Millennials – Eine Generation hat Angst

Aus dem Hause initiative kommt eine neue Studie über das, was derzeit als Generation Y bezeichnet wird. Weltweit wurden 7.500 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren unter die Lupe genommen und nach ihren persönlichen und gesellschaftlichen Hintergründen befragt.

Auf den ersten Blick sind die Ergebnisse sind die üblichen: Man lebt digitalisiert, ist vernetzt, kommuniziert und interagiert weltweit mit anderen – auch und insbesondere wird der Rat anderer Nutzer und Freunde eingeholt, wenn es um (Konsum-)Entscheidungen jeglicher Art geht.

Ein Punkt aus der Studie sticht jedoch besonders heraus: Die Generation Y hat Angst. Angst um ihre Zukunft: 85% der Befragten sorgen sich um die wirtschaftliche Lage im Allgemeinen und 94% haben Angst um ihre persönliche wirtschaftliche und berufliche Zukunft. Über 50% sind direkt von der Wirtschaftskrise betroffen, haben zum Beispiel ihren Job verloren oder mussten Ausbildungen und Schulen abbrechen, weil diese nicht weiter finanziert werden konnten. In Großbritannien sind 18% der 18-24jährigen als NEETs (not in employment, education or training) eingestuft. Viele sehen das wirtschaftliche Klima, Wohlstand, Bildung und sogar die Sicherheit in Folge der Rezension ernsthaft bedroht. 52% haben konkrete Ängste ihre monatlichen Rechnungen nicht begleichen zu können, 48% sorgen sich sogar um die ihre gesundheitliche Absicherung – das ist für Menschen in diesem Alter bemerkenswert!

Diese Ängste sind berechtigt und zeigen sich als ein Effekt der globalen Vernetzung: Nie waren junge Erwachsene so gut und so breit informiert wie heute. Nachrichten werden weltweit in persönlichen Netzwerken verbreitet, man bildet sich eigene Urteile und nutzt die Kraft dieser Netzwerke wiederum, um selbst aktiv zu werden.

So formiert sich z.B. binnen weniger Tage eine globale Unterstützungsbewegung rund um Wikileaks, hunderttausende unterzeichnen eine Petition und weltweit werden DDoS-Attacken selbst aus Kinderzimmern organisiert, um Webseiten von Unternehmen lahmzulegen, die Wikileaks ihre Unterstützung versagt haben.

Es ist Zeit, anzuerkennen, dass diese Generation nicht in einer digitalen Passivität vor sich hin vegetiert. Sie ist extrem gut informiert, hat konkrete, benennbare und berechtigte Sorgen, und sie koordiniert sich und fordert ihre Rechte ein. Diese Generation will und muss ernst genommen werden – mehr als das bei den vorangegangenen notwendig war.

Pic: robinsoncaruso

[HTTP410] docs.com – Online Office Suite für Facebook

Seit der Bekanntmachung der Kooperation zwischen Facebook und Microsoft im Online Office Bereich im vergangenen April fand das Pilotprojekt docs.com in den letzten Monaten nur wenig Beachtung. Erstaunlich, denn die völlig kostenlose und inzwischen funktionsreiche Online Office Suite kann sich wirklich sehen lassen und vor allem auch in Kombination mit Facebook sinnvoll einsetzen.

Der Kern-Funktionsumfang von docs.com, bestehend aus Hochladen, Erstellen, (gemeinsamen) Bearbeiten und Verwalten von Online-Dokumenten, ist sicherlich nicht neu. Angebote wie Google Docs oder Zoho dominieren schon länger dieses Feld. Das Einzigartige an docs.com ist jedoch die praktische Verknüpfung mit Facebook.

a) Als Nutzer können Sie Ihre Dokumente problemlos mit Ihren Freunden bei Facebook teilen und bei Bedarf zusammen bearbeiten.

Facebook docs-wall-posting

b) Fanpage Admins können mit Hilfe der dazugehörigen App im Rahmen eines “Docs” Tabs bestimmte Unterlagen den Besuchern der Fanpage direkt zur Ansicht zur Verfügung stellen.

docs-com-facebook-officeGerade diese Option halte ich für sehr interessant. Ob Produktpräsentationen, Flyer, Anmeldeformulare, Newsletter oder sonstige Unterlagen, für die Sie Ihre Facebook Fans sonst auf Ihre Webseite schicken müssten, können nun ordentlich und permanent auf der Facebook Fanpage präsentiert werden. Das ist praktischer und komfortabler für Ihre Fans/Besucher und natürlich auch für Sie.

Neben den Hauptfunktionen verdienen die sogenannten “Instant Docs” ebenfalls etwas Aufmerksamkeit. Es handelt sich hierbei um die automatische Erstellung von standardisierten Dokumenten basierend auf Daten aus den persönlichen Facebook Profilen. Aktuell gibt es drei Arten davon.

1. Editierbarer Lebenslauf auf der Grundlage der Facebook Profil Angaben.
2. Photo Show bestehend aus den Bildern in Ihren Facebook Alben.
3. Und zu guter letzt der Facebook Friend Chart – eine demographische Analyse  Ihrer Facebook Freundschafften in einem Excel-Sheet – toll! 🙂

Facebook friend Chart

docs.com ist nützlich, sehr leicht zu bedienen und macht irgendwie Spaß. Probieren Sie es aus.

Wie Facebook nach dem Internet greift

In “Die Diktatur der Einfachheit” haben wir im Juni die These aufgestellt, dass Facebook sich zu einem universellen Web-Betriebssystem entwickelt und daran die Frage geknüpft, ob Facebook letztlich vielleicht selbst zu dem Internet wird. Auch wenn diese Überlegung überspitzt erscheinen mag, hat Facebook 2010 drei wichtige Schritte unternommen, um sich die Vorherrschaft über das Web zu sichern.

Community-Pages

Durch die Einführung der Community-Pages, Facebook-Themenseiten, die sich auf Grundlage von Informationen in den Profilen der Nutzer automatisch generieren, hat Facebook zwei Entwicklungen angestoßen, die mittelfristig gravierende Vorteile versprechen.

Zum einen fordert jede Community-Page die User auf, themenrelevante Wikipedia-Einträge zu übermitteln, deren Inhalte nach einer Überprüfung komplett in die jeweilige Community-Page übernommen werden.

Angesichts der Menge der Facebook-Nutzer und der noch größeren Informationsvielfalt in den Profilen wird dies über kurz oder lang dazu führen, dass mehr oder weniger die komplette Wikipedia innerhalb Facebooks verfügbar sein wird. Facebook verleibt sich so nicht nur ungeheure Massen an Content ein, sondern nimmt seinen Nutzern einen wichtigen Anreiz zum Verlassen der Seite, nämlich die Suche nach grundlegenden Informationen.

Gleichzeitig sind die Community-Pages ein genialer strategischer Schachzug zur Gewinnung interessanter und finanzstarker neuer Facebook-Nutzer, den Unternehmen. Denn Facebook generiert nicht nur für die Interessen der Nutzer eine Community-Page sondern auch für jedes in den Nutzerprofilen als Arbeitgeber eingetragene Unternehmen. Mittelfristig werden also alle Unternehmen bei Facebook auffindbar sind, und zwar auch ohne eigenes Zutun. Die Tatsache, dass auf den Community-Pages neben Wikipedia-Artikeln auch alle Posts erscheinen, die das betreffende Keyword (sprich Unternehmen) erwähnen, stellt Unternehmen mit Bewusstsein für die Bedeutung der eigenen Online-Reputation vor eine wichtige Frage. Wollen sie die Deutungshoheit über die eigene (Arbeitgeber-) Marke der Öffentlichkeit überlassen, oder durch Einrichtung einer Unternehmenspage zumindest mitgestalten?!

Egal wie die Antwort im Einzelnen ausfällt, die Sogwirkung der Community-Pages ist garantiert.

Facebook-Messages – 1 Inbox for all

Mit der Einführung von “Facebook Messages” steigt Facebook nicht nur in das Email-Geschäft ein, sondern schafft als erster Dienstanbieter mit Massenpotential eine universelle Inbox zum gebündelten Empfang von Emails, SMS, Facebook- und Chat-Messages und nimmt Nutzern damit einen weiteren zentralen Anreiz zum Verlassen des Netzwerks. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, das Facebook damit außerdem darauf abzielt den Werbe-Rivalen Google zu schwächen, was mich direkt zum nächsten Punkt bringt.

Der schleichende Angriff auf Google

Neben Facebook Messages hat Facebook in diesem Jahr noch zwei weitere Maßnahmen im Kräftemessen mit Google eingeleitet. Durch seine Kooperation mit Bing hat Facebook für eine stärkere Präsenz in der Suchmaschine gesorgt und mit der Integration von Bing in sein eigenes Such-Angebot einen weiteren Schachzug zur mittelfristigen Schwächung von Google ausgeführt. Demselben Ziel dient meiner Meinung nach auch Facebook-Places, das sich parallel gleich noch der Eindämmung der aufstrebenden Konkurrenz der mobilen Location Based Services wie Foursquare und gowalla annimmt.

Und obwohl Facebook trotz seines unvergleichlichen Nutzer- und Contentwachstums aktuell nur auf dem zweiten Platz der “Web-Weltrangliste” und damit immer noch hinter Google liegt, hat das Netzwerk sich die Anerkennung des Rivalen längst erkämpft. Woran ich das festmache? Google macht Werbung – bei Facebook!

Pic: Kr. B.

Das Blog ist tot – wieder mal

Während wir auf der einen Seite noch versuchen, Unternehmen dazu zu bewegen, ein Blog zu führen, kommt von der anderen Seite bereits die Meldung: das Blog ist tot! Wieder mal. Diesmal zwar von prominenterer Stelle als sonst, allerdings war die Begründung selten so verwirrend. Aber der Reihe nach.

Nick Denton publiziert die großen US-Blogs Gizmodo und Gawker. Im Zuge einer Überarbeitung derer schrieb er einen umfangreichen Artikel auf Gizmodo, warum er das Format ‘Blog’ nun hinter sich lassen wird. Grob zusammengefasst und kommentiert:

  • 1. Ein Scoop braucht Platz
    Eine Knüller-Nachricht wird auf einem Blog von den darauf folgenden Beiträgen verdrängt, auch wenn diese weit weniger (traffic-)relevant sind. Möchte man, dass diese Nachricht weiterhin volle Aufmerksamkeit bekommt, so sei man gezwungen in dieser Zeit keine aktuelleren Beiträge zu veröffentlichen.
  • 2. Ein Grundrauschen muss bleiben
    Ein Blog, das von Zeit zu Zeit einen guten Artikel bringt, aber auch lange, schweigsame Phasen hat wird nie den Erfolg haben, wie ein Blog das regelmäßig publiziert und darin die starken Artikel verteilt.

So ist das nun mal. Mal passiert etwas außergewöhnliches, mal nicht. Doch auch ein Beitrag, der nicht die Runde durch das Netz macht, hat seine eigene Geschichte, gleichberechtigt zu jeder anderen. Eine Story künstlich frisch zu halten, indem man aktuellere zurückhält – das ist eh kein besonders feiner Stil. Darüber hinaus: Es gibt unzählige Blog-Themes die Artikel dynamisch auf der Startseite anzeigen. Das ist letztendlich eine Frage der Darstellung, nicht des Formats.

  • 3. Die aktuellsten Artikel zeigen nicht das volle Potenzial der Blogs
    Manchmal bleibt die Gelegenheit aus, Artikel zu schreiben, die das volle Potential der Person/der Redaktion/des Unternehmens widerspiegeln.

Man stelle sich vor: Da kommt ein neuer Besucher auf das Blog und der Artikel mit den vielen Kommentaren und tausenden Shares ist nicht auf dem Schirm. Stattdessen der aktuellste, oder der Artikel, in dem der Inhalt steht, den man gesucht hat. Schrecklich!

  • 4. Visuelle Reize kommen nicht zum Zuge
    Das Web, so Denton, sei ein visuelles Medium. Das Format ‘Blog’ sei zu textlastig und biete zu wenig Möglichkeiten, audio-visuelle Inhalte zu integrieren. Gawker wird zukünftig auf Videos setzen oder Artikel zumindest mit einem kraftvoll platzierten Aufmacherbild einleiten.

Auch hier nur ein Frage des Themes und der Einbindung. Was ist also der wirkliche Grund?

  • 5, 6 und 7 Man kann nicht so gut Geld verdienen
    Ein Blog bietet nur wenig Möglichkeiten, die hohen Ansprüche der Werbekunden zufrieden zu stellen. Video-Advertising, besseres Targeting und die Möglichkeit, die Page als Branding-Plattform für andere Marken zu nutzen.

Ahhhh, daher weht der Wind. Es gibt sicherlich bessere Wege, mit einer Webseite Geld zu verdienen, als ein Blog zu führen. Deswegen das Format als überholt zu bezeichnen, ist etwas vermessen. Wenn ich mir das Resultat so ansehe: Erinnert mich das an die Zeiten, als ich noch GMX verwendet habe. Diese Seite ist ähnlich “fortschrittlich”.

Pic: infomatique

Zwischen Vision und Prognose: Was sind die Trends 2011?

Auf einer Veranstaltung des Social Media Club Hamburg zum Thema “Trends 2011” gab es gestern zwei kurze Vorträge von Heike Scholz (mobile zeitgeist) und Uli Hegge (Ex-Burda Innovation Lab). Heike Scholz sieht – wer hätte es gedacht – das Thema “Mobile” weit vorne. Dabei wird allerdings die Diskussion um Devices und Software in den Hintergrund treten; vielmehr wird es endlich zum konkreten Einsatz der Technik kommen: Es geht wieder um Kommunikation. Auch für Uli Hegge spielt die Frage des “Ob” keine Rolle mehr. “Wie” wir jedoch die neuen medialen Möglichkeiten nutzen, das steht 2011 im Fokus. Hier erwartet er grundlegende Weichenstellungen im Bereich  Datentransfer, -nutzung, -bereitstellung und -verantwortlichkeit.

Natürlich ist es wünschenswert, Trends früh absehen zu können, auch um rechtzeitig vorbereitet zu sein. Allerdings bewegen wir uns hier immer (so auch gestern) in einem Feld zwischen Vision und Prognose. Den echten Trend, also die gesellschaftsübergreifende Umsetzung des Gedachten, den haben wir nicht in der Hand. So schön es wäre: Das geschieht nicht in den Marketingabteilungen, die sich so sehr bemühen, Trends zu kreieren. Das geschieht auch nicht mit neuen Produkten, die Bedürfnisse befriedigen sollen, die vorher niemand hatte. Echte Trends zeichnen sich langfristig ab und sind Teil eines grundlegenden sozialen Wandels. Dazu zum Wochenende noch zwei Videos, die ihre Zeit wert sind:

Early Adopters Through History

Von Technik Evangelisten und den notorischen Verweigerern – Danke an netzwelt für den Tipp!

We All Want to Be Young

Dieses Video fasst Studienergebnisse der brasilianischen Agentur box1824 zusammen und beschreibt die Rolle der jungen Genrationen als Gesellschaftsmotor. Kurz: Die machen die Trends!

Pic: aussiegal

Career Tree visualisiert Karrieren aus LinkedIn-Profilen

Bei Newsweek gefunden: Der Career-Tree visualisiert Karrieren und LinkedIn-Profile als Baumstruktur. Jeder Karriereschritt lässt einen neuen Ast wachsen. Je länger man in einer Branche tätig ist, desto mehr “Blätter” bekommt dieser Ast.

So war Barack Obama also schon etwas umtriebiger …

…als seine Außenministerin Hillary Clinton:

Ob es daran lag, dass Barack 2008 für die Demokraten ins Rennen gegangen ist oder daran, dass er im Gegensatz zu Hillary überhaupt ein LinkedIn Profil hat, sei mal dahingestellt. 😛 Hillarys Baum wurde wohl mit der zweiten Funktion des Tools erstellt: Diese Graphen lassen sich auch unabhängig vom eigenen LinkedIn-Profil bauen.

A propos: Die Website von Barack Obama im Vergleich zu Hillary Clintons. Das gibt für Hillary schonmal dicke Abzüge im Hinblick auf die aktuelle LinkedIn-Kampagne “BrandYou”.

Pic: Irargerich

Social Media – Der Hype um den Hype

Ein etwas älterer Artikel von Mirko Lange aus dem talkabout-Blog hat den Weg in die aktuelle Ausgabe der t3n gefunden. Er ist, wie Mirko selbst bemerkte, “immer noch lesbar”: “Mit Social Media nachweisbar Werte schaffen: Vom Hype zum strategischen Einsatz”.

Er beschreibt deutlich den Mangel an konkreten Strategien beim sogenannten “Einsatz” von Social Media in Unternehmen. Es handelt sich hierbei eben nicht um eine Technologie, die aus der Schublade geholt und aktiviert werden kann. Vielmehr um einen Kommunikationsweg, der die Möglichkeiten erweitert, verschiedene strategische Felder zu bearbeiten.

Interessant ist: Diese einzelnen Felder sind keineswegs neu, oder mittels Social Media zu realisieren. Sie alle könnten bereits Teil der althergebrachten Unternehmensstrategie sein. Das Problem liegt oft nicht im unzureichenden oder fehlerhaften Einsatz von Social Media – sondern eher in einer Unternehmenskultur, in der Teilen, Kommunizieren und Engagement von Kunden und Angestellten eine so geringe Rolle spielen, dass soziale Medien schlichtweg nicht zur Politik passen. Hier sollten sich die einen oder anderen einmal selbst an die Nase fassen, bevor sie eine hochflexible und überaus vielfältige Kommunikationsform als Hype in Frage stellen.

Das Volk will Metrics

Soll es haben. Wir haben Anfang Oktober unser HR-Buzzometer angeworfen, um zu verfolgen, wie sehr in unserer, vergleichsweise kleinen deutschen Personalmarketing-Blase mit den klassischen “Hype”-Begriffen um sich geworfen wird. Und siehe da: Fast täglich werden Beiträge veröffentlicht, die sich um Social Media, soziale Netzwerke, Facebook etc. drehen.

Und wenn ich sie mir so ansehe, kann ich sagen: Die Auseinandersetzung mit Thema ist grundsätzlich kritisch, analytisch und ergebnisorientiert. Fern von Hysterie, utopischen Versprechen oder ähnlichen Manien.

Überhaupt ist das mit den Hypes so eine Sache. Sie entstehen in den Köpfen derer, die zu hohe Erwartungen an eine Neuerung stellen. Wer sich kritisch und realistisch mit seinen Ideen auseinandersetzt, der wird auch nicht übermäßig enttäuscht sein, wenn sich die Weltherrschaft noch etwas verzögert. 😉 Wir hatten uns einmal vorgenommen, jeden, der bei uns das Wort “Hype” verwendet in die Kaffekasse zahlen zu lassen. Bis jetzt haben wir keine Kaffeekasse, aber wir achten auch so darauf!

Pics: talkabout und texas_mustang

RecruitFest 2010 in Boston – Warum Recruiting in den USA weiter ist

Im Schatten der großartigen Recruting-Konferenzen, die wir im Spätherbst 2010 hier Deutschland hatten, fand in Boston eine Zusammenkunft statt, die ebenfalls etwas Beachtung verdient: Das RecruitFest 2010. 😉

YouTube sei Dank, kann man den einzelnen Panels dieser Konferenz nachträglich beiwohnen. Ich finde es immer wieder erstaunlich und erfrischend, mit welcher Leichtigkeit in den USA HR-Themen behandelt werden. Das mag dem Europäer etwas zu enthusiastisch erscheinen, aber es kommen dabei sehr gute Gedanken zustande. Gedanken und Ideen, die man vielleicht nur erreichen kann, wenn man etwas mehr ‘Emotion’ zulässt? Und dass Emotion und Professionalität durchaus Hand in Hand gehen können, das beweist das RecruitFest wieder mal eindrucksvoll!

When Good Branding Goes Bad:

Dieses Panel soll nur als ein Beispiel für eine Diskussion dienen, die ich in dieser Form hierzulande vermisse. Dabei meine ich nicht mal nur die freiere und offenere Diskussionskultur, sondern auch die Art und Weise wie ein Thema behandelt wird, das in Deutschland in dieser Form auf der Tabuliste steht: Personal Branding. Die Persönlichkeit des einzelnen spielt hier eine sehr viel größere Rolle. (Wobei schon alleine Sarah Whites großartiger Buchtitel zum Personal Branding “I’m so Sarah” an der deutschen Sprache scheitert.) In Deutschland fehlt vielen Bewerbern der Mut, sich so zu präsentieren wie sie sind, und vielen Personalern der Wille, dies zu honorieren. Wie es hier deutlich wird: Nicht der Recruiter stellt die Regeln auf, sein Wunschkandidat tut es! Zumindest sollte es so sein.

Bei aller Gelassenheit kann man aber keinesfalls sagen, dass das Engagement der einzelnen Personaler für Ihre Firmen nicht dem hiesigen Standard entsprechen würde. Im Blickpunkt steht nur weniger, offene Stellen zu besetzen (also schlicht dafür zu sorgen, dass anfallende Arbeit erledigt wird) sondern durch neue Persönlichkeiten neuen Input zu liefern und das eigene Unternehmen weiter zu bringen; sich selbst dabei nicht ausgenommen.

Ich empfehle für den Feierabend, sich den einen oder anderen Beitrag des RecruitFests 2010 anzusehen – kurzweilige Denkanstöße garantiert.

Pic: ensh

Die Absolventen der 15 größten Unis bei Facebook

Facebook als Alumninetzwerk? Facebook hat unter den sozialen Netzwerken eher ein “gehobenes” Bildungsniveau. Dementsprechend viele Hochschulabsolventen lassen sich ausmachen. Wir haben uns an die 15 größten Hochschulen Deutschlands gemacht und uns mit Hilfe des Facebook Ad-Planners angesehen, wie viele der Absolventen ihre jeweilige Hochschule auch in ihrem Profil angeben haben.

Absolventen bei Facebook – Sortiert nach Anzahl (Oktober 2010)

Dabei zeigen dich die Aachener und Berliner besonders umtriebig. Sortiert man die Grafik nach Größe der Hochschule sind diese beiden Universitäten eher im Mittelfeld der Top 15 zu finden, haben jedoch einen deutlich höheren Anteil an Absolventen auf Facebook. Die Ludwig Maximilian Universität in München führt das Ranking mit Abstand an.

Absolventen bei Facebook – Sortiert nach Größe der Hochschule (Oktober 2010)

Die Suche und Unterteilung der deutschen Nutzer in Fächergruppen liefert leider nur wenig brauchbare Ergebnisse. Das mag zum einen daran liegen, dass Facebook die deutschen Studiengänge nicht im eigenen System hat und die englischsprachigen nicht wirklich mit den deutschen zu vergleichen sind. Desweiteren geben viele ihre Hochschule nur aus Nostalgiegründen oder zu Kontaktzwecken an. Auch wenn Facebook in der Direktansprache eine untergeordnete Rolle spielt, die zunehmende (messbare) Präsenz von Hochschulabsolventen unterstreicht nochmals die Bedeutung eines gelungenen Unternehmensauftritts in diesem Netzwerk für das passive Recruiting.

Pic: BAIA