Corporate-Blog oder Facebook-Page?

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich gegen ein Corporate-Blog, zugunsten einer Facebook-Page – so die Beobachtungen zwei jüngerer Studien. Nun ist die Eintrittsbarriere bei Facebook zunächst sehr viel niedriger: Die eigene Page ist bereits mit wenigen Klicks erstellt, während es schon etwas länger dauert, bis man seinen ersten Blogartikel verfassen kann. Im Corporate-Umfeld ist es natürlich mit der einfachen Einrichtung der Systeme nicht getan, dazu kommen Grafikarbeiten und eine Menge Abstimmung innerhalb des Unternehmens. Aber warum geben Unternehmen auch bestehende Blogs auf? Wo liegen die Pros und Contras?

Pro Corporate-Blog:

Ein Blog ermöglicht es, Inhalte zu schaffen. Dort können längere Texte geschrieben und damit komplexere Geschichten erzählt werden. Diese Texte können mit den unterschiedlichsten Medien kombiniert werden: Von einfachen Bildern, über Videos und Präsentationen bis hin zu interaktiven Inhalten. Und all das mit einem technischen Grundverständnis und ein wenig Elan…

Contra Corporate-Blog:

…an dem die Idee allerdings in vielen Unternehmen schon scheitert. Wenige Arbeitsbereiche haben genug Zeit übrig, nun auch noch zu bloggen. Auch wenn WordPress und Co das Publizieren einfacher denn je machten, so ist ein Blogartikel per se aufwändiger als ein Facebook-Post. Ein Blog kostet Zeit: Nicht nur das Verfassen der Artikel, auch die Leser werden erst nach und nach auf die Page tröpfeln.

Pro Facebook-Page:

Die Hauptvorteile einer Facebook-Page liegen, grob zusammengefasst, in der Wachstumsdynamik einer aktiven Nutzerschaft. Durch das Like-Abosystem werden Kontakte schnell und effektiv gebunden. Jede Interaktion wird im Social Graph des Nutzers sichtbar. Zudem ist der Aufwand eines Posts überschaubar: Ein paar Minuten für maximale Aufmerksamkeit.

Contra Facebook-Page:

So einfach die Erstellung, so oberflächlich die Inhalte. Ein paar Sätze, dazu ein Bild oder ein Video. Wer in die Tiefe gehen will, muss zwangsläufig auf externe Inhalte verlinken. Und bei allem ist man der Plattform ausgeliefert: Technische und strukturelle Änderungen werden von Facebook bestimmt, der Nutzer kann nur reagieren.

Vor ein paar Jahren war das Unternehmen mit dem Blog noch auf der sicheren Seite. Eine kleine Erweiterung der eignen Website, auf der dem Nutzer (im Geiste einer neuen Offenheit) eine Kommentarfunktion geschenkt wurde. Und dem eigenen Mitarbeiter ein Tool, um Texte zu veröffentlichen, ohne zu zwei Tage zu warten, bis die knurrige IT diesen online gestellt hat. Heute ist es verständlich, dass auf die Frage “Social Media: ja oder nein?” Facebook eine sichere Antwort ist: Überschaubare Kosten, kalkulierbare Zeit und schnelle Ergebnisse überzeugen in jeder Chefetage. Ein Blog hingegen, scheint da schon fast ein etwas zu idealistisches Kunstprojekt zu sein – vorausgesetzt, es gibt überhaupt jemanden, der im Unternehmen Lust darauf hat.

Hier liegt der entscheidende Faktor: Ein Blog kann eine großartige Sache werden, solange der echte Wille besteht, eigene Inhalte zu schaffen – wem es aber in erster Linie um die Präsenz und Dialogmöglichkeiten geht, der ist mit einer Facebook-Page inzwischen vermutlich besser beraten. Was ich schade finde, da Unternehmenskommunikation so weiter zum schnellen Reproduzieren erzogen wird.

Facebook bei der Arbeit macht glücklich und produktiv

Laut einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Gartner verbieten 50% der Unternehmen die Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit. Das sich das angesichts der unzähligen Smartphones und Tablets praktisch nicht umsetzen lässt, soll uns jetzt nicht weiter interessieren. Interessant sind dagegen die Fakten, die das auf Gesundheitsvorsorge in Unternehmen spezialisierte Social Gaming Start-up Keas zusammengetragen hat, als sie der Frage nachgegangen sind, ob Facebook bei der Arbeit neben Ablenkung nicht auch positive Aspekte hat? Hat es, es macht Euch glücklich und kann die Produktivität steigern.

Schäppchenjäger-Strategie als die Always-Win-Strategie bei Facebook?!


eMarketer erwähnt heute
eine kürzlich veröffentlichte Studie von Chadwick Martin Bailey, in der es um die Fragestellung geht, warum (US) Konsumenten Marken online folgen. Unter “folgen” verstehen die Macher Studie zum einen das “Liken” von Fanpages bei Facebook und zum anderen das abonnieren von E-Mail Newslettern. (PDF Download)

Die Haupterkenntnis von eMarketer ist, dass die Facebook-Liker anscheinend u.a. ihre Unterstützung für die Marke öffentlich kund tun wollen, was im Fall von Newsletter-Abonnenten überhaupt nicht der Fall ist. Surprise! Wie soll man bitte sehr, mit einem Newsletter-Abo auch öffentlich angeben?! Egal.

Viel spannender finde ich die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten in beiden Fällen angeblich aus Interesse an Sonderangeboten und Schnäppchen handelt. Das Interesse an exklusiven Inhalten fällt dagegen in beiden Fällen mit einer Häufigkeit von 23% (Fanpage) bzw. 26% (Newsletter) um fast 50% geringer aus. Hm. Man könnte jetzt die Vermutung aufstellen, dass die Schnäppchen-Strategie in jedem Fall die Win-Strategie für Euch werden könnte.

Man spare die Kosten für die vernünftige Betreuung der Fanpage und verlose monatlich ein iPad, die Fans kommen in Scharen, alle sind glücklich und steuerlich hat das auch noch Vorteile. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das funktionieren kann. Fragwürdig wäre allerdings die Nachhaltigkeit einer solchen Strategie. Freibiertrinker kommen nämlich auf eine Veranstaltung nur zum Freibiertrinken und bleiben, solange es Freibier gibt. Dann ziehen sie weiter. Das kennen ich vom Hamburger Twittwoch und ähnlichen Anlässen.

Exklusiver Content und diese “seht alle her, ich finde die Marke/Firma cool, auch wenn sie mir nichts umsonst gibt” Schiene, finde ich persönlich interessanter. Es dauert zwar viel länger, guten Content “zu lernen” und der Community ein Gefühl zu geben, dass bei Euch dazuzugehören, wie bei einem David-Lynch Film, irgendwie en vogue, oder halt zumindest erwähnenswert, ist, aber es hält viel länger. Und es ist der sicherere Weg, eine wirklich lebendige Community aufzubauen, wenn vielleicht auch nicht die größtmögliche.

Ich würde sogar soweit gehen und die radikale These aufstellen, dass Verlosungen und Geschenke (zu Beginn) die Community verderben können. Z.B. weil bei den enttäuschten Teilnehmern nach einer Aktion die Motivation zur aktiven Community-Teilnahme in den Minusbereich rutschen könnte.

Wie seht ihr das? Wollt ihr Geschenke oder Exklusivität (inhaltliche) und Identifikation?

Pic: Bargain by silverfox09 CC2.0

[HTTP410] careerloft – Transmediales Personalmarketing für die Generation Y

Unser Blogger-Kollege Gero Hesse aka saatkorn hat gestern mit seinen Kollegen von der Medienfabrik “careerloft” gelauncht, eine Online-Karriereplattform mit einem angeschlossenen Offline-Treffpunkt in Berlin, dem namensgebenden careerloft. Die erste Reaktionswelle im Web reicht von größtenteils positivem bis zu leicht kritischem Feedback. Aus diesem Anlass habe ich Gero ein paar Fragen gestellt, um mir ein eigenes Bild zu machen:

Welche Idee steht hinter careerloft und an wen richtet Ihr Euch damit?

careerloft ist das exklusive Karrierenetzwerk und Förderprogamm für talentierte Studenten und Absolventen. Sowohl online als auch im Berliner Loft bringt careerloftjunge Talente mit attraktiven Arbeitgebern zusammen. Der Anspruch ist es, zu einem persönlichen Austausch auf Augenhöhe zu Themen rund um die berufliche Zukunft zu kommen. – Soweit unsere Eigenbeschreibung.
Ich kann es aber auch anders ausdrücken: vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, der Globalisierung, des Wertewandels und des sich verändernden Medien-Nutzungsverhaltens ist careerloft ein innovatives Karriere-Netzwerk für die Herausforderungen unserer Zeit im Kontext Studium und Karriere.

Welchen Mehrwert bietet Ihr Studenten und Absolventen, wenn Sie sich bei careerloft registrieren?

Da gibt es viel zu erzählen. Zunächst ist da unser Content rund um unsere Partnerunternehmen, Studium und Karriere. Einerseits speist sich der Inhalt aus teils exklusiven Berichten, Stellen und Events unserer Partnerunternehmen und andererseits aus Themen rund um den Arbeitsmarkt, und Selbstvermarktung – unter dem Motto „Brand Yourself“. Hier werden konkrete Fragestellungen aus der Zielgruppe aufgegriffen und redaktionell aufgearbeitet und beantwortet. Wer darüber hinaus noch Fragen hat, kann über unsere Funktion „Karriere Q&A“ Fragen stellen. Diese werden dann entweder von den Partnerunternehmen oder vom careerloft Team beantwortet. Darüber hinaus gibt es noch den careerloft Blog, den die BewohnerInnen unseres physischen careerlofts in Berlin Kreuzberg schreiben. Hier schreibt die Generation Y für die Generation Y. Authentisch und direkt. Unser Versprechen ist „Kommunikation auf Augenhöhe“. Neben den Inhalten ist ein Mehrwert für alle Mitglieder von careerloft, dass sich – sobald sie ihren CV auf careerloft hinterlegt haben – unsere Partnerunternehmen bei den Mitgliedern bewerben können. Unsere Datenbank ist Active Sourcing fähig, so dass die Unternehmen nach ihren jeweils eigenen Kriterien suchen und dann Kontakt aufnehmen können. Den Unternehmen steht hierbei unser careerloft Recruiting Team zur Seite. Wir tragen damit den sich verändernden Rahmenbedinungen im Arbeitsmarkt Rechnung: bislang waren die Unternehmen stets in der Machtposition. Und dies verschiebt sich gerade in Richtung Bewerber. Natürlich erfüllt careerloft auch eine Aggregationsfunktion: ich finde als Mitglied alle relevanten Infos der Partnerunternehmen auf einen Blick. Wenn ich in das careerloft Förderprogramm aufgenommen werde, so bietet careerloft weitere Vorteile: zum Einen sind das die Mentoren aus den Unternehmen sowie persönliche Ansprechpartner. Zweitens bietet careerloft Prämien wie Zeitschriftenabos, Sprachtrainings und Karriere-Coaching an. Das Prämienprogramm wird in den nächsten Wochen noch ausgebaut.

Wieviele Absolventen können gleichzeitig am careerloft-Mentorenprogramm teilnehmen und was können sie von Ihren Mentoren erwarten?

Das hängt von der Nachfrage der careerloft Mitglieder im Förderprogramm ab. Momentan differiert die Zahl der Mentoren bei unseren Partnerunternehmen. Das werden wir je nach Bedarf anpassen. Natürlich wird dies nicht unbegrenzt möglich sein, aber eine konkrete Zahl dazu gibt es momentan nicht. Grundsätzlich gibt careerloft hier nur einen Rahmen vor. Mentor und Mentee klären selbst, wie das Mentorenprogramm konkret ablaufen soll. Unsere Empfehlung ist eine Dauer von mindestens vier Monaten. Angedacht ist ein Austausch und Begleiten des Mentees, solange Fragen oder Beratungsbedarf bestehen. Mentee und Mentor sollten versuchen, einmal pro Monat Kontakt zu halten. Wir empfehlen einen Kick-off Termin abzuhalten, bei dem sich Mentor und Mentee persönlich kennenlernen, um Vertrauen aufzubauen und die weitere Kommunikation zu vereinfachen.

Unter dem Motto “Unternehmen bewerben sich bei Dir” habt Ihr Euch groß Bewerberorientierung auf die Fahnen geschrieben. Welchen Beitrag müssen Partner-Unternehmen für die Einlösung dieses Versprechens leisten?

Zunächst haben wir ein eigenes careerloft Bewerberteam, welches sich um das ganze Thema Bewerbermanagement kümmert. Dazu gehört das Screenen der eingehenden Unterlagen, Prüfung auf Vollständigkeit aber auch die Entscheidung, ob jemand in das careerloft Förderprogramm mit aufgenommen wird. Unsere Aufnahmekriterien sind ganzheitlich. Grundsätzlich werden leistungsbezogene Daten wie Abiturnoten, oder Studienleistungen sowie Erfahrungswerte wie soziales Engagement, Auslandserfahrung, praktische Erfahrung oder Fremdsprachenkenntnisse der Bewerber Berücksichtigung finden.

Die Gründungspartner von careerloft sind durchweg Branchengrößen. Gehört das zum Konzept oder ist das Format auch für Mittelständler geeignet?

Das ist Teil des Konzeptes. Wir sind interessiert an großen, namhaften Unternehmen, mit möglichst starken Arbeitgebermarken.Unser Ziel ist es, dabei aus den jeweiligen Branchen die top Player am Start zu haben. Wir im Team sind wirklich stolz auf die Gründungspartner, die jetzt dabei sind.

Ihr verfolgt mit careerloft einen transmedialen Personalmarketing-Ansatz aus einer Online-Plattform mit angeschlossener Offline-Begegnungsstätte und Social Media Begleitung. Die übernehmen zwei Studenten, die im Rahmen eines Praktikums jeweils für ein paar Wochen im careerloft in Berlin wohnen und via Blog, Facebook und Twitter aus dem Loft berichten. Worüber werden Sie berichten und wo ziehen die Loftees während dieser Zeit die Grenze zwischen Social Media Dokumentation und Privatsphäre, zwischen Berufs- und Privatleben?

Die Idee des physischen careerlofts entsprang der Idee, dass die Erwartungen gegenüber Arbeitgebern von der Generation Y klarer formuliert werden als in der Vergangenheit, wo Bewerber ja oft die Rolle von Bittstellern im Bewerbungsprozess hatten. Eine Haltung, welche die von uns gesuchten gut qualifizierten Talente oftmals gar nicht mehr haben. Die eigenen Bedürfnisse in Bezug auf Arbeit werden von der Generation Y ja viel klarer und auch fordernder artikuliert. Dem wollen wir Rechnung tragen – am Besten, in dem VertreterInnen der Generation Y selbst einen Einblick in unsere Partnerunternehmen bekommen und dann authentisch und ehrlich darüber schreiben. In meinen Augen eine Riesenchance zu einem offenen Dialog zwischen unseren Partnerunternehmen und deren Zielgruppen – eben „Kommunikation auf Augenhöhe“. Die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben sehe ich eher unkritisch. Der Fokus soll bei careerloft auf authentischer Kommunikation zu den Themenfeldern Beruf und Karriere liegen – wir wollen und werden hier kein „Big Brother“ im Karrieresektor veranstalten, auch wenn es durchaus „menscheln“ darf. Ganz wichtig für careerloft ist auch der gedankliche Ansatz, die Zielgruppe da zu erreichen, wo sie unterwegs ist. Und vor diesem Hintergrund wollen wir auch keine Community replizieren, da aus unserer Perspektive diese Aufgabe in vielerlei Hinsicht facebook übernommen hat. Unser Ansatz ist es, neben der careerloft Website auf den verschiedenen Social Media Plattformen präsent zu sein. Und so gibt es careerloft auf facebook, YouTube, LinkedIn, twitter und – als kleine Referenz an den aktuellen Social Media Hype – Pinterest. 😉

Wie macht careerloft die Arbeitgebermarken der beteiligten Unternehmen erlebbar?

careerloft bietet seinen Partnerunternehmen eine Reihe von Möglichkeiten, sich den registrierten Mitgliedern zu präsentieren, beispielsweise durch das Unternehmensprofil auf der Website, Mentorenprogramm, Berichterstattungen und Artikel über die Unternehmen als Arbeitgeber, Bewerbung von Events, Workshops, Praktikumsmöglichkeiten und Jobangeboten über die Website, Social Media oder Direct Mailings. Die Partnerunternehmen können selbstverständlich auch jederzeit Kontakt zu den careerloft-Mitgliedern aufnehmen, um interessanten Kandidaten ihr Unternehmen individuell vorzustellen. Wir sind davon überzeugt: die Wahl für oder gegen einen Arbeitgeber hat immer viel damit zu tun, ob ich als BewerberIn einen persönlichen Fit sehe. Passt das Unternehmen, passen die Menschen die dort arbeiten zu mir? – Social Media ist da aufgrund der Dialogorientierung schon weit besser als eine Broschüre oder Website. Noch besser ist sicherlich der direkte Kontakt zwischen Menschen. Und das wollen wir durch die Verknüpfung von on- und offline Elementen erreichen.

Wie Du ja weißt, sind wir große Verfechter der proaktiven Personalansprache durch Unternehmen. Als Sourcer interessiert mich daher mit Blick auf den Active-Sourcing Ansatz von careerloft, wie Ihr das “Karteileichen-Problem” von Talentpools angehen und die Aktualität der careerloft-Datenbank sicherstellen werdet?

Indem wir sehr direkt mit der Zielgruppe interagieren. Unser careerloft Bewerbermanagement Team wird so individuell wie möglich kommunizieren. Wir werden die Mitliederdaten in regelmäßigen Abständen prüfen und die Datenbank entsprechend aktuell halten. Bei den Mitgliedern im Förderprogramm knüpfen wir den Prämienbezug an die Aktualität der Daten. Interessant ist dabei: wir haben hier erfahrene Recruiter im Backend, welche über jahrelange Erfahrung im Bewerberpoolmanagement verfügen.

Danke für das Interview und viel Erfolg mit careerloft!

Kundenservice auf Facebook: Buchbinder

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass eine Facebook-Fanpage in Zukunft die Aufgaben einer Kunden-Hotline übernehmen kann? Oder dass die Call-Center-Agents einen zusätzlichen Bildschirm erhalten, auf dem Sie neben ihren Inbound-Calls Support Anfragen bei Facebook bearbeiten? Spätestens seit der Einführung der längst überfälligen Funktion “Nachricht (an den Seiteninhaber)” auf den neuen Facebook Fanpages ist der Weg in die Zukunft endgültig frei.  Und so steht es nun allen Firmen, und nicht nur den großen, wie o2 mit komplexeren Facebook Support Apps, eine weitere schöne Möglichkeit offen, sich von ihrer kundenfreundlichen Schokoladenseite zu zeigen.

Passend zu diesem Gedanken führe ich gerne eine positive Erfahrung aus der Praxis an.

Am vergangenen Sonntag entdeckte ich per Zufall, dass die Rücküberweisung meiner Kaution i.H.v 250€  vom Autovermieter Buchbinder seit Weihnachten offen stand. Der Ärger über die verschollene Kaution war groß und so wollte ich sofort am Sonntag alle nötigen Schritte unternehmen, um während der Woche möglichst keine Zeit mit dieser lästigen Angelegenheit zu verschwenden.  Eine meiner “wütenden” Aktionen war eine Nachricht über die Facebook Seite von Buchbinder.  Hier der gesamte Nachrichtenverlauf:


Beachtet bitte die Reaktionszeit! Ich habe am Sonntag eine Antwort auf eine Supportanfrage erhalten. Am Montag wurde ich angerufen, um meine Kontoverbindung zu prüfen. Am Dienstag war das Geld auf meinem Konto.
Ich muss gestehen, dass mich diese Geschwindigkeit dermaßen positiv überrascht hat, dass die bei mir am Sonntag plötzlich entfachte krasse Anti-Haltung der Firma gegenüber völlig  neutralisiert wurde.  Fehler passieren allen von uns. Der Umgang damit macht auf jeden Fall den Unterschied.

Hier hat man offenbar verstanden, wie Kundensupport im Rahmen eines neuen Mediums (nennen wir es ruhig Social Media) funktionieren muss. Damit dieses Beispiel kein Einzelfall bleibt, entschied ich mich gestern gegen 21:00 ein kleines Interview mit dem Verantwortlichen bei der Buchbinder Fanpage, dem Herren Weißgerber, in den heutigen Artikel zu integrieren. Heute morgen hatte ich die Antworten. Vielen Dank dafür!

AF: Wie groß ist das Team hinter dem Facebook Auftritt von Buchbinder und was sind das für Menschen (Berufsbezeichnung oder ähnliches – hier geht es mir um den Stellenwert von Social Media bei Buchbinder)?

JW: Aktuell sind ca. 5 “Personen” involviert. Davon ist 1 “Person” ein , ich nenne es mal, Design Team, das sich um die graphische Gestaltung des Auftritts kümmert.
Die übrigen Personen sind bereits langjährige Mitarbeiter im Unternehmen.

AF: Wem untersteht das Facebook Team bzw. welche Vorgaben haben Sie “von oben” bezüglich des Umgangs mit Anfragen, Kritik usw. (irgendwelche festen Guidelines oder “einfach nach Gefühl”)?

JW: Das Facebook Team wurde von der Geschäftsführung ausgewählt und ist dieser somit auch unterstellt. Wie Sie jedoch sehen , darf ich auch ohne spezielle Vorgaben, wie in Ihrem Fall, handeln.

AF: Was sind Ihre persönlichen Kriterien für einen guten und für Kunden nützlichen Facebook Auftritt?

JW: Das Projekt Buchbinder Facebook befindet sich noch in den Anfängen und wir versuchen aktuell neue Projekte/Aktionen , die vorher ausschliesslich auf der offiziellen Website zu sehen waren, nun auch auf Facebook der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ebenso ist es unser Bestreben eine gewisse Nähe zu unseren Kunden zu erlangen, um besser auf Kritik/Probleme eingehen zu können.

Ich hoffe, dieses Beispiel und die kurzen Einblicke helfen denjenigen von Euch, die sich in den Unternehmen mit dem Thema beschäftigen. Nur so am Rande, was für den Kundesupport gilt, sollte auch für den Umgang mit Bewerbern funktionieren.

Ansonsten würde es mich echt interessieren, ob jemand von Euch schon mal Erfahrungen mit Support auf Facebook machen konnte.

Pic: Help Point von markhillary CC2.0

Employer Branding auf der Facebook Timeline

Seit Facebook Ende Februar auf seiner Marketing Conference (fMC) die Einführung des Timeline-Designs für Pages angekündigt hat, zieht sich ein Rattenschwanz von Artikeln durch die Blogosphäre, die die Ankündigungen beleuchten und die Implikationen des neuen Designs für Unternehmen reflektieren. Wenn Ihr Euch im Detail für die Änderungen interessiert, empfehle ich die Videomitschnitte der fMC, die deutsche Facebook-Beschreibung der neuen Features (inkl. Vorschau der eigenen Page), das dazugehörige PDF und diesen detaillierten Artikel von Thomas Hutter.

Für alle, denen dazu die Muße fehlt, hier die wichtigsten Änderungen in Kurzform:

1) Das Timeline-Design besteht aus einem Kopfbereich mit großer Headergrafik und der zeitstrahlartigen Chronik (wie bei den privaten Profilen), die das nachträgliche Einpflegen von Ereignissen der eigenen Unternehmensgeschichte bis zum Jahr 1000 erlaubt. Der Kirche von Irland ist das zwar nicht genug aber für die meisten Unternehmen sollte es reichen :-D.

Von den 111 Pages in unserem Facebook Karrierepages Ranking haben Stand heute 19 auf das neue Design umgestellt. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich aber, das eine Reihe von Unternehmen die Gelegenheit zu einem Relaunch ihres Gesamtauftrittes nutzen werden und sich mit der Umstellung daher noch etwas Zeit lassen. Ein schönes Beispiel zur Veranschaulichung des neuen Designs ist die Karrierepage von Südzucker:

Wenn Ihr Anregungen für die Gestaltung Eurer Timeline-Banner sucht, empfehle ich Euch das Pinterest-Board “Facebook Timeline Galore” von Beginners-Mind Blogger Jörn.

2) Es wird keine Welcome-Tabs mehr geben, Erstbesucher einer Fanpage landen künftig immer auf der Chronik. Was ich angesichts der flächendeckenden Sinnlosigkeit der Dinger jenseits des Like-Gebettels sehr begrüße.

3) Die für Apps bisher geltende Maximalbreite von 520 Pixel vergrößert sich auf 810 Pixel. Diese Änderung wirkt sich nicht auf die Funktionsfähigkeit Eurer bestehenden Apps aus. Da die größere Breite neue Möglichkeiten eröffnet und andere Ansprüche an das Design stellt, empfiehlt sich jedoch in vielen Fällen eine Anpassung bestehender Apps. Wir arbeiten jedenfalls schon an der Anpassung der Designs unserer Facebook-Jobbörse und haben die Timeline Early Adopter unter unseren Kunden bereits umgestellt.

4) Darüber hinaus gibt es noch einige Änderungen bei den Facebook-Ads. Der Fokus verschiebt sich hier von Werbeanzeigen zu Storytelling und -promotion.

Stichwort Storytelling; beim Durchsehen der Karrierepages ist mir aufgefallen, wie schwer es vielen Unternehmen immer noch fällt, ihre Arbeitgebermarke bei Facebook deutlich herauszustellen und ihr Arbeitgebermarkenversprechen durch die Summe ihrer alltäglichen Posts anschaulich und überzeugend zu kommunizieren. Da Facebook durch die Chronik künftig “magaziniger” wird, bietet es sich m.E. an, hier zukünftig noch mehr mit Grafiken, Schnappschüssen und Videos arbeiten.

Zur Inspiration hier einige Beispiele für Facebook Employer Branding, von denen ich zukünftig gerne mehr sehen würde:

Eine klare Aussage darüber, was von dem Unternehmen als Arbeitgeber zu erwarten ist

 Einblicke in die kleinen Dinge des Arbeitsalltags, die die Firmenkultur ausmachen und unterstreichen

und davon…

gibt es mehr…

als man denkt…

Beiträge, die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen und/ oder ihren Einsatz würdigen (inkl. CSR)

wofür es…

ebenfalls viele…

Möglichkeiten gibt

:

Und zu guter Letzt sollten Humor…

und Hilfsbereitschaft nicht fehlen:
Wenn Ihr noch andere Dinge kennt, die auf einer Karrierepage nicht fehlen sollten, ab damit in die Kommentare!

[HTTP410] Ausbildungsplatzsuche 2012 – ein Haufen Schrott

Vor einigen Wochen habe ich einer Freundin bei der Ausbildungsplatzsuche geholfen. Ich musste dafür unser “Social Media Recruiting rocks”-Raumschiff mal ausnahmsweise verlassen, um auf dem Planeten “Deutschland –
Tausende Ausbildungsplätze unbesetzt” auf die harte Realität zu treffen: Alle, die sich mit diesem “Social-Media-Facebook-Fanpage-Recruiting-spannender-Arbitgeber-schnell-reagieren-zuhören-offen-sein-Ding-Bums-Zeugs beschäftigen, bewegen sich ganze Lichtjahre weg von der Mehrheit der deutschen Wirtschaft.

Es ging um einen Ausbildungsplatz als Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen in Hamburg. Ja genau, die Stadt mit dem wachsenden Hafen, mit vielen Logistik-Firmen und mit vielen unbesetzten Ausbildungsstellen. Sollte also kein großes Problem sein?!

Ausbildungsplatzsuche – Die Realität sieht leider so aus:

  1. Einige der Firmen, die es gerade noch irgendwie mit ihren Stellen in die Ausbildungsstellenbörse der Handelskammer Hamburg geschafft haben, verfügten über keine Webseite. Genau, es geht nicht um Facebook oder so; sie hatten einfach keine Seite, wo man sich über das Unternehmen informieren konnte.
  2. Die meisten Firmen mit Webseite hatten einen fürchterlichen Auftritt, mit absoluter Sicherheit schon rein äußerlich wenig attraktiv für die junge Zielgruppe. Das Design: Jahre, wenn nicht Jahrzehnte alt. Nutzerfreundlichkeit ein absolutes Fremdwort. Fast keine interessanten Informationen. Und in vielen Fällen gab es nicht mal einen Karriere- /Job-Bereich, bzw. waren die ausgeschriebenen Ausbildungsstellen auf den Seiten einfach nicht auffindbar.
  3. Das aller Schlimmste für mich war jedoch, dass wir auf die 13, trotz aller Hindernisse, verschickten Bewerbungen insgesamt nicht mehr als 2 Reaktionen erhalten haben. (Die Aktion fand übrigens vor über zwei Monaten statt.).

Auch wenn diese praktische Untersuchung nicht repräsentativ ist, offenbart sich doch ein peinliches Bild. Ein Wirtschaftszweig, der auf Nachwuchs angewiesen ist, gibt sich keine Mühe, sich in irgendeiner Form für die jungen Leute interessant oder zugänglich zu machen. Weiterhin wird das Interesse der Bewerber mit Schweigen im Walde bestraft. Und die Logistikbranche steht damit sicherlich nicht alleine dar.

Doch gerade für kleine Unternehmen in der Hansestadt sei die Lage auf dem Ausbildungsmarkt aus ihrer Erfahrung geradezu “katastrophal”. – schrieb gestern das Hamburger Abendblatt.

Zurecht! Ihr habt nichts anderes verdient.

Customer Involvement: Wie Domino´s seine Fans zum Mitspielen animiert

Seine Kunden und Nutzer an der Entwicklung von Produkten und neuen Ideen teilhaben zu lassen, ist ein scheinbar einfacher Weg, dem eigenen Unternehmen ein sozialen Anstrich zu geben. Dass dieser Weg oft steiniger ist, als gedacht, davon kann z.B. Pril ein Liedchen singen. Das Problem: Nutzer bekommen in diesen Kampagnen selten das Gefühl vermittelt, wirklich ernst genommen zu werden. Dabei geht es um die richtige Balance zwischen einer “anything goes”-Attitüde und der Tatsache, dass die Entscheidung letzendlich beim Unternehmen liegt. Weder möchte ich ein durchdachtes Konzept in die Reihe absurder Vorschläge stellen, noch möchte ich unbezahlt Mühe in Ideen investieren, die an krustigen Konzernvorstellungen scheitern. Die goldene Mitte hat Domino´s Pizza mit der Facebook-App “Think Oven” gefunden: Die App hat neben einer offenen Ideenbox einen Bereich für konkrete Projekte. Und der funktioniert:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Was macht Domino´s hier richtig?

  • Konkrete Projekte: Domino´s stellt eine klar umrissene Aufgabe mit Zielen, Herausforderungen und einer Deadline. Das gibt Nutzern das Gefühl, als “Mitarbeiter” respektiert zu werden und motiviert zu einer Teilnahme mit qualitativ hochwertigeren Vorschlägen.
  • Transparenz: Jeder Vorschlag kann von anderen eingesehen werden. Er kann bewertet, kommentiert und im eigenen Facebook-Netzwerk geteilt werden. So kann sich der Nutzer sicher sein, dass sein Beitrag theoretisch die gleichen Chancen hat wie jede andere. Die Idee entscheidet.
  • Passende Prämien: Aktuell sind je 500$ für die vier besten Ideen zu den neuen Uniformen der Verkäufer ausgeschrieben. Das ist ein fairer Betrag. Es ist nicht zuviel, so dass der Eindruck entstehen könnte, es ginge nur um möglichst hohe Beteiligung – und nicht zuwenig. Für 500$ setzt man sich gerne mal eine halbe Stunde hin. Und: Cash ist allemal besser als das ewige iPad!

Und so sieht das ganze dann aus: Saubere Arbeit! (Link zur App)

Warum Work-Life-Balance immer Kontrollverlust bedeutet

Der Begriff “Work-Life-Balance” stand ursprünglich für Familienfreundlichkeit, Gleitzeit und ein überschaubares Überstundenkonto – die Verantwortung lag hier also beim Arbeitgeber. Heute, wo diese Bedingungen in vielen Unternehmen erfüllt zu sein scheinen, bedeutet Work-Life-Balance eher die Möglichkeit, von der Arbeit nicht nur räumlich Abstand nehmen zu können. Die Verantwortung der Arbeitnehmer?

Im Rahmen der Social Media Week in Hamburg unterstrich Heiko Schulz von der Techniker Krankenkasse, die gesundheitlichen Folgen unkontrollierter Social-Media-Informationsflut. Die zynischen Reaktionen in meinen Timelines auf Twitter und Facebook ließen nicht lange warten. “Da warnen mal wieder die armen Offliner vor den Gefahren der Technik, die sie nicht beherrschen” – so der bekannte Tenor.

Auch wenn ich weit davon entfernt bin, die Überlastung des Gehirns a la Schirrmacher zu proklamieren, so fürchte ich doch, dass der gesundheitliche Aspekt unterschätzt wird – gerade bei jenen, die glauben, mit sozialen Netzwerken “nativ” umgehen können. Das erfordert Disziplin und das Bewusstsein der Eigenverantwortung. Der Weg den Volkswagen geht, seine Mails nach dem Ende der Gleitzeit nicht mehr auf die Blackberrys der Angestellten auszuliefen ist dabei der wohl falscheste, den man gehen kann. Die Botschaft: “Keine Mail – keine Arbeit. Aber wenn die Mail kommt, dann musst Du spuren!”. Bravo! Da war Sascha Lobos Hinweis auf den Ausknopf des Telefons zunächst naheliegend:

“Am Blackberry gibt es einen Ausknopf. Wer ihn nicht bedienen kann, dem hilft auch kein Betriebsrat. Und wer sich nicht traut, ihn zu bedienen, hat einen großen Haufen Probleme, die durch die Abschaltung eines Servers nicht gelindert oder gar gelöst, sondern nur versteckt werden.”

Stimmt, aber diese Probleme sind weit verbreitet: Gerade die, die dazu neigen, zu sagen “Dann schalt’ Dein Handy doch aus”, gerade die tun es eben nicht. Wehe dem Netzbetreiber, wenn irgendwo auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Frankfurt nur Edge verfügbar ist. Online sein bedeutet, die Kontrolle zu haben. Ich bekomme alle Infos in Echtzeit und kann jederzeit auf alles reagieren. Dieses Gefühl der vollen Kontrolle abzulegen, erfordert einiges an Vertrauen. Und zwar nicht nur Vertrauen, dass die Welt nicht untergeht sobald man mal kurz weg sieht – sondern auch das Vertrauen an sich selbst, die Dinge auch dann noch im Griff zu haben, wenn sie sich unbeobachtet weiterentwickelt haben. Und dieses Selbstvertrauen beobachte ich noch immer selten. Auch bei mir.

Wenn sich Unternehmen also heute fragen, wie sie Work-Life-Balance “gestalten” können und wie sie nur die ganzen Sabbaticals bezahlen sollen: Schafft erst mal Systeme, in denen nichts so schnell den Bach runter gehen kann, dass Mitarbeiter immer erreichbar sein müssten. Solange Mitarbeiter den Kontrollverlust fürchten, kann man sich nämlich sämtliche weiteren Programme sparen. In diesem Sinne: Schönes Wochenende!

Wie man Mitarbeiter zur Beteiligung an Social Media motiviert

Wenn Unternehmen einen Social Media Auftritt vorbereiten, merken die Verantwortlichen meist schon in der Planungsphase, dass die Unterstützung und Mitwirkung der anderen Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist – Stichwort Mitarbeiter als Markenbotschafter. Weniger offensichtlich sind allerdings geeignete Maßnahmen, um die Kollegen zur Teilnahme zu motivieren. Deshalb haben wir mal ein paar für Euch zusammengetragen:

Social Media Enthusiasten identifizieren und zu Evangelisten machen

Wissen und Können sind häufig dort am größten, wo Motivation intrinsisch vorhanden ist oder etwas klarer: Der Erfolg vieler bekannter Corporate Blogs und Facebook-Pages beruht auf der Begeisterung eines Mitarbeiters, dem es gelingt, seine Kollegen damit anzustecken. Es lohnt deshalb unbedingt, sich gleich zu Beginn der Auseinandersetzung mit Corporate Social Media einmal quer durch alle Abteilungen zu fragen und herauszufinden, welche Kollegen das Social Media Virus schon in sich tragen. Vielversprechende Anzeichen dafür sind z.B. intensive Smartphone-Nutzung, „I like“ oder „gefällt mir“ Aussprüche in Flur-Gesprächen und die Angewohnheit, das Mittagessen in der Firmenkantine oder beim Dönermann um die Ecke zu fotografieren.

Versucht dann, diese Enthusiasten für Euer Vorhaben zu gewinnen und sie offiziell als Berater für Euer Projektteam hinzuzuziehen. Falls das nicht geht, macht es inoffiziell! Warum das so wichtig ist? Weil sie das Potenzial haben, als Social Media Botschafter den internen Kulturwandel zu beschleunigen und extern bereits über funktionierende Online-Netzwerke verfügen, die eine wertvolle Starthilfe sind!

Community-Manager in die Strategie-Entwicklung einbeziehen

Bezieht die für die Social Media Betreuung und das Community-Management vorgesehenen Mitarbeiter von Anfang an in die Strategie-Entwicklung ein. So setzen sie später ihre eigenen Ideen um, anstatt nur im Auftrag zu handeln. Außerdem fungieren sie im laufenden Betrieb ohnehin als Strategie-Korrektiv, da sie durch Ihre Nähe zur Community als erstes Feedback bekommen.

Social Media Workshops und Mentorenprogramm anbieten

Um möglichst viele Kollegen zur Beteiligung an den Social Media Aktivitäten Eures Unternehmens zu motivieren, müssen Berührungsängste abgebaut werden, die z.B. aufgrund negativer Presse-Berichterstattung oder fehlendem Anwenderwissen in den Köpfen herumschwirren. Hier haben sich freiwillige In-House-Workshops für alle Mitarbeiter als sehr erfolgreich bewiesen. Idealerweise werden die von den vorhandenen Social Media Enthusiasten durchgeführt, die dann auch außerhalb der Workshops automatisch als Social Media Mentoren fungieren und ihre Kollegen zur Aktivität ermutigen.

Eine klare Strategie und Hilfestellungen für den Social Media Alltag

Eine eindeutige und einfache Richtungsvorgabe hilft Mitarbeitern dabei, Ideen zur Erreichung des Ziels zu entwickeln, geeignete Inhalte zu identifizieren und Geschichten ansprechend aufzubereiten. Darüber hinaus können auch Hilfestellungen für das Social Media Alltagsmanagement dabei helfen, Mitarbeitern den Einstieg zu erleichtern – z. B. leicht verständliche Anleitungen zum Bloggen, Facebooken und Twittern. Hilfreich ist es auch, der Themenfindung feste Zeiten einzuräumen – z. B. wöchentliche oder monatliche Themen-Brainstormings, damit immer ein kleiner Themenpool vorrätig ist. Hier können sich dann diejenigen bedienen, denen spontan nichts einfällt.

Social Media Guidelines positiv formulieren

Die beste Motivation hilft nichts, wenn sie kurz nach ihrem Aufkeimen direkt wieder erstickt wird. Social Media Guidelines dienen dazu, Mut zu machen und Mitarbeiter zu ermuntern. Das gelingt nur mit einer entsprechenden Sprache! Verbotsartige Formulierungen und Unterlassungsaufforderungen schüren Ängste und so schaffen Social Media Guidelines häufig Verunsicherungen, wo sie eigentlich Hilfestellung sein möchten. Also beauftragt damit vielleicht nicht unbedingt die Rechtsabteilung 😉

Incentivierungsprogramme

Möglich ist auch die Einführung eines Incentivierungsprogramms für das Erreichen vorgegebener Ziele – z. B. in Form eines Team-Events bei Erreichen einer bestimmten Anzahl von Facebook-Fans, Blog-Lesern oder Twitter-Followern. Und dann wäre da noch diese Idee:

Incentivierung zur Motivierung von Mitarbeitern

Kennt ihr noch andere Wege, Kollegen zur aktiven Social Media Mitarbeit zu motivieren? Dann ab damit in die Kommentare!