Industrie 4.0 – die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Das Internet dehnt sich in die dingliche Welt aus und ergreift Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge, Prozesse und bringt so eine neue Welle tiefgreifender Veränderungen. Unter den Sammelbegriffen “Internet der Dinge” und “Industrie 4.0” versucht die öffentliche Debatte zu greifen, wie diese Entwicklung Wirtschaft und Gesellschaft verändern wird. Von besonderem Interesse sind dabei die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt,die Veränderung von Berufsbildern und der daraus resultierende Perspektivwandel einzelner Bildungs- und Berufsgruppen. Diesen Fragen ist das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer mehrstufigen Szenarien-Modellstudie nachgegangen:

IAB Szenarien-Modell zur Industrie 4.0
Quelle: IAB

Darin wurden zuerst die notwendigen Investitionen in die bestehenden Anlagen sowie die Netz-Infrastruktur errechnet und Rückschlüsse auf den erforderlichen Material- und Personalbedarf gezogen. Anschließend wurden aus dem Personalbedarf die quantitativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die qualitativen Auswirkungen auf Berufsfeldstrukturen ermittelt. Durch Kenntnis der Arbeitmarktveränderungen konnten dann abschließend zwei unterschiedlich optimistische gesamtwirtschaftliche Szenarien ermittelt werden. Bevor ich mich jetzt aber in den spannenden volkswirtschaftlichen Implikationen von Industrie 4.0 verfange, hier die wichtigsten Erkenntnisse für den Arbeitsmarkt:

Die quantitativen Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Arbeitsmarkt

Zuerst die gute Nachricht. Die Auswirkungen auf das Beschäftigungsniveau sind rein zahlenmäßig betrachtet relativ gering, d.h. Industrie 4.0 kostet uns kaum Arbeitsplätze. Es ergibt sich lediglich ein leichter Rückgang:

IT-Berufe und Lehrende Berufe profitieren, Berufe des Verarbeitenden Gewerbes und hier vor allem die Maschinen und Anlagen steuernden und wartenden Berufe sind dagegen vom Personalabbau am stärksten betroffen.

Die Folgen für die Gesellschaft werden aber dennoch deutlich spürbar sein.

Die Nachfrage nach höher Qualifizierten nimmt zu Lasten von Personen mit Berufsabschluss sowie ohne abgeschlossene Berufsausbildung zu. Der Bedarf an Berufen mit hohem Routine-Anteil geht zurück.

In der Folge von Industrie 4.0 kommt es also trotz ein nahezu gleichbleibenden Zahl von Arbeitsplätzen zu gewaltigen und dauerhaften Umschichtungen am Arbeitsmarkt.

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Industrie 4.0 verändert nachhaltig unsere Berufsfeldstrukturen

Laut der Modellrechnungen der Studie werden in den kommenden 10-15 Jahren 760.000 bis 920.000 Arbeitsplätze zwischen den Berufsfeldern umgeschichtet, je nachdem wie sich die Gesamtwirtschaft entwickelt. Da die allgemeinen Auswirkungen der “Digitalisierung der Arbeitswelt” hier nicht eingerechnet sind (weil sie nicht industriespezifisch sind), dürften die tatsächlichen Veränderungen also eher stärker ausfallen.Die Autoren erwarten für das “pessimistische” Szenario ohne zusätzlichen Nachfrageschub folgende Verschiebungen.

Berufsfeldwandel bis 2025
Quelle: IAB

Nach Qualifikationsniveau aufgeschlüsselt, stellt sich die bevorstehende Arbeitsmarkt-Veränderung für das “pessimistische” Szenario wie folgt dar:

Berufsstrukturwandel nach Qualifikationsniveau
Quelle: IAB

Mehr möchte ich hier nicht zeigen, da ich finde, dass jeder Personaler die Studie zumindest einmal querlesen sollte. Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse findet Ihr hier und natürlich könnt Ihr auch die Vollversion der Studie “Industrie 4.0 und die Folgen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft” runterladen.

[HTTP410] Automatisierung der Arbeit – Russian Style

Seit ein paar Tagen macht eine lustige, aber offenbar wahre Geschichte im Netz die Runde. Es geht um einen Programmierer aus einem wohl russischsprachigen Unternehmen. Nach seinem Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber entdeckten seine ehemaligen Kollegen einen höchst interessanten Nachlass.

Es handelt sich um eine Reihe von lustigen kleinen Skripten (Programmen), die lästige aber notwendige Aufgaben aus dem Alltag des Programmierers automatisieren sollten. Auf der Seite der Code-Community GitHub lassen sich gerade vier seiner Werke bestaunen und bei Bedarf übernehmen und adaptieren.

Automatisierung der Arbeit

Da haben wir z. B.  eine Datei namens “fucking_coffee”. Sie dient dazu, die Kaffee-Maschine vom Arbeitsplatz aus zum Laufen zu bringen. Und zwar so, dass man noch genug Zeit hat, in die Küche zu gehen und eine Tasse hinzustellen.

“Hangover” verschickt automatisch Entschuldigungen an den Chef, falls man mal zuhause bleiben möchte und sich entsprechend nicht rechtzeitig am Arbeits-PC eingeloggt hat. Das Programm verschickt dann automatisch eine gewürfelte Messenger-Nachricht der Form: “Arbeite von zuhause.” + “Habe mich ausgeschlossen” / “Rohrbruch” / “Bauchweh” / “Kränkele etwas”.

“Kumar-Asshole” übernimmt die Arbeit mit einem nervigen Kunden. Es durchsucht die Mailbox nach den Nachrichten des Kunden mit den Worten “Hilfe” / “Sorry” / “Falsch”  und verschickt in so einem Fall eine automatische Antwort:  “Kein Problem. Hab’s repariert. Sei in Zukunft bitte etwas vorsichtiger.”

Und zu guter Letzt übernimmt “smack_my_bitch_up” die Kommunikation mit der Lebensgefährtin, falls man  zu lange auf der Arbeit bleibt. Hier wird eine automatische Nachricht der folgenden Form erzeugt: “Verspäte mich.” + “Extrem viel Arbeit” / “Muss das Projekt beenden” / “Jemand hat wieder Mist gebaut”.

Die einfachsten Lösungen, sind mal wieder die besten. Guter Mann 🙂

Should I give a shit?

Auch wenn das hier vielleicht nach einem sehr gut gemachten Scherz aussieht, können wir doch, unabhängig vom Wahrheitsgehalt, ein paar Weisheiten für unsren HR-Kontext herausholen. Automatisierung, Roboter-Recruiting, Maschinelles-Lernen im Recruiting usw. sollten keine Entweder-/Oder-Dinge sein. Entwicklungen, die man entweder 100% bejaht oder 100% als sinnlos, nicht praktikabel, unmenschlich ablehnt. Es gibt stets den Mittelweg.

Es kostet uns z. B. nichts, eine automatische Benachrichtigung einzustellen, die den Bewerber über den Erhalt seiner Bewerbung informieren. “Hallo Max Mustermann. Danke für Dein Interesse. Bewerbung erhalten. Melde mich in 7 Tagen.” Erzeugt automatisch ein besseres Gefühl beim Bewerber.

Nicht viel mehr würde es kosten, eine automatische Mail einzurichten, die bei Verzögerungen der Bearbeitung informieren würde: “Hallo Max Mustermann. Die Bearbeitung der Bewerbung verzögert sich. Melde mich spätestens in 7 Tagen. Schaue gerne solange auf” + “unserer Fanpage” / “unserem Blog” / “unserem Instagram-Profil” + “vorbei”.  Erzeugt ebenfalls vollautomatisch ein etwas besseres Gefühl beim Bewerber.

Also, warum nicht mal klein anfangen und mit den Möglichkeiten der (kleinen) Automatisierungen, die inzwischen sehr vielfältig sind, zu mehr Menschlichkeit im Recruiting beitragen? Das mit dem Kunden und dem Partner kann man natürlich auch machen… 🙂

re:Work – Google’s Initiative für eine bessere HR-Welt

Google ist ein zahlengetriebenes Unternehmen. Überall und alles wird gemessen, analysiert und verbessert. Dann geht’s von vorne los.

Natürlich erstreckt sich der Daten-Durst auch auf die eigene Personalarbeit. Denn im Kampf um die langfristige Vorherrschaft auf dem technologischen Sektor muss ein Unternehmen wie Google gerade in Sachen Personalgewinnung, -Bindung und -Führung den Wettbewerb möglichst im Rückspiegel betrachten können.

Hier und da konntet Ihr bereits Artikel und Berichte über Googles Experimente und Erfahrungen in der Personalarbeit lesen. Vielleicht wurde auch in Eurem Unternehmen mal versucht, die Erkenntnisse von Google zu adaptieren.

Mit der neuen HR-know-how Plattform re:Work macht es Google seinen Fans mal wieder äußerst einfach, vom gewaltigen Daten- und Wissens-Schatz zu profitieren. Das Ziel: Die Arbeit besser zu machen, und zwar auch außerhalb von Google selbst.

Google's HR-Plattform

In vier Kategorien bekommt Ihr sauber aufbereitete Daten, Materialien, Tools, Cases und Blogartikel zu den Themenblöcken Einstellung, Führung, People Analytics und Vermeidung kognitiver Verzerrungen bei der Personalarbeit. An alles wurde gedacht. Sogar Vortragsunterlagen für interne HR-Workshops sind dabei.

Egal, ob großes oder kleines Unternehmen, es kann sofort los gelegt werden. Wie wär’s mit einer einfachen Checkliste für eine gute Ausschreibung? Ist natürlich dabei.

Job Description Checklist

Ihr wollt wissen, was eine gute Führungskraft ausmacht, ob Ihr eine seid, oder ob Eure Führungskraft nach Googles Kriterien gut ist. Google hat die datengestützte Antwort.

Google Manager Behaviors laut re:Work

…und Tipps zu Entwicklungsmöglichkeiten gibt es gleich mit dazu.

Insgesamt ein interessantes Projekt, das man sich unbedingt anschauen sollte. Ihr werden vermutlich auf Dinge treffen, die Euch in der einen oder anderen Form, irgendwann, irgendwo über den Weg gelaufen sind. Bei re:Work bekommt Ihr aber das beruhigende Gefühl, dass alles wahr ist, weil Google das so herausgefunden hat. Oder? 🙂

Versteht meinen Mini-Sarkasmus nicht falsch. Ich finde das gut und nützlich, was Google da macht. Gerede für kleine und mittlere Unternehmen sehe ich Potential, mithilfe dieser Tipps ihre Personalarbeit womöglich sogar kurzfristig entscheidend zu verbessern. Auch die Leute bei großen Firmen werden sich bei re:Work was abschneiden können. Wichtig ist dabei nur, den eigenen Kopf zu behalten und zu hinterfragen.

Viel Spaß beim re:Work(en). Was haltet Ihr von dieser Initiative?

[HTTP301] Pragmatische Macher (Shell Jugendstudie 2015)

Seit 1953 untersucht die Shell-Jugendstudie alle paar Jahre die Werte, Wünsche und Befindlichkeiten der Jugendlichen in Deutschland. Jugendlich ist man übrigens von 12 bis 25 Jahren, so dass die Ergebnisse nicht nur für Azubi- sondern auch für Absolventen und Nachwuchs-Recruiter interessant sind.2010 war die 16. Shell-Studie durchgeführt worden. Das Ergebnis haben wir damals mit den Worten “selbstständig, konservativ und online” zusammengefasst, ein Kommentator nannte sie aufgrund fehlender Illusionen und der nicht vorhandenen (politischen) Rebellion “die traurigen Streber” und die Autoren selbst beschrieben die Jugendlichen als pragmatisch. Dieser Pragmatismus scheint sich weiter verfestigt zu haben, so dass die Autoren die Jugendlichen im Kollektiv inzwischen als “Die Pragmatische Generation” beschreiben. Shell-Jugendstudie 2015 - Pragmatische Generation Mit nahezu zwei Dritteln dominieren die “Durchstarter” und die “Bodenständigen”, während die “Distanzierten” und “Idealisten nur je 18 Prozent ausmachen. Vielleicht ist das die Folge des Aufwachsens in einer zumindest medial suggerierten Dauerkrise und einer sich ständig verändernden, globalisierten Welt, die niemand versteht und die weder Eltern noch Politiker glaubwürdig erklären geschweige denn gestalten können. Und so schrauben die Jugendlichen verglichen mit ihren Vorgängern ihre Erwartungen runter und kümmert sich eben selbst um ihre Zukunft. Die Zahl der Materialisten sinkt und die der Macher steigt. Mehr Macher und weniger Materialisten unter den Jugendlichen Ihr Streben gilt einem stabilen persönlichen Umfeld in einer unruhigen Welt, wobei die sinkende Sorge um den Arbeitsmarkt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiv hervorstechen. Arbeitsmarkt macht Jugendlichen weniger Sorgen Nichtsdestotrotz legt die pragmatischen Generation den Hauptfokus ihrer Berufsorientierung auf einen sicheren Arbeitsplatz, gefolgt von Mit-Gestaltungsmöglichkeiten, Work-Life-Balance und schließlich Karriereaussichten. Betrachtet man das Bild etwas differenzierter, finden aber zumindest die “Durchstarter” und die “Bodenständigen” ein hohes Einkommen wichtig. Arbeitsplatzsicherheit ist der Hauptfokus bei der Berufsorientierung Mir persönlich scheint unsere Jugend also ziemlich realistisch und vernünftig. Das ist an und für sich schon ein gutes Fundament für den Aufbau einer stablilen Zukunft und da die Mehrheit (61%) trotz aller Sorgen optimistisch in die Zukunft blickt, freue ich mich schon auf ihren Eintritt ins Arbeitsleben. Die Vernunft spiegelt sich auch mit Blick auf die Online-Nutzung der Jugendlichen wieder. Sie nutzen das Internet mit unterschiedlichen Schwerpunkten für alle Bedürfnisse, von Information über Unterhaltung bis zur Selbstdarstellung. Dabei haben sie offenbar gelernt, nicht alles für bare Münze zu nehmen und Dinge auch zu hinterfragen. Online sind sie zwischen 11 und 25 Stunden wöchentlich. Online-Nutzertypen unter den Jugendlichen - Die meisten sind digitale Vielnutzer Für Recruiter ist interessant, dass 90 Prozent der Jugendlichen Social Media nutzen (und dort folglich erreicht werden können), wobei sie eher Inhalte konsumieren als gestalten. Aber mit Blick auf die Altersspanne erscheint mir auch das normal. Gesellschaftlich bedauerlich finde ich persönlich, dass sich 26 Prozent nach eigener Aussage noch nie online über Politik und Gesellschaft informiert haben. Allerdings ist auch das Vertrauen in Politiker bei den Jugendlichen niedrig und die Politikverdrossenheit hoch, so dass vielleicht auch dieses Verhalten pragmatisch ist. Das die Jugendlichen trotzdem nicht gleichgültig sind, was sie bewegt und wie sie sich zwischen Ost und West unterscheiden, erfahrt Ihr hier in der Zusammenfassung der 17. Shell-Jugendstudie (pdf). Und zum Abschluss noch ein paar O-Töne:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

[HTTP410] Die 5 beliebtesten Browser: Verbreitung und Vergleich

Es handelt sich hierbei um ein überfälliges Updates eines alten Posts. Der Original-Post liegt über drei Jahre zurück. Zeit, eine neue Zwischenbilanz zu ziehen. Was hat sich auf dem Browser-Markt getan seit der Zeit, als Google Chrome noch als Neuling galt und gerade dabei war, Firefox hinter sich zu lassen? Könnt Ihr Euch noch an die vielen Werbe-Plakate in der Stadt und die TV-Spots von Chrome erinnern? Schauen wir uns mal die aktuellen Zahlen an.

Top 5 Browser von 2014 – 2015

Chrome ist 2015 der mit Abstand meistgenutzte Browser

Es ist offenbar viel passiert. Google Chrome hat sich seit dem letzten Post weltweit zum absoluten Favoriten hoch gearbeitet. Im August 2015 wurde Chrome von 48.55% der Internetnutzer verwendet, während die bekanntesten Wettbewerber IE, Firefox und Safari zusammen auf 46.14% kamen. Eine beachtliche Leistung von Google. Internet Explorer und der einstige Hoffnungsträger FireFox haben auch eine beachtliche Leistung hingelegt, allerdings im Abgeben der Marktanteile. Die Rückschlüsse auf die Gründe sind jedem selbst überlassen.

Für mich persönlich ist Google Chrome aktuell einfach der benutzerfreundlichste Browser. Ansonsten denke ich, dass die Verbreitung von Android-Handys, die Chrome nutzen, gerade in den Ländern, wo die Verbreitung von mobilen Geräten die Verbreitung von Desktop-Geräten dominiert.

Spannend ist auch ein Blick auf die Zahlen in Deutschland. Die Verteilung der Kräfte sieht hier doch ganz anders aus.

In Deutschland führt 2015 noch Firefox die Liste an.

In Deutschland ist FireFox noch mit einem gewissen Abstand der beliebteste Browser. Die Tendenz ist leicht fallend. Seit dem Vergleichszeitraum im August 2014 wurden knapp 2% eingebüßt. Google Chrome und IE blieben fast unverändert. Es könnte sein, dass bei uns eine Art Gleichgewicht erreicht wurde. Ohne überraschende Funktionsverbesserungen der Browser oder andere fördernde Marktentwicklungen dürfe sich das Bild nicht mehr so schnell verändern. Hält die Tendenz der letzten drei Jahre unverändert an, dürfte Chrome in ein paar Jahren FireFox auch in Deutschland doch noch überholen. Spannend, spannend.

Insgesamt hat Firefox von 2012 bis 2015 an Usern verloren, während Chrome klar zulegt.

Es kann wirklich nicht schaden, sich über die Browser-Marktanteile zu informieren. Für weitere Daten in diesem Zusammenhang empfehle ich die Seite Statcounter.

Top 5 Browser in 2012 

In den zurückliegenden Wochen habe ich viel mit HTML-Seiten gearbeitet und musste alle gängigen Browser im Auge behalten. Der gute alte HTML-Standard wird knifflig, wenn es um die korrekte Darstellung in den unterschiedlichen Browsern geht. Welche der Browser sind heutzutage im Internet wie stark verbreitet? Schauen wir uns dazu eine aktuelle Infografik der weltweiten Browserverbreitung im Jahre 2012 an:

2012 wurde der Internet Explorer am häufigsten verwendet.
Weltweite Browsernutzung: IE: 37,44% , Chrome: 28,43% , Firefox: 24,77% , Safari: 6,63% , Opera: 1,95% , Sonstige: 0,79% (Quelle: http://gs.statcounter.com)

Internet Explorer

Es fällt auf, dass der totgeglaubte Internet Explorer sich immer noch, mit guten Abstand, an der Spitze befindet. Besonders im asiatischen Raum (China: 77,8% IE-Anteil) ist er weit verbreitet, auch wenn dort noch die alten, viel kritisierten Versionen benutzt werden. Aber die neue Version 9 hat durchweg gute Kritiken erhalten und ist im Punkto Geschwindigkeit und vor allem Sicherheit, im Vergleich zu seinen Vorgängern, deutlich verbessert worden. In der Web-Entwicklung ist der neue IE9-Browser zum Glück nicht so problematisch und verarbeitet den HTML-Code bis jetzt ohne weitere Probleme. Version 7 hat viele Darstellungsprobleme mit den heutigen HTML-Standards. Fazit: Alle IE-Liebhaber sollten schnellstes auf die Version 9 aktualisieren und die Windows XP-User einen anderen Browser wählen – den IE9 gibt es nämlich nicht für XP!

Chrome

Eine neue Alternative hat sich in jüngster Zeit auf dem Browsermarkt etabliert: der Google-Browser Chrome. Er ist schlank und vor allem schnell und im Verarbeiten von unterschiedlichen HTML-Code hat er bisher keine weiteren Probleme gemacht. Ein guter Browser zum Surfen, doch beim Web-Designen vermisst man doch weiterreichende Developer-Eigenschaften (z.B. eine unübersichtliche Quellcode-Ansicht). Fazit: Ein sehr guter, unkomplizierter Browser für das tägliche Surfen im Netz.

Mozilla

Der dritte Browser ist hier ein alter Bekannter, der Mozilla Firefox. Leider waren die letzten Entwicklungen in seiner Versionspolitik nicht sehr positiv und dies hat zu einem gewissen Imageverlust dieses Browsers geführt. Er ist langsamer geworden und die Abstürze haben sich gehäuft. Sein immenser Speicherhunger, die Umstellung auf einen sechswöchigen Versionssprung, haben viele User zur Konkurrenz gebracht. Dennoch sind die Erweiterungen (Plugins) des Firefox so vielfältig, dass er für Entwickler einfach unschlagbar ist. Die neuste Version 10 wurde in vielen Punkten (Schnelligkeit, Speicherverbrauch) deutlich verbessert. Fazit: Wer sich von seinen Plugins nicht trennen kann und seine Arbeit nur mit dem Browser erledigt, sollte den Firefox 10 nehmen.

Safari

Als nächstes haben wir den Apple-eigenen Browser Safari. Es ist schlank und einfach aufgebaut, ist zwar nicht unbedingt der schnellste im Feld, aber durch die Vielzahl der neueren Apple-Geräte (Ipad, Iphone) ist dieser Browser in den Fokus der Web-Entwickler gerutscht und macht bis jetzt wenig Probleme in der Darstellung, abgesehen von der unmöglichen Installationsweise (Windows). Fazit: Wer viel mit Apple-Geräten arbeitet, kommt um diesen Browser nicht herum.

Opera

Zum Schluss kommt so etwas wie ein Browser für Nerds: der Opera Browser. Auf mobilen Geräten war der kleine Bruder Opera mini lange Zeit das Nonplusultra und hat das mobile Internet erst brauchbar gemacht. Die Desktopversion gibt es schon sehr lange und hat wichtige Browser-Innovationen mitgeprägt: die Browser-Tabs oder die Schnellwahl-Seite. Auch die Fülle der Tools, die dieser Browser mitbringt ist schon gewaltig: ein E-Mail-, News- und RSS-Reader, Mausgesten, individuelle Suchkürzel, oder das gute Web-Entwicklerwerkzeug.

Fazit

Das alles macht den Browser eher langsamer und bereitet der Darstellung hier die meisten Probleme.

Und in welchem Browser habt Ihr diesen Artikel gerade gelesen und warum verwendet Ihr diesen?

 

(Dieser Artikel erschien ursprünglich am 03.12.2012 von Michael Trzebiatowski und wurde aktualisiert.)

Geschlechtertypische Berufswahl als Ursache des Fachkräfteengpasses

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat über die letzten vier Jahre die Fachkräfteversorgung in 619 Berufsgattungen analysiert. Die Ergebnisse zeigen einmal mehr auf, dass Fachkräfteengpässe in einer ganzen Reihe von Berufen eine dauerhafte Herausforderung für Unternehmen sind. Was die Studie neben Ihrer breiten Datengrundlage (Statistik der Agentur für Arbeit) interessant macht, ist ihr Fokus auf die Geschlechterverteilung des Arbeitskräftepools in Engpassberufen.

Zur Erinnerung: Von einem Fachkräfteengpass sprechen Statistiker dann, wenn auf eine gemeldete offene Stelle weniger als zwei arbeitslos gemeldete Fachkräfte kommen. Das liegt daran, dass der Agentur für Arbeit nur die Hälfte aller offenen Stellen gemeldet werden. Ein starker Engpass liegt vor, wenn die Zahl der Arbeitslosen für den (theoretischen) Fall der Meldung aller offenen Stellen nicht ausreicht, um sie zu besetzen. Dieser starke Engpass ist die statistische Definition des Fachkräftemangels. Wie wir sehen besteht aktuell ein Fachkräfteengpass in 155 Berufsgattungen und ein Fachkräftemangel in 56 Berufsgattungen.
Engpassberufe im Zeitverlauf

Nach Berufsfeldern aufgeschlüsselt, stellt sich der Fachkräfteengpass wie folgt dar.

Anhaltende Fachkäfteengpässe nach Berufsfeldern

Besonders stark betroffen sind die Gesundheits- und Sozialberufe, die Bauindustrie sowie die Elektro- und Metallbranche und die Informationstechnik. Die Top Ten der Engpassberufe mit Berufsausbildung wird dabei von den technischen Berufen angeführt…

Top 10 Engpassberufe mit Berufsausbildung

…während der größte Mangel in Berufen mit Fortbildungsabschluss bei den Gesundheits- und Sozialberufen verzeichnet wird, allerdings auch hier dicht gefolgt von technischen Handwerksberufen.

Top 10 Engpassberufe mit Fortbildungsabschluss

Bei den akademischen Berufen bestehen die größten Enpässe an Informatikern und Ingenieuren.

Top 10 akademischer Engpassberufe

Für Recruiter soweit nichts Neues. Kommen wir zum spannenden Teil, der Aufschlüsselung der Fachkräfteengpässe nach geschlechtertypischen Berufen. Wie wir sehen, sind fast zwei Drittel der unter Fachkräfteengpässen leidenden Berufe geschlechtertypisch. Männertypische Berufe leiden dabei besonders stark unter Fachkräfteengpässen.

Geschlechtertypische Berufsgattungen mit Fachkräfteengpässen

Nach Berufsfeldern aufgegliedert stellt sich das Bild so dar:

Fachkräfteengpässe nach typischem Geschlecht und Berufsfeld

Die zentrale Erkenntnis für die HR-Branche und die Gesellschaft ist die Tatsache, das das traditionelle geschlechtertypische Berufswahlverhalten uns als Gesellschaft nachhaltig schadet. Hier sind wir gut beraten, auf breiter Front dagegen zu wirken. Die Autoren des IDW äußern aufgrund der straken Tradierung des Berufswahlverhaltens nur eine geringe Hoffnung, dass dies kurz- bis mittelfristig gelingt. Persönlich denke ich, dass die größte Herausforderung darin besteht, das gesellschaftliche Ansehen einer geschlechteruntypischen Berufswahl zu steigern. Das mag zwar dauern, ist aber langfristig der einzige Weg. Einen tollen Ansatz zeigt hier z.B. die “Vielfalt, MANN!” Kampagne der Hamburger Kindertagesstätten, über die Ihr bei Cyquest hier und hier lesen könnt.

Fest steht, dass wir dieses Problem nur lösen können, wenn Politik, Verbände und Unternehmen gemeinsam an einem Strang ziehen und endlich mehr machen, als den Mädchen – ähh Zukunftstag einmal im Jahr. Darüber hinaus müssen wir massiv in eine bessere Kinderbetreuung investieren, um das Arbeitskraftpotenzial von Teilzeitkräften endlich vollständig zu heben, wie die IDW-Studie ebenfalls deutlich macht. Aber das lest selbst nach, hier könnt Ihr die Studie “Fachkräfteengpässe in Unternehmen: Geschlechterunterschiede in Engpassberufen” beim IDW runterladen.

Demografischer Wandel und Standortattraktivität in Deutschland

Angeregt durch ein Gespräch über Standortattraktivität als Wettbewerbsfaktor im Arbeitgebermarketing habe ich mir die Frage gestellt, wie Unternehmen im Kontext des demografischen Wandels strategischen Handlungsbedarf erkennen und konkret angehen können. Dabei kam mir die frisch aktualisierte Bevölkerungsvorausberechnung des “Wegweiser-Kommune”-Projekts gerade recht, in der die Bertelsmann Stiftung den demographischen Wandel bis 2030 für alle deutschen Kommunen mit mehr als 5000 Einwohnern analysiert hat.

Wie Ihr den demografischen Wandel Eurer Region analysiert

Im Folgenden zeige ich, wie Ihr die Folgen des demografischen Wandels für Eure Region und Euer Unternehmen analysiert. Da die Untersuchung die Stadt-Land-Lücke erneut bestätigt hat und der demografische Wandel Arbeitgeber abseits der Städte erfahrungsgemäß besonders hart trifft, nehme ich dabei zwei Landkreise als Beispiel. Dazu habe ich mir den Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern und den Ortenaukreis in Baden-Württemberg herausgesucht. Beide Regionen können (wie viele andere) mit geografischen Vorzügen werben, wirtschaftlich dürfte die Ortenau im Vorteil sein.

Um zu sehen, wie der demografische Wandel an Eurem Standort ausfällt, gebt Ihr auf wegweiser-kommune.de Euren Landkreis oder Eure Stadt ein und wählt die gewünschte Statistik. Zur Wahl stehen Kommunale Daten, Bevölkerungsprognose, Wanderungsprofile, Demografietypen, Bevölkerungspyramide und Altersstrukturanalyse. Persönlich finde ich die Altersstrukturanalyse für die Beurteilung des Fachkräftesicherungsbedarfs am hilfreichsten und empfehle Euch die Analyse damit zu starten.

Für Ludwigslust-Parchim zeigt sie schon auf den ersten Blick mehr als deutlich, welche immensen Herausforderungen Recruiter in Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten 15 Jahren (und darüber hinaus) stemmen müssen, um an Fachkräfte zu gelangen (und sie zu halten). Bis 2030 schrumpfen alle arbeitsmarktrelevanten Altersgruppen zwischen 19 und 65 Jahren zwischen 25 und 30 Prozent:

Altersstruktur-Ludwigslust-Parchim

Im Ortenaukreis sieht die Lage insgesamt etwas entspannter aus, allerdings schrumpft auch hier die Altersgruppe der 19-24jährigen um über 20 Prozent.

Altersstruktur-Ortenaukreis

Um zu sehen, ob der Trend schon eingesetzt hat und die Handlungsdringlichkeit einzuschätzen, empfehle ich Euch anschließend einen Blick auf die Wanderungsbewegung Eurer Region zu werfen. Für ein vollständiges Bild achtet darauf, dass Ihr dabei beide Geschlechter auswählt. Dabei seht Ihr in absoluten Zahlen für jeden einzelnen Altersjahrgang den Wanderungssaldo. Die Zahlen sind Mittelwerte der Jahre 2009-2012.

Auch wenn die Zahlen absolut vielleicht weniger bedrohlich erscheinen, zeichnet sich hier für Ludwigslust-Parchim kein gutes Bild:

Wanderungsprofile aus Parchim von Frauen und Männer

Der mecklenburgische Landkreis hat von 2009 bis 2012 über 1000 potenzielle Jung-Arbeitnehmer verloren. Der Vergleich zum Wanderungsprofil der Ortenau, die lediglich Verluste bei den 19-24jährigen verzeichnet hat, lässt zusammen mit den beiden Altersstruktur-Statistiken vermuten, dass es dem Ortenaukreis besser gelingt, den vermutlich ausbildungsbegründeten Abgang junger Menschen im Zeitverlauf auszugleichen.

Wanderungsprofile aus Ortenaukreis von Frauen und Männer

Wie Ihr die Standortattraktivität Eurer Region bewertet

Dankbarerweise seid Ihr bei der Bewertung Eurer Standortattraktivität im Vergleich zu anderen Regionen nicht auf statistische Kaffesatzleserei angewiesen, wie ich sie gerade von mir gegeben habe. Dazu nutzt Ihr den Zukunftsatlas 2013 des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos, der alle 402 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands im Standort-Wettbewerbt rankt. In Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt ist daraus eine tolle interaktive App entstanden, in der sich einzelne Kreise und Städte miteinander vergleichen lassen.

Standortattraktivität von Ortenaukreis und Parchim

Glücklicherweise stützt das Ergebnis meine Kaffeesatzleserei, denn der Zukunftsatlas 2013 rankt den Ortenaukreis im Standortwettbewerb auf Platz 131 von 402, den Kreis Ludwigslust-Parchim dagegen leider nur auf Platz 379.

Und jetzt freue ich mich auf Euren Input! Wie steht Euer Standort im innerdeutschen Wettbewerb da? Wie geht Ihr im Recruiting mit Standortnachteilen um? Hilft der Aufbau einer Arbeitgebermarke Standortnachteile auszugleichen? Welche Maßnahmen kennt Ihr noch? In einem Folgeartikel werde ich einige Ansätze zur Fachkräftesicherung durch Standortmarketing zeigen, die in Deutschland schon angewandt werden und nehme dazu gerne Eure Anregungen auf.

[HTTP410] Social Media in Deutschland – ein Status Quo

Ich bin eben zufällig auf das Blog der Hamburger PR Agentur Faktenkontor gestoßen und entdeckte dort einige interessante Charts zur Entwicklung von Social Media in Deutschland im Jahr 2014. Die Daten entstammen offenbar der Studie “Social Media Atlas 2014/2015”, deren Ergebnisse Ende Dezember unter den Moto “Stirbt Facebook…?” in Form einer Standard-Pressemeldung hier und da in der Online-Presse auftauchten. Die Charts finde ich persönlich schöner und verständlicher. Deshalb möchte ich sie an dieser Stelle gerne für Euch veröffentlichen.

Die Zahl der Befragten lag je nach Fragestellung zwischen ca. 2500-3500 Personen, was mir persönlich als “recht ordentlich” erscheint (schaffen doch die meisten Studien kaum die als im Allgemeinen repräsentativ geltende Basis von N=1000). Die Interpretation dieser durchaus glaubwürdigen Ergebnisse überlasse ich Euch. Dass Facebook in absehbarer Zeit sterben werde, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Das Gefühl, der Hype sei vorüber, das so vielen Experten letztes Jahr schlaflose Nächte bereitet haben dürfte, scheint sich in diesen Zahlen widerzuspiegeln. Interessanterweise sagt mir mein Gefühl heute, dass das Thema Social Media bei vielen Unternehmen gerade jetzt erst ankommt. Jetzt, wo es endlich teuer wird, häufen sich die Anfragen. Ein Paradox? “Was nichts kostet, ist nichts wert…?”

Das Social Media Wachstum hat ein Ende.
Quelle: Faktenkontor

Die folgende schöne Grafik zeigt, dass es auf den wichtigsten Social Media Plattformen offenbar deutlichen mehr passive als aktive Nutzer gibt. Ich denke nicht, dass es so verwunderlich ist. Es ist normal, dass es weniger Menschen gibt, die aktiv Inhalte generieren, als Konsumenten dieser Inhalte. Was ich mir allerdings gut vorstellen kann ist, dass sich das Verhältnis zunehmend in Richtung Passivität verschiebt und weiterhin verschieben wird. Die Menschen werden vermutlich zunehmend einfach müde vom sinnlosen Posten von Fotos, Zitaten und Zeitungsartikeln.  Ich persönlich habe meinen letzten Facebook-Beitrag im November abgesondert, meine Facebook-App kurz vor Weihnachten von Handy gelöscht. Jetzt konsumiere ich hin und wieder das Zeug in meiner Timeline, entfolge immer mehr “Freunde”, die zu viel Mist posten und freue mich dagegen zunehmend über gut gemachte Werbe-Posts von interessanten Content- und Produkt-Anbietern.

Welche Angebote werden in sozialen Medien genutzt.
Quelle: Faktenkontor

Interessant ist auch die Verteilung der Social Media Nutzung nach Bundesländern und ihre Entwicklung im Jahresvergleich. Berlin ist oben auf (Hipster?). Brandenburg ist Schlusslicht (-> Rainald Grebe “Brandenburg”?) Es gibt zum Teil relativ starke Rückgänge zum Vorjahr zu verzeichnen, so z.B. in Hessen und Brandenburg. Die möglichen Gründe dafür entziehen sich meiner Vorstellungskraft. Vielleicht habt Ihr Ideen? Würde mich wirklich interessieren.

Die Bedeutung von Social Media in Deutschland
Quelle: Faktenkontor

Das ist er also – der Status Quo der Social Media aus der Nutzerperspektive zum Jahresbeginn 2015. Eine nicht weniger interessante Erweiterung dieser liefern die Ergebnisse einer weiteren Umfrage von Faktenkontor und news aktuell. Es wurden 536 Mitarbeiter in “Pressestellen” zu Ihren Erfahrungen zur Ihren Erfahrungen mit Social Media befragt. Herausgekommen, ist eine hübsche Ansammlung von allen möglichen Sorgen und Problemen der professionellen Nutzer von Facebook & Co. Leider suggeriert die Darstellung, dass es ausschließlich negative Erfahrung gibt. Dennoch finde ich sie toll, irgendwie süß sogar. Zumal es für (fast) alle angesprochenen Probleme eine einfache universelle Lösung gibt, die ich hier verraten möchte: (Ad-) BUDGET. Social Media Frust muss gar nicht sein, liebe “Pressestellen”.

Zu den größten Problemen der Pressestellen im Social Web zählt zu wenig Interaktion.
Quelle: Faktenkontor

Alles in allem sind das doch ein paar interessante Erkenntnisse. Ich hoffe, ihr konnten denen auch etwas abgewinnen. Leider, leider habe ich keine Charts zum Thema Jobsuche gefunden. Ich weiß, dass sie Teil der Studie sind, zumindest war es in der vorherigen Version so. Vielleicht sind ja die Verfasser so nett und stellen uns 1-2 Charts zur Verfügung. Mal sehen. Bis dahin freue ich mich auf Eure Kommentare zum langsamen Tod von Facebook, Social Media und Eurem Umgang damit.

[HTTP410] BITKOM Studie: Kinder und Jugendliche in der digitalen Gesellschaft

Vorgestern wurde die diesjährige BITKOM Studie zum Verhalten von Kindern und Jugendlichen in den digitalen Medien veröffentlicht. Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage unter Mädchen und Jungen im Alter zwischen 6-18 Jahren. Die wichtigsten Erkenntnisse stehen seit gestern in vielen großen und kleinen Zeitungen.

“Schon die Erstklässler gehen häufig online” oder “Fast alle Jugendlichen besitzen ein Handy” lauten die Überschriften. Im Grunde braucht man auch nicht mehr zu wissen. Ja, die Jugend ist digital und ja, ihr Online-Verhalten unterscheidet sich von unserem. Unter “unserem” verstehe ich dabei die Generation Y und alles, was davor war.

Dennoch lohnt sich der eine oder andere Blick auf die Details. Gerade wenn wir mit diesen Kindern und Jugendlichen kommunizieren wollen, z.B. um sie als zukünftige Azubis zu rekrutieren oder sie frühzeitig für uns als Arbeitgeber zu sensibilisieren. In diesem Kontext fällt mir Folgendes auf:

1. Vor allem die 16 – 18jährigen sind mit dem Smartphone online

Bei der Gruppe der 16 bis 18- Jährigen gibt es einen auffällig deutlichen Überhang bei der Nutzung von Smartphones. 89% der Jugendlichen in diesem Alter benutzen ihr Smartphone, um ins Internet zu gehen. Auf der Seite 12. der Studie fällt eben diese Gruppe durch den besonders langen täglichen Aufenthalt im Netz auf, der mit durchschnittlich 115 Minuten täglich angegeben wird.

Innerhalb der digitalen Gesellschaft führen die 16-18jährigen die mobile Gesellschaft an.

Mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit “erwischt” man also diese Gruppe auf Ihrem Smartphone bzw. im mobilen Internet. Und dafür steht auch ordentlich Zeit zur Verfügung. (Hinweis am Rande: Falls Ihr schon Erfahrung mit Facebook-Ads gesammelt habt, achtet Ihr beim Anlegen der Ads darauf, ob sie in der mobilen Ansicht auch ansprechend bleiben? Gilt natürlich nach wie vor auch für Inhalte außerhalb von Facebook.)

Ganz nebenbei gesagt, suchen 83% dieser 16 bis 18- Jährigen Internetnutzer nach Informationen zur Schule und Ausbildung. Wenn das keine Einladung für kreative Personalmarketer ist.

Junge Leute suchen in der digitalen Welt auch nach Infos zu Schule und Ausbildung.

2. Kinder und Jugendliche nutzen auf dem Handy hauptsächlich Kurznachrichtendienste

Die nächste spannende Frage ist, was die Kids alles mit ihren Smartphones neben Surfen im Internet anstellen. Es ist eine ganze Menge. Besonders spannend sind für mich Kurznachrichtendienste (94%), Spiele (82%), Videos (66%) und Apps (66%). Warum? Weil diese Kanäle für Werbung/Ansprache verwendet werden können. Zugegeben, gerade bei den Kurznachrichtendiensten (z.B. WhatsApp, Viber etc.) haben sich die Optionen noch nicht herauskristallisiert. Aber das kommt, vermutlich schon im laufenden Jahr. Die restlichen Kanäle können bereits heute sinnvoll genutzt werden. Stichwort “In-Game- / In-App-Werbung”.

Die digitale Gesellschaft nutzt ihr Handy vor allem zum Verschicken von Kurznachrichten und zum Spielen.

3. Kinder und Jugendliche verbringen ihre Zeit mit Computer- / Video-Spielen

Auch abseits der Smartphones möchte ich Euch gerne für das Thema Spiele bzw. In-Game-Werbung sensibilisieren. Die überwältigende Mehrheit von Kindern und Jugendlichen verbringen Ihre Freizeit mit Computer- und Video-Spielen. Laut der vorliegenden Studie bewegt sich die Zahl der Spieler ab 8 Jahren um die 90%. Die durchschnittliche Spieldauer beträgt bei den 10 bis 18- Jährigen 104 Minuten täglich. Mit anderen Worten investieren die Kids fast genau soviel Zeit in Computerspiele wie in das Surfen im Internet.

Kids investieren fast genau soviel Zeit in Computerspiele wie in das Surfen im Internet.

Nichtsdestotrotz werden Spiele als Kanal bzw. Medium für Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding bis jetzt weitestgehend ignoriert. Ich bin der Meinung, dass es hier interessante Optionen zu ergründen gibt. Entsprechende Infrastrukturen (In-Game-Werbenetzwerke) bestehen bereits. Ich bin gespant, ob es vielleicht 2015 interessante Pionier-Projekte in diesem Bereich geben wir. Wir haben uns jedenfalls vorgenommen, das Thema näher zu betrachten.

So viel zu meinen persönlichen Highlights der Studie. Was ist mit Euch? Gibt es andere spannende Erkenntnisse, die Euch besonders wertvoll erscheinen?

Lost Cubert: Der HR-Alltag vor 2015

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Hallo liebe Wollmilchsau-Leser! Wir begrüßen Euch im Jahr 2015. Es wird das Jahr den bahnbrechenden HR-Innovationen. Es wird das das Jahr, in dem HR endgültig spannend, mutig und experimentierfreudig wird. Dieses Jahr ganz bestimmt. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen und die graue Vergangenheit hinter uns lassen.

Zu Erinnerung und Ermahnung an die Zeit, in die wir nie wieder zurückkehren wollen, empfehle ich das folgende künstlerisch wertvolle Werk. Ein schöner Kurzfilm vom von Felix Fischer, Jim Schmidt und Carolin Schramm (Hochschule Rhein Main), für dessen Plot und dessen Protagonisten “Lost Cubert” mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der HR-Alltag vor 2015 als Vorbild gestanden haben dürfte.

 

Das Team der Wollmilchsau GmbH wünscht Euch viel Spaß und viel Erfolg im neuen Jahr. Ganz nebenbei, was glaubt Ihr, so kurz nach dem Start, welche Themen werden uns in den kommenden Monaten bewegen?