dann mache ich das aus Prinzip nicht.

b) Wenn ein cleverer Marketer mit der Aussicht auf  ein interessantes Tutorial zunächst außerhalb Facebooks (z.B. Blog, Webseite usw.) mein Interesse ernsthaft geweckt hat und ich mir den ganzen (Klick-) Weg machen musste, nur um festzustellen, dass ich den versprochenen Content nicht einfach so bekomme, läuft es so: Ich werde Fan. Lösche eine Sekunde Später die entsprechende Statusmeldung mit dem Hinweis auf die Fanpage von meiner Wall. Hole mir den Content. “Entlike” die Fanpage wieder. Und noch viel schlimmer, ich merke sie mir…für immer.

Ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der einzige bin, der so oder so ähnlich reagiert.

So läuft es heute einfach nicht mehr! Guter, offener und freier Content – das ist die Zauberformel von heute, um echtes Interesse bzw. Engagement zu generieren und echte Multiplikatoren anzulocken, was wiedrum zu mehr neuen echten Fans und Interaktionen führt.  Möchte man als Fanpagebetreiber mit dieser Währung “bezahlt” werden, braucht es Arbeit und Zeit und keine Diskriminierungsmechanismen bzw. Vortäuschung von Exklusivität.

Gute Fanpages brauchen keine Fan-Gates. Ich bin sicher, dass die Facebooknutzer kurzfristig eine sehr ablehnende Haltung dieser Methode gegenüber entwickeln werden und empfehle, keine Zeit auf solche Experimente zu verschwenden. Auch wenn die zunächst steigenden Fanzahlen der betroffenen Fanpages in dem einen oder anderen Fall mir nicht gleich recht geben mögen (nicht alle machen sich die Mühe, aus Prinzip zu “entliken”), so wird es die Fanbeteiligung garantiert. Ich halte eine geringere Zahl von Fans, die tatsächlich aktiv sind, für zielführender als eine große Zahl passiver Fans.

Dazu ein Link Tip: Mit dem Tool Fangager lassen sich schon in der gratis Version Fan Engagement Analysen durchführen und die Kennzahlen mit anderen Wettbewerbern vergleichen.

Gibt’s da draußen noch mehr Fan-Gates Fans?

 

Pic: Gatekeeper’s women by activefree

Jung von Matt Karrierepage: Wie die Werber für sich werben

Jung von Matt gehört zu den bekanntesten und meist diskutierten Werbeagenturen in Deutschland. Sie setzt ihre Kunden nicht nur mit klassischen Kampagnen in Szene, sondern erhitzt auch immer wieder mit kleineren Provokationen die Gemüter. So zum Beispiel die bekannten Sixt-Plakate oder die aktuellen Kampagnen der BILD-Zeitung. JvM wird damit auch immer das klassische Werber-Image zugerechnet – für die einen ein Graus, für die anderen ein absoluter Traumberuf. Natürlich sucht auch Jung vom Matt stets neue Talente und Mitarbeiter und präsentiert die Karrieremöglichkeiten dementsprechend prominent auf der eigenen Website. Mit einer Reihe von Kurzvideos und Interviews wird hier das Unternehmen vorgestellt und versucht gegen die herrschenden Vorurteile anzugehen – natürlich wird die Mystik um die “Werberelite” bei JvM dabei nicht völlig aufgelöst. 😉

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Neben diesen Video-Einblicken werden die Einstiegsmöglichkeiten beschrieben, Bewerbungstipps gegeben und natürlich die offenen Stellen angezeigt. Mir gefallen besonders die Eignungstests, die sich direkt über die Seite absolvieren lassen. Der Plannertest stellt in einem .pdf einige Aufgeben, die dann mit der Bwerbung abgegeben werden sollen, der Kreativtest für Kreative und Konzeptionierer wird zusätzlich in kurzen Videos vorgestellt:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Eines unterscheidet die Karriereseite von JvM von vielen anderen: Sie zeigt klar, dass Interessenten hier nicht mehr überzeugt werden müssen, dass sich ein Einstieg bei JvM lohnen kann. Es geht eher darum, den Bewerben die Angst und den unnötigen Respekt zu nehmen. Der gesamte Ton ist sehr persönlich und freundlich, und gerade die Einstellungstest und die bewusst „trashigen“ Videos stellen JvM sehr zugänglich dar.

[HTTP410] Best Practice: Die Jimdo Karriere-Page

JimdoPages to the people – mit diesem Slogan wurde der Webbaukasten Jimdo bekannt. Und da man mit diesem sowohl schicke Privatauftritte hinlegen, als auch professionelle Seiten für größere Projekte oder sein Unternehmen aufziehen kann, sind derzeit schon über 3 Millionen Jimdo-Websites online – Tendenz steigend. Und unternehmerischer Erfolg zieht meist eine Notwendigkeit nach sich: Es werden neue Mitarbeiter gesucht. Jimdo tut dies mithilfe seiner Karriere-Page. Und die gefällt mir so gut, dass ich sie hier kurz vorstellen möchte.

Die Seite ist, entsprechend dem Jimdo-Design, sehr aufgeräumt. Nach einem kurzen Einleitungstext, der einem potentiellen Bewerber etwaige Scheu nimmt, folgt ein kleines Imagevideo, das Atmosphäre und Arbeitsumgebung darstellt. Es kommt dabei ganz ohne Worte und einstudierte Statements aus: Helle Büros, grüne Pflanzen, guter Kaffee, Hunde und Skateboards sind erlaubt – was will man mehr?

Auf einer eigenen Unterseite werden die 11 besten Gründe vorgestellt, bei Jimdo zu arbeiten. Und guess what: Hier steht nichts von abstrakten “Aufstiegschancen und Herausforderungen” – die gibt es überall. Nein, hier stehen Gründe, die überzeugen sollen, sich eben hier, und nicht woanders zu bewerben. DAS sind Alleinstellungsmerkmale, die einen Arbeitgeber zur Marke machen. Und all diese Punkte könnten auch in jedem anderen Unternehmen ihre Berücksichtigung finden – vom Krawattenverzicht und dem Hamburg-Bonus einmal abgesehen. 😉

Die Liste der offenen Stellen wird ergänzt um die ausdrückliche Einladung zu Initiativ-Bewerbungen und den Bericht eines Entwicklers, der als Azubi bei Jimdo begonnen hat. Nach dem obligatorischen Teamfoto folgt noch der Hinweis auf die Unterstützung der Initiative “Fair Company” und den damit einhergehenden Selbstverpflichtungen.

Fazit

Innerhalb von 5 Minuten gewinnt der Bewerber einen umfassenden Einblick in das Unternehmen. Er fühlt sich auf Anhieb willkommen und bekommt das Gefühl, dass sein Talent hier geschätzt und seine Persönlichkeit nicht nur respektiert, sondern ausdrücklich gewünscht wird. Hier werden nicht die Bewerber zum Wettbewerb aufgefordert, vielmehr stellt sich Jimdo selbst dem Wettbewerb um die besten Talente.

[HTTP410] Neue Facebook-Karrierepages im Ranking

Immer mehr Unternehmen wagen eine Karrierepage bei Facebook. Auch im deutschsprachigen Bereich hat sich einiges getan. Betrachten wir einmal die nüchternen Zahlen: BMW führt das Ranking unangefochten an und überzeugt weiter durch immense Wachstumsraten. Innerhalb von vier Monaten konnte die Seite von respektablen 5.300 auf 13.300 Fans wachsen und hält damit den absoluten Rekord im deutschsprachigen Raum.

Fast alle anderen haben ebenfalls zugelegt, mal kräftiger, mal weniger. Einige haben ihre Page wieder geschlossen (z.B. Roche), viele neue sind jedoch hinzugekommen. Darunter traditionelle Schwergewichte wie MAN und Linde, aber auch junge Medien- und Onlineunternehmen wie Brainpool oder Bigpoint.

Grund für uns, das Karrierepage-Ranking zum Jahresende auf den neusten Stand zu bringen. Es umfasst jetzt 72 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum und bietet inzwischen Daten aus einem ganzen Quartal. Dementsprechend können die Pages und deren Entwicklung über Wochen und Monate zurückverfolgt und grafisch dargestellt werden. Und diejenigen, die weniger Interesse an der genauen Analyse haben, können auch einfach etwas in deutscher Unternehmenskultur stöbern. Gerade zur Zeit der Weihnachtsfeiern gibt es da spannende Einblicke! 😉 Wer diesen Service auch auf seiner eigenen Page anbieten will, kann mit zwei Klicks unsere Statistik-App auf seiner Facebook-Page installieren.

An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf unsere laufende Inhaltsanalyse der deutschen Top-5 Pages. Die Kampagne ist offen einsehbar und freiwillige Analysten sind herzlich eingeladen.

[HTTP301] Die 5 stärksten Facebook-Karrierepages: Dem Erfolgsrezept auf der Spur

Wir wollen den fünf erfolgreichsten Facebook-Karrierepages mit unserem Monitoring-Tool einmal auf die Finger schauen.

Seit einigen Wochen ranken wir die deutschsprachigen Karrierepages. Sie haben fast alle kräftig zugelegt, BMW-Karriere durchbrach sogar als erster deutscher Vertreter seiner Gattung die Schallmauer von 10.000 Fans. Besonders beeindruckend ist dabei: Es handelt sich um eine reine Karrierepage, nicht etwa um eine Kombination aus verschieden Inhalten.

Nun sei dazu gesagt, dass BMW ein grundsätzlich gutes Image hat und für jeden, der Vorhaben in der Automobilbranche hat, interessant ist. Dementsprechend sind auch die Inhalte der Page: Nachrichten aus dem Unternehmen und betriebliche Einblicke werden ergänzt durch Informationen rund um Ausbildung, Berufseinstieg und Karriere:

Aber dass sich Karrierepages auch (oder gerade?!?) losgelöst von Unternehmen behaupten können, zeigt das Beispiel MedicalTopJobs. Als unabhängiges Karriereportal liefert es auf seiner Page eher allgemeine Informationen zum Gesundheitswesen, Arzt- und Pflegeberufen – ohne seinen Fans “Blicke hinter die Kulissen” geben zu können.

Zwei völlig unterschiedliche Ansätze mit großem Erfolg. Wir haben die fünf größten deutschsprachigen Karrierepages in unserem Monitoring-System erfasst. Vielleicht fällt ja im Laufe der Zeit auch unseren Lesern etwas auf? Ab damit in die Kommentare!

Eines war schon jetzt auffällig: Betrachtet man die Posting Frequenzen, so sieht das zunächst recht entspannt aus: Manche bringen täglich einen Beitrag, andere jeden zweiten Tag zwei. Doch wer jetzt denkt, er könne mit einer halben Stunde Aufwand am Tag seine Karrierepage hochziehen, der sei gewarnt, denn der Teufel steckt im Detail. Alle fünf Seiten haben nämlich eines gemeinsam:
Sie beantworten geduldig und gewissenhaft unzählige Fragen und Kommentare ihrer Fans.

[HTTP410] Ein Editor für Landing-Tabs auf Facebook-Pages

Die Frage, ob individuelle (Landing)-Tabs eine sinnvolle Ergänzung zu Facebook Pages sind, ist eine grundlegende. Manche sagen, jedes Extra sei gut; zusätzlicher Content, Informationen im Überblick, Platz für Sonderaktionen, Aufrufe und Gewinnspiele – was soll daran schlecht sein? Andere sehen das etwas kritischer: Die Kraft von Facebook liege in seinen Funktionen, die es als soziales Netzwerk hat. Warum sollte man Besucher vom Ort des Geschehens, der Pinnwand, in einen Nebenraum umleiten, in dem der Nutzer gesagt bekommt, dass er sich auf einer sehr guten Fanpage befindet, was ihn dort erwartet und er erst mal Fan werden sollte bevor er sich umschaut? Wird dadurch der soziale Aspekt nicht verwässert?

Hier gilt es abzuwägen, die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab und liegt beim Betreiber der Seite. Sollte er sich entschließen ein selbst gestaltetes Tab einzusetzen, bekommt er Unterstützung von mashlab aus München angeboten. Dort wurde ein Facebook-Editor entwickelt, der jedem die Möglichkeit gibt, seine eigenen Facebook-Tabs zu gestalten:

So können Bilder und Texte platziert, sowie Videos und andere Medien eingebunden und diese sogar mit einer eigenen Navigation und Unterseiten versehen werden. Das wird durch einen kleinen Trick möglich: Das Tab als solches ist dabei eine App, deren Inhalt der Nutzer von einem Dashboard aus gestalten kann. Jede Änderung dort wird direkt und 1:1 im Facebook Tab angezeigt:

Diese Screenshots kommen  von der gerade veröffentlichten Free-Version, die in der Nutzung stark eingeschränkt ist. Außer Bilder und Text zu arrangieren, lässt sich hier wenig machen. Die vollen Funktionen erhält man erst in der Vollversion, die allerdings mit 1500 Euro pro Jahr zu Buche schlägt – zusätzlich kommen nochmals 200 Euro für die Einrichtung.

Fazit

Das Positive vorweg: Mit mashlab(Pro) ist es möglich, sein eigenes Tab einfach und schnell zusammenzubauen. Insbesondere die Möglichkeit, so seine eigene Seite mit Navigation innerhalb von Facebook zu gestalten, könnte interessant sein. Allerdings stößt man hier schon wieder an die Grenzen des Produkts. Um etwa eine echte Alternative zur herkömmlichen Homepage auf Facebook aufzubauen, reichen die Möglichkeiten wiederum nicht aus. Wie die Entwickler selbst sagen: “mashlab is powerpoint for Pages”. Aber ob das die Ansprüche von Kunden oder Agenturen erfüllt, die dafür 1500 Euro im Jahr zahlen? mashlab.pro ist im meinen Augen eine frei gestaltbare Luxus-App für Galerien, Showcases und Infos; nicht mehr, aber auch nicht weniger. Weitere Informationen und die App in Action bekommt man auf der Facebook-Page.

Pic: Ian Vaughan