Gutes aus 2010 – Ein Blogpost

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Es wurde – daran waren wir nicht ganz unschuldig –  dieses Jahr viel geschrieben von Arbeitgebermarken, von Zielgruppen, die spezifisch angesprochen werden müssen oder von der Emotionalisierung der Arbeitsverhältnisse. Doch was bewegt denn die neue Zielgruppe wirklich? Wer ist diese Generation XYZ? Um das herauszufinden, wühlen wir uns durch unzählige Studien und Umfragen.

Doch wie weit helfen da die bereinigten Durchschnittsergebnisse? Manchmal braucht es einfach die Position einer einzelnen Person. Deswegen hier der Blogpost “Ein Viertel” von Sara Chahrrour, erfolgreiche Studien- und Festanstellungsabbrecherin über Probleme in der Arbeitswelt, Motivation und ihre Sicht auf die Zukunft.

Zielgruppe kompakt, inklusive über 60 spannender und kontroverser Kommentare.

Ich kam zu dem Schluss, dass diese Depression nur an meinem Studienfach liegen konnte: Volkswirtschaftslehre, und das zum Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise. Seien wir ehrlich: Wen hat die Wirtschaft jemals glücklich gemacht?

Pic: shaire productions

Must See 2010 – The Secret Powers Of Time

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

“Mein Gott, schon wieder ein Jahr vorbei!” Das ging schnell, nicht wahr? Warum uns das so vorkommt, was das mit unseren kulturellen Hintergründen zu tun hat und wie unser persönliches Zeitempfinden unser Leben, unsere Arbeit und unsere Gesundheit beeinflusst, das erläutert Professor Philip Zimbardo – wie immer beeindruckend visualisiert von RSA Animate.

Philip Zimbardo, Jahrgang ’33, hat übrigens 1971 das Stanford-Prison-Experiment durchgeführt. Meilenstein in der Gewaltforschung und Vorlage für den deutschen Film “Das Expriment”.

Pic: Trinity

Konfuzius: “Geheimnis des Erfolgs”

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Erfolgen geht immer Arbeit voran, denn nur Taten können “erfolgreich” sein. Es sollten also keine großen Erfolge ohne Mühen versprochen oder erwartet werden. Doch nicht nur der Fleiß zählt, wie Konfuzius weiß:

Dsï Dschang fragte nach (den Bedingungen des) Vorwärtskommens. Der Meister sprach: »Im Reden gewissenhaft und wahr sein, im Handeln zuverlässig und sorgfältig sein: ob man auch unter den Barbaren des Südens oder Nordens weilt, damit wird man vorwärtskommen. Wenn man aber im Reden nicht gewissenhaft und wahr ist und im Handeln nicht zuverlässig und sorgfältig: ob man auch in der nächsten Nachbarschaft bleibt: kann man damit überhaupt vorwärtskommen? Wenn man steht, so sehe man diese Dinge wie das Zweigespann vor sich, wenn man im Wagen sitzt, so sehe man sie wie die Seitenwände neben sich. Auf diese Weise wird man vorwärtskommen.« Dsï Dschang schrieb es sich auf seinen Gürtel.

(Konfuzius, Lun Yü – Gespräche, Buch XV)

Pic: topgold

Ausblick 2011 – Wird Facebook kostenpflichtig?

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Alex fragt: “Wird Facebook oder Teile seines Angebots (z.B. Fanpages, Insights) in 2011 kostenpflichtig? Was spricht dafür und was dagegen?”

Jan sagt: Entgegen anders lautender Befürchtungen bin ich der Überzeugung, dass weder persönliche Facebook-Profile, noch Angebote wie FB-Pages oder FB-Insights kostenpflichtig werden. Ein solcher Schritt macht nur für ein Netzwerk Sinn, dessen Geschäftsmodell auf Mitgliedsbeiträgen und Sonderleistungen basiert, so wie dies z.B. bei Xing und LinkedIn der Fall ist. Für Facebook, dessen Geschäftsmodell (wie das von Google) aus der Verbreitung von individuell optimierter Werbung und damit auf einer höchstmöglichen Reichweite und Datenfülle besteht, ist die Errichtung von Bezahlschranken eindeutig kontraproduktiv.

Tobi sagt: Ich glaube nicht, dass irgendwelche Facebook-Angebote, die es bis jetzt kostenfrei gab mittelfristig kostenpflichtig werden können. Es gibt ja heute schon einen kostenpflichtigen Teil: das Schalten von Ads. Zudem wird Facebook, sollte es ein eigenes Credit-System einführen, auch dort seinen Teil abschöpfen. Für alle weiteren Bedürfnisse ist Facebook durch Apps von Drittanbietern flexibel erweiterbar.

Ein Freemuim-Modell wäre zwar eine gute Möglichkeit zusätzliche Gewinne zu machen, aber die hat Facebook – zumindest im Moment – nicht nötig. Facebooks größte Stärke ist immer noch dessen Wachstum. Und alles, was dieses Wachstum gefährden würde, kann Facebook zur Zeit nur schaden. Es muss sich darauf konzentrieren, seine Position als Netzwerk Nummer 1 weiter auszubauen. Zumal Premiumaccounts oder -leistungen den “sozialen Frieden” innerhalb Facebooks nachhaltig stören würden.

Pic: Wikimedia

Konfuzius: “Der Stallbrand”

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Während alle Angst vor einem “Clash of Civilisations” haben, schaffen wir zu Weihnachten die Verbindung von der Krippe, dem Stall zu einer chinesischen Weisheit und dem Aufruf zu mehr Menschlichkeit. Frohes Fest! 😉

Einst brannte sein Stall. Der Meister kam vom Hofe zurück und fragte: “Ist auch nicht etwa ein Mensch verletzt?” Er fragte nicht nach (dem Verlust an) Pferden.

(Konfuzius, Lun Yü – Gespräche, Buch X)

Pic: kodomut

Must See 2010 – do.it.yourself.hospital

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Der Hauptpreis der diesjährigen Internationalen Wirtschaftsfilmtage ging an element P. Im Auftrag der Gesundheits- und Fürsorge Direktion Bern zeichnet der Film ” do.it.yourself.hospital” eine düstere Zukunftsvision vom Gesundheitswesen 2022 – wenn sich der bis dahin vernachlässigte Fachkräftemangel rächen wird. Der Clip ist toll gemacht und hinterlässt ein mulmiges Gefühl im Magen.

Pic: clevercupcakes

Gutes aus 2010 – Ein Tweet

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Mein Lieblingstweet 2010 kam Anfang September und war der des japanischen Journalisten Kosuke Tsuneoka. Dieser befand sich bereits 5 Monate in der Gefangenschaft afghanischer Entführer, als einer seine Bewacher ihn bat, ihm die Funktionen eines Nokia N70 zu erklären und den Internetzugang einzurichten.

“Once I told them I was able to access, they said ‘how do you use it?’, ‘can we see Al Jazeera?’.” Tsuneoka erklärte, man müsse nur “Al Jazeera” bei Google eingeben und schon würde einem die Website angezeigt werden

“But if you are going to do anything, you should use Twitter,” so Tsuneoka weiter. “They asked what that was. And I told them that if you write something on it, then you can reach many Japanese journalists. So they said, ‘try it’.”

So kam es dann zu jenem Tweet:

Weniger Minuten später folgte dieser, schon konkretere, zweite Tweet:

“I don’t think they realize they were tricked,” meint der Journalist. Dass er drei Tage später freigelassen wurde, hatte jedoch weniger mit dieser Nachricht zu tun, zumal später bekannt wurde, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht um Aufständische gehandelt hat, sondern um afghanische Soldaten, die sich durch Entführungen den Sold aufbessern wollten.

Pic: Carl Montgomery

Ausblick 2011 – Die größten Hürden auf dem Weg zum Social Enterprise

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Jan fragt: “Welches sind die größten Hürden für ein Unternehmen auf dem Weg zum Social Enterprise?”

Tobi sagt: Ich sehe die größte Herausforderung für Unternehmen darin, seine gewachsenen Strukturen in vergleichsweise kurzer Zeit an eine neue Art der Innen- und Außenkommunikation anzupassen. Das ist, selbst wenn alle Beteiligten überzeugt und mit Elan bei der Sache sind, nicht einfach, da hierfür selbst im innersten Kern eines Betriebes grundlegende Veränderungen zugelassen werden müssen.

Eine weitere Schwierigkeit liegt in der Zielsetzung. Unternehmen wird gesagt, sie müssten in Social Media aktiv werden, oft bevor sie selbst den Wunsch danach verspüren – geschweige denn eine eigene Idee haben, was und wen sie “dort” eigentlich erreichen wollen. Viele Unternehmen sind nicht im Web zuhause und brauchen dort eine kompetente und maßvolle Führung, in der Potentiale und Handlungsstrategien gemeinsam erschlossen werden.

Alex sagt: Vor einigen Wochen entschied sich unsere verhältnismäßig kleine Firma, eine eigene Facebook Fanpage für die Marke atenta aufzusetzen. Die Firma, die inzwischen für zahlreiche Online und Social Media Aktivitäten bekannt ist, sollte selbst mehr in den Vordergrund gerückt werden.

Bei diesem Vorhaben haben wir trotz unserer Erfahrung auf dem Gebiet feststellen müssen, dass wir mit 3 Fragen bzw. Unsicherheiten konfrontiert werden, die uns etwas stutzig machten.

1 – Welche Inhalte sollen auf dieser Fanpage erscheinen?
2 – Wer von uns ist für die Redaktion verantwortlich?
3 – Wie oft muss auf der Fanpage etwas passieren, damit die Sache außer Zeitverlust tatsächlich etwas bringt?

Diese 3 Fragen haben uns einige Tage Kopfzerbrechen bereitet, bis wir entschieden haben, wieder mal den “Small is Beautiful” Joker zu ziehen und einfach loszulegen.

Wenn Sie wissen wollen, welche Hürden ein Unternehmen einer bestimmten Größe überwinden muss:

nehmen Sie diese 3 Fragen, addieren 700 Tage fehlende Erfahrung dazu, subtrahieren die Erfahrung Ihres internen Social Media Experten, multiplizieren das Ergebnis mit der Zahl der beteiligten Abteilungen und multiplizieren das Ergebnis erneut mit der Zahl der Geschäftsführer bzw. Vorstände, die davor mit ihrem Durchschnittsalter minus 25 potenziert wurde. Und dieses Ergebnis wird wiederum mit der Zahl der Kanäle/ Plattformen/ Lösungen multipliziert, die eingesetzt werden sollen. Sie erhalten die Zeit (in Stunden), die nötig ist, um loslegen zu können bzw. die nötig ist, um alle denkbaren Hürden zu überwinden.

[((3+700 - interne Erfahrungstage) * Abteilungen ) * Geschäftsführer^(Durchschnittsalter - 25)] * Kanäle = Take Off Time

Für die wissenschaftliche Richtigkeit der Formel übernehme ich keine Gewähr. Aber nach meinen Berechnungen müsste ein Mittelständler ohne einen internen Sozial Media Master, mit einem 60 jährigen GF und einer kleinen Personalabteilung, die bei Facebook mitspielen will, etwa 3 Monate (90 Arbeitstage) Vorbereitungszeit benötigen. Ein junges Start-Up mit einem erfahrenen Autodidakten wäre nach ca. 3 Std. startklar.

Pic: ShaZ Ni is back

Feiertagsprogramm

Ein spannendes Jahr 2010 geht zu Ende, ein aufregendes Jahr 2011 liegt vor uns. Um dafür gewappnet zu sein, werden wir uns zum Jahreswechsel eine ruhige Zeit gönnen. Das bedeutet natürlich nicht, dass unser Mitteilungsdrang abnehmen würde: Über die Feiertage blicken wir hier im Blog zurück auf das Jahr 2010 und wagen Prognosen für 2011.

Wir wünschen viel Vergnügen mit unserem Sonderprogramm und allen unseren Lesern frohe Weihnachten, schöne Festtage und einen exzellenten Rutsch ins neue Jahr!

P.S.: Auch das atenta-Team schläft nicht, es wartet! 😉

Pic: Mashup aus stewardpilbrow, zoutedrop und allem was die eigene Kitsch-Grenze strapaziert…

The Adventures of Unemployed Man

Arbeitslosigkeit ist nicht lustig. Sie bringt Menschen in ernste Schwierigkeiten und bedroht ihre Existenz. Durch die Wirtschaftskrise waren in den vergangen Jahren besonders viele Menschen mit Arbeitslosigkeit konfrontiert. So viele, das die beiden amerikanischen Zeichner Erich Origen und Gan Golan beschlossen haben, ihnen in Form einer Graphic Novel ein Denkmal zu setzen. Und wie könnte man den täglichen Kampf mit den Sorgen der Arbeitslosigkeit besser darstellen als in klassischer Superhelden-Manie. So trotzen “Unemployed Man” und sein treuer Weggefährte “Plan B” gemeinsam mit weiteren Alltagshelden den Herausforderungen der Arbeitslosigkeit in einer von globalwirtschaftlichen Zwängen regierten Welt, aber seht selbst:

Und weil “The Adventures of Unemployed Man” einen nicht nur zum Lachen sondern auch zum Nachdenken bringt, verlosen wir unter allen bis zum 19.12. eingehenden Antwortkommentaren auf die folgende Frage ein Exemplar des TragiComics:

Habt Ihr Angst Eure Arbeit zu verlieren?