3 Linktipps zum 100. Internationalen Frauentag

Heute ist Weltfrauentag – der 100. (Dieser Geburtstag wurde hier und da bereits letztes Jahr gefeiert. Zur Erklärung: Erste Frauentage fanden schon im Jahre 1909 und 1910 statt, der erste international organisierte jedoch am 19. März 1911.) Wir versorgen heute Frauen und Männer mit drei ausgewählten Links zum Thema.

Google organisiert zusammen mit Women for Women International ein globales Event: Join WoMEn on the Bridge. Weltweit versammeln sich Unterstützer auf Brücken, von der Golden Gate Bridge in San Francriso bis zur Sidney Harbour Brigde In Australien. Wer sich nicht zu einem der (in Deutschland spärlichen) Events aufraffen möchte, der kann ein virtuelles Event besuchen oder über die Microsite viele internationale Frauenorganisationen unterstützen.

Der Artikel 10 Women Who Secretly Control the Internet auf “The Mary Sue” erzählt von Frauen, die bedeutende Rollen im Internet spielen. Suzanne Woolf vom Root Server System Advisory Committee hält zum Beispiel die Fäden der Domain- und Adressverwaltung in ihrer Hand. Auch dabei: Heather Harde (CEO, TechCrunch), Carol Bartz (President, CEO bei Yahoo!) und Cindy Cohn (Legal Director, General Counsel, Electronic Frontier Foundation). Wer noch ein paar Taler übrig hat, kann hier bei Kickstarter die Fertigstellung des Films “The History of the Universe as Told by Wonder Woman” unterstützen. Dieser Film stellt die Rolle der klassischen, überwiegend männlichen Superhelden in ihrer Vorbildfunktion als egozentrische, gewaltätige Haudegen in Frage und prüft das Potential weiblicher Superheldinnen mit “femininen” Superkräften wie Einfühlungsvermögen und Kommunikation.

Pic: Hugues (CC BY-SA 2.0)

wollmilch2go: Weil weniger manchmal mehr ist

“wollmilch2go – das Alter Ego der wollmilchsau. Kurze Posts, die unsere privaten Leidenschaften wiederspiegeln, neben den zentralen Themen des Blogs.” Dass es nicht immer eine Michael Bay Produktion sein muss, um zu beeindrucken, zeigen Davy und Kristin McGuire. Papierkulissen: check, Beamer: check- und los geht`s. Das Ergebnis ist zutiefst imponierend. Wir sagen: Daumen hoch.

The Ice Book (HD) from Davy and Kristin McGuire on Vimeo.

Soziale Netzwerke in 2015

Dass Soziale Netzwerke auf dem Vormarsch sind, ist keine Geheimnis. Interessant wird es dann, wenn man versucht, das Ganze in Zahlen zu fassen. Die Marktforscher von eMarketer haben genau das nun für West Europa getan. Sie kommen zum Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Onlinebevölkerung in Westeuropa in 2011 mindestens ein Mal im Monat ein Soziales Netzwerk aufsuchen werden.

Konkret werden es 100 Mio. sein, was eine Steigerung von ca. 16% gegenüber 2010 darstellt. Bis 2015 erwartet man über 140 Mio. Nutzer in Sozialen Netzwerken.

Bei der Einzelbetrachtung der untersuchten Länder fällt auf, dass Deutschland mit 40% in 2010 den hitersten Rang belgte. Für 2011 erwartet man für Deutschalnd mit 16% allerdings die höchste Wachstumsrate. Bis 2015 werden 64% der deutschen Onlinebevölkerung Soziale Netzwerke nutzen und sogar den heutigen Spitzenreiter England überholen.

Glaubt man der Hochrechnung, befinden wir uns in dem absolut spannendsten Jahr für Soziale Netzwerke. Denn ab 2012 werden die Wachstumsraten sinken, was den Wettebewerb zwischen den Netzwerken verstärken dürfte – gut für uns Nutzer!

Pic: Grow Wallpaper by folow777

Facebook Update: Der Like wird zum Share

Eine nicht unerhebliche Änderung im Facebook-Kosmos: Alle Likes, die Nutzer auf anderen Seiten als Facebook im Netz verteilen, werden nun in der Timeline als Link, inklusive Textauszug und Thumbnail-Bild dargestellt. Die Funktion “Share”, die bis jetzt hierfür genutzt wurde, gibt es nicht mehr und ist bereits aus der Facebook-Dokumentation verschwunden.

Wurde ein einfacher Like bis jetzt so dargestellt…

.. wird er ab sofort auf der eigenen Pinnwand und in der Timeleine der Facebook-Kontakte so auftauchen.

Das hat einige Vorteile, bringt aber auch Probleme mit sich:

Vorteile

  • Der Like generiert so mehr Aufmerksamkeit für den Inhalt. Dabei spielt nicht nur die Größe des Displays eine Rolle: Der Textauszug und das Thumbnail liefern mehr Informationen darüber, was sich hinter dem Link verbirgt, als der Titel alleine
  • Der Link bzw. der Inhalt kann so auch innerhalb Facebooks kommentiert, geliked und weiter geteilt werden. Das führt zu mehr Interaktion und damit auch wider zu höherer Aufmerksamkeit.
  • Da ein Nutzer, der früher eher geteilt als geliked  hätte, diese Möglichkeit ab sofort nicht mehr hat, geht er nun (gezwungenermaßen) eine dauerhafte Bindung mit dem entsprechenden Inhalt ein. Durch den herkömmlichen “Share” war dies nicht möglich. Das kommt dem Inhalten auf den externen Seiten langfristig zugute, die diese Likes schließlich “sammeln” wollen.

Nachteile

  • Zumindest ich werde weniger und bewusster liken: Ein Like geschieht beiläufig, er hat nicht das gleiche Gewicht wie ein Share. Ich selbst like viel wenn der Tag lang ist: Hier ein interessanter Artikel, dort ein lustiges Bild. Aber das passiert in dem Bewusstsein, dass meine Facebook-Freunde davon kaum etwas mitbekommen – eben nur diesen kurzen Satz: “Tobias gefällt dies und das”. So konnte ich auch etwas weniger relevante Sachen posten, ohne damit andere zu “belästigen”. Das geht nun nicht mehr.
  • Ich habe keine Kontrolle über Titel, Thumbnail und Text des geteilten Inhalts. Facebook zieht sich automatisch irgendein Bildchen von der Seite, ergänzt das durch den Titel und Description und postet das Ganze in meinem Namen – alles vollautomatisch und dementsprechend fehleranfällig, insbesondere bei Drittseiten, die nicht so sauber programmiert sind. WENN nun schon alle meine Likes im Großformat präsentiert werden, dann hätte ich gerne de Gelegenheit hier noch ein paar Anpassungen vornehmen zu können.

Pic: FindYourSearch

wollmilch2go: Danke Blumentopf

“wollmilch2go – das Alter Ego der wollmilchsau. Kurze Posts, die unsere privaten Leidenschaften wiederspiegeln, neben den zentralen Themen des Blogs.” Seit längerer Zeit konnte ich mich nicht  mehr wirklich für die deutschen HipHop Erzeugnisse begeistern. Irgendiwe kam einfach nichts Neues.  Bis mir die neue Blumentopf  EP “Fenster zum Berg” (Neuauflage von “WIR“) vor ein paar Tagen ein Lächeln ins Gesicht zauberte, das auch noch durch das ständige rauf und runter hören  der Tracks nicht vergehen will. Blumentopf hat sich die Musikkapelle Münsing als Verstärkung geholt und, wie ich finde, den Vogel abgeschoßen. Mal sehen, ob dieses Jahr eine gebührende Antwort aus Hamburg kommt… 🙂 Zwei Tracks, die man sich nicht entgehen lassen sollte:

“Fenster zum Berg”
Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.
“Hunger”
Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Freiwillige Arbeit

„Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“ (Perikles)

Freiwillige Arbeit – nein, ich rede nicht von Überstunden – ist ein wichtiger Bestandteil des weltweiten Sozialsystems. Diese Form der “Freiwilligkeit” taucht mit dem ersten großen staatlichen System im alten Griechenland auf: Während es in früheren Kulturen selbstverständlich war, für das Allgemeinwohl zu sorgen, so wurde es später zur besonderen Tugend. In komplexeren Systemen herrscht in weiten Teilen Spezialisierung und  Aufgabenteilung. Wer eine (entlohnte) Aufgabe also erfüllt hat, der hat auch seinen Dienst an der Gesellschaft getan – möchte man meinen. Er investiert dann höchstens noch etwas Kraft in den engeren Familien- oder Freundeskreis.

Da aber auch diese persönlichen Strukturen in den westlichen Industrienationen immer brüchiger werden, bekommt das Ehrenamt eine immer größere Bedeutung – ohne diese Freiwilligen wäre ein Großteil der heute dringend benötigten karitativen Dienste nicht möglich. Das GOOD-Magazine erhebt in Zusammenarbeit mit Hyundai den freiwilligen Einsatz von Kraft und Zeit. In dieser interaktiven, laufend aktualisierten Grafik kann man verfolgen, wie viele Menschen, wie lange, welchem Zweck helfen.

Tiere, Kunst und Umwelt liegen dabei weit vorne. Typisches Phänomen: Einen Baum zu pflanzen, ist weitaus weniger belastend, als z.B. mit Obdachlosen, Kranken oder Alten zu arbeiten. (Geht mir genauso, muss ich gestehen.)

UPDATE (28.2.): Übers Wochenende hat sich einiges getan: Kunst steht immer noch hoch im Kurs, die Tiere mussten sich aber zugunsten des Punktes “Erholung/Freizeit” auf Platz 3 zurückziehen.

Pic: R. Engelhardt (CC BY-SA 2.0)

Was bringt uns das Echtzeitnetz für die Zukunft?

Das Echtzeitnetz ist nach wie vor für viele ein schwammiger Begriff, der es bis jetzt noch nicht einmal in die deutsche Wikipedia geschafft hat. Gut, es geht im Groben darum, Informationen bei ihrer Erstellung (fast) zeitgleich zu verbreiten und anderen Systemen zugänglich zu machen. Das ist aber zunächst ein rein technischer Aspekt, der erlebbare Nutzen ist darin noch nicht unbedingt erkennbar.

Ein bisschen Echtzeitnetz haben wir alle schon kennengelernt: Ein Flugzeug landet zum z.B. im Hudson River not, und binnen weniger Minuten ist die Nachricht um die Welt. Der Tweet von Janis Krums erlangte Berühmtheit und lieferte das erste Bild gleich mit – lange bevor der erste Journalist vor Ort war. Doch das Echtzeitnetz geht weit über Twitter hinaus, viele andere Dienste nutzen inzwischen Real Time Technologien. Und denen geht es nicht mehr “nur” um die Verbreitung von Informationen (im Sinne von Nachrichten), sondern um einen handfesten Einfluss auf unser reales, kohlenstoffliches Leben.

Was bringt uns das Real Time Web für die Zukunft?

Dieser Frage geht die Präsentation von PSFK nach. Sie wurde für United Nations Global Pulse gestaltet – eine Initiative der Vereinten Nationen für ein globales Krisenfrühwarnsystem. Mögliche Szenarien sind:

  • Human Sensor Networks
    Menschen übermitteln relevante Daten von deren momentanen Standort, z.B. Verkehrs- oder Umweltdaten.
  • Personal Census
    Personenbezogene Daten werden gesammelt und in Echtzeit für das “Allgemeinwohl” aufbereitet. Ein Paradies für deutsche Datenschützer…
  • Social Sentiment
    Online Statusmeldungen als Indikator für die Offline-Stimmung. Schon heute lassen sich Stimmungen wunderbar bei Twitter verfolgen. (Fußball, Casting Shows, Revolutionen…)
  • See something, Text something
    Wichtige und nicht ganz so wichtige Nachrichten werden in Echtzeit online verbreitet: Irgendwo werden sie jemandem helfen. “Vorsicht: Fahrkartenkontrolle in der U3 zwischen Lübecker Staße und Berliner Tor”.
  • Mobile Communities
    Du brauchst ein Team? Suche in deiner Umgebung schnell einige Leute zusammen die das gleiche wollen wie Du: Von der Gruppenkarte bis zum Car-Sharing
  • Instant Mapping
    Also Streetview live? Dann rennen die Hausbesitzer mit Milchglas vor ihrem Haus umher und verpixeln in Echtzeit.
  • Context Cartography
    Was ist wo – und zwar gerade jetzt? Wo ist mein Taxi gerade? Wo ist noch Platz am Stand? Wie kommt der Krankenwagen am schnellsten zum Einsatzort?
  • Timeline Narratives
    In chronologisch geordneten Einzelmeldungen die ganze Geschichte sehen.
  • Intelligent Infrastructure
    Also eine Kombination aus allen anderen Visionen. Nur dass keine Menschen mehr die Informationen aktiv übermitteln.
  • Networking Nature
    Die Natur übermittelt Daten über ihren Zustand an den Menschen. “Hier Elbe, ich führe gerade sehr viel Wasser. Legt schon mal Sandsäcke bereit, Leute!”
  • Data Democracy
    Daten, die mich und mein Leben beeinflussen, sollten mir auch zugänglich sein. So kann ich mit ihnen arbeiten und diese auch selbst überwachen. Der Offene Bundeshaushalt schaffte es sogar als Beispiel in diese Präsentation.

Pic: tacoekkel

The Global Social Media Information Flow

Kürzlich haben wir hier die Social Media Guidelines der US-Army vorgestellt und hoch gelobt. Nun hat Rebekka Müller vom PR-Agentur-Blog das Pendant der US Air Force unter die Lupe genommen. Auch diese sind eher ein kleines Compedium zur Social Media Nutzung im Allgemeinen, als ein starres Regelwerk. Diese beiden Leitfäden sollte sich jeder angeschaut haben, bevor er sagt Social Media wäre in seinem Unternehmen nicht möglich – es gibt nur wenige Betriebe, die einen schmutzigeren Job machen und dabei auf höchste Geheimhaltung angewiesen sind.

Die Guidelines selbst sind in den jeweiligen Artikeln ausführlich beschrieben und verlinkt. Ich möchte hier nur eine Infografik zeigen, die es in der Army-Version so nicht gibt und die Zusammenhänge und Dynamiken der modernen Öffentlichkeitsarbeit aufzeigt:

The Global Social Media Information Flow


Die einzelnen Vertreter der Massen- und Individualmedien im oberen und unteren Bereich sind hier natürlich nach dem militärisch-politischen Kontext ausgewählt, diese lassen sich je nach Setting beliebig erweitern. Der Informationsfluss und die gegenseitige Einflussnahme bleiben die gleiche.

Pic: frumbert und USAF

Microsoft + Nokia = ?

2011  Nokia + Microsoft 11:53 min – “At Microsoft we’re driving many of those, ahh, innovations… . With products like […]” 1983 Apple + Microsoft 1:45 min – ” To create a new standard it takes something that’s not just a little bit different. It takes something that’s really new and really captures peoples’ imaginations.”

[HTTP410] ifttt: Wenn das Facebook zwei mal klingelt…

WENN in Miami die Außentemperatur auf unter -70 Grad fällt und die neue Eiszeit ausbricht, DANN möchte ich eine E-Mail, eine SMS und einen Anruf erhalten und gleichzeitig ein To-Do mit “Bitte Heizung aufdrehen” bei Evernote hinterlassen.

WENN ich endlich mal auf einem Bild bei Facebook getaggt wurde, DANN soll die frohe Botschaft “Jemand hat mich gern!” bei Facebook, Twitter und Posterous sofort alle meine Freunde erreichen, auch wenn ich selbst gerade im Urlaub bin

WENN der Aktienkurs meines Konkurrenten auf unter 1€ fällt, DANN möchte ich einen Anruf erhalten und ihm gleichzeitig meine Glückwünsche zukommen lassen.

WENN Ihr Euch schon immer gefragt habt, wie sich solche und ähnliche Aufgabenstellungen automatisch umsetzen lassen, DANN hat der junge Dienst ifttt.com die bisher wohl coolste und einfachste Lösung.

Wie bei Netzwertig und Louis Gray bereits treffend beschrieben, lässt man mit ifttt das Internet für sich arbeiten. Das Konzept: 22 aktuell unterstützte Kanäle, wie Facebook, Twitter, RSS Feeds, Wetter- und Börsendienst, Evernote usw., in deren Rahmen ein auslösendes Ereignis stattfinden und automatisch zu einer Aktion führen kann. Insgesamt stehen heute 150 Aktion/Reaktion Kombinationen zur Verfügung. That’s ifttt!


Für den technisch versierteren Onliner ist das Projekt in der aktuellen Entwicklungsphase noch(!) keine Weltrevolution, eher hier und da eine bequeme Ergänzung, lassen sich doch viele der bei ifttt abgebildeten Prozesse und Vernetzungen mit anderen Tools/Methoden zum Teil flexibler umsetzen. ifttt ist jedoch der erste Dienst, der die Vorteile der Kanalvernetzung und Automatisierung im Social Web aus einer Hand, umfassend und vor allem sehr nutzerfreundlich, beinahe spielerisch, zugänglich macht. Das gefällt mir sehr! Aber Wayne interssiert’s?! Am besten man macht sich selbst ein Bild.

Das Projekt befindet sich leider in der closed-beta Phase. Ein Test ist nur mit Einladung möglich.
Wir haben zwei Einladungen zu vergeben. Die Gewinner werden unter den Kommentaren in Form von “WENN das DANN dies” verlost. Einsedeschluss ist heute um 18:00 Uhr.